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Sonntag, 31. März 2024

Für Ruhm, Ehre und inneren Frieden

 

Die kleinen Bären murren schon. Das könnten sie doch machen. Haben sie schon. Und wissen doch, wie es geht. Oder besser saust. Den Osterlauf mit den Hasenrennern um den goldenen Eierbecher haben sie schon mal ausgefahren und haben die Langohren dabei nass gemacht. Na, fast – bis auf Lotte. Aber hier ist der Beweis:

Warum dürfen sie also diesmal nicht mitmachen? … Das ist doch blöd! Falls es niemand gehört hat: Superdupermegablöööhöd!

Wie, das soll ein Entspannungsvideo sein? Wer braucht denn sowas? Überhaupt, Entspannung mit Rennwagen – wie soll das denn funzen?
 
Da gehört doch jede Menge Lärm, Jubel und den Geruch von verbrannten Eiern dazu. Bei verbrannten Eiern … da hätten die Schafe gern wieder etwas Wegzehrung an der Strecke. Mit Heuballen und so.

Nelleke hatte damals auch ihre Entspannung. Als ihr blauer Renner in Zeitlupe durch die Luft segelte. Und dann Krawumm!

Hier noch mal die ganze Geschichte.


Idee: SchneiderHein

 

Donnerstag, 31. Dezember 2020

Gut abgehangen


– Ob wir wollen oder nicht: es gibt hier Produktplatzierungen –

"Das sind ja alles olle Kamellen!" Der weltbeste Bär von diesem und jenem ist wirklich entrüstet. Diese Kalender sind ja alle schon längst abgelaufen.

"Das heißt wohl eher gut abgehangen," stellt Lisa fest. Die kleine Bärin schaut sich mit Kaninchen genauer die Auslage vom Marktstand an. "Der hier ist mit 2021 noch ganz frisch. Da sind die Tage noch nicht abgelebt."

Dennoch wollen die beiden heute erst einmal das alte Jahr loswerden. Um das neue Jahr kümmern sie sich ab morgen. Dann brauchen sie vielleicht auch einen Kalender dafür.

"Psst, wir verschwinden, bevor jemand kommt." Sie kennen den Marktstand von Schneeweißchen nur zu gut. Wenn die weiße Bärin jetzt hier wäre, müssten sie wahrscheinlich ein ganzes Jahrzehnt aufkaufen.

Auch Nelleke und die kleine weiße Maus erinnern sich gut. Hier sind tatsächlich alle Bärenkalender von 2012 bis 2021 versammelt. 2013 waren die beiden sogar auf dem Titel und so einige Monatsblätter haben sie mit ihren tolldreisten Abenteuern gefüllt. Die kleine weiße Maus überlegt gerade, ob das nicht eine Zeitreise in die Vergangenheit wert wäre.

Nur Antonetta weiß als das Kalendergörl von 2018, was all' diesen Kalendern fehlt: "Viel zu wenig Rättin!"


Wir hätten es 2011 selbst nicht geglaubt, als die erste Anfrage des Kawohl-Verlags uns erreichte, sodass aus den Bildern für den Bären-Blog ein Kalender entstehen sollte. Nun liegt für 2021 die zehnte Ausgabe mit Anna und Marie auf dem Titel vor. Wieder in den drei Größen als Wand-, Postkarten- und Aufkleber-Kalender, wobei die mittlere Größe nicht nur bei uns der Favorit ist. Und Antonetta kann noch so viel grummeln – die Motivauswahl kommt von den lieben Menschen im Kawohl-Verlag. Die auch für die passenden Sprüche und Weisheiten sorgen, die bei so vielen Kalenderfreund*innen so gut ankommen.

Idee: S. Schneider    Vorbereitung: SchneiderHein    Fotos: W. Hein


Mittwoch, 18. September 2019

Die blaue Maus hat Katzenjammer



An manchen Tagen zieht Kaninchen die Tür am besten gleich wieder zu. Das Schlappohr wohnt seit dieser Woche in Burg Schwabbelhausen. Solange die kleine Bärin das Kleine nicht braucht.

 Jetzt ist Kaninchen bei Lisa, wenn Streifen-Katz und Punkt-Maus mit den Schlackerarmen miteinander spielen. Das Langohr soll gut aufpassen, damit es lernt, wie die Schlaumaus sich von der Grinsekatz keinen Bären aufbinden lässt. Die kleine Bärin steckt ja schon in ihrem Po.

