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Sonntag, 9. April 2017

Fuchs, du hast die Gans verloren



"Das müsst ihr sehen!" Aufgeregt scheucht Conroy die beiden Mädchen in den Garten.

Der junge Bär hat da einen Baum im Garten gefunden, der ist ziemlich merkwürdig. Er leuchtet weithin mit bunten Früchten und die hängen dicht am dicht am seidenen Faden.

"Ach Conroy, das ist doch nur Deko!" lacht Alisa als das bunte Wunderding in Sicht kommt. "Da hängt jemand die Eier in den Garten, weil bald Ostern ist. So ist das natürlich kein richtiges Eiersuchen mehr, wenn schon alles zum Abpflüken in Griffhöhe hängt. "Aber das ist ja auch höchstens was für Holzwürmer", mault Maylin. "Wo ist den die leckere Schokolade und das feine Marzipan?" Noch ist ja nicht Ostern! Und vielleicht werden ja nur die Dinge versteckt, die jemand auch wirklich finden will …

Doch die kleinen Bären sind nicht allein. Diese Holzeier werden gerade schon ganz genau inspiziert. Aber auch ein neugieriger Fuchs hat keine bessere Idee, als sie weiter dumm rumhängen zu lassen.

Das findet Alisa jetzt mal wirklich ungewöhnlich. Dass der Garten plötzlich voller Deko steht, kennt die kleine Bärin schon. Wenn hier aber plötzlich ein Fuchs rumklettert, den sie noch nie zuvor gesehen hat, dann sollte der schon eine gute Erklärung haben. "He du da oben, komm mal runter!"

"Genau!" trompetet Conroy hinterher. "Das ist unser Baum, und wenn da einer drin rumsteigt, sind wir das!"

"Ich bin doch schon oben," der Fuchs macht es sich auf einer Querstange bequem. "So geht das nicht," grummelt Conroy. "Nur wir dürfen hier überall hochsteigen. Das ist unser Garten."

"Na dann müsst ihr mich wohl holen," Der Fuchs erhebt sich und beginnt noch höher zu klettern. Mist, so hatte Conroy sich das nicht vorgestellt. Eigentlich wollte der kleine Bär überhaupt nicht auf das schwankende Holzgestell steigen und schon gar nicht bis in die Spitze. Nur weil dort schon ein frecher Nachbarsjunge sitzt.

"Fuchs, du hast die Gans verloren!" Jetzt ist der kleine Bär obenauf. Die freche Spitznase ist vielleicht der bessere Kletterer, aber sein Stofftier ist ihm dabei aus der Hose gerutscht und liegt jetzt am Fuße des Eierbaumes.

"Mist!" murmelt jetzt ein Fuchs, als er vom Holzgestell klettern muss.

Wenn sich nun alle auf Augenhöhe begegnen, können sie sich auch gleich vorstellen. Alissa, Maylin und Conroy kennen sich schon. Doch der Neue heißt Phil. Er ist frisch in die Nachbarschaft gezogen. Und jetzt muss er noch genau erzählen, wie er auf den Eierbaum gekommen ist …

Nun er hat sich gelangweilt, als er – frisch zugezogen – allein in seinem neuen Garten stand. Der ist etwas ordentlicher als dieser und dafür sehr übersichtlich. Dafür gibt es auch keine Bäume oder anderes hohes Gehölz. Da sah dieser Garten nebenan schon viel spannender aus und so ist er einfach mal über den Zaun geklettert.

Dann stand da plötzlich dieses Gestell voller bunter Osterhänger. Die Eier sind offensichtlich so gut abgehangen, sodass sie nur noch schwer verdaulich sind. Dafür sah dieses Holzding wie ein gutes Klettergerüst aus.

Das Eiergestell erklimmt Phil eins fix drei. So schnell, dass er gleich die zwei übersprungen hat.

Von da oben hat er sicher eine gute Aussicht, …

und kein störendes Grün verstellt die Sicht.

Nur etwas langweilig war es da oben schon, bis er Stimmen hörte, die immer näher kamen: "Das müsst ihr sehen!" Das klang nach einem aufgeregten Jungen und zwei Mädels.

Und jetzt lernt er die drei kennen. Puh! da hat Glück gehabt, dass er nicht der einzige Junge hier in der Siedlung ist. Er zeigt stolz seine Puschelgans, die mit ihm durch dick und dünn geht. Und am Liebsten sicher in der Hosentasche sitzt. Die Bären sind auch wirklich nett. Wenn sie ihn jetzt kennen, kann er jederzeit wiederkommen und auch auf ihren Eierbaum klettern. Auch wenn Conroy brummelt, dass er sich da mal lieber hinten anstellen solle.


