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Dienstag, 16. Februar 2021

Rosenmontag 2021 #1: Mit Abstand der beste Zug

So fängt es an

Pretty ist wieder da. Sie muss sich mit ihren beiden Freundinnen Valentina und Buttercup (nicht mehr im Bild) auf Abstand stellen, damit die Aerosole nicht so hüpfen können. Die Mausemädchen haben doch die großen Taschen mitgebracht. Wenn weniger zusehen können, bleibt vielleicht doch mehr pro Maske…

Der Rosenmontagszug 2021 beginnt. Das diesjährige Motto ist wieder so aktuell, das dafür auch der Reim ein wenig hängen darf: „Corona, du kannst nach Hause gehen, Dich will hier keiner sehen!"

Der Roboter darf den Zug eröffnen. An Abstandsregeln muss sich eine künstliche Intelligenz nicht halten. Das bisschen Feinstaub ist inzwischen auch egal. Außerdem ist dieser Diesel ein sehr Mild Hybrid. Die Garagenauffahrt schafft er schon vollelektrisch und hilft damit nachhaltig, die Klimaziele schneller zu erreichen.

Die Polizei behält alles genau im Auge. Spaß ohne Grenzen? Nicht mit dem Auge des Gesetzes. Das Corona-Absperrband liegt schon bereit, um sofort den Abstand erhöhen zu können.

Die Drachen bringen einen Gruß aus China. Und ein paar bunte Bälle, die sie in die Menge werfen. Die kommen natürlich direkt aus chinesischer Produktion und wurden dort schnell noch nur für diesen Umzug produziert, bevor sich alle ins chinesische Neujahr verabschiedet haben. Offiziell ist China ja coronafrei.

Im Hintergrund werden schnell noch Straßengeschäfte gemacht. Normales Klopapier läuft nicht mehr - aber dies ist die Urlaubsedition.

Der nächste Wagen ist den Narren doch ein wenig unheimlich - mit gutem Grund...

Es ist das Mutantenstadl. Die meisten Viren fuhren schon 2020 mit, doch diesmal haben sie ihre fiesen Verwandtschaft aus Brasilien, Südafrika und Großbritannien mitgebracht.

Die Zuschauer zucken ein wenig zusammen, als sie sich noch einmal die chinesischen Bälle ansehen. Sehen die nicht auch wie Viren aus? Sind die Drachen verkappte Superspreader?

Victoria braucht heute etwas Zeit. Sie hat kistenweise Desinfektionsmittel mitgebracht. „Das ist doch Kinderarbeit!“ mault Jack, der mit Alice die Glasflakons verteilen soll. Natürlich ganz schnell, damit die Kontakte nicht auch noch nachverfolgt werden müssen.

Jack hat sogar noch mehr zu tun. Albert lässt ihn noch Maskengutscheine verteilen. Währenddessen überlegt Albert, wie der Rhabarberwein an der Maske vorbei kommen kann.

Die Roboter streamen den ganzen Zug aus verschiedenen Perspektiven mit unbestechlichen Kameraaugen. Damit nicht nur die wenigen locker gestaffelten Zuschauer den Zug verfolgen können.

Die Jungs verfolgen alles aus sicherer Entfernung. Nur die Netzabdeckung ist genauso löcherig wie die Info von der Corona-App. Gerade sind sie nach dem Lockdown wieder im Neustart.


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein

Dies sind die ersten Bilder vom Rosenmontagszug 2021, die so schon auf Instagram erschienen sind. Damit es für alle Blog-Fans jetzt schneller geht, sind die Fotos und Texte im ersten Schritt fast unverändert. Noch ist geplant, hier -  in den drei Etappen des Umzuges - einige Bilder nach zu pflegen, die beim ersten Schnelldurchlauf unter den Tisch gefallen sind.

Rosenmontag 2021 #2: Zusammenstehen – natürlich auf Abstand

 So fängt es an

Das ist der 1. Teil des Umzugs

Alles sagen, was ja angeblich nicht geht. Nichts hören – außer dem Gras. Anders sehen oder mehr sehen als die anderen. Was ist nur aus den drei Affen geworden? Hier kommt die Aluhutfraktion.