Anna gibt sich Mühe, dass nur die Katze auf ihrer Pfote breit grinst. Die kleine Bärin ist immer sehr gewissenhaft bei der Sache und ist schnell eingemuckelt, wenn ihre blaue Maus dabei nicht ernst genommen wird.

Die blaue Maus würde der Katze gern Burg Schwabbelhausen zeigen. Aber wenn sie sich beide durch den Eingang zwängen, würden sie kaum bis zur nächsten Ecke kommen, ohne dass Anna und ein kleine Bärin dabei furchtbar ins Schwitzen kommen würden. Beide Arme passen kaum durch das enge Tor.

"Ich glaube, wir müssen schummeln," erklärt die Maus sehr ernsthaft der wartenden Katze. "Erst gehe ich durch, danach warte ich schlaff am Tor, bis mein Arm von innen kommen kann. Dann musst du es mir nachmachen." Die Katze nickt eifrig, es kann losgehen.

Doch bevor die beiden in der Burg ankommen – "es ist so ein prächtiger Innenhof!“ – wird das Tor aufgestoßen und eine zweite gelbe Ringelkatz stürmt hindurch.

Erschreckt weicht die blaue Maus zurück. "Das ist meine Burg!" ruft entrüstet die Nagerin. "Sie ist schließlich Mauseblau, wie ich!"

Doch nun versperren zwei geringelte Grinsetiger der Burgherrin den Weg. Die Miezen scheinen gar Zwillinge zu sein, sie gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Dabei schlüpfen Katzen doch gar nicht aus Eiern, oder?

Lisa braucht Hilfe. Eine Maus gegen zwei Katzen ist doch unfair. Auch sie braucht einen Zwilling.

Kaninchen muss helfen. Schnell soll es eine zweite Maus übernehmen und so die beiden Katzen verwirren.

Die Pfoten vom Schlappohr sind viel zu schlank und der Kopf viel zu groß, um ganz hinein zu schlüpfen. So sehr sich Kaninchen auch müht, die blaue Maus kommt nicht auf die Beine, um Lisa beizustehen.

Also übernimmt Anna auch die zweite Maus und muss jetzt aufpassen, mit welcher Stimme sie gerade spricht. Damit die Lisa-Maus nicht glaubt, dass die Zweitmaus nur eine weitere Katze mit Tarnkappe ist. "Kaninchen, behalt die Maus mal lieber im Auge," flüstert die kleine Bärin ihrem Kuscheltier zu. 

Doch plötzlich wird alles ganz ganz unübersichtlich. Von hinten drängelt die Marie. Ihre Grinsekatz ist doch eigentlich die Hauptfigur, die im Mittelpunkt stehen sollte. Aufgeregt klackern die Schlackerarme. Gleichzeitig drängelt sich eine Raff-Raff dazwischen und will wissen, was Katz und Maus so zu verhandeln haben.
 
Dann poltert die rote Giraffe über Kaninchen, weil es offensichtlich doch nicht so spannend ist, wenn bei jeder Figur nur eine Pfote im Po steckt. Die sind doch ganz schön befangen, während sie einfach lospesen kann. Nur das kleine Schlappohr verliert dabei die Mäuse aus den Augen.

Wenig später haben sich alle sortiert und auch das kleine Schlappohr sitzt wieder gut und sicher bei Lisa. Die erklärt der Marie-Katze, dass die Schwabbelburg doch eine Mausehochburg ist. Katzen können noch so freundlich tun. "Wenn es dunkel wird, müssen sie wieder nach Hause."

"Pah, ich kann auch gleich gehen." Marie stapft empört davon. Was ist das für ein blödes Spiel, wenn Lisa immer alles bestimmen will! Da ist ihr egal, dass es angeblich nur eine blaue Maus flötet. Sie weiß genau, wer dahinter dran hängt.

"Komm Raff-Raff, wir machen eine Ausfahrt in den Garten." Begeistert läuft die Giraffe mit. "Und da bestimmen wir, wohin der Weg führt."

