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Sonntag, 8. Januar 2017

Feingebäck und Federvieh



Vielleicht war es doch ein Fehler: Gleich nach Ende der Weihnachtssaison im Einzelhandel hat Sir Hopalot das Sortiment auf fruchtiges Feingebäck und farbenfrohe Federreptile umgestellt. Aber es scheint eine schwierige Mischung zu sein. Es scheint nur wenige Naschkatzen unter den Saurierfans zu geben. Und die gefrässigen Echsen sind doch etwas unheimlich, die mögen wohl nicht unbedingt Fruchttörtchen. Da bringt der Hase besser die Kasse in Sicherheit.


Foto: W.Hein

So schwierig hat sich Sir Hopsalot von der Forrest Blue Factory den Einzelhandel nicht vorgestellt. Da wird er künftig lieber wieder einfachere Aufgaben übernehmen.

Sonntag, 18. Dezember 2016

Vor dem Fest im Hasenhandel



Albert hat es schon vorher gewusst: Es war ein Riesenfehler, vorab laut zu verkünden, dass er schnell noch etwas für seine eigene Keksbackaktion zu Weihnachten einkaufen müsse. Leckere Kekse gelingen doch nur mit den richtigen Küchengeräten. Er hat den Rührbesen, Schüssel und Nudelholz sofort hier im Küchenhandel gefunden und könnte gleich zur Kasse gehen. Aber es hilft ihm nicht, denn er ist nicht allein. Natürlich wollten nach seiner Ankündigung die anderen eifrigen Mäusebäcker mitkommen und haben sich längst über die ganze Verkaufsfläche verteilt.
Olivia ist noch etwas unschlüssig, was sie unbedingt benötigt und die Angebotstafeln machen es nicht einfacher. Hätte sie vorab darüber nachdenken müssen, ob sie nun 'Glas-Eier', 'Napf-Kuchen' oder gar 'Pott-Asche' braucht? Wo ist dieser staubige Pott überhaupt? Oder hätte sie dafür einen eigenen Ascheimer mitbringen müssen? Und was backt man damit? Furztrockenes Sandgebäck ohne Schokoglasur für die nicht so liebe Verwandschaft?
 
Mjammie! da sind diese Kapp-Käks im Glaskasten schon viel leckerer. Paddle läuft das Wasser im Mäulchen zusammen. So etwas müssen sie unbedingt zu Weihnachten auch selber backen. Zuckergusstörtchen passen doch zu jedem Anlass. Und mit einem Marzipan-Sternchen wird alles weihnachtlich gemacht.

Olivia entdeckt inzwischen die guten Schlucke zum Fest. Hmm, ein Gläschen Rarbarbar-Wein (oder wie der rote Sauser so heißt) sollte jedes dann voll belegte Backblech bei der Keksbäckerei belohnen. So eine Art Manöwerschluck wie in der Seefahrt für jede gelungene Aufgabe, Hicks! Der entnervte Schildermaler wusste wohl auch nicht, wie dieses verdammte Rababbazeug geschrieben wird. Aber "Alohohl" trifft es am Ende doch.
Alice stöbert bei den Backblechen, Kuchenmodeln, Holzbrettern und Kochlöffeln. Bevor sie losgezogen sind, fehlte eigentlich noch nichts in der eigenen Küche. Aber wenn sie die ganzen Auslagen sieht, dann kommt ihr die eigene Ausstattung plötzlich etwas kärglich vor.
Jack versteht überhaupt nicht mehr, warum sie sich diesen ganzen Aufwand mit dem Keksbacken machen wollen. Das dauert doch Stunden, und man kann die Kekse noch nicht einmal sofort essen, weil sich der kleine Mäuserich die Pfoten dabei verbrennen würde. So viel Pusten kann keine Schleckermaus. Hier gibt es doch schon fertiges Naschwerk. Das sofort wegschnabuliert werden kann.

Die beiden Leckermäulchen haben inzwischen den Glühwein entdeckt, der an die Ladenkunden freihaus ausgeschenkt wird. Wenn sie sich schnell ein Becherchen abzapfen würden, würden sie sicher auch schneller etwas finden. Oder noch ein Zweitwein nehmen, für eine weitere beschwingte Runde.
Ein Riesenkorb mit Spezerei und Süßkram. Das muss der kleine Mausejunge doch mal genauer untersuchen. Wenn gerade auch alle abgelenkt sind. Wie steht der Laden eigentlich zu Warenproben? Wenn das ganze Naschwerk vielleicht nur gut aussieht und gar nicht schmeckt?

Vorher schaut der Mützenmäuserich auch noch in den Kühlschrank. Doch dort gibt es nur Tiefkühl-Teiglinge für die schnelle Keksküche mit Halbfertigprodukten. Da geht der Junge lieber wieder zurück zu den Sofortkeksauslagen. "Jack, komm da weg!" Murrend: "Darf ich einen Keks?" Er hätte mehr Flehen in die Stimme legen sollen, denn: "Wir backen selber!" Menno! "Ich hab ihn aber schon angefasst!"

