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Samstag, 12. März 2011

Das Muh-Q



Larissa kann es kaum erwarten in den Garten zu kommen.
Die anderen Mädchen werden staunen. Denn sie kennen
Q noch nicht.

Am Schwanz zieht die kleine Bärin aufgeregt ein
schwarzweißes Fleckentier hinterdrein. Das hat sie
heute morgen ganz allein und herdenlos gefunden,
Q genannt und gleich adoptiert.

Und jetzt ist sie hier mit Marie und Lena verabredet,
damit die auch Q kennenlernen. Sie sollen auch RaffRaff und
Speick mitbringen. Weil jetzt ja jeder ein Kuscheltier hat,

können sie Mutter und Kind spielen.

Marie stellt gerade RaffRaff auf dem Steg wieder auf
die Beine. Speick jieft und jippert eifrig mit den Lefzen.
Er liebt es sein Schaf einzuhüten. Und nun kann er auf
das rote Langhalstier auch noch aufpassen.

Lena ist ganz stolz auf ihren Hütehund. Der passt auf
und verdient dafür einen Extra-Knuddler. Das Schaf sitzt
mit Marie in der Frühjahrssonne und es gibt ja so viel
zu bereden. Und dann können sie ihren Tieren noch
einiges erzählen. Wo nur Larissa bleibt?

"Ich weiß gar nicht, was die so lange mit ihren Stoffdingern
rummachen," beschwert sich eine kleine weiße Maus. "Die
finden überhaupt kein Ende." Auch Nelleke schüttelt den Kopf.
Solche Kuscheltiere muss man doch überall hintragen und dafür
hat sie nun wirklich keine Zeit.

Hinten im Garten warten Q und Larissa auf die
Mädchen. Aber von denen ist noch nichts zu
sehen. Dabei ist das Warten sooo langweilig ...

Vielleicht ist Q ja hungrig. Das erste Grün macht sich im
Garten breit und das kann das gescheckte Kuscheltier mal
kosten. Aber auch wenn Larissa die dicke Nase ihrer neuen
Freundin in die frischen Blätter drückt - dieses Grünzeug ist
kein Q-Futter.

Besonders stolz ist die kleine Bärin auf die Ohrmarke
ihres eigenen Kuschelrinds. Die zeigt im Medallion einen
Bärenkopf, damit jeder sehen kann, wohin Q gehört.

Warten ist wirklich soooo langweilig. Zum Glück ist Q ein
großes Kuscheltier. Da kann Larissa sich prima auf den
dicken Bauch legen. Das ist so kuschelweich ... schon
nach wenigen Minuten ist nur noch ein leises Schnarchen
von beiden zu hören.

Die Sonne verschwindet hinter den Bäumen, als Schneeweißchen
die schlafende Bärin im Garten findet. Sie hat sich gewundert,
wo Larissa geblieben ist. Die anderen Bärenmädchen und ein Schaf
sind längst vor Stunden fröhlich quakelnd wieder ins Haus gekommen.
Sie muss jetzt die Kleine unbedingt schnell aufwecken. Die Nächte
sind noch viel zu eisig, um auf kalten Betonplatten zu liegen.

Endlich schlurt ein müdes Fleckentier wieder über den Beton.
Auf dem Weg zurück ins Haus kommt Q natürlich mit. Denn
morgen wird Larissa neue Spiele mit der neuen Freundin suchen.
Aber ob sie mit diesen treulosen Tomaten Marie und Lena
jemals wieder spielen wird? Das weiß eine kleine Bärin
noch nicht.


Fotos W.Hein

Larissa, Marie, Nelleke und Schneeweißchen sind Rica-Bären aus Detmold.
Bei der kleinen weißen Maus hat Deb Canham ihre Hände im Spiel.
Lena hat sich in den Dekofachhandel verirrt. Ein Nachbarjunge und Q
haben einen Knopf im Ohr und RaffRaff saß bei C&A in der Babyabteilung.
Speick ist ein Steiner-Hund und wartete in der Bärenhöhle auf uns.


