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Dienstag, 2. Januar 2024

Mit ganz viel Glück

 Vor dem Silvesterabend hatten Victoria und Albert noch Besuch:

Victoria sortiert gerade ihr Käsekabinett neu. Sie muss dringend Platz schaffen. Vielleicht sollte es am Abend ein Käsebuffet geben. Wenn da nicht noch ein Linsengericht auf sie warten würde.

Albert versucht noch schnell vor dem Jahreswechsel die Zeitungen der letzten Wochen aufzulesen, um keine alten Nachrichten ins neue Jahr mitzunehmen. Er hat dafür die Zeitungen nach Datum sortiert. Der Mäuserich ist gerade in einem Flutbericht vertieft und hört das leise Kichern nicht: "So ein Glück, so ein Riesenschweineglück!"

So zuckt Albert richtig zusammen, als ihn die Mäusemädchen plötzlich ansprechen: "Hast du schon mal so viel Glück in jeder Pfote gesehen?"

Die Mausemädchen sind ganz aufgeregt. Jede von ihnen hat mindestens zwei vierblättrige Kleeblätter gefunden und "auf jedem Blatt sitzt sogar ein Glückskäfer!" "Wo gefunden?" Victoria ist misstrauisch … "In einem unscheinbaren, braunen Papierumschlag lag das Glück ganz unbeobachtet im Flur. Vielleicht hat es ja jemand dort vergessen. "Das hat auf uns gewartet!" Oder derjenige brauchte es nicht mehr … "Quatsch, jeder kann doch Glück gebrauchen." Hier kann offensichtlich jeder so viel Glück haben, wie er will. "Ich hab' drei!" ruft Sunshine.

Was kann man mit so viel Glück alles machen. "Wir könnten den 'dicken Mann' gewinnen." Die Mädchen meinen die berühmte Lotterie in Spanien, bei der Kinder die Gewinnzahlen singen müssen. "Die ist doch gerade vorbei! Das dauert doch fast wieder ein Jahr bis zur nächsten Ziehung." Ob das Glück so lange hält? "Wieso, hat Glück eine Haltbarkeit?" Oder verbraucht es sich? Auch wenn es doppelt und dreifach vorhanden ist? "Ich dachte, ich habe jetzt einfach Glück für immer." Kann man Glück überhaupt verdoppeln? Sonst sollten sie lieber teilen.
 
Victoria kann es nicht glauben. Was soll das für ein Glück sein, wenn es immer gleich aussieht und aus Kunststoff ist. "Überhaupt, vierblätterigen Glücksklee muss maus suchen und finden…" "Haben wir doch!" maulen die kleinen Mauselinen. "In einem braunen Papierumschlag," schnaubt Victoria.

"Das ist doch nur ein Glück von der Stange in handelsüblichen Mengen." Victoria möchte nicht, dass die kleinen Mäusemädchen enttäuscht sind, wenn die Kleeblätter doch nur schnöde Deko sein sollten. "Das kommt sicher aus Asien und eure Glückskäfer sind diese bissigen asiatischen Marienkäfer."

Doch davon wollen die Mädchen nichts hören. Sie glauben an ihr Glück en Gros und nehmen es mit ins neue Jahr. "Lass uns nach draußen laufen und das Glück testen." Alle sind begeistert: "Vielleicht finden wir ja einen Glückscent." "Wir treffen nur nette Passanten und alle grüßen" "Wir bekommen noch die Eisenbahn." "Es fährt überhaupt eine!" "Und niemand tritt in Hundehaufen."

Victoria kann da nur noch den Kopf schütteln. Sie drückt den Mausemädchen beide Daumen, dass sie im Übermut keinen Unsinn machen. Wenn jetzt nichts Schlimmes passiert, ist kein Unglück ja auch schon ein Glück. Doch sie muss sich dringend um ihren Käse kümmern, bei der offenen Tür können ihr sonst einige Sorten davon laufen.


Idee: SchneiderHein

Das Glück der Mausemädchen ist eigentlich ein Versehen. Bestellt waren Holzsterne für die Winterdeko. Geliefert wurde dieser 24fache Glücksklee, der dann schnell doch noch eine Verwendung gefunden hat. Welch ein Glück!