Mittwoch, 20. Januar 2016

Das Januar-Rättlein



Das ist nun das Missmotiv für den Januar, das Conroy von Antonetta gemacht hat. Die Rättin muss nur noch so zehn weitere oder etwas mehr machen, und dann ist der Kalender schon fertig. Jetzt hat sie aber keine Zeit mehr, denn sie sucht im Kleiderschrank schon das passende Kleid für den Februar.

Idee: SchneiderHein       Foto:Conroy


Montag, 18. Januar 2016

Kowagörlie



Na, gut … es ist wirklich Schnee. SnowWhite ist eher widerwillig Antonetta in den Garten gefolgt. Natürlich kennt ein Schneehase das kühlweiße Pappzeugs, das plötzlich wieder vom Himmel gefallen ist. Aber nur weil dem Langohr eine Möhre aus dem Gesicht schaut, muss es sich doch nicht jedes Mal in die Kälte stellen.

Der Laufsteg glitzert in der Sonne. Über allem liegt eine satte Schneedecke. Selbst die Löcher im Weg sind gnädig verdeckt. Die Rättin ist begeistert, Winter mit Schneebesatz ist doch wunderschön. Und wo sie gerade bei Laufsteg und wunderschön sind, kommt der Nagerin mit Hang zum Höheren eine Idee.

 Vorher will die kurzfellige Schneehäsin wieder ins Warme. Bevor ihre schmalen Pfoten zu Eisläufen werden. Und sie sich noch den Bauch verkühlt, weil der Schnee so hoch steht, und die Flocken ständig ihren Nabel kitzeln. "Schnoweit wart' doch – ich werde jetzt Kowagörlie!" Doch bevor Antonetta dem weißen Langohr erklären kann, was das ist, ist dieses schon wieder im Haus verschwunden.

 Auch Helen hat keine Zeit, die Kälte zieht schon die Pfoten herauf. Sie will weiter hasten – wieder ins Haus, nachdem hinten im Garten zwar alles weiß ist, sich aber keine Bärin für eine Schneeballschlacht hat blicken lassen. Helen weiß zwar nicht, was ein Kowagörlie sein soll. Aber das muss sie auch nicht. Denn den Bären passiert so etwas Görliges fast schon aus Versehen, dass sie dann in einen Kalender kommen. Eine Rättin muss dafür kämpfen.

Kämpfen! Das wird Antonetta, und heute fängt sie damit an: Sie macht dieses Jahr einen eigenen Nagerkalender "Die Rättin und ihre schönsten Kleider"! Dies wird gleich der Januar, wenn sie sich nur noch ein wenig mehr in Pose wirft. Nur blöd, dass dabei ihr Schwanz ständig im eisigen Schnee hängt. Vielleicht gibt es ja so etwas wie gehäkelte Schwanzlinge dafür. Denn ständig den nackten Langanhang hochnehmen oder ihn lässig über der Pfote zu tragen, ist doch ziemlich anstrengend.

Schon dreht und wendet sich die Rättin eifrig hin und her. Und sucht dabei ihre Schokoladenseite. Aber eigentlich sind doch alle ziemlich lecker.

 "Soll ich die Pfote heben?" Antonetta könnte auch die spitze Schnauze schräg darauf ablegen. "Oder soll ich beide Arme hinterm Kopf verschränken. Oder von unten rauf gucken. Und dabei mit dem Wimpern klimpern?" Sie kann noch ganz anders: "Ich kann mit dem Fotodings auch schäkern!"

"Das sieht nur komisch aus," Conroy ist von der ausgekühlten Helen nach draußen geschickt worden, weil die Rättin irgendetwas brauchte. Es ist der Fotoapparat und den hat der kleine Bär inzwischen geholt. "Kannst Du nicht mal normal sein?" Das geht nicht, denn das Kowagörlie will doch groß rauskommen. Ob's hilft, denn Conroy murmelt: "Ich mache doch nur Kleinbild!"

