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Montag, 10. März 2014

Der Rennrammler



Der Frühling lässt anderswo vielleicht Bändchen flattern. In den Garten hat er lieber die Sonne geschickt. Bären und Mäuse haben die dicken Winterjacken längst wieder eingemottet, bevor sie ins Grüne ziehen. Dort verausgaben sich seit Tagen die Krokusse und Schneeglocken, so dass die ersten Blütenkelche schon wieder ermattet zu Boden sinken.

Am Rande der Wiese steht wieder der alte Räderrammler, der von einem Stacheltier sehnsüchtig bewundert wird. Weil das fliegende Langohr ein wenig wurmstichig ist, musste es die nasskalten Jahreszeit in der Garage überwintern. Inzwischen blinzelt es wieder mit blitzenden Nagelaugen unternehmungslustig auf das grüne Geläuf, bis es in wenigen Wochen hinter Hasenglocken verschwinden wird. Doch jetzt hat der Holzhase die ganze Aufmerksamkeit eines kleinen Igels, der andächtig über die großen Räder streicht.

Auch eine kleine Bärin hat immer ein Auge auf das Dekogerümpel im Garten. Doch im letzten Jahr war der Hase so schnell im Wucherdickicht verschwunden, dass sie seine rasebereiten Rollräder noch gar nicht bemerkt hatte. Wenn er nur etwas bequemer wäre und sie wüsste, wie man sich gut festhalten könnte, dann ...

... ja dann würde sie über die grüne Pläne sausen, so schnell die Räderläufe des Rennrammlers sie tragen. Bis zum Ende der Grasnarbe und genauso flink zurück.

Der Rennpraktikant kann da nur mit den Rundohren schlackern. Als wenn eine kleine Bärin auch nur über einen einzigen Blütenstengel rattern würde. Und im Moment stehen die hier an einigen Stellen dicht an dicht. So ein Rennrammler ist doch Vorkriegstechnik. Keine Lenkstange zum Slalomfahren, kein Katzenauge und vor allen Dingen kein EL-EH-DE-Tagfahrlicht. Der hat doch sicher noch nicht einmal Garten-TÜV.

Das ist Marit-Sofie egal. So ein schönes schnittiges Profil, dass den Frühlingswind schneidet. Sie sieht sich auf seinem hochreckten Rundrücken durch den Garten eilen. Und ins Beet purzeln. Weil es keinen Haltegriff gibt.

Sie fragt die graue Maus, die im letzten Jahr doch immer hinter diesen Rennratten hinterher gehetzt ist: "Wie sause ich am besten und natürlich schnellsten auf dem Hasen über den Rasen?" Der heißt doch sicher aus gutem Grund so.

Nun, der Rennpraktikant schaut sich um. Erstmal müssen diese Huckelhöcker aus der Wiese verschwinden. Dann sollte man das fusselige Grün platt machen. Ganz platt. Am besten mit Beton. Und dann fehlt noch ein Gefälle. Oder man fährt gleich auf die Straße, dort wo die Siedlung einen Abgang macht. Marit-Sofie zuckt mit den Schultern: Schade, so hat sie sich eine Ausfahrt ins Grüne nicht vorgestellt.

Aber ein Stacheltier kann sich immer noch sehr gut vorstellen, auf flinken Hasenrädern über den Rasen zu rasen. Es muss dafür nur die Augen zukneifen. Und ein wenig tagträumen. Wenn vorlaute Bären und Hasen dazu bitte schweigen könnten. Pssssst!


Fotos: W.Hein

Marit-Sofie, das Frühlingskind ist eine Rica-Bärin von Ulrike & Claude Charles. Die beiden Mäuse kommen von Bell Bears Design aus den Niederlanden. Der kleine Igel stammt aus Neuseeland von D'Lyell-Bears. Und der alte Rennrammler ist ein Scheunenfund, der sich unversehens auf Ebay wiederfand, bevor er knarzend in unseren Garten rollte.