Sonntag, 4. Oktober 2009

Neues von Ebay



"Kaninchen, pass auf, dass Du nicht reinfällst!"
Lisa blickt das kleine Schlappohr scharf an.
"Oder bist etwa Du schuld?"

Ein neues Paket von Ebay hat die Post gebracht und es
war schon wieder voller bunter Klamotten. Lisa hat sich
ein rotes Kleid rausgezogen und will es gleich auf dem
Laufsteg ausführen. Doch inzwischen hat jemand ein großes
Loch mitten reingehauen. Und wenn es nicht ihr Kuscheltier
mit ganz schweren Tritten gewesen ist, dann ist das ganz
schön unheimlich . . .

Die kleine Bärin ist viel zu beschäftigt über große Lochmacher
nachzudenken. So bemerkt sie nicht, dass sich ein aufgeregter
Schafshund erst in die Büsche und dann in die Wiese geschlagen
hat. Inzwischen schnüffelt Speick unter dem Holzsteg herum.
Da entdeckt er einen hellen Lichtklecks mitten im Schatten.
Wuff, das kommt doch von oben!

Die kleine Bärin muss Kaninchen gut festhalten,
als sie zwei Schritte nach hinten taumelt. Sonst würde

es vor Schreck doch noch ins Loch purzeln. Sie hat sich
jedenfalls richtig verjagt. Plötzlich taucht vor ihr etwas
Schwarzes auf, das dabei auch noch ganz doll schnauft.

"Wuff! Ich habe ein Himmelsdurchgucker gefunden."

"Annaaaa! Aaannnnaaaaaa! Eine pechdunkle Töhle
kommt aus dem Laufdings" Jetzt ist aber mehr ein
Rennsteg, so schnell ist Lisa weg.

Am Ende des Holzstegs wartet zum Glück eine große Bärin.
Lisa fällt ihr erleichtert in die Arme. Erst macht jemand riesige
Karnickelfallgruben in ihren Weg. Dann kommen aus dem Nichts
Kläfferentdecker daraus hervor. Oder können Hunde Löcher
in Holz graben? Das nächste Paketkleid wird auf jeden Fall im
Haus vorgeführt.


Fotos: W.Hein



Lisa kommt direkt aus Detmold aus dem Elternhaus aller Rica-Bären.
Anna ist als Kathleen Wallace-Bärin über den großen Teich gekommen.
Sie hat vorher aber Zwischenstation in Bärenhöhle Hannover gemacht.
Speick als Steiner-Hund ist dort Jahre später angekommen. Und als
Kanninchen in einem Kaufhaus saß, waren seine Frottee-Ohren schon
genauso lang wie heute. Sagt jedenfalls eine kleine Bärin, die immer
daran zieht. Damit das Schlappohr besser aufpasst.

Die schweren Tritte hatte natürlich jemand anders, der schlaftrunken
mitten in
der Nacht graue Katzen nach Hause eskortieren musste und
dabei
den morschen Balken erwischte.

Das neue Paket von Ebay, aus dem sich Lisa das Next Strickleid und
die M&Co Kurzjacke rausgezogen hat, kommt aus
diesem Baby-Shop.
Und Anna hat in dem Karton sogleich das weinrote Monsoon Cordkleid
für sich entdeckt.


Sonntag, 31. Mai 2009

Kommt geflogen!