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein



Es wird mal wieder Zeit, dass nicht nur kleine Katzen und Mäuse durch Haus und Garten toben. Und eine kleine graue Maus fehlt immer noch so sehr, dass es vielleicht im Moment auch etwas schwerer fällt locker und unbeschwert den krausen Gedanken kleiner Polyfillhirne zu folgen. Doch das Leben geht weiter. Und so treffen hier jetzt drei Rica-Bären auf einen Fuchs von Tatiana Krivitskaya.

Mittwoch, 11. Mai 2016

Die Frühlingsfänger



"Da-pfäält-noch-eunö-Nadöl," nuschelt Maylin.

"Oder eine Klammer", drängelt sich Alisa nach vorn. Heute nehmen die beiden Petzelinen ihren Assistentinnenjob voll ernst.

Dafür hat Antonetta jetzt eine Rückenlinie wie ein Stegosaurus oder ein Feuerfisch. Dicht an dicht staken die Klemmen in die Luft. Denn in das 'Frühlingskleid', das die Rättin heute umbedingt tragen will, hätten auch zwei Kowagörlies gepasst. Es ist entweder für eine schwergewichtigte Brummelbär-Frühlingsbotin geschneidert worden oder für siamesische Elfenzwillinge. Die hätten aber sicher gern mehr Armlöcher oder einen Doppelkragen gehabt.

So oder so, wenn die eifrigen Helferlinen diese überbordenden Stoffmengen nicht ganz eng wegklammern würden, könnte die Rättin keinen Schritt machen – ohne über den eigenen Rocksaum zu stolpern.

Jetzt zuppelt Helen noch ein letztes Mal nach und schickt dann das Kalendergörl endlich in den Waldmeister. Sie muss beim sich-in-Pose werfen immer so ins Bild drehen, dass niemand die ganzen Klammern sieht. Denn einen Frühling mit viel Klammertechnik will sicher niemand sehen.

Conroy wird schon ungeduldig. Wenn die Mädchen ewig an dem Kowagörl herumnesteln, ist irgendwann das Licht weg. Überhaupt ist das wieder so ein Mädchenmotiv – mit Plüsch und Plü-Rosen. Oder eben mit Waldmeister. Dabei hätte der Junge lieber etwas mit Fallschirm oder wenigstens Moped gehabt.

Jetzt dreht sich die Rättin doch nur wieder juchzend im grünen Glanzkleid und jubelt dabei: "Hasch mich! Ja hasch mich! … ich bin doch der Frühling!"

"Das versuche ich doch," ruft der entnervte Fotograf. "Doch so viel ich auch haschen will, wenn du dabei so rumhampelst, hüpft du mir immer aus dem Bild."

"Dann musst du schneller sein!" Antonetta lässt sich heute nicht stoppen. Sie fühlt das Erwachen des Frühlings in jeder Faser ihres Körpers … das muss raus. Sie will frei sein und springen und sich drehen, laufen und sich drehen, wieder springen und … "So fang mich, fang mich ein!"

"Ich war noch nie so viel Jahreszeit wie heute," glücklich streift die Rättin sich über den Blütenschmuck … schon ein wenig außer Atem.

"Und ich habe noch nie so wenig Jahreszeit einfangen können," stöhnt Conroy, der diesem Frühlingserwachen machtlos zusehen muss.

"Los doch Conroy, das ist deine Chance," Antonetta reißt begeistert die Pfoten nach oben: "Ich halte auch still … nein doch nicht!" Schon tänzelt sie wieder davon: "Ich kann heute einfach nicht ruhig bleiben. Hach, zu viel Gefühl!"

"Ich hab noch nichts auf den Bildern." Conroy ist verzweifelt. "Nur ein paar Fetzen mit grünem Stoff, einen unscharfen Arm oder diesen stacheligen Metallkamm auf ihrem Rücken." Er zeigt Helen die ersten Bilder. "Dieser Frühling saust nur durch einige Wackelmotive."

"Wir müssen das ruhiger angehen." Maylin hat eine Idee: "Antonetta, wir sind im Mai, haben doch fast schon Sommer. Also bist du doch schon ein ziemlich alter Frühling. Einer der sich eher durchs Gebüsch schleppt und nicht so jung und wild umherspringt."

"Ich bin also reif und habe schon Klasse?" Antonetta versucht zu verstehen, was Maylin von ihr will: "Soll ich zum Blühen alle verführen? So ganz verdorben mit elegantem Armauflegen?" Die Petzeline legt den Kopf schief und blinzelt mit den Augen. Wie soll es Maylin der nur Rättin sagen? Affig? Total gekünstelt? Total bescheuert? "Es ist vielleicht noch etwas zu viel, meine Liebe. Das überfordert deine Fans."