Lisa ist es nur recht. Sie kann mit Maus ganz gut allein das Schloss behausen. Kaninchen kommt zu Besuch. Und diese stressigen Hohlkatzen liegen platt wie die Bettvorleger vor dem Tor. "Komm Kaninchen, wir machen einen Kaffeeplatsch." Denn weder ihr Kuscheltier noch die Schlackerarm-Maus können eine volle Tasse gut halten. Anna seufzt nur ganz leise – Das Schloss und seine Bewohner sind ja zum Glück waschbar.


Fotos: W.Hein

Die Bilder zur Geschichte sind fast schon 10 Jahre alt. Damals im September waren es plötzlich so viele Bilder, dass die Auswahl viel zu lange dauerte und dann war die Zeit für die Veröfentlichung plötzlich vorbei und andere Geschichten drängelten sich nach vorn. Vielleicht gab es such Bedenken, ob jedes Mal so viele schöne neue Namen wie in dieser alten Geschichte auftauchen würden.

Die bunten Stoffteile sind fast alle von 'Haba'. Ob das deswegen jetzt schon Werbung ist, mag ich nicht sagen. Denn schon vor über 10 Jahren haben wir sie günstig Second Hand besorgt – keine Ahnung wie das aktuelle Produktprogramm aussieht. Lisa und Nelleke sind Rica-Bären, die es in dieser Form schon lange nicht mehr gibt. Kathleen Wallace, die Schöpferin von Anna, ist schon lange verstorben und Kanninchen und RafRaff kommen aus den Babyabteilungen von C&A, die ihre Kollektionen mindestens viermal im Jahr wechseln. Kann man für etwas werben, das schon längst vergriffen ist?



Dienstag, 6. Juni 2017

Das große Fressen



Die Freifrau Türanno muss sich sputen, soweit es ihr ausladender Kopfschmuck zulässt. Sie kann ja nicht wie ein zerrupftes Huhn aussehen, wenn sie gleich ihren großen Auftritt hinlegt. Hoffentlich haben die anderen noch nicht angefangen. Aber zu früh kann sie auch nicht auftauchen, wegen des Auftritts. Da braucht sie doch ihr gebanntes Publikum. Außerdem hasst sie es, wenn sie auf andere warten muss.

Die Rexi hat eingeladen zum Kaffeeklatsch mit Erdbeertorte an Schlagsahne, und alle Dinotussen haben sofort zugesagt. Jetzt verteilt die grüne Saurierdame des Hauses mit zuckersüßem Lächeln schon die ersten Tortendreiecke, als Frau Türanno endlich mit lautem Hallo an der Tafel auftaucht. Sie beginnt sofort ein Bussi hier und ein Bussi da in die Runde zu werfen: "Ach meine Guteste, das Sie schon hier sind. Ich hätte es ja fast nicht geschafft, es ist ja immer in dieser Urzeit so viel Verkehr."

"Typisch," tuschelt die Alloschnepfe mit der Bari-Onyx. "Erst kommt die holde Dame auf die letzte Minute, und nun will sie wieder den Ehrenplatz haben." Das würde die Alloschnepfe der herrschsüchtigen Freifrau von der Teerkuhle natürlich nie Ins rasiermesserscharfe Gebiss sagen. Die alte Dame würde es auch gar nicht verstehen: Was dieser Zwergenaufstand von Echsen soll, die noch nicht einmal die höhere Kreide geschafft haben.

2a-Hörnchen und 2b-Hörnchen, die eineiigen Zwillinge haben sich zwar vor dem Schlüpfen einen Eidotter geteilt und wahrscheinlich auch den Verstand, aber dennoch will jede Echse einen eigenen Teller. Nur beim Erdbeertörtchen wollen beide dasselbe und … öh, äh … Kaffee haben sie noch nicht probiert. Vielleicht gibt es für beide auch ein Schälchen Säugermilch.

Die Prädatorin hat sich von hinten an das Kuchenbuffet herangeschlichen. Bis Frau Türanno huldvoll alle gegrüßt hat, und die Rexi jedem das passende Kuchenstück zugeteilt hat, ist der hungrigen Bestie am Buffet doch längst der Sabber aus allen Mundwinkeln getropft. Da macht sie ihrem Namen als Raubsaurier lieber alle Ehre und greift zur Selbstbedienung. Das ist doch höchstens etwas Mundraub.