„Ahhhhhh!“ . . . „Mmmm!“. . . „Ooooaaaahh!“

„Ist das jetzt Wellen-nässen?“
Plötzlich steht eine kleine weiße Maus über Lenas Kopf.
„Das sieht aber noch ganz schön trocken aus.“


Das Deichlamm rekelt sich schon den Morgen lang
mit Hingabe im rosa Tuch aus Organza. Und Nelleke
macht Reschieh. Das heißt, sie ruft die ganze Zeit,
was Lena tun soll. Meistens soll sie sich wohlig wälzen
und dabei ganz laut genießen. Das Schaf macht mal Pause
vom Juchzen und erklärt dem naseweisen Nager:
„Wir machen ein neues Schild für Schmusibu und Blöki.“
Genau vor einem Jahr haben die beiden Alpenschnucken
geheiratet. Lena und die Bären haben auch aus der Ferne
Glück gewünscht und wollten schon damals ein tolles Geschenk
schicken: Schafige Schaumbäder für den Swimming Pool mit
total entspannenden Duft. Eben Wellen-nässen, eine kleine Maus
kannte sich schon damals aus.


Aber dann wussten sie alle im letzten Sommer nicht,
ob man was verschicken darf, was noch schwappt.
Inzwischen haben sie aber rausbekommen, dass
Flaschen in die Steiermark sogar geflogen werden.
Also wird es zum ersten Hochzeitstag höchste Zeit,
endlich das Geschenk an die beiden Gschpusis zu
schicken. Nelleke ist schon ganz ungeduldig: „Los Lena,
wälz Dich. Und pass auf die Kugeln auf. Das sind doch
unsere Blubberblasen.“

Das Lamm macht sich wieder an die Arbeit:
Genießen volles Pfund! Aber es ja muss sein,
denn die frische Flasche für schmusibuweiche Wolle
mit Schaum und Duft war leider vollkommen unleserlich
beschriftet. Die hieß zum Beispiel „Perwoll“. Das ist
Latein, hat Anna erklärt, und bedeutet „Für die Wolle“.
Aber Latein ist eine mausetote Sprache und wie sollen
das zwei lebendige Hochgebirgsschafe verstehen.
Also müssen sie erst einmal ein neues Schild machen.
Was Paarhufer und Plüschtatzen lesen wollen.


Weil Lena das einzige Schaf im Haushalt ist, muss sie
jetzt im roten Pullover schwitzen. Deshalb wickelt sich
das junge Lamm immer wieder in das rosa Britzeltuch,
das bei jeder Bewegung knistert. Denn merkwürdigerweise
soll es viel schöner aussehen, wenn man gar keinen
echten Schaum nimmt. Außerdem haben sie ja nur
eine Flasche und halbleer kann man die doch schlecht
wegschicken. Doch jetzt ist Schluss. Nelleke hat
endlich festgestellt, dass Lena genug gestöhnt hat und
davon schon ganz unentspannt aussieht.

Am nächsten Tag schwitzt Lena auch nicht mehr so.
Sie durfte den roten Pullover wieder ausziehen, denn
den haben sie ja nur für das Schild gebraucht. Die kleine
Maus ist auch wieder da und fragt gleich nach: „Und?
Gibt es jetzt die richtige Flasche für verliebte Wollviecher?“

Natürlich! Und sogar mit „Frühlingswiesenduft“. Lena hätte
gern noch Almenblüten dabei gehabt, aber Nelleke hat
gesagt, dass die Flaschenmacher nicht lügen dürfen. Jedenfalls
nicht so doll. Und dann haben beide noch schnell die Flasche
aufgemacht und geschnuppert. Es hat zwar nicht wie frisches,
leckeres, grünes Gras geduftet, aber irgendwie sauber. Das
ist schon in Ordnung, denkt das Schaf, denn sonst würden es
Schmusibu und Blöki am Ende noch zum Würzen der
Semmeln nehmen.


