Den kleinen Mäusen knurrt der Magen. Ausgerechnet heute hatten sie mit reicher Beute gerechnet, wenn sie die Stiefel rechtzeitig vor die Tür bekommen. Aber der Nikolaus hat sich im Wetterchaos verspätet. Pink sieht darin sofort eine Riesenchance: "Packt diese Mickey Maus Galoschen weg. Ich hab was Besseres!"
Sie hat einen Riesensocken angeschleppt, da können Pearl und Genny nur staunen. Der ist so riesig, dass sie noch nicht einmal oben reinschauen können. Wird der unglaubliche Hulk nicht sauer, wenn er jetzt nur noch einen Socken hat? "Ist doch egal!" Pink will lieber das große Ganze sehen und nicht dieses tägliche Kleinklein. Sie meint damit besonders diese Micker-Nikolaus-Stiefel...
Wenig später hat Pearl sogar einen zweiten Socken gefunden. Der gehört wohl Gulliver, Grendel oder Godzilla oder jemand anderen mit geräumigen Flunken. Den Mäusen wird ganz schwindelig beim Gedanken an den ganzen Süßstoff, die ein Nikolaus in dieses Strumpfwerk versenken könnte.
Aber vielleicht erkennt der Nikolaus ja gar nicht, dass er die großen Strümpfe füllen soll. Vielleicht hält er sie ja für zufällige Dekostücke, die jemand im Flur vergessen hat, weil sie sowieso nicht in die Sockenschublade passen. Schweren Herzens opfern sie einiges Naschwerk, damit auch dem letzen Nikolaus klar ist, dass es sich nun nur noch in den Mauken vermehren muss.
Alles ist bereit, jetzt nichts wie weg, bevor der Nikolaus nun doch noch endlich kommt, um die Stiefel zu füllen. "Schnell, schnell," drängelt Pearl. "Ich höre schwere Schritte!" Hoffentlich niedergedrückt von der schweren Last der Süßwaren im großen Sack auf dem Rücken.
Wenig später ist der Nikolaus tatsächlich angekommen, zusammen mit einer neuen Knecht*in, da es mit dem Gewaltmonopol eines Knecht Ruprecht oder der kulturellen Aneignung eines schwarzen Piets auch für Nikoläuse immer unübersichtlicher wird. Und tatsächlich stapft der Nikolaus mit schweren Schritten umher. Aber nicht wegen des Süßwarensacks … den hat er unten gelassen, um erst einmal die Lage zu sondieren. Er trampelt vor Wut über die unverschämten Mietstiefel auf der Auslegeware umher. "Hier wohnen doch nur Mäuse mit zarten Tripplefüßchen. Das weiß ich genau! Diese Monstersocken passen doch jetzt schon kaum durch deren Tür!
"Ich kann kaum über den Rand gucken," schimpft der Nikolaus. "Noch nicht einmal, wenn ich mich auf Zehenspitzen auf den Schlitten stelle!" Er rollt fast vom Kufenteil, als er versucht, in den Wollschlund zu linsen. "Das ist doch die pure Gier! Die Sucht nach Zucker" Der süße Tod! Alle Diabetis, alle!" Die Knechteline hatte sich den Job nicht so melodramatisch vorgestellt. Das bisschen Süßkram in frei fliegendes Schuhwerk verteilen, kann doch nicht so schwer sein. Das kriegen zur Not sogar Eltern hin. Im nächsten Jahr wird wahrscheinlich sowieso nur noch Obst und Gemüse verteilt oder irgendwas "Gesundes" aus dem Genlabor.
In diesem Jahr wird es aber wohl noch einen Zuckerschock geben. Wobei sie noch nicht weiß, woher sie die ganzen Säcke mit Süßigkeiten nehmen soll. Den sie mitgebracht haben, können sie wahrscheinlich allein in diesen Socken schon zweimal kippen. "Ach was," schnappt da der Nikolaus. "Hier gibt es nur die Standardration und basta!" Ist ihm doch egal, wenn sich das in dem Riesengewölbe verliert und kaum wiederzufinden ist. "Hol den Sack und dann nichts wie weg!"
Idee: SchneiderHein Text: Hein
Die Idee war einfach: Riesensocken aus München und ein paar Weihnachtsmäuse zum Nikolaus. Doch dann hatte nicht nur der Nikolaus Verspätung sondern hier der ganze Beitrag...