"Hach, die werden mich verstehen," Antonetta nickt Conroy zu – er soll seine Kamera endlich klicken lassen. "Und wenn ich noch nicht verstanden werde, kann ich es nicht ändern … so bin ich halt." Sie legt noch mal viel Gefühl in die Pose. "Irgendwann wird meine Zeit kommen. So ein Kalender ist ja eigentlich etwas für künftige Generationen."

Künftige Generationen? Da kann Conroy nur den Kopf schütteln. Ein Kalender hält doch gerade mal ein Jahr. Und wer kennt schon noch das Motiv vom Vormonat? Das war doch dieses … äh … also … etwas mit Grün … oder was Buntes … oder … Eben! Niemand!

So wird das nichts. Sie müssen etwas Neues probieren, um diesen Frühling einzufangen. "Vielleicht mit Netzen?" schlägt Helen vor. "Netze?" stöhnt Conroy. "Ich habe jetzt schon lauter Klammern und Nadeln im Bild."

"Du musst da noch mal ran. Der Spätfrühling hüpft so, dass ich immer so eure Steckhilfen im Bild habe," winkt Conroy die Petzelinen heran. "Ich dachte, das machst Du später mit dem Komputer weg," Alisa weiß doch auch nicht, wie der Fotograf die sich ständig drehende Rättin bändigen soll oder wohin sie dann noch all die Klammern verstecken könnten.

Die Bärin steckt noch einmal etwas halbherzig die oberen Kleiderklemmen um. So viel besser wird es nicht, sonst verrutscht das Dekullertäh oder wie so ein schöner Ausschnitt heißt. "Wie wäre es denn mit einer Nebelmaschine? Dann könnte der Frühling dem Dunst entsteigen und niemand würde all die Klammern sehen?"

Endlich steht die Rättin so, dass bär nur ganz wenig Klammer sieht. Dafür glitzert der Stoff schön im Licht und auch der Kopfputz sieht diesmal eher blumig aus. Und nicht wie der mottige Federkranz von so einem alten Indianerhäuptling.

"So bleiben – und keine Faxen." Conroy macht sofort ein Foto. Und noch eins. Und zur Sicherheit … drückt er noch zweimal ab: "Das sieht doch gut aus!"

Da kann das Kowagörl noch so eifrg posieren und neckisch die Arme ans Ohr legen, für den Bären ist das Schuhtink erledigt. Er hat sein Bild im Kasten.

"Wir haben's", ruft Conroy. Da sollte jetzt das passende Hascherl dabei sein. Und beim nächsten Mal gibt's hoffentlich mehr Äkschn. Schon haben die drei Assistentinnen ruckzuck ihre Nadeln und Klammern wieder eingepackt, damit sie lachend zum Haus laufen können. Das Herumstehen im Waldmeister – die ganze lange Zeit – macht soo durstig. Vielleicht hat Anna ja eine Waldmeisterbrause für sie. Und dazu ein gritzegrünes Waldmeisterweingummi … oder Götterspeise, ne Wackelpudding, das ist doch dasselbe, mit Waldmeistergeschmack. Mmh! Lecker! Los schnell, die Letzte wird keine Waldmeisterin, sondern nur noch ein Waldlehrling. 


Idee: SchneiderHein    Kostüm: Build-a-Bear    Fotos: Conroy und W.Hein

Das ehrgeizige Kowagörl ist eine Rättin von Marjan Balke (Tonni-Bears). Das restliche Foto-Team mit den eifrigen Absteckerinnen sind Rica-Bären*innen. Und die beiden Füchse kommen von Teddyana (ein Schwesternteam zwischen Paris und St. Petersburg).


Zurück bleibt eine abgekämpfte Rättin im rutschenden Frühlingsflor. So ganz ohne Haltehilfen hängt zu viel Stoff um die schlanke Nagerin. Jetzt kann sie nur noch die Röcke raffen oder nackig gehen. Wenn sie noch etwas von der Waldmeisterbrause abbekommen will.


Sonntag, 3. April 2016

Tu was




"Tu ich doch!" stöhnt die Rättin "Ich hebe jetzt beide Arme hinter den Kopf!" Denn gerade hat Conroy hinter der Kamera gerufen: "Tu 'was!" Sie sind jetzt schon beim vierten Motiv für das Kalendergörl und der Fotograf wird langsam etwas ungeduldig.

Antonetta kann da nur die spitze Nase rümpfen: "Ich trage doch jedes Mal ein neues Kleid. Damit es nicht langweilig wird." Sie streicht noch schnell die Falten glatt. "Und bevor du knipst, knipse ich mein Strahlelächeln an."

