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Samstag, 3. Mai 2025

Ausfahrt in den Mai – im Kreisverkehr


Die Blumenelfen haben für ihren Tanz in den Mai einen tollen Maibaum gefunden. Er ist schon mit bunten Bändern und Lichtern geschmückt und super bequem. Langsam dreht er sich um die eigene Achse. Die Mauseelfen brauchen nur in den Zweigen Platz zu nehmen und drehen sich mit. Wozu sich beim Tanzen verausgaben und vielleicht dabei schwindelig werden. Nur was soll der olle Flieger im Geäst? Prummel setzt sich zwar rein, sieht aber keinen Mehrwert. Denn Blumenelfen können doch selber fliegen und brauchen keine ungelenken Blechmittel.

Dabei haben die Blumenelfen den Maibaum in einem Karussell geentert und unter Ihnen stecken die Mäuse, die nicht einfach davon flattern können, im Kreisverkehr in den Mai. Dabei machen es die Mäuse eigentlich freiwillig.

Wobei es natürlich immer Verbesserungspotenzial gibt. Doch Jack will nicht mit Pretty tauschen, obwohl der pinke Straßenkreuzer ihr doch viel besser stehen würde. Aber bevor es los ging, ist Jack wie der geölte Blitz zu seinem Wagen gesprintet und verteidigt seinen Platz für die nächsten Runden. Und für die übernächsten. Und dann muss er mal sehen, wann er das Steuer freigeben kann.

Auch für die Feuerwehr braucht maus flinke Pfoten, sonst bimmelt jede Runde ein anderes Mädchen ein. Dagegen konnte sich Pink mit dem Taxi etwas mehr zeit lassen. Aber auch nicht zu viel, denn inzwischen ist jedes Gefährt im Kreisverkehr längst besetzt. Und draußen trippeln eifrig die Zuspätgekommenen, und rufen, wann denn ein Platz frei wird... 

Alice wundert sich, dass die Boote auf dem Trockenen so gut mithalten können. Dafür steckt der Mäusjunge im Polizeiwagen im Verkehr. Selbst wenn er das Blaulicht setzt bildet sich keine Rettungsgasse.

Jack will immer noch nicht tauschen. Noch hat er seinen Kiddilac nicht voll ausfahren können. Und noch gibt es ein paar Knöpfe auf dem Armaturenbrett, deren Funktion er noch nicht herausbekommen hat. Er dreht, reißt und drückt die ganze Zeit an den Knöpfen, doch er merkt keinen Unterschied im Fahrverhalten. Und dann muss er natürlich aufpassen und rechtzeitig immer wieder gegenlenken, damit er nicht die Spur verlässt.

Hella, die geschäftstüchtige Buntsau, ist hoch zufrieden mit dem Karussellgeschäft. Runde und Runde sausen die Mäuse, Affen und Hase auf den kleinen Fahrzeugen und noch will niemand absteigen. Und wenn einer mit einem Drehwurm aufgeben müsste, wären sofort neue todesmutige Fahrer*innen bereit sich in den mörderischen Kreisverkehr zu stürzen.

Herr Kröt bevorzugt längst Hochtouriges mit reichlich Pferdestärken unter der endlosen Motorhaube. Das ist ja hier alles Spielkram und wo ist die Überholspur für den feudal gestimmten Landlurch?

Da kann Herr Fuchs auch nicht helfen. Er folgt ja gern den Grillen des bedeutungsheischenden Edelfrosches. Könnte am Ende doch ein Geschäft heraus hüpfen. Doch bei dieser Fahrt in den Mai bekommt er für seine Aufmerksamkeit keinen zählbaren Nennwert.

Die gepflegte Langeweile von unterfordeten Landlurchen kümmert die kleinen Mäuse nicht. Sie haben Spaß und können von dieser Dauerrundfahrt nicht genug bekommen.

So hat längst die Dämmerung eingesetzt und die bunten Lichter strahlen immer heller. So lange die kleinen Pilot*innen noch sehen, wohin die Reise geht, drehen alle noch eine weitere Runde. Und dann noch eine und noch eine.

Die Autos, Flugzeuge und Boote des Karussells haben jetzt einen längeren Winterschlaf hinter sich. Aber dieser wunderbar lauschige, fast sommerliche Abend war eine großartige Gelegenheit für eine bunte Rückkehr.