Die Maus schaut erst Lena lange an, dann das
Flaschenschild. Sie trippelt ein paar Schritte zurück.
Und schaut noch mal. Dann legt sie den Kopf schief und
versucht, wenn sie das Schaf fixiert, mit den Pfoten einen
Rahmen in die Luft zu malen. „Du siehst auf der Flasche
ganz anders aus.“ Lena zupft an ihrem Kleid: „Ich hab ja
heute auch meine Gartenkluft an.“ „Ich meine nicht das
Kuhkleckerkleid,“ schüttelt die Kleine den Kopf. „Auf der
Flasche bist du viel heller und glatter. Irgendwie wie ein
fremdes Schaf.“ Lena überlegt einen Moment. „Das liegt
vielleicht daran, dass Nelleke immer gerufen hat: denk daran,
dass du für alle Schafe der Welt stöhnst.“ Oder daran, dass
jemand gestern noch lange am Foto rumgewerkelt hat.

Nelleke kommt zu den beiden. Wie so oft ist sie in Eile,
denn es wird Zeit, dass die Flasche zur Post kommt.
Aber vorher zeigt sie der Maus noch, wie sie beim
Schild an alles gedacht haben. Es steht extra „neu“ auf
der Flasche, weil es ja ein neues Schild ist. Aber wird
das nicht irgendwann alt? Vielleicht sollten sie noch
Ersatzschilder mitgeben: „Gestern“ „Fast neu“ „Schon älter“
„Uralt“ und „Nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen.“

Nelleke dreht stolz die Flasche um. Denn hier stehen
ganz wichtige Hinweise, damit das Wellen-nässen
nicht in Wellen-stressen ausartet. Denn wie soll ein
Schaf sich entspannen können, wenn es die ganze Zeit
überlegen muss, ob es alles richtig gemacht hat. Oder
ob es etwas vergessen hat. Oder ob es vielleicht auch
ganz anders entspannen könnte.

Der naseweise Nager braucht keine langen
Anleitungen zu lesen. Die Maus weiß auch so
Bescheid: „Am besten die ganze Flasche in das
Gartenschwimmbad und dann mit dem elektrischen
Küchenmixer ganz viel Schaum machen. Dann kann
man ganz labberig in den Wellen schaukeln und
keiner sieht, wie genässt man ist.“

Wenig später ist die Flasche schon verpackt und ein
aufgeregter Hütehund passt auf. Lena hat Speick die
Aufgabe gegeben, immer ein Auge auf den Woll-Balsam
zu haben, während sie einen passenden Karton suchen.
Zum Glück war das Schaf danach verschwunden, denn
sonst hätte der arme Hund gar nicht gewusst, welches
Auge er für Flaschen nehmen soll. Für lange Erklärungen
haben Bären und Schafe jetzt keine Zeit mehr.
Schmusibu und Blöki werden schon wissen, dass das ein
Hochzeitstag-Geschenk ist. Wenn es dann angekommen ist.
Denn jetzt muss die Flasche fliegen.


Alles Gute zum Hochzeitstag Schmusibu und Blöki!

Fotos: W.Hein, Reschieh: Nelleke


Montag, 11. Mai 2009

Speick, der Schafshund



Das kleine Deichlamm schwitzt unter dem dichten Flauschfell.
Das hatte sich Lena aber ganz anders vorgestellt! Sie wollte
doch einen Hütehund und keinen trägen Trageköter. Und jetzt
schleppt sie ihn durch die schon stechende Maisonne in den
Halbschatten unter den alten Obstbäumen.

"Heh!" Plötzlich steht eine neugierige Piepsmaus mitten
im Weg: "Was machst Du da?" Ein verdutztes Schaf hält inne
und zerrt für einen Moment nicht mehr ein schlaffes Stofftier
über den Waldboden: "Das ist Speick und mein bester Freund."

"Das ist doch ein Hund." Da kennen sich vorlaute weiße
Mäuse aus. Auch sonst weiß der kleine Nager Bescheid:
"Hunden muss man aber auch immer sagen, wo es lang geht.
Und wer der Chef ist." Der kleine Naseweis nickt ziemlich
bedeutungsschwer: "Weil sie sonst einem immer auf der
Nase herumtanzen. Aber die können ja nichts dafür. Das
muss ihr Chef wissen." Im Fernsehen sieht sich die Maus so
gern Tiersendungen an. Leider wird kaum etwas über
niedliche Nagetiere berichtet. Obwohl sich eine Sendung
extra "Hund Katze Maus" nennt. Aber wahrscheinlich brauchen
die schwer erziehbaren Hunde schon die ganze Sendezei
t.