Montag, 3. März 2014

Zorropause



Nein! Nein! Nein! Die große Saurierforschung hat dieses Jahr keine Zeit für Zorro. Der frühe Frühling zwingt schon jetzt zu großen Funden und bis jetzt will ihnen niemand beim Umgraben des Gartens helfen. Da muss ein Rächer der Witwen und Waisen seinen Umhang im Schrank hängen lassen und so ein Pieksdegen hilft nicht wirklich beim Bodenbohren von ollen Knochen.

Lena hat sich dabei extra in Nase geschmissen. Sie hat den Aufsatzriechkolben in einer spanischen Silvestertasche gefunden, die jemand von der Hotel-Neujahrsfeier beim letzen Inselurlaub eingesackt und an die Bären weiter gereicht hat. Die Schnucke hat dazu den Papierfächer aufgeklappt und sich eine extra fusselige Foliengirlande um den Hals geschlungen. So viele Stilverbrechen könnten doch wohl von einem maskierten Rächer aufgeklärt und gesühnt werden.

Auch Marit-Sofie mit Glitzerlarve würde für eine Zorrorettung die Papierfanfare laut auftröten lassen. Wo sind die Hüter des guten Geschmacks, wenn man sie mal braucht? Vielleicht kann der Samtosaurus helfen. Wenn die vorlaute Tröte endlich wieder schweigt und das Klingeln in den Bärenohren des grünen Dinoträgers langsam abklingt.

Was denn? Ein Samtosaurus trägt doch kein Kostüm! Das ist unentbehrliche Arbeitskleidung für die ernsthafte Urzeitforschung. Für sinnloses Verkleiden um bei irgendwelchen tollen Tage einfach nur einen draufmachen zu können, hat ein geschäftiger Dinosammler keine Zeit. Er muss arbeiten und sich im Tarnanzug an die arglosen Moderknochen heranpirschen.

Sie müssen also arbeiten, Pfffüh! Das ist mal wieder typisch. Die Mädchen haben sich extra aufgerüscht, um zu feiern. Und die Jungs suchen das Weite. 


Fotos: W.Hein

Lena, das Schaf kam aus dem Rosenfachhandel zu uns. Ohne große Geburtsurkunde und den Hinweis, wo ursprünglich ihr Heimatstall stand. Marit-Sofie und Linus kommen als Rica-Bären aus Detmold. Und Delwyn von Lynda Hampton stammt sogar vom Kangeroo-Island aus dem fernen Australien. Ach ja, und die spanische Verkleidungstüte hat uns meine Mutter vom letzten Kanarenurlaub mitgebracht.



Donnerstag, 27. Februar 2014

Rost



Das Glück hat um ihren Warteplatz auf der Gans bis jetzt einen Bogen gemacht. So muss es Marit-Sofie wohl doch selber suchen. Sie findet aber nur weitere Vogelviecher. Die sind aus schwerem Metall und können erst recht nicht davon fliegen, wenn sich die kleine Bärin forsch nähert. Die Eisenvögel sind nur schwer angeschlagen durch den Winter gekommen. Der große Fischreiher steht auf Halbmast.

Da ist es ja gut, dass der Reiher bei so einer Arbeitsauffassung keine Fische mehr bewachen muss. Und dem Rest der Steh-im-Gartenweg geht es nicht besser. Bei den Raben, nur ein paar Schritte entfernt, fehlen Schwanzfedern.

Wenn die kleine Bärin genau hinschaut, ist das Abwerfen der Stahlfedern kein Zeichen für eine frühe Mauser. Die Raben haben inzwischen eine löcherige Wetterseite. Sie rosten einfach stumm auf ihren dürren Stelzbeinen vor sich hin. Das ist bestimmt kein Glück.

Das Glück sucht die helle Petzeline lieber an anderen Orten. Im Kühlschrank, wo leckere Milch steht und im Schrank mit dem goldigen Honig. Und wenn sie dazu noch den Topf, den Kochlöffel und eine Herdplatte findet, dann wird das Ganze zu einer heißen Milch mit Honig. Und das größte Glück hätte Marit-Sofie, wenn sie dabei Anna trifft, die alles zusammen köchelt, bevor kleine Bären mit klebrigen Pfoten die Küche und alle Handgriffe verkleben können.