Idee und Umsetzung SchneiderHein 

So geht die Ausfahrt noch bis weit in die Dunkelheit. Hier der Videobeweis:



Sonntag, 30. April 2023

Der Fluch mit dem Flug

 
Hella, die hallesche Putzsau, hat schnell ein neues Ladenlokal für ein paar Tage angemietet. Bei dem Leerstand in den Städten ist das kein Problem. Sie ist mit ihrem Putzladen zu ihren Kunden gezogen und hatte nur ein Problem. Wegen  der Hexenaktionswoche mit "Walpurgisnacht-Rabatt auf alle Putzmittel" (außer Besen) durfte sie nicht alles blitzblank putzen. Was bei einem Putzladen doch eigentlich selbstverständlich sein sollte. Aber Hexen, ihre Zielgruppe für diese Woche, mögen es doch lieber etwas heimliger beim Einkauf. also natürlich schmudddelig angegraut.

Das Sortiment im Putzladen hat Hella dem besonderen Anlass angepasst. Neben den klassischen Putzmitteln, Seifen, Bürsten, Eimern und Desinfektionssprays hat sie rund um die Besenauslage noch reichlich Must-Haves für Hexen einsortiert: Tränke, Tinkturen und Tiegel; Wurzeln, Würmer und anderes getrocknete Getier; Wandkarten für giftige Kräuter, Pilze und Spinnen.

Hinter einem Restposten von Corona-Klorollen findet die kleine Hexe endlich die Fachabteilung für Fluggeräte. Hier gibt es die klassische Reisigform und modernere Flieger mit Kastenheck für die Borsten. Allerdings vermisst die Kundin ein Mietangebot. Wenn sie den Besen doch nur für die Walpurgisnacht braucht, weil Putzen nun mal nicht ihr Ding ist, dann wäre doch Rent-a-broom großartig. Allerdings hat Hella bislang noch keine gute Verwendung für die Second-Hand-Besen gefunden. Wer will schon ein durchgerittenes Modell, bei dem alle Borsten krumm geflogen sind?
 
Die kleinen Hexen sind begeistert. Hellas Putzladen hat nicht nur eine exzellente Besenauswahl. Allgemeiner Hexenbedarf im Original-Vintage-Look steht hier überall zum Verkauf. Auch wenn die Neuware wahrscheinlich hauptsächlich aus Vietnam, Pakistan und China kommt.

Schaummäuse und Lakritzkatzen in einem Korb. So dicht kommen sich Katz und Maus nur in Hellas Putzladen. Doch die geschäftstüchtige Putzsau setzt bei der Hexensonderaktion im Besenladen auch auf Impulskäufe. Ob das auch für die Nordic-Walking-Stöcke gilt? Doch welche Hexe macht sich zu Fuß auf den Weg zum Hexentanzplatz im Harz? Und wenn, wäre es heute am Sonntag nicht viel zu spät, um noch rechtzeitig anzukommen?

Ein Restposten an Hexenbüchern liegt achtlos auf der Palette. Wer braucht heute noch dicke Schwarten, wenn es doch fast alles als eBook gibt? Wem das zu mühselig ist, sucht einfach das passende Tutorial-Video auf YouTube. Oder fragt Alexa oder Siri. Für Hella ist es immer noch ein gutes Geschäft: Manche DIY-Schreckerinnen kaufen die alten Schwarten, um aus den bunten Illustrationen selbstgemachte Glückwunschkarten zu machen. Die kleine Hexe findet da die Box mit bunten Lutschfröschen in Porno-Sorten verschärft nice. Der Trend geht zum Zweitfrosch.

Von wegen alte Schwarten! Es gibt da jemanden, der kann sein Glück kaum fassen.

Die kleine weiße Maus hat seit Jahren ein Problem. Sie hat damals versprochen, dass das Besenfliegen husch-husch funsionieren würde. Ein Zauberspruch … und alle kleinen Schrecker würden abheben und auf ihren Besen zum Brocken fliegen. Doch so ein Zauberspruch hat es in sich und alle Versuche mit Zauberstab, Flugpulver und geheimen Hexenbuch waren bis jetzt gescheitert. Nun hat sie – juhu – genau dieses Zauberbuch aus dem Grabbeltisch in Hellas Putzladen gezogen. Doch verdammt, was ist das für eine Sprache?  