So schwer hat Lena sich das mit dem Hund gar nicht
vorgestellt. Schließlich ist er schon schwer zu tragen.
Vielleicht sollte sie die so kluge Freundin fragen, wie
wer mit wem tanzt. "Aber jetzt muss ich weiter." Schon
ist kleine weiße Maus im dichten Kraut verschwunden.

Dann wuchtet das Lamm den jungen Hund eben weiter
allein durchs Gebüsch. Und die Hundeschule muss warten.
Denn eigentlich gibt es vorab noch so einiges zu klären.

Sie stellt sich direkt vor den neugierigen Junghund. Der
hält die Luft an und kann kaum es erwarten. Das ist ja so
spannend. Das Deichlamm schaut dem neuen Gefährten
fest
in die Augen, denn das hier hat sich das Lamm lange überlegt.
Viel länger auf jeden Fall, als es über die Frage nachgedacht
hat, was es heute anziehen sollte. Das Hemdkleid mit den
braun-grünen Flecken lag im Schrank und scheint einfach
gut zum Garten zu passen.


Lena beginnt: "Hunde sind immer die besten Freunde
von irgend jemand. Und Freunde passen auf ihre Freunde
auf." Aufmerksam hört der junge Rüde dem Lamm zu: "Es
gibt viele Schafe, die einen Hund haben. Aber meistens
müssen sich viele Schnucken einen Hund teilen." Sie deutet
auf den dunklen Begleiter: "Aber du bist nur für mich da!
Das heißt, Speick, dass du nur auf mich aufpassen sollst."

Ohhkii-doookii! Das hat Speick verstanden!
Er springt auf, tänzelt um das Schaf, läuft etwas weg,
kommt gleich wieder, nickt eifrig, wedelt mit dem
Schweif, dreht sich um sich selbst, springt im Kreis.
Kläffen, fiepen, bellen dabei nicht vergessen. Damit
klar ist, dass sich hier ein Hund bereit macht. Hat er
übrigens schon hektisch gehechelt?

Oh! Ist das aufregend. Der junge Hund juchzt.
Eine Aufgabe, eine echte Aufgabe. Immer ein Auge
auf das Lamm haben. Da nimmt er am Besten das linke ...
oder wuff ... doch das rechte im hellen Fleck. Oder
beide ... wuff-jiieeefff! ... Also das will gut überlegt sein.
Der junge Kläffer schlingt beide Ohren um den Kopf,
um sich zu beruhigen. Damit er besser nachdenken kann.
Das Auge mit dem Fleck? Oder eins nach rechts und das
andere nach oben. Aber vom Schielen wird dem armen
Hund immer ganz schwindelig ...


Der junge Hund atmet durch. Beide Ohren fest ums
Haupt geschlungen kann er sich vielleicht endlich
entscheiden, welches Auge er auf das Schaf wirft.
Hoffentlich bekommt er es danach wieder. Lena
wartet, bis der hippelige Freund ganz mit sich selbst
beschäftigt ist. Dann stiehlt sich das Schaf davon.
Speick
soll beweisen, dass er mehr als ein kuscheliger
Bettvorleger ist. Der hebt endlich ein Ohr, riskiert das
neue Schafsauge und klappt langsam das Maul runter.

Das Schaf ist weg. Kaum sieht ein Hund mal nicht das
Ohr vor
Augen, ist das Wollvieh schon weg. Speick
blinzelt,
schüttelt den Kopf, dass die Ohren schlackern.
Späht,
guckt und schaut. Aber Lena ist im dichten Grün
verschwunden. Er winselt, zittert, wedelt aufgeregt mit
dem Schweif. Und reckt die Schnauze hoch in das
laue Lüftchen. Es ... es ... es riecht nach - Grünzeug!