Hella, die hallische Putzsau, hat auch in diesem Jahr einen Sauger mitgebracht. Statt dem Feinstaub geht es diesmal den Aerosolen an den Kragen.

Tröpfchen für Tröpfchen werden die Aerosole platt gemacht. Wenn nicht immer diese chinesischen Puschelbälle den Sauger verstopfen würden.

Die Knopfreiter haben in diesem Jahr nur ihre Reittiere geschickt. In anderen Umzügen müssen die Reiter aus Sicherheitsgründen ohne Pferd kommen – hier ist es umgekehrt. Die Knopftiere brauchen keine Masken.

Die Erdmänner mussten nicht viel ändern. Eigentlich kann man sich in Deutschland auf die offizielle Planung verlassen. Ihr Wagen feiert die "Impfbaustellen für die Ewigkeit".

Die nächste Laufgruppe kommt im Maskenball. Sie tragen nicht ihr Home-Office-Outfit. Es ist die Traditionsgruppe „die Schlafmützen“ und sie kommen gerade nicht recht voran. Bei der kleinsten Neigung der Straße rollt die Formation auseinander.

Keine Zeit zu verschnaufen, der nächste Mottowagen drängelt schon...

Seit fast einem Jahr geht die Kunst baden. Dabei ist noch nicht einmal klar, ob sie überhaupt das Seepferdchen hat. Obwohl – wenn man der kleinen weißen Maus am Flügel zuhört – nicht jede Kunst wird vermisst.

Giulio macht mit seinem Eiscafé "Il Pinguino" im Moment kein großes Geschäft. Deshalb hat er auch hier Zeit Klopapier zu verteilen. Es ist zwar nicht mehr der Wertstoff wie letztes Jahr, aber niemand würde es wagen, daraus Wurfpapierschlangen wie bei den Kreuzfahrten zu machen.

Der Straßenverkauf wäre froh, wenn die unliebsame Konkurrenz endlich weiter radeln würde.

Heimlich mogeln sich zwei einarmige Banditen am Zug vorbei. Sie haben ihren Einsatz verpasst. Eigentlich sollten sie hinter den Impfbaustellen kommen. Die Erdmänner wollten damit Impftermine verlosen. In der Hoffnung, dass die Impfbank immer gewinnt.


Idee: SchneiderHein     Fotos: W.Hein


Rosenmontag 2021 #3: Kamelle – kurz und kontaktlos

So fängt es an

Das ist Teil 2 des Zuges

Die Narren atmen auf: Endlich gibt es etwas abzugreifen. Hier werden Kamelle verteilt. Aber nur abgepackt, frisch desinfiziert und nur mit geprüftem Sicherheitskonzept.

Jetzt warten die kleinen Hungerleider - naürlich auf Abstand - bis sie vorgelassen werden. Der einzige Vorteil sind mehrere Outlets. Sonst könnte der Zug hier einfach Pause machen, bis die Sonne untergeht.

Die Haarmonster vermissen den Friseur. Wenn der Rest geschlossen ist – ist doch egal – wenn man dort nur mit einer Skimaske überm Kopf auftauchen kann.

Doch auch andere leiden Not...

Sie müssen dringend in die Sonne, mit Impfpass als Freiflugschein. Dafür verteilen sie Flaschen mit Sonnenöl. Hoffentlich kommt die Impfung nicht zu spät für den Sommerurlaub. Sie hätten die einarmigen Banditen nicht vorbeilassen sollen.

In lockerer Formation folgt dem Wagen die Laufgruppe „Hüftgold e.V.“. Sie würden auch gern im Sommer in den Süden. Dann hoffentlich wieder Arm in Arm.

Bevor der Zug zu seinem Höhepunkt kommt, wird schnell noch Süßes verteilt. Der Karnevalsprinz hatte im letzten Jahr gesehen, wie sich die „Beutelratten“ schon gelangweilt abwendeten, als er durchfuhr. So hat er schnell seine Prinzengarde als Süßigkeitenspender eingeteilt.

Die Garde verteilt ihre Gaben mit langen Stecken. Das geht schneller als die offizielle Übergabestelle mit Security. Dafür werden sie am Abend sicherlich lahme Arme haben.