Auch direkt an der Tafel haben die Erdbeeren ein kurzes Leben. Da bekommt Rexi schon beim Zusehen Schnappatmung, wenn ihr dabei rhythmisch die Luft wegbleibt. Diese Planschkuh von Reptilin hat vielleicht Klunker satt am Faltenhals, aber immer noch keine Kinderstube, so wie sie den Kuchen mit einem Happs runter schlingt. Frau Türanno hat sicher recht, dass die Reptilin sicher aus einem Eierbrutschrank von einer dieser Zirkusinseln für nachgemachte Dinos stammt.

"Meine Liebste," versucht Rexi den letzten Rest an Benimm zu retten, bevor der gleich mit der Torte im Schlund der gierigen Reptilin verschwindet: "Meine Liebste, sie wissen doch: Hastig heruntergeschlungen wird die auch zarteste Versuchung zum Hüftgold, dass schwer auf die Knochen drückt. Es besteht kein Grund zur Eile, wir haben doch Kuchen satt."

"Grumpf, neöiiin sött bön öch noch lange nüchd," schmatzt die Reptilin mit vollem Maul, bevor sie gleich das nächste Stück hinterherschiebt. Sie kennt 'Büffetts' nur aus dem Urlaub als 'All-ju-kän-ieet'-Angebote. Und das heißt, alle laden sich gleich beim ersten Durchgang die wildesten Kombinationen von Vorspeisen, Fisch, Bratensoße und Süßspeisen turmhoch auf den Riesenteller, als wenn es keine zweite Runde gäbe. Die sieht dann auch ziemlich kümmerlich aus. Und dieses feine Porzellan ist auch ziemlich mickrig, da passen kaum zwei Stücke drauf. Schnell noch eine Tasse Kaffee hinterhergespült. Sie muss noch mal zu den dahinschwindenden Kuchenplatten.

Rexi hat sich eine Kuchentafel mit Stil gewünscht und entsprechend der Jahreszeit alles mit Erdbeeren dekorieren lassen. Auch die Torten, Kuchen und Flans sind mit den roten Früchten gefüllt, belegt und dekoriert. Passend hat sie dazu das feine Erdbeerporzellan auflegen lassen. Ja ihre Tafel hat sicher Stil. Bei der Gesellschaft hat die Gastgeberin so ihre Zweifel. Es ist aber auch schwierig, genug Damen der Urzeit zu finden, die eine Kuchengabel mit derselben Anmut in der kleinen Krallenhand halten, wie sie noch vor ein paar Stunden voller Wildheit einen trägen Pflanzenfresser gerissen haben. Da können sie sich neuerdings noch so sehr mit Federn aufrüschen, darunter lauert immer noch das eiskalte Reptil.

Da kann ihr die Freifrau Türanno nur zustimmen: Wenn ihre Dinotage eines Tages gezählt sind, dann liegt das sicher daran, dass die feine Lebensart nur eine dünne Tünche ist. Wie wollen die Damen jemals den Aufstieg schaffen und sich eine gute Partie sichern, wenn sie nicht wissen, welches Besteck sie zuerst nehmen sollen? Die wissen, dass eine Dame von Urwelt nicht mit vollem Rachen spricht und Knochen bei Tische nur leise knackt. Gut, Erdbeeren haben jetzt keine Knochen, aber es geht doch ums Prinzip! Da müssen sie ja schon willfährige Gespielinnen sein, wenn sie sich rechtzeitig einen reichen Säuger für die Neuzeit angeln wollen. "Doch meine Damen, Schönheit vergeht, Manieren bleiben!" Spricht's und nimmt nur ein kleines Stück mit spitzen Krallen, um zu zeigen, wie es sich für eine Dame geziemt. Dabei spreitzt sie noch nicht einmal die kleine Kralle ab. Aber darauf braucht sie sich nicht zu viel einzubilden: Sie hat nur zwei Krallenfinger am Arm und die müssen schon den Kuchen halten.

Schnell scharrt Bary-Onyx Sand über das Missgeschick. Wenn Frau Türanno gerade mal wieder Lektionen in Benimm erteilt, muss doch niemand sehen, dass ihr das feine Porzellan vom Tisch geknallt ist.
Alli beruhigt 2a-Hörnchen und 2b-Hörnchen. Sie können sich ruhig noch ein Cremeröllchen auftun. Jede von beiden! Die Freifrau ist eben noch nicht in der neuen Zeit angekommen, wo alles etwas zwangloser ist. Jeder kann sich hier sattessen und muss kein Anstücksstück auf Teller zurücklassen. "ich hab doch nur ein Röllchen. Wo bekomme ich denn dieses Anstandsstück?"