Warum schreibt jemand ein Zauberbuch in transsilvanisch? Das kann eine kleine weiße Maus doch nicht lesen! Und Deepl und Google können noch kein transsilvanisch. Das kommt vielleicht erst im übernächsten update. Und Chat-GBT kann vielleicht mit zwei, drei Stichworten einen neuen Faust schreiben. Aber es kennt keine funsionierenden Zaubersprüche. Das hat die kleine weiße Maus schon ausprobiert. Das ganze verdammte Hexending sperrt sich noch gegen die Digitalisierung. Hexen und Magier haben bis auf Weiteres wohl noch eine Jobgarantie.

So bleibt das einzig Teuflische am heutigen Tag bis jetzt die Pizza Diavolo. Denn das neue Flugpulver ist entweder nicht vegan oder es fehlt an seltenen Erden, die die chinesischen Drachen einfach nicht mehr schicken. Und selbst die Bundesregierung schwächelt beim Fliegen für alle. Es gibt immer noch kein legales Zeug zum High-Fly. Die kleine weiße Maus hat eine Testtüte, eine Landkarte und etwas Schokolade bereit liegen. Aber Hella weigert sich, ihren Putzladen in eine illegale Haschhöhle verwandeln zu lassen.   

Die kleinen Hexen auf der Suche nach neuen Besen haben die Ecke mit der Elektromobilität entdeckt. Aber leider sind das noch die alten Hybridgeräte, die immer eine lange Leitung brauchen, weil die Akkus viel zu schwach sind. Also haben sie ein Reichweitenproblem und werden damit nie rechtzeitig am Brocken ankommen.

Die kleine Hexe hat Glück. Hella ist in ihrem Putzladen mit "Sonderwochen für Hexenbedarf" auf der Höhe der Zeit und zeigt ihr einen echten Akku-Sauger als Besen der Zukunft. Der macht die Brockenreise mit einer einzigen Akkuladung. Er ist natürlich nicht ganz billig. Aber wer als Hexe zeitgemäßer als auf Reisig reisen möchte, kommt an einem eBroom einfach nicht vorbei. Natürlich gibt es immer noch keine Klimaanlage, keine Massagefunktion und kein Soundsystem. Es bleibt ein Besen und außerdem geht das sofort auf die Reichweite.

Glücklich ziehen die kleinen Hexen von dannen. Wanda hat sich beim Besen doch für ein klassisches Modell entschieden, dann aber wenigstens in Schock-Orange. Tabita hat sich dagegen einen topp-modischen eBroom geleistet und aus reiner Nostalgie für einen gehäkelten Klorollenhut auf der Düsenablage. Treat nimmt doch noch mal ihr altes Modell. Das ist inzwischen schon etwas gerupft, deshalb will sie diesmal auf ihr Fluggewicht achten und hat sich dafür eine Körperwaage besorgt. Hella ist zufrieden. Der verkaufsoffene Walpurgis-Sontag im Putzladen ist ein voller Erfolg. Sie will noch schnell eine Quittung schreiben, doch die kleinen Schrecker winken ab. Sie haben keine Zeit, der Brocken wartet!

Idee und Szene: SchneiderHein      Immobilienhandel: Schneider     Fotos und Text: Hein  


Montag, 31. Oktober 2022

Schrecklich lange Ringelsocken

 
Das ist die 'Ofentüre', die kleine weiße Maus ist überzeugt: Nach so einer langen Pause "kann man nicht mit der Tür gleich ins Haus fallen." Da braucht maus eine Ofentüre. Wobei sie sich fragt, warum das jetzt besser ist, wenn sie erst am Heizgerät herum rackelt.

„Zu spät, zu spät, viel zu spät,“ murmelt die Fledermausmaus. Sie hätte eher los fliegen sollen. Denn wenn die anderen schon weg sind, wird sie mit knurrenden Magen wieder nach Hause fliegen müssen. Wobei, ihr Reittier hätte nichts dagegen, bringt doch jeder Schokoriegel, jeder Karamellbollen und jeder Kuchenbatzen zusätzliches Fluggewicht, das es danach durch die Luft schleppen muss.


„Zu spät,“ grummelt auch die kleine weiße Maus, die kleinen Schrecker haben wieder die ganz ganz langen Ringelsocken an. Denn noch ist sie allein am Treffpunkt für die große Schlickersammelaktion in der Nachbarschaft. Zwei Jahre Pandemie haben die Naschmäuse komplett aus dem Tritt gebracht. Dabei ist doch in diesem Jahr so wichtig, rechtzeitig anzufangen!



Das ist doch unfair! „Ich bin schon da,“ ruft die Kürbismaus. Aber sie bleibt halt auch da und macht die Homebase für die ganzen Außenteams, die gruselnd durch die Nachbarschaft ziehen