"ich brauche einen schicken Hintergrund." Antonetta tänzelt so glückselig über den Steg, dass sie fast den Halt verloren hätte. Schwankend glitscht sie weiter, bis sie sich wieder vor der Rose fängt. "Wie wäre es mit diesen Schneezweigen?" Sie streckt den Rücken durch, hebt die Schnauze, die Arme gehen langsam hoch …

 … bis sie an die Schneegrenze treffen. Und huppdiwupp fällt die weiße Last von den Zweigen, die erleichtert nach oben schwingen. Dafür hat die Rättin ein nasses Häubchen auf der langen Nase. Brrr, so hat sie sich den schicken Hintergrund nicht vorgestellt.

 "Kannst du jetzt noch mal die Schokoseite zeigen?" Conroy schiebt die Kamera vor und zurück, bis er den Schärfepunkt findet. "Wo du jetzt schon einen Zuckerguss hast."

"Pffüh!" Hoffentlich kommen bald die warmen Monate für ein Kalender-Kowagörlie. Dieser Januar entwickelt sich gerade ziemlich eisig.


Idee: SchneiderHein         Fotos: W.Hein

Ein plötzlicher Wintereinbruch scheuchte nicht nur den Fotografen auf den Steg, sondern auch einige Plüschgesellen im Winterpelz: Antonetta von den Tonni Bears, Helen und Conroy von den Rica-Bären und SnowWhite von Zhanna Zimokosova.


Samstag, 9. Januar 2016

putzmunter



Langlauf für Langlöffel: Da ist Lopsi froh, dass die Schneebretter heute noch rechtzeitig mit der Post gekommen sind. Denn heute Abend soll es schon wieder tauen und in der Nacht die ganze Pampe überfrieren. Dann könnte der Hase vielleicht schlittschuhen, aber mit den langen Lauflatten würde er nur noch übers Eis kratzen. Und überthaupt: Hasenschlittschuhe waren im Postpaket nicht dabei.

Das kurze Langohr kommt schon ziemlich gut voran. Die ersten Schritte waren noch ein Vor- und Zurückschlittern auf der Stelle gewesen. Es hilft die Bretter fischgrätig zu stellen und die langen Stöcke dabei in den Schnee zu hauen.

Langlauf kommt ja wohl nicht vom langen Laufen, weil hase nicht voran kommt. Doch der rote Alfred kann Lopsi beruhigen. Es sind die langen Bretter, die leicht über den Pulverschnee gleiten, wenn der kleine Hase dabei mit locker durchschwingenden Pfoten die Stöcker immer abwechselnd aufsetzt und durchzieht. Sie sind vielleicht nur etwas zu lang fürs Schwingen. Mit den Dingern könnte man ja besser fechten.

Das leichte Schwingen muss Lopsi noch über. Im Moment glitscht der Skihase eher mit Willenskraft und schräger Bretterstellung voran. Und eigentlich könnte Alfred mal erklären – wenn er doch soo gut Bescheid weiß – warum er seine Skier lieber trägt? Statt elegant mit schnurgeraden Spuren über den Schnee zu gleiten?

Wenig später droht neues Ungemach. Der Schnee ist weg, denn die eifrige Hella ist da. Das ordnungsliebende Buntschwein will nicht auf das Tauwetter warten, damit der Schnee verschwindet. Dazwischen sieht er auch immer so unschön-nassbraun-pampig aus. So hat sich die Putzsau einen Reisigbesen und ein paar weitere Putzmittel gegriffen, um hier draußen endlich mal aufzuräumen.

Die beiden Bretterfreunde sind eigentlich zu früh gekommen, Hella ist noch lange nicht fertig und will jetzt mal den Besen wechseln, um auch den lockeren Pulverschnee wegzuputzen, Und damit es unter ihren Hufen nicht zu rutschig wird, hat sie einen Eimer spitzen Split dabei.

 Die grobgrauen Steinchen verteilt die Saubersau immer wieder üppig mit der Kehrschaufel. Dann hat sie dort schon einen sicheren Stand, wenn Hella den Rest frei räumt.