"Das haben wir … da vorn beim Gugelhupf-Bedarf … oder doch beim Schupfnudel-Bastelset?" Der hektische Hase hinter dem Tresen rauft sich die Löffel. Das ganze Sortiment ist ziemlich unübersichtlich und da muss er immer wieder von einem Regal zum anderen springen oder schnell ins Lager huschen. Dabei wollte Albert doch nur wissen, ob es das Nudelholz auch in Echtholz gibt. Bis jetzt hat er nur eine Porzellanrolle mit englischem Blütendekor gefunden, die doch etwas schwer in der Pfote liegt.
Oben in der Wand kann Rudi nur das Geweih schütteln. Bei der ganzen Hektik, die Sir Hopsalot verbreitet, hat er sich als Deko zurückgezogen und gibt jetzt die weihnachtliche Geweihbüste über allen Köpfen. Zum Glück musste er sich dafür keine Lichterkette umhängen. Die hätte ihn auf Dauer doch ziemlich ins Schwitzen gebracht.
"Nein, die Eier gibt es nur im Glas!" Heftig lässt der Hase die Langohren fliegen. Was sich die Maus dabei denkt. Will die Eier lose haben. Dann kullern die doch nur überall umher, noch bevor sie den Laden verlasssen hat. Und er muss wieder springen, bevor die flinkflüchtigen Eier unter den Regalen und hinter Säcken verschwinden. In ein paar Tagen muss er sich dann um eine Schar Küken kümmern. Dabei hat er jetzt schon keine Zeit, weil er so viele Auslagen im gehetzten Hasenblick behalten muss.

Alice findet wiederverwendbare Verpackungen ja gut, aber sie hat noch nie ein Einmachglas für Eier genommen. "Ich hätte sie gern einzeln …"
"So verkaufe ich sie aber nicht." Sir Hopsalot macht nur kompletten Service in seinem Hasenhandel. Er hat doch keine leere Wüstenei, die den Kunden nichts bietet: "Also soll ich jetzt ein Dutzend reinmachen oder nicht?" Alice überlegt noch, weil sie eigentlich kein Deckelglas braucht.

"Haben sie keine Papiertüte?" grummelt der Hase, als er unter dem Tresen suchen muss. "Papiertüte, hah!" Das ist doch lachhaft. Die tropft doch durch, wenn ein Ei zerbricht. "Du könntest mir ruhig etwas helfen," raunzt er den Schneemann an.

"Tut mir leid, ich bekomme die Nase gerade auf den Tresen." Schneemänner können sich selten aussuchen, wie groß sie werden. Und hier hat der magere Schnee gerade zum abgebrochenen Riesen mit Stummelärmchen gereicht. "Deshalb könntest du die Tüten auch unter dem Tresen suchen." Hggnnn, ganz ruhig bleiben, knirscht die innere Hasenstimme. Wenn es darauf ankommt, ist das hier dann doch nur ein Einzelhandel.
"Und braucht ihr jetzt noch die Anstaltspackung Bärenmarke?" Etwas abgekämpft wuchtet der Hase die Dose aus dem Regal. Doch die Mausemädchen winken ab. Sie haben endlich alles: Viel gesehen, reichlich in der Pfote abgewogen und mehr gekauft. Albert war ja eigentlich schon fertig, bevor die anderen angefangen hatten.
Nachdem sie bezahlt haben, können die Mäuse nun die eigene Weihnachtsbäckerei aufmachen, damit die Kekse rechtzeitig zum Fest wieder kühl zum Verzehr sind. Bis dahin darf Jack einen Schokokringel mitnehmen. Aber den hatte er sowieso schon vorher angetatscht. Und zur Sicherheit eine Ecke angeleckt.




Idee: SchneiderHein     Fotos: W.Hein

Die Mäuse von Deb Canham sollten eigentlich schon längst die Weihnachtsbäckerei beginnen. Nun ist ihnen ein Enkaufsbummel im Hasenhandel dazwischen gekommen. Aber dafür sind sie danach richtig gut ausgestattet und können sich in Mehl, Zucker und Eierpampe stürzen. Zurück bleibt der Schneemann von Yumi Camui – der wirklich viel zu kurze Arme hat, um schwere Eisendosen ins Regal zu schieben. Und Sir Hopsalot und Rudi von der Forrest Blue Factory sind noch Ladenhüter. Nur dass der Hase überhaupt keine Zeit hat, hier weiter zwischen den Zeilen herumzustehen. Er muss schnell durch die Regale hoppeln und das ganze Sortiment wieder nachrücken. Kleine Mausepfoten haben da sicher alles durcheinander gebracht. Dann noch schnell ein paar Tafeln mit Sonderangeboten schreiben, damit alles bis zum Fest noch raus geht. Es gibt bei ihm nicht nur einen schwarzen Freitag, sondern auch einen gelben Montag, blauen Dienstag, farblosen Mittwoch, grünen Donnerstag und pink Samstag!