Fotos: W.Hein

Marit-Sofie ist eine Rica-Bärin von Ulrike und Claude Charles aus Detmold.


Sonntag, 23. Februar 2014

Gans glücklich



Die kleine Bärin ist froh, dass sie den Vogel gefunden hat. Sie hat bei den grimmigen Märchen genau aufgepasst. Immer wenn dort eine Gans auftaucht, droht das große Glück. Unterwegs für einen Hans oder in Gold gefiedert für einen Dummling. Marit-Sofie weiß zwar noch nicht, ob sie überhaupt einen Prinzen oder so etwas will. Doch den Watschelvogel hat sie schon mal besetzt. Man weiß ja nie. Allerdings ist diese Gans nur aus Ton, steht ziemlich versteckt hinterm Hochbecken und vor der Nase wippen die roten Zweige im frischen Wind. Ob sie das Glück hier wirklich finden wird?


Fotos W.Hein

Ob einen das Glück findet oder man es selber suchen muss, das wissen noch nicht einmal wir großen Gartenbewohner so genau. Manchmal soll jeder einzelne es sich sogar selbst unter Feuer und Schweiß schmieden. Das Erhämmern von Glück klingt nach einer Menge Arbeit und vielleicht geht dieses Lohn-fürs-Schuften-Konzept am Ziel vorbei. Denn Glück hat etwas von Zufall und die Hauptarbeit sollte dabei die Fähigkeit sein, das Glück überhaupt zu erkennen, um es genießen zu können. Wenn es danach geht, ist es schon ein 'kleines Glück', dass wir ohne sie zu suchen, diese kleine helle Rica-Bärin vor einiger Zeit in der Bärenhöhle gefunden haben. Und sie Zeit hatte, mit uns in den Garten zu kommen.


Sonntag, 2. Februar 2014

Es hat sich ausgefrackt



So wird das nichts! Diese Frackträger lassen ihren Kumpel nicht allein. Der Magen des großen Papierpinguins knurrt schon gefährlich, aber er schafft es nicht mit seiner Beute mal einen Moment ungestört zu sein.

Missmutig stapft der brummige Falschvogel von dannen – ohne Mitnahme-Snack. Das nächste Mal sucht er sich lieber Zwergpinguine und fängt erst einmal mit einem Häppchenbuffet an.

Diese knisternde Papierverkleidung braucht er nicht mehr. Wenn er keine tapsigen Dummvögel mehr täuschen muss, kann er doch lieber zu seiner natürlichen Schneetarnung zurückkehren. Vielleicht kommen ein paar unvorsichtige Schneehühner des Weges. Oder es gibt noch perfekt gekühltes Sushi im Teich ...

Etwas später findet der allergrößte Vogelkundler endlich sein schon lange vermissten Pinguinanzug. Wieso liegt der mitten im weißen Nirgendwo im Schnee?

Und warum ist der plötzlich so mitgenommen? Überall schon eingerissen, mit Löchern und Fetzen im Rücken, geknicktem Schnabel und ausgefransten Kanten an den Stummelflügeln?

Die weltbeste Dinoforschung hat wohl weiter Winterpause. Der Samtosaurus wartet immer noch vergeblich auf den größten Dinoexperten westlich des Äquators. Marit-Sofie würde auch gern wieder ins Haus zurück. Sie hat ihre Handschuhpuppen blöderweise auf der Heizung liegen lassen.

Nun, dafür tapst jetzt der größte Laufvogelexperte mit dem wiedergefunden Pinguintäuscher zur Frackhorde. Schon beim ersten Besuch im Garten hat er sich unter die großen Vögel gemengt und konnte unerkannt mitlaufen und pinguinisch daherschnattern.

Doch heute ist es ganz anders. Die großen Vögel sind überhaupt nicht abgelenkt, sondern zingeln den Bär in seiner Papiermontur ein. Sie schnattern auch nicht unbeschwert oder geckern sich verschmitzt zu. Stattdessen zischt es gefährlich hinterm Ohr und die spitzen Schnäbel kommen immer näher.