"Das ist doch vollkommener Unsinn!" schimpft der Skihase, als er auf die gestreute Fläche kommt. Jetzt rutscht gar nichts mehr. Es knarzt nur noch unterm dem Langholz. "Wenn hier irgendwelche Borstentiere die Nerven verlieren, ist gleich der ganze Spaß mit weggewischt." Missmutig stapft der Hase über den knirschenden Split. "Da könnte ich jetzt auch über Schmirgelpapier laufen."

 Mit kräftig-grummeligen Bögen fegt Hella den Split hinter dem Knirschehasen wieder zurecht. Diese Schönwetter-Winterfahrer haben ja keine Ahnung, wie viel Arbeit so ein ungebetener Schnee macht. Er liegt immer da unordentlich, wo er nicht hingehört und alles eben unordentlich macht. Dabei fängt sie nur rechtzeitig an, alles wieder zu ordnen. Und jetzt wird nur noch rumgemault. Da können diese arbeitsscheuen Eisrutscher beim nächster Wintereinfall doch gleich lang hinschlagen und ihr voher gleich noch den Buckel runterrutschen.

"Dieser Winter ist hin!" Der Hase krackelt hilflos über den Kratzeboden. Hoffentlich kommt bald der der nächste Wintereinbruch mit ganz viel Schnee. Und dann muss nur noch jemand diese wilde Gartenputze ablenken. Vielleicht könnte dieser jemand ein Kilo Puderzucker auf dem Küchenboden verstreuen. Oder ein Loch in den Staubsaugerbeutel machen. Und das Bad überschwemmen … 


Idee: SchneiderHein         Fotos: W.Hein

Arme Hella. Die kleine Buntsau aus der Bärenhöhle Hannover mag es gern ordentlich und findet, dass so ein Winter immer einen ziemlichen Saustall hinterlässt. Das finden auch viele Bewohner unserer Siedlung und haben schon bei der Ankündigung von Tauwetter die Wege und Flächen schon abgeräumt und dabei das Eis mühselig weggekratzt.

Wer jetzt auch so ein Putzschwein für den nächsten Winterüberfall haben möchte, müsste sich Hellas Schwester Rosa aus der Bärenhöhle holen. Er sollte sich nur ranhalten. denn Rosa ist noch eine Bastelpackung, die vor dem nächsten Schneefall genäht werden muss. Und er sollte sich auch ranhalten, weil Rosa vielleicht demnächst vergriffen ist. Denn die Bärenhöhle muss Ende März das Ladenlokal räumen und verkauft deshalb im Moment alles günstiger. Wenn am Ende der Laden besenrein übergeben werden muss, ist hoffentlich noch ein Besen da, denn auch die ganzen kleinen Schweine-Putzsachen werden mit Rabatt abgegeben.


Montag, 4. Januar 2016

Kalte Hasenfüße



Wenn es im Winter wider Erwarten doch mal schneit, haben es kurzfellige Schneehasen nicht leicht. Sie sind als Schneemann vielleicht perfekt getarnt – dafür sie müssen nur ganz still stehen bleiben. Aber wer will denn reglos sich die Beine in den Bauch stehen, wenn die Kälte langsam immer höher kriecht.

SnowWhite muss irgendwie ins Warme kommen, runter von der eisigen Straße. Und das schnell, bevor sie noch hungriger wird und sie ihre Nasentarnung auffrisst.

Das weiße Langohr hetzt die Straßen auf und ab, bevor die schlanken Eisläufe irgendwo festfrieren. Die Häuser sehen alle harmlos aus, wahrscheinlich sind die Bewohner ja auch nett. Aber wie will ein einsamer Schneehase das Eis brechen, wenn niemand zu sehen ist?

Niemand zu sehen … niemand zu sehen … und jetzt? Hasenklingeln und nicht weglaufen?