Zwei kleine Säuger sind es müde geworden, auf ein eigenes Erdbeerfest zu warten. Wenn sich hier die Tische unter der Last von Süßspeisen biegen, fällt es doch sicher nicht auf, wenn ein Mausebissen fehlt. Die kleine weiße Maus hat sich gerade ein Törtchen gesichert, als Klein-Alice schon zum Aufbruch drängt. Ihr ist die Nähe zu so vielen geifernden Räubern nicht geheuer.

Da ist es schon zu spät. Eine Bary-Onyx hat die beiden entdeckt und überhaupt keine Lust, die zuckersüßen Köstlichkeiten mit zwei haarigen Leckermäulern zu teilen. "Habt ihr überhaupt eine Einladung?" blafft sie die Mäuse an. Hofftlich haben sie nichts Schriftliches, sie kann doch nicht lesen. Denn Schrift und Schule wird doch erst lange nach den Dinos erfunden.

Der weltbeste Saurierforscher wundert sich mal wieder, wo seine Raubsaurier geblieben sind. Seid Stunden hat er keinen Raffzahn und keine Schwanzspitze mehr gesehen. Normalerweise wissen die Mädels doch immer, wohin die plötzlich wieder aufgerüschten Fressmaschinen verschwunden sind.

Doch Nelleke zuckt nur mit den Schultern. Sie hat die Dinotussen heute auch noch nicht gesehen. Auch von der kleinen weißen Maus fehlt jede Spur …


  Hier geht es noch weiter.


Idee Erdbeerfest: SchneiderHein     Fotos: W.Hein


Diese Fotos schlummern jetzt fast schon ein Jahr auf der Festplatte. Am Anfang durften sie nicht gezeigt werden (Das Warum folgt im nächsten Post) und danach war die Erdbeerzeit vorbei. Doch jetzt wird es endlich Zeit, diese Geschichte zu erzählen.
Nachbars Kater Cäsar hat vor einem Jahr die Katzentradition des Hauses aufgenommen, dass die Bärenshootings genau inspeziert werden müssen, bevor sie auch von den Samtpfoten abgenommen werden. Erst wenn alle Bären beschnuppert und einige von den Tatzen geholt worden sind, kann weiter fotografiert werden.

Montag, 2. November 2015

Süße Heimsuchungen


Was ist schon dieser Schlickerkram gegen die Freuden der eigenen Nase? Snoot dreht noch eine Runde in der eigenen Nase. Er ist doch noch ins Haus gekommen, um zu sehen, was die kleinen Schrecker nach ihrer Sammeltour mit der ganzen süßen Beute anfangen wollen. Es ist so viel zusammen gekommen, nachdem Anna ihre geheimen Vorratskammern geöffnet hat. Der Popelunhold könnte sogar einen Anteil bekommen, doch das reizt ihn nicht sonderlich. Lieber steckt er den langen Finger ins nächste Nasenloch und fängt an nach neuen selbst-gemachten Leckereien zu bohren.

Für so'n Popelkram können sich die kleinen Schrecker nicht begeistern. Lieber mausen sie ein paar schwarze Lakritzkatzen und bunte Gummibären, die jemand in Eile offensichtlich verloren hat. Diesen verlorenen Gummis geben sie gern ein warmes Plätzchen mitten im eigenen Mausebauch.


Mimosa wundert sich, dass einige Kürbisse bewohnt sind. Andere sind beim Stengelsäubern im Stich gelassen worden. Bevor sie angestochen, ausgehöhlt und von innen beleuchtet werden können. Bei all den Schlickermäusen hat wohl niemand Lust auf eine herzhafte Kürbissuppe. Wohin also mit dem ganzen Aushub? Da muss der Innenausbau wohl warten müssen, bis zum nächsten Hallo-Wien. Wenn sich so lange der Kürbis hält. 

Ein Kürbis der besonderen Art hat sich in die Dekoration gemischt. Eine Schnoile hat sich in ein knalliges Orange getarnt. Vielleicht fällt ein unvorsichtiger, leckerer Mausebraten ab.