Es wird immer enger um den kleinen Forscher. Immer enger und pieksiger.

Da dreht sich Linus um und beginnt schreiend davon zu rennen ...

Doch die wütenden Vögel folgen ihm. Er wusste gar nicht, dass die so schnell hüpfen und watscheln können. Der kleine Bär will nur noch fort.  

Zurück bleibt eine zerknitterte Papierhülle mit Schnabel und Stummelflügeln. Die aufgeregten Pinguine kreisen sie ein, zupfen erst vorsichtig daran, um sie schließlich mit spitzen Schnabelhieben und scharfem Kratzen endgültig zu erlegen.


Fotos: W.Hein

Nun hat die unvergleichliche Frackvogelforschung wohl einen herben Rückschlag erlitten. Nicht nur, dass eine Papiertarnkappe nicht robust genug für Eisbären ist. Das hat Soer Soeren Soerensen von Gisela Hofmann leider eindrucksvoll bewiesen. Aber die Frackhorde von Hansa Toys hat inzwischen grundsätzlich diesen Argwohn geschöpft. Und Linus, der kleine Rica-Bär muss sich nun etwas Neues überlegen, wenn die Frackhorde das nächste Mal zurück kommt. Schließlich warten noch U-Bahn-Karten auf die watschelnden Zugvögel, die bekanntermaßen nicht einfach davon fliegen können. Dafür können Delwyn, der Hampton Bear und Marit-Sofie darauf hoffen, dass, wenn der Boden nicht mehr gefroren ist, die Dinoforschung ihre Ausgrabungen beginnen kann. Delwyn hat schon mal wieder das Megafon ausprobiert: "Weitergehen. Einfach weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen."


Montag, 27. Januar 2014

Eiskalt



Die weltbeste Dinoforschung ist inzwischen unter dem Schnee begraben. Der Samtosaurus steht mit der großen Knochensucher-Ausrüstung im Garten, aber vom allwissenden Dinoexperten fehlt heute jede Spur. Dabei kann man doch eigentlich jede Spur auf der weißen Glitzerdecke sehen.

 Doch das einzige, was der grüne Dinobär jetzt sieht, ist Marit-Sofie im neuen Strickkleid. Sie stürmt mit Schal und Stirnband (auch neu) auf den stehengelassenen Knochenbuddler zu, um ihm zu zeigen, wie sie bei dieser Bibberkälte warme Pfoten behält.

Der Katze steckt wieder eine Bärentatze im Po. Nicht, weil die kleine Bärin auch hier mit ihren Handpuppen spielen will. "Nein! So bleiben meine Pfoten arschwarm, hihihi." Das ist doch praktisch, auch wenn Katz und Maus dabei noch ein paar Winterabenteuer erleben.

 Die Robbe hat wohl einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Beim letzten Besuch schwammen im Teich noch so leckere bunte Fische. Doch inzwischen ist der Wasserzugang komplett versiegelt und niemand ist in Sicht, der ein Loch in die Eisfläche hauen will. Die Ärmste ahnt nicht, dass in dieser Tiefkühltruhe seit dem letzten Winter nicht einmal das kleinste Fischstäbchen mehr umher schwimmt.

Ein Hoppy stellt fest, dass der Fortschritt in diesem Jahr das Skifahren offensichtlich total ausgelassen hat. Es ist immer noch dieselbe Plackerei mit diesen Brettern, wie im letzten Wintereinfall. Ein fescher Schneehase stößt sich kräftig mit beiden Stöcken ab und rutscht ein klein wenig voran, bis das Langohr wieder knirschend im Schnee stecken bleibt.

Mit der Kälte kam die Schnoile. Huhuu, und wundert sich, wieviel hektischer Betrieb hier überall im Garten herumwuselt. Vielleicht sind die Bodenläufer so flink unterwegs, damit ihnen die Pfoten nicht am Boden fest frieren.