"Lass uns wieder reingehen und eine heiße Milch mit Honig trinken." Alisa hatte Maylin und Helen für eine Schneeballschlacht auf die Straße gelockt. Aber dabei hat sie vergessen, dass sie – bevor sie die anderen einseifen oder selbst die kleinste Schneekugel geformt hat – schon selbst Eispfoten hat. Und da kann die Petzeline noch so viel hauchen, sie werden nicht so schnell wieder warm.
  
"Morgen ziehe ich mir Fäustlinge über die Pfoten," verkündet Maylin "und dann seid ihr in Nullkommanix Eisbären." Alisa kann da nur müde lächeln. Mit ein paar Handschuhen hätte Maylin jetzt sicher eine gesichtsstraffende Schneemaske. Sie sollten nur nicht bis morgen warten. Helen freut sich schon auf eine heiße Schokolade. Aber dann sollten sie wieder raus. Denn im letzten Jahr war der Winter auch nur sehr kurz. Und dieser ist morgen vielleicht schon wieder weg.

SnowWhite hat inzwischen die drei Bärenmädchen entdeckt. Die kann sie sicher fragen, wo es hier ein warmes Plätzchen gibt. Plötzlich ist sie einen Moment abgelenkt: Raschelt da nicht etwas im Gebüsch. Doch sie sieht nichts, denn die langen Löffel hören ja schon das feinste Geräusch bevor es ein Knopfauge erspähen kann.

Die beiden Fledermäuse überlegen noch, ob der Umzug in die Vororte nicht etwas übereilt gewesen ist. In der guten alten Bärenhöhle sind sie beim Abhängen noch nie aufgewacht, weil die Flughäute schon steif gefroren waren. Das Leben im Freien hat seine eisigen Tücken, mit denen sie nicht gerechnet haben.

Jetzt sind die drei Bärenmädchen schon wieder weg. Bevor SnowWhite sie bitten konnte, ob sich ein Schneemannhase bei ihnen aufwärmen dürfte. Sie würde auch nur ein wenig tropfen. Bis das Fell trocken ist und das geht bei kurzen Haaren zum Glück ganz schnell. Sie würde ja nicht dahinschmelzen und dabei hässliche Wasserränder hinterlassen wie ein echter Schneemann.

Sie könnte nun alle Häuser abgehen, ob dort auf den Abtretern ein 'Willkommen' steht. Denn da dürfte sie sich als Fremde sicher einladen und bleiben. Sonst würde es doch keiner schreiben, oder? Doch SnowWhite hat noch eine bessere Idee. Im Schnee braucht sie ja nur den Bärenspuren folgen.

Das ist das Haus in dem die Petzelinen verschwunden sind. Aber die Tür ist längst wieder ins Schloss gefallen. Soll sie da jetzt als Wetterflüchtling klingeln? Einfach klingeln und fragen? … Sie will lieber hier warten … vielleicht kommen die Bärenmädchen wieder zurück. Wenn es nur nicht so kalt wäre. Es ist wirklich kein Wetter für kurzfellige Schneehasen.

Auch die beiden Fledermäuse wollen raus aus der Kälte. "Komm," bibbert Hah und zieht dabei ihren Flugumhang zusammen. "Komm Pee, wir suchen jetzt eine trockene, warme Höhle. Oder einen Dachboden oder einen schattigen Winkel – Hauptsache mit Zentralheizung. Gern auch mit Bären. Denn die mögen's auch immer kuschelig mollig." Und im Gegensatz zu einem kleinen Schneehasen sind dabei verschlossene Türen kein Hindernis. Sie können einfach zum nächsten offenen Fenster fliegen.