Den Abschluss des Zuges macht immer der Prinzenwagen. Rattikus der 1.5 ist in seiner erweiterten Amtszeit und grüßt wieder huldvoll mit seinem Gefolge die wartenden Narren. Die sind in diesem Jahr nur locker hingetüpfelt. Das wird sein Nachfolger hoffentlich beim nächsten Umzug in 2022 wieder anders sehen.

Dafür hat Rattikus in diesem Jahr einen ganz besonderen Gast an seiner Seite: das Corona-Virus COVID 19 - natürlich aber unter Sicherheitsglas!

„Es ist vorbei. Euer Gnaden.“ Der Kammerherr hatte dem Moschnarchen für die Betrachtung des Zuges eine Glassuite besorgt. Leonidas ohne Land nickt zufrieden. In diesem Jahr hat er nichts verpasst. Das war doch kümmerlich und nicht so prächtig wie der Zug im Jahr zuvor. Für seine Kandidatur als gekröntes Haupt des Zuges hätte er da schon ein paar Ideen.

Die Ausputzer kommen. In diesem Jahr liegt viel weniger herum. Das ist auch problemlos in Kurzarbeit zu schaffen.

„Und wo waren die Bienen?“ Die Blumenelfen sind muffig. Kaum ist Pandemie, fallen die Insekten hinten über, bis sie wirklich auf dem Rücken liegen. Das werden sie im nächsten Jahr ändern. Ob sie dafür echte Bienenstöcke in den Zug schmuggeln sollten? Wer weiß..


Idee: SchneiderHein     Fotos: W.Hein


Sonntag, 14. Februar 2021

Der Tag zuvor

 

Die Hasenmäuse sind schon neugierig, wie es wohl werden wird. Die Straße ist heute schon wieder abgesperrt. Und morgen soll hier doch tatsächlich der nächste Rosenmontagsumzug stattfinden.
 
Die Polizisten werden streng aufpassen, dass sich alle an das Sicherheitskonzept halten. Deshalb werden sie die meisten Sperren nicht mehr abbauen und halten für alle Fälle das Corona-Absperrband bereit, um weiträumig alles unter Quarantäne zu stellen.

Die Narren haben alles vorbereitet, sie gehen nur noch mal schnell ihre Strecke ab. Morgen werden sie nicht mehr so viel Bewegungsfreiheit haben.

Die Roboter suchen die besten Standpunkte für ihre Kameraaugen. Sie werden morgen den ganzen Zug ins Internet übertragen. Sie können überall hingehen – ohne sich oder andere anzustecken. Und sie halten länger durch als die vorher getesteten Drohnen. Die fielen nämlich schon nach einer Stunde vom Himmel. 

Die Security testet noch einmal das Hygienekonzept für die kontaktlose Übergabe der Kamelle.

Die beiden Bären bringen noch schnell die einarmigen Banditen zum Mottowagen der Erdmänner. Was haben denn die mit der Impfkampagne zu tun?

Buttercup, Valentina und Pretty schauen sich die Vorbereitungen genau an. Es wird irgendwie ein ganz anderer Rosenmontag werden. Selbst wenn es Kamelle und andere Süßigkeiten geben soll, ob es sich lohnt, wieder die großen Beutel mitzubringen?



Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein

Und jetzt wird es spannend, wann hier der nächste Rosenmontagsumzug zu sehen ist ...


Dienstag, 10. März 2020

Rosenmontag #8: Straßenfeger



Die Zuschauer bleiben noch, auch wenn der Karnevalsprinz längst durch ist. Es kommen plötzlich Roboter mit Besen und silbernen Mülltonnen und beginnen die Straßen zu fegen. Ist das jetzt noch eine letzte Fußgruppe und Teil des Zuges? Oder doch nur eine Abordnung der städtischen Reinigungs-Betriebe?

Die Blechmänner nehmen ihre Aufgabe sehr ernst und kehren die bunten Bälle, Girlanden und was sonst noch in den letzten Stunden auf der Straße gelandet ist, zusammen. Spätestens als sogar Kamelle in der Tonne landen sollen, sind sich die wartenden Karnevalisten sicher: Das ist der Kehraus, der keinen Sinn für die wahren Werte des Rosenmontags hat.