 Einer dieser flinken Bodenläufer ist der größte Laufvogelkundler des Universums, der sich maßlos ärgert. Die Frackhorde ist wieder zurück und wo ist sein Pinguin-Täuschanzug? Wie soll er sich unter die Watschelvögel unerkannt mengen, wenn er nicht wie einer aussieht? Er hat schon alle Schubladen und Schränke im Haus durchwühlt, aber seine fantastischer Pinguinpapier-Tarnkappe bleibt unauffindbar.

 Lulu kann diese Bären nicht verstehen. Die zierliche schwarze Katze hat sich in ein Winterbärenkostüm gezwängt und sich die Bärenkappe auf den Kopf gedrückt, um diesen Arktisvögeln näher zu kommen. Wie können diese Petze mit so plumpen Pranken umher tapsen? Sie spürt ihre schlanken Pfoten im Pelzgewühle kaum. Und mit ihrem langen eleganten Schwanz kann sie auch nicht balancieren, denn der steckt im Fellanzug fest. Ihr bleibt nur so ein unbrauchbarer Pummelstummel am Po.

 So viel besser ist die Kleine auch nicht dran: Sie hat sich als Schneemann verkleidet und so ein eisiger Winterwicht ist wahrlich kein Bewegungstalent. So muss sie sich immer wieder auf den Besen stützen, um sich wankend und schwankend voran zu kämpfen.

Da kann es der Schiebepinguin kaum erwarten, zu seinen großen Frackbrüdern zu kommen. Auch wenn er dabei immer wieder im weichen Pulverschnee versinkt und ihn ein schimpfender Schneemann dann wieder an der Stange herausziehen muss.

 Da stehen die großen Watschelvögel dicht gedrängt im Garten. Und der größte Vogelforscher kommt nicht ran und kann grummelnd wieder abziehen. Ohne seinen Pingiuin-Tarnanzug fangen sie zu schimpfen, schöpfen diesen Argwohn und die spitzen Schnäbel kommen gefährlich nahe.

 Da ist es ja gut, dass Eisbär einen Pingi-Anzug hat.

 Bis jetzt ist nur ein Flossenträger so ein Argwohnschöpfer und wirft sich auf den Bauch, um fauchend heran zu rutschen. Die anderen umkreisen noch unschlüssig den dicken Vogel, der noch so unschuldig pfeift und immer wieder mit den schwarzen Knopfaugen zwinkert.

 Die anderen Eisbären warten ein wenig abseits, ob das mit der Vogelfälschung klappt. Leider haben sie nur einen Anzug für Pinguinhinterslichtführer im Haus gefunden.

 Der Papiervogel-Bär würde diesem nervigen Zischler ja gern eine Pranke auf den Schnabel geben. Und außerdem knurrt auch schon der Magen. Aber dann würde er wohl unter den Laufvögeln gleich auffliegen. Heute gibt es wohl noch keinen Frackbraten.

 Inzwischen sind auch die kleinen Schneewanderer in Sichtweite der Frackvögel gekommen. Doch wie machen sie jetzt weiter? Ein Schneemann ist doch unverdächtig. Niemand hat Angst vor den frostigen Gesellen. Aber die Kleine hätte Lulu besser vorher gesagt, dass Pinguine eigentlich keine weißen Bären kennen. Dann ist das doch überhaupt keine Tarnung!

"Öch bön doch auch oin Böör!" brummelt Lulu so tief sie kann. Jetzt haben die beiden doch glatt die beiden wartenden Eisbären übersehen. Die kleine Petzeline erstarrt zum Schneemann und die Miez ... die Miez macht sich Lieb-Bär. Hoffentlich starren die wilden Weißbären nur so begehrlich auf den kleinen Pinguin in ihrer Pfote: "Öch hab' oinen Schmackhappön mitgebracht."