Nein, Snoot legt keinen Wert auf das Weingummi zu seinen Füßen. Das dürfen die kleinen Mäuse gern einsammeln. So ein Gummibär ist doch ganz schön zäh im Vergleich zu seinen Popeln. Die zergehen auf der Zunge. Das sollten die Nager mal probieren. Leider müssen sie dafür selber eigene Popel machen. Seine reichen gerade für ihn selber.

Maylin und Plümm haben lieber süße Schaummäuse eingesammelt. Die kleinen Mause-Schrecker hatten erst Angst, mit dem Schaumzucker verwechselt zu werden. Schließlich sind sie auch süß. Und manchmal scheinen einige Kürbisse gefährlich zu schmatzen. Aber die beiden haben ihre Tüte doppelt gefilzt. Da sind keine falschen Mäuse drin.



Gerome muss mit der Schubkarre ganz schön viele Schlangenlinien fahren um an den anderen Sammelfahrzeugen und den schlickernden Wegelagerern vorbei zu kommen. Er hat als australische Wildkaninchen-Plage des Grauens viele Gartenbesitzer ordentlich erschrecken können. Reiche Beute ist der Lohn, die er mit niemanden teilen muss. Wenn er denn endlich ein abgeschiedenes Plätzchen findet.

Die Katze lässt das Mausen nicht. Da kann der Knochenmümmler noch so betteln. Lulu möchte nicht tauschen, wenn sie nicht vorher in die Tüte schauen darf. Vielleicht ist alles nur kalte Luft. Sie hat ja nicht zusehen können, ob das kleine Hasengerippe überhaupt etwas gesammelt hat. Die Katze hat in der Schaumzuckermäusen aufgelauert.

Diese Mäuse sind froh, nicht aus Zucker zu sein. Altklug und Naseweis haben dafür gruseliggrün im Dunkeln geleuchtet. Davon sieht man – bei Licht besehen – nicht mehr viel. Und vor lauter Geisterleuchten haben beide Mäuse das Einsammeln vergessen. Sie müssen mal den kleinen Popler fragen, alle andere scheinen auf ihren Schätzen zu sitzen.

Nein, Gerome möchte nicht tauschen. Da kann Alisa noch so verführerisch mit dem Fruchtburger vor seiner Nase wedeln. Wenn er so etwas haben wollte, hätte er es draußen selber eingesammelt. Von diesen Gartenbesitzern hätte er als Plage doch alles bekommen können.

Aber Alisa mag diese Fruchtburger doch selber nicht. Sie hat sie doch nur mitgenommen, um sie später gegen leckere Beute eintauschen zu können. Aber nun will keiner tauschen. Höchstens gegen eine Packung staubtrockener Bio-Müsli-Kekse – ohne Schokoglasur. Da kann sie sich gleich den Rachen mit Reißnägeln ausputzen. Sie wollte die anderen schrecken und nicht umgekehrt. Gleich geht sie Anna suchen, die sicher noch geheimere Geheimverstecke hat.

Die lila-laune Hexe Marie ist richtig stolz auf Raff Raff, die eine Hängetasche mit gesammelten Süßigkeiten schon seit Stunden trägt. Doch es wäre auch schön, wenn das Langhalstier die Hexe auch mal an die Vorräte lassen würde. Doch jedes Mal, wenn Marie sich der Tasche nähern will, springt Raff Raff schnell ein paar Schritte beiseite.

Nelleke und die kleine weiße Maus staunen nicht schlecht. Sie haben eine verlassene Tasche randvoll mit Süßigkeiten gefunden. Und auch wenn sie die leckere Versuchung auch lange im Augenwinkel beobachten – niemand scheint sich dafür zu interessieren. Darf bär oder maus gefundenen Süßkram einfach behalten, wenn er so einsam ist?

Jetzt wird es verflucht schwierig, ein ehrlicher Beutegreifer zu bleiben. Die kleine weiße Maus ist doch auch nur neugierig: "Wir sollten nachsehen, was alles im Beutel ist. Nur damit wir als gute Finder später dem Besitzer oder der Besitzerin bestätigen können, das alles da ist." Und nach einer kurzen Pause: "Gibt es Finderlohn nicht schon im Voraus?"


Fotos: W.Hein

Die große Schar der Beutegreifer kommt von Deb Canham, den Rica-Bären, Hampton Bears, Stepi Bears, Tonni Bears und Bell Bears Design. Dazu kommt noch eine Frotteeraffe von Chic und Anmut und der große Huhuvogel von Hansa Toys.