Eine kleine Bärin stapft mit schnellen Schritten durch
den Garten. Nelleke hat es eilig, seit sie eine neue Uhr
hat. Die hat sie sich schon so lange gewünscht und
endlich hat Anna ihr eine orange Hängeuhr um den
Hals gehängt.


Jetzt will Sie Julian suchen und ihm die neue Uhr
zeigen. Sie muss sich beeilen, denn die Uhr tickt
unaufhörlich. Aber der Bärenjunge ist nirgends
im Garten zu finden.


Dabei ist der Junge immer so trödelig. Und wird nie
rechtzeitig fertig. Aber die Uhr wird ihm Beine machen.
Wenn sie ihn endlich gefunden hat.


"Ich habe drüben unter den Bäumen Lena getroffen,"
begrüsst eine kleine Maus die Bärin, als sie abgehetzt zur
Betonfläche kommt. "Sie trägt einen schlappen Hund
und ein neues Kleid," berichtet aufgeregt eine vorlaute
Petzmaus: "Das ist so unsichtbar mit Kamuhflasch."
Nelleke guckt die vorlaute Petzmaus mit großen
Knopfaugen an. Die wedelt ungeduldig mit der Pfote:
"Na so ein Kleckerkleid-Muster. Das heißt wegen der
Kuhflecken so."

Nelleke hat jetzt aber kein Ohr für Kuhkleckerkleider.
Und vom besten Freund für Paarhufer spricht die
weiße Maus besser ein anderes Mal. Sie muss doch
Julian suchen, damit sie nicht noch mehr Zeit verlieren.
Denn das sieht man auf der neuen Uhr sofort. Die Sekunden
fliegen nur so. Doch der kleine Nager winkt ab: "Kein Problem,
ich hab ja Zeit! Da komme ich einfach mit und erzähle
es unterwegs."


Speick steht im Grünen und schnüffelt hektisch mit
der grob gestickten Nase. Aber es riecht nur nach frischem
Waldmeister und so gar nicht nach Lamm. Er wird schon ganz
unruhig, die Ohren fliegen nach rechts und links, wenn er
hektisch in alle Richtungen späht. Er ist ja ein schöner
Hütehund, der gleich am ersten Tag sein Schaf verliert.
Vielleicht sollte Lena das nächste Mal eine Kopfbedeckung
tragen. Am besten was Buntes.


Das Lamm seufzt - es hat Mitleid: Ihr neues Kleid hat wohl
zu viel Tarnfarbe für den armen Hund. Lena kommt aus
dem Versteck und winkt dem völlig fertigen Speick zu.
Endlich hat er sie gesehen. Das hört man schon von Weitem.

Ja, das ist das Schaf! Mit Riesensätzen und lautem
Gebell springt das glückliche Schlappohr auf Lena zu.
Im Überschwang fegt er das Deichlamm gleich von den
Beinen. Schon schlappt die rosa Riesenzunge durch
das Gesicht. Und gleich noch mal bekommt das kleine
Wollknäuel eine feuchte Hundewäsche. Der schwarze
Köter kann sich vor Begeisterung gar nicht beruhigen.
Er hat seine Schnucke gefunden:
Speick ist schon ein toller Schafshund!!



Wuff! - Speick gehört zu Steiners Bonus Collection
und es gibt angeblich 1000 seiner Art. Er hat auf
seine Schnucke in der Bärenhöhle gewartet. Lena, das
Deichlamm mit dem sauberen Gesicht, hat uns damals im
Rosenfachhandel gefunden. Nelleke kommt von den
Rica-Bären aus Detmold und eine kleine weiße Maus
behauptet immer noch steif und fest, dass sie
Deb Canham persönlich kennt.
Ach ja, und hier ist der Grund, warum Nelleke
den Julian für so trödelig hält.

Fotos: W.Hein