Fotos: W-Hein

Hah und Peh werden ab morgen wieder in der Bärenhöhle in Hannover überwintern. Als doppelte 'Luna' helfen sie bis Ende März ihrer Mutter Hanne Mahnke, zehn Bastelpackungen für Fledermäuse zu verkaufen, die plötzlich beim Aufräumen noch aufgetaucht sind. Sie führen am eigenen Leibe vor, wie schön es ist, wenn plötzlich eine schicke Fledermaus kopfüber in der Wohnung hängt. (Vorausgesetzt die Wohnung hat eine funktionsfähige Heizung.) Leider wird das Ladengeschäft der Bärenhöhle am 31.03. schließen müssen (siehe den offenen Brief) – aber die beiden Flieger haben zum Glück schon ein Ausweichquartier, unser Garten sollte dann schon wieder eisfrei sein.

SnowWhite von Zhanna Zimokosova kommt direkt aus der Ukraine zu uns. Die Schneehäsin musste ein paar Tage warten, bis sie bei diesem Miniwinter ihren ersten Auftritt hat. Jetzt sitzt sie natürlich schon längst im Warmen und muss auch nicht die Nasenmöhre als Notration verputzen. Es ist noch genug Süßstoff von Weihnachten da.

Den Tipp bearpile.com für neue Mitbewohner aus Osteuropa haben uns Ulrike und Claude Charles gegeben, die ihre Rica-Bären auch dort anbieten. Unseren drei Bärenmädchen haben wir beim Kauf zum Glück immer persönlich in die Knopfaugen blicken können, aber das wird ab diesem Jahr wohl schwieriger werden, weil es künftig nur noch wenige Messetermine mit Rica-Bären gibt.


Sonntag, 3. Januar 2016

Rumkugeln? Aber nicht unterm Baum!



Riesige streuselige Schokokugeln! Die kleine, weiße Maus kann es nicht glauben. Die Festtage sind vorbei und in der Schale liegen immer noch diese riesigen streuseligen Schokokugeln. Wie haben die nur das Weihnachtsfest überlebt?

Vielleicht liegt es auch daran, dass die ganze Zeit immer frischer Süßkram auftaucht. Im neuen Jahr wird offensichtlich das Wohnzimmer untertunnelt, denn ein goldenes U – da sind sich die Mädchen sicher – zeigt schon mal, wo später der Abgang für die Haltestelle der U-Bahn ausgeschachtet wird.

So eine süße Kugel muss die kleine, weiße Maus unbedingt haben. Deshalb hat sie sofort die Schale bestiegen und kann sich jetzt kaum entscheiden – die sehen alle so lecker aus. Das Verputzen gleich in der Schüssel erweist sich aber als schwierig, da die runden Kugeln unter ihr sich immer wieder dann bewegen, wenn es der Nager überhaupt nicht gebrauchen kann. Die Kugel muss raus!

"Achtung! Kugel fällt!" Die kleine weiße Maus wuchtet gerade das Streuselding über die Kante, als Jack vorbei gerudert kommt. Und der hätte sich ohne die Warnung noch viel mehr erschrocken. Wer rechnet auch mit einem plötzlichen süßen Kugelhagel, wenn andernorts Weihnachten schon wieder abgebaut wird?

Der Santa-Mäuserich hat sich längst wieder den Rudolf-Ren-Schwimmring gegriffen und plant zusammen mit der Weihnachtselfe den nächsten Urlaub. Am besten wieder weit weg in den Süden, zu Sonne, Strand und Schirmcheneis. Die anderen Mäuse können hier den Baum und das ganze Dekozeugs auch ohne Santahilfe wieder einpacken.

Dann reißt Jack doch noch schnell den Ruderwagen herum. Statt des Kugelhagels gibt es plötzlich einen Mausehagel. Die kleine weiße Maus ist abgerutscht und die schwere Schokostreuselkugel reißt sie mit in die Tiefe.

 Hilflos strampelt der kleine Nager auf dem Rücken. Eine dicke Kugel ist auf dem Bauch gelandet. Das ist so nicht richtig – die kleine Maus wollte sie eigentlich im Bauch haben. Aber wenigstens sind beim Sturz weitere Kugeln mitgerissen worden, die wild über den Boden kullern.