Fotos: W.Hein

Das Ganze beginnt mit einem Cartoon von Gary Larson: Auf einer Eisscholle wundern sich die Pinguine, wo bekannte Schnäbel geblieben sind. Unter ihnen hockt getarnt und (un)verschämt grinsend ein Eisbär. Nun glauben viele, wenn der Nordpol wegschmilzt, dann sollte man die Eisbären auf den Südpol umsiedeln. Denn der Eisbär ist der Panda der Klimaerwärmung. Nun haben die Menschen ja so gute Erfahrungen mit dem Nachdekorieren von Biotopen. Katzen auf Südseeinseln, Waschbären mit Mitteldeutschland, Kaninchen und Dingos in Australien und noch so einige Einwanderer haben ja noch nie etwas durcheinander gebracht. Also können sich die Pinguine jetzt auf Eisbären freuen. Und nachher haben es alle gewusst.
Nun bei uns im Garten ist das alles natürlich viel harmloser und niedlicher. Da hockt Soer Soeren Soerensen als Eisbär von Gisela Hofmann zwischen der Frackhorde, die bis jetzt noch ziemlich vollständig sind. Die restliche Eisbärfamilie wartet brav in der Ferne. Da hat auch Lulu, die Stepi-Bär-Katze im Muffy VanderBear-Kostüm, nicht ernsthaft etwas zu befürchten. Die Kleine ist eine Rica-Bärin wie auch Marit-Sofie im neuen Strick-Outfit von U. Schneider. Linus ist aber ein Rica-Bär, er ist ja schließlich ein Junge. Delwyn ist ein Hampton Bear aus dem fernen Australien und aus den Staaten kommen der Schneehase Hoppy VanderHare und ein Schiebepinguin von Deb Canham. Die wunderschönen Naturtiere – Robben, Schneeeulen und Pinguine – sind das Werk von Hansa-Toys von den Philippinen.


Montag, 13. Januar 2014

Doch nur Deko



Katz und Maus machen gerade mal nichts. Das Puppentheater von den letzten Weihnachtsgeschenken hat Pause. Die Streifenmiez ist ganz froh, wenn mal keine Pfote im Po steckt. Sie könnte einfach nur abhängen, bis eifrige Bären sie wieder umher treiben. Die Maus denkt an die langen Wochen im Karton, die ganz sicher kommen werden, wenn langweilig gewordene Spielzeuge wieder verpackt werden. "Lass uns toben, springen, Quatsch machen, solange wir noch an der frischen Luft sind." "Miauhuähhn, ich bin schon viel zu müd!"

Marit-Sofie spielt jetzt kein Katz und Maus. Sie kuschelt sich in den warmen Wintermantel, weil selbst die Sonnentage im Garten ziemlich kalt sind. Mit schnellen Schritten erkundet die Petzeline alle Winkel der dürren Hölle, um zu sehen, was so ein Garten macht, wenn der Winter ausfällt.

Woher der grüne Samtosaurus ein Megaphon hat, weiß Anna auch nicht. Sie hat es ganz sicher nicht als Weihnachtsgeschenk verpackt. Tatsache ist aber, dass Delwyn die brülllaute Flüstertüte inzwischen immer dabei hat, wenn die weltbeste Dinoforschung im Garten nach wertvollen Gerippen sucht. Damit kann er anderen neugierigen Pelznasen schon von Weitem zurufen: "Weitergehen! Es gibt hier nichts zu sehen! Weitergehen!" Sie wollen schließlich als Erste berühmt werden, wenn sie ganz neue Dinos im Feld der vergessenen Gemüse entdecken.

Nun, es gibt dummerweise wirklich noch nichts zu sehen. Dabei würde Linus auch alles wegputzen. Den Dreck und die Staubpartyhikel oder so. Die anderen Werkzeuge in seinem neuen Entdeckerset sind ziemlich erdig und schwerlastig. Damit können grüne Dinohelfer schon mal das Grobe wegmachen, bis die wichtigen Knochen vom Linosaurus kommen.

Doch Delwyn muss mit dem Megafon die Schaulustigen abhalten. Und außerdem ist das die ganz falsche Stelle zum Buddeln. Das wird schon klar werden, wenn sie den Delwinosaurus dann woanders finden.