Die Mausemädchen sammeln sich zum Aufbruch und verpacken ihre Beute. Die Idee mit den großen Hüten war goldrichtig. Erst hatten sie eine Verkleidung, jetzt können die kleinen Schleckermäuler damit die Süßwaren einsacken und sicher nach Hause bringen.

Die Maschinen brummen dumpf in die hohle Brust. Diese bunten Bälle kleben am Besen und lassen sich nur schwer aufnehmen. Sie müssten so einen riesigen Staubsauger haben und nicht nur den für Feinstaub. Für so einen Fisselkram haben sie überhaupt keine Zeit, so lange alles noch Grobzeug ist. Es ist ja ein Wunder, wie das närrische Gewissen arbeitet: Sich über Feinstaub mokieren, aber einen ganzen Zug voller Dieselmotoren im Schritttempo durch die Straßen scheuchen. Das Plastik im Meer bedauern, aber alle Süßigkeiten in Folie verpacken. Von der Nachhaltigkeit träumen, aber alles für einen einzigen Tag aufbauen, um es dann zu verpulvern. Logische Maschinen würden sicher nie Rosenmontag feiern.

Jetzt müssen sich die Botze mit den ganzen kleinen Narren rumärgern, die sie an der Arbeit hindern. Die eifrigen Mäuse und hungrigen Bären wollen erst noch die Reste nach Essbarem durchsuchen. Bevor alles zu Müll wird. Sind die Lutscher, Kamelle und selbst das Gemüse noch gut? Es ist ja alles sauber in Folie verpackt oder wird geschält und abgewaschen. Einige fragen sogar, ob sie in den Tonnen nicht nochmal 'Mülltauchen' dürfen.

Endlich sind die Mädchen zum Aufbruch bereit. Hier passiert wohl nichts Aufregendes mehr, und ihre Taschen sind reich gefüllt. Dabei haben sie auf die ganzen Suppenzutaten verzichtet und die gesunden Flugobjekte den anderen überlassen.

Rosa überlegt noch, wie sie den vollen Hut nach Hause bekommen soll. An der Krempe schleifen? Sich ein Skateboard ausleihen von den Pomponmädchen? Oder hilft ihr eine andere Maus? Wenn sie dafür ein Päckchen Kamelle abgibt. Aber nicht mehr!


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein


So ist es richtig: Teil 1 ist die Ankündigung des großen Ereignisses und Teil 8 ist der Kehraus danach.

"Wie war das noch im Mittelteil?"

Nun der fehlt, wenn dieser Post erscheint. Das Großereignis "Der kleinste Zug" wird hier noch gezeigt, wenn alle längst Fastenzeit haben. (Noch so eine unlogische Sache: Wieso sammelt man volle Taschen voller Versuchungen, wenn danach eigentlich Schmalhans Küchenmeister wird?) Einen ersten Überblick der einzelnen Teilnehmer und Wagen im Zug zeigt aber schon jetzt #heinwerken auf Instagram oder "Wolfgang Hein" auf Facebook. Hier ist das Treiben sogar fast zeitnah veröffentlicht worden … 

Beim Blog bleibt wieder nur die Erkenntnis, dass eigentlich alles im Hochsommer hätte fotografiert werden müssen. Weil nicht nur die Vorbereitung und der Zug selber viel zu viel Zeit benötigt, um mal eben schnell am Rosenmontag vorgeführt werden zu können. Auch das Sortieren, Auswählen und Bearbeiten der Bilder sprengt jeden Zeitrahmen. Und dann gibt es immer noch keine Moderation durch irgendwelche Kommentartoren, die zu jeder Übertragung eines Karnevalzuges gehören. Wer wüsste sonst, dass die Städte auch schon lange vor dem eigentlichen Umzug bestanden, welche Vereine gerade noch mal die Kurve mit der Jugend bekommen haben, was die Gala-Uniformen kosten und anderes - eigentlich nutzloses - Wissen aus den Tiefen des Brauchtums.