So können sich auch die anderen Mäuseeinen Schokoball sichern und beginnen damit damit über den Holzboden zu rollen. Nur Jack ist noch unsicher: "Mit Essen soll mann und maus doch nicht spielen!" Das stört keinen großen Geist in einer kleinen Maus: "Wieso? Die sind extra dafür gemacht," verkündet sie. "Das sind doch Rumkugeln!"

"Ich hab das gekugelt. Mit dem Komputer." Jack soll sich nicht so anstellen und sich lieber eine Kugel greifen. Bald sieht man überall nur eifrige Rumkugler.

Rumkullern ist für kleine Nager nicht ganz ungefährlich. Fast wäre die eilige weiße Maus unter die Kugel gekommen. Sie wollte schnell die Richtung wechseln, aber die träge Kalorienbombe weigert sich und lässt die Maus straucheln. 

Vor Schreck verlieren auch die Mädchen die Kontrolle über ihre Leckerei, die mauselos davon rollert. Jack springt im letzten Moment zur Seite und jetzt poltert erst recht alles durcheinander. So wird die ungebremste Rumkugel zur größten Weihnachtsgefahr für Leib und Leben unschuldiger Naschmäuse.

Endlich haben die Mäuse ihre Kugeln wieder eingefangen und halten erst einmal die Pfote drauf, bevor sich die unsicheren Gesellen wieder davon machen. Doch wie sollen sie jetzt der Kullergefahr begegnen? Gleich hier bei einem Schoko-Picknick alles wegputzen? Dann würden sie danach sicher selber nur noch davon kullern können. Die Grinsekatz hat die Lösung. Sie brauchen Profi-Kugellenker!

Die gelbe Nagermiez führt den Kugelbändiger gleich einmal vor: "Einfach einschnappen lassen. Und los geht's." Die kleine weiße Maus und Jack kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Damit lässt sich die Kugel ganz leicht dahin lenken, wohin Kugel soll. Die Grinsekatz kippt lässig den Lenker nach links und die Schokorebell muss folgen. Kein Vergleich zu der harten Pfotenarbeit an der wilden Kullerkugel. Jack versucht wenigstens ein wenig Platz zu schaffen, wenn er die freien Radikalen zusammen rollt.

Die kleine weiße Maus ist begeistert: "So etwas brauchen wir auch!" Aber es gibt ein Problem: Profi-Kugelroller wachsen nicht auf Bäumen. Die muss maus kaufen. "Heute ist Sonntag," gibt Jack zu bedenken. "Dann morgen!"

 Ohne Profigerät macht das ganze Rumkugeln keinen Sinn. Die naseweise Maus und Jack kommen heute nicht weiter. Und was machen sie jetzt mit den gefährlichen Schokoböllern?

Die Grinsekatz rollt mit ihrer Kugel leicht und sicher von dannen. Wenn hier keiner diese runde Schokoleckerei vermisst, kann sie die jetzt auch mausen. Die Mädchen untersuchen inzwischen die olle Weihnachtsschale lieber nach einfacheren Süßkram. Die Flachschokolade als Schneemann getarnt ist doch auch lecker.

 Die kleine weiße Maus und Jack haben inzwischen einen guten Weg gefunden, die wilden Kugeln doch noch zu bändigen. Die kleine weiße Maus steckt einen Stecken als Arm in die weiche Masse. Als Schokomann müssen drei Bälle schon mal still halten und morgen sehen die kleinen Nager weiter.


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein

Die Idee, das die kleinen Deb Canham Mäuse mit Essen spielen, hatte Silke schon letztes Jahr zu Weihnachten. Auslöser war – neben einer Tüte Rumkugeln – ein grünes Mosaikschälchen voller selbtgebackener Kekse. Doch irgendwie wurde das Shooting mal wieder so verstolpert, bis es im Frühling für Weihnachtsleckereien viel zu spät wurde. Und jetzt ist der Schokomann eigentlich auch Silkes Idee, als sie zufällig sah, wie Jack die ersten beiden Kugeln aufeinander stapelte.