"Es gibt nichts zu sehen!" schallt es blechern durch den Garten. Eine merkwürdige Nordprärie ist das hier. Little Bear ist mit Scruffels gerade aus Australien angekommen. "Bitte weitergehen!" klingt etwas breit gezogen, wie die Aussies auch zuhause sprechen. "Nicht näher kommen! Wegbleiben!" tönt es hinter den Büschen. So hat sich Little Bear den Wilden Westen nicht vorgestellt. Wo sind die Hütejungs? Wo die edlen Wilden? Vielleicht haben sie sich ja auch verflogen und das ist hier überhaupt kein Jagdgebiet für kleine Indianer?

Dabei hat Lynda ihnen versprochen, als sie in den Karton für die Abreise aus Australien geklettert sind, dass es hier Langohren und Hasenfußindianer gäbe. Ganz sicher! Und außerdem leben hier schon andere Bären vom Land Kopfüber oder eben 'Downunder' wie der weitgereiste Fachbär sagt. "Keine Angst," brummelt Scruffels. "Wenn's uns hier nicht gefällt, fliegen wir einfach wieder zurück! Großes Indianerehrenwort." Der kleine Bär schiebt das Stirnband wieder hoch: "In echt?" "Hugh!"

"Das kannste vergessen," die kleine Mia schüttelt den Kopf. Der Dummbatz wird es nie lernen, wie man sich unsichtbar macht. Ein feuerwehrmelderroter Pullover wird niemals unauffällig sein. Da braucht er sich auch nicht neben die zartgeröteten Lenzrosen stellen. Und wieso haben seine Schnabelschuhe überhaupt Schellen?

Oh! Nein! Das meint er doch nicht ernst? "Doch, doch, tierisch bärenernst," nickt Tobi. Die kleine Mia ist sprachlos. Der kleine Schellenbär hat die Lösung für rote Pullover: Eine mobile Tarnvorrichtung für den Garten. Er stellt die Pilzgruppe einfach dort auf, wo er gerade sitzt. Dann sieht der Garten richtig rot und ein Waldbär fällt im Hutschatten von Rotköpfchen nicht weiter auf. Die kleine Mia zuckt mit den Schultern. Dann klemmt sich der Dummbatz seine Fliegenpilztarnung besser schnell unter die Arme, denn sie verschwindet jetzt endlich ins Unterholz.

"Mjamm Mjamm Mjamm!" Der kleinen Bärin im roten Wintermantel läuft das Wasser im Mund zusammen. Da wackelt eine knusprige Lebkuchenfrau über die Betonfläche. Und als die bemerkt, dass ein hungriges Leckermaul ihr folgt, versucht sie schnell davon zu hoppeln. Doch so ein Lebkuchenwesen ist kein Sprinter. Vielleicht werden deshalb so viele im Winter erlegt?

"Geh weg!" kreischt das Lebkuchenlangohr, als die Bärin aufholt. "Ich schmecke iBah!" "Das glaube ich nicht," kichert die Zuckerschnute: "Ich mache da besser einen Geschmackstest."

"Nimm doch einen Apfel. Die liegen hier doch überall rum!" japst Plümm. So ein wandelnder Lebkuchen ist gut eingepackt und kommt schnell ins Schwitzen. "Och nöh, das Fallobst ist viel zu eisig," schnalzt die Petzeline, die ihre Schlickersachen zu Weihnachten schon längst verputzt hat. "Du siehst doch einfach leckerschmecker aus. Zum Anbeißen!" Da hat das kleine Langohr wohl einen Fehler gemacht: "Ich bin doch nur Deko!"


Idee: Schneiderhein   Fotos: W.Hein

Im Garten tummeln sich die Rica Bären Marit-Sofie, Linus und – psst, nicht weitersagen – die kleine Mia. Aus dem fernen Australien kommen Little Bear, Scruffels und Delwyn, der keine Zeit hat, seine Brüder zu begrüßen. "Nicht herkommen! Wegbleiben!" Tobi ist ein Valdorf Bear und die rote Pilzatrappen trägt Zaubärhaft von Barbara Fernholz durch den Garten. Der kleine Lebkuchenhase auf der Flucht ist Plümm von den Tonni Bears.