Sonntag, 14. Februar 2016

Trockenschnee



Das soll noch Schnee sein? SnowWhite kann sich als amtlicher Schneehase nur wundern. Dieser weiße Mützenzwerg ist doch sicher kein echter Schneemann!

Das liegt nicht an der Größe oder besser Kleine von der roten Spitznase. SnowWhite kennt auch kleinere Schneemänner. Aber er kennt keine Frostkerlchen im Pelz. Dann soll der Kleine mal sagen, was er eigentlich ist: Ein Schneefälscher oder gar ein Wintergauner?

Dante muss sich beeilen, denn es sieht alles nach Stunk zwischen den Winterboten aus. Der weiße Hase unter dem Blecheimer sieht im Frühjahr mit seinem Schneemann-Kostüm selbst etwas aus der Zeit gefallen aus. Aber umso erboster reagiert das winterliche Langohr auf weitere Schneemänner unter den ersten Frühjahrsblühern.

Wütend zeigt das Langohr auf den kleinen fusseligen Schneemanntäuscher. Der hat sogar eine wämende Mütze auf dem Kopf und hat sich einen dicken Schal um den Hals geschlungen. Als wenn er frieren könnte. Ehrliche Schneemänner würden jetzt einfach dahinschmelzen und dabei eine Pfütze hinterlassen!

Das möchte Dante doch genauer wissen und fragt einfach den Kleinen: Was ist das Geheimnis, dass dieser Schneemann nicht friert und gut beieinander bleibt? "Nun das ist russischer Trockenschnee." Speziell für das Weltraumprogramm der Sojuskapseln entwickelt und vielfach bewährt im kurzen Sommer der Taiga. Konserviert frostfrei den Schnee – auch ganz ohne Wodka. Die rote Nase ist nur Tradition und kein Hinweis auf eine hochprozentige Übersommerung. So ein Trockenschnee muss warm und pelzig sein, damit ein Schneemann zur Ganzjahresfigur werden kann.

Russische Erfindung! Hah, das würde doch selbst einem Chekov die Schamesröte ins Gesicht treiben. Der brastige Schneehase kann gar nicht glauben, was dieser langhaarige Hippie da erzählen will. Der bindet ihnen doch höchstens einen russischen Bären auf.

Sir Grinsalott, der kleine Schneemann grinst zufrieden. Die beiden sollen ruhig glauben, dass er sie noch das ganze Gartenjahr begleiten wird. Seine Figur hält er auch bei satten Plusgraden auf dem Thermometer, weil man in Russland ja nie weiß, wann der nächste Nachschub in die Läden kommt. Aber auch der russische Schneemann hat einen geregelten Sommerschlaf. Aber nur, weil er keine Lust auf die ständigen Hänseleien hat: Wenn im Sommer alle hitzefrei bekommen und er dann als Frostbeule mit Wollmütze am Badestrand steht. Oder wenn mittags sein glitzerndes Weiß alle anderen in der Sommersonne blendet. Oder wenn er vor dem Eiswagen gefragt wird, ob er nicht auf der falschen Seite der Nahrungskette steht.

"Psst! Überleg mal, auch ein dauerschneeweißer Hase wird im grünen Frühjahr eine komische Figur." flüstert Dante SnowWhite zu: "Gönn' doch dem Schneemann noch ein paar Tage in der Sonne." SnowWhite schluckt und muss dem dunklen Hasen insgeheim recht geben. Er wird demnächst auf jeden Fall auf seine Karottenspitze verzichten müssen. Statt des Blecheimers sucht er sich besser einen Sonnenhut mit breiter Krempe. Damit in der Sonne nicht das helle Fell verbrennt und er nicht immer erklären muss, warum nur alle anderen braun werden: Er liebt halt den Schatten.


Fotos: W.Hein

 SnowWhite ist ein Schneehase von Zhanna Zimokosova. Dante kam als Corneluis von Anzhelika Costin ins Haus. Und Sir Grinsalott ist tatsächlich eine 'russische Erfindung' von Yumi Camui. Ohne Bear Pile hätten alle drei sich nie in unserem Haus getroffen. Zum Schluss noch ein Wort zu Chekov. Ja, es geht hier um den eifrigen Navigator von Raumschiff Enterprise, der schon in meiner Jugend Captain Kirk immer wieder an die Glanzleistungen der russischen Forschung erinnerte. Insbesondere in der Tribbles-Episode: "Tritical? Eine rrrussische Ärfindung!"