Was will ihr Fotoknipser eigentlich? Sie macht hier die ganze Arbeit und er muss doch nur draufhalten! Doch Conroy findet es inzwischen langweilig, wenn er jeden Monat immer nur neue Klamotten ablichten soll: "Ich wette, da guckt dann niemand mehr. Höchstens ein paar Motten, die sehen wollen, ob dein Kleiderschrank auch lecker gefüllt ist. Wir sollten vielleicht noch verraten, ob es wohlschmeckende Baumwolle oder dröge Sintettiks sind." Er lässt die Kamera sinken: "Ich fotografiere erst weiter, wenn du etwas Äkschn machst!"
Das hat sich Antonetta mit Ruhm und Ehre ganz anders vorgestellt. Ihre Assistentinnen sind verschwunden, wenn ratte sie braucht und der Fotomax verschanzt sich hinter der Knipskiste. So muss sie hier die ganze Arbeit machen und einen Metalltopf ranschleppen.

"So, das ist jetzt aber 'Äkschn', ruft sie Conroy zu. "Ich steh' jetzt Aug' in Aug' mit dem eisernen Mäuserich. Also mach jetzt endlich Fffotto!"

"Das ist schon besser," nickt der kleine Hosenbär. Viel besser!" Doch: "Steh nicht so steif daneben, wirf dich mal an den Rostnager ran!"

"Meinst Du so?" Antonetta beugt sich vor, um gleich wieder zurückzuschrecken: "Ihh, der Eisenmausemann rostet ab. Ich bekomme Rostflecken!"
"Hab dich nicht so, die paar Roststellen sieht man auf dem Foto nicht." Er winkt Antonetta hastig zu: "Und wenn doch … werden die im Komputer wieder weggemacht."
"Ich will aber keine Rostflecken auf dem Kleid," murrt die schöne Rättin. "Die gehen bestimmt nie wieder raus." Das lässt Conroy nicht gelten: "In einem Jahr ist der Fummel Mottenfraß und für die ist der Rost dann nur noch Würze." Antonetta muss erst einmal Luft schnappen, bevor sie einschnappen kann. Das ist doch eine Unverschämtheit von einem Modebanausen! "Willst Du nun ein Foto haben oder nicht? Also wirf dich ran."

"So?" Antonetta will natürlich ein Foto. "Stärker! So richtig halt," drängelt der Fotograf. "Ich will die rostige Liebe in deinen Augen blitzen sehen."
Die Assistentinnen sind immer noch keine Hilfe. Die Rättin hat sie extra angestellt, damit sie ständig um sie herumschwirren sollten. Sie hätten auch viel zu tun: dem Kowagörl ins Kleid helfen, das Fell hübsch nesteln, kühle Getränke bringen, schöne Worte ins Ohr flöten und vor allen Dingen vor fiesen Fotografen schützen. Aber statt dessen lassen sie sich von der ersten dahergelaufenen Stegbekanntschaft ablenken. Die drei kleinen Bärinnen verquatschen sich mit Frau Fuchs.

Frau Fuchs ist beunruhigt: "Es ist hier inzwischen ganz schön eingefuchst." Bislang war die rote Schafpelzträgerin die einzige mit Fuchsschwanz im Garten. Aber in letzter Zeit sieht sie überall spitze Ohren und Nasen oder buschige Schweife. Und wenn das keine Gespenster sind, dann ist der Garten inzwischen total verfuchst.

"Wir werden aufpassen," verspricht Maylin. Das zu versprechen, fällt der Petzeline leicht. Denn kleine Bärinnen sind immer neugierig und neue Gartenbewohner klingen ja spannend.

Da sie von allen Assistentinnen verlassen ist, bleibt Antonetta nichts anderes übrig, als sich immer wieder an den rostigen Großnager zu pressen. Sie hat schon ganz braune Pfoten, bevor Conroy endlich zufrieden ist. Außerdem wandert die Sonne und die Metallmaus steht schon bald im Schatten.

"Und was machen wir im nächsten Monat?" fragt die erschöpfte Rostliebhaberin. Wenn das jetzt jeden Monat so metallaufreibend wird, schwant ihr nicht Gutes. Sie wollte doch nur einen Kalender mit schönen Bildern. Und nun will Conroy noch Abwechslung, als wenn eine schnieke Rättin nicht genug wäre. "Mal sehen," murmelt Conroy. "Wie wäre denn was mit Fallschirmen?"


Idee: SchneiderHein      Fotos: Conroy, W.Hein

Kurz diesmal die Vorstellung: Antonetta ist auch als Nager ein Tonni-Bear. Die kleinen Bären Alisa, Maylin, Helen und Conroy kommen als Rica-Bären aus Detmold. Frau Fuchs von Natasha Kataeva muss jetzt ganz ausgefuchst sein, wenn sie wissen will, was alles im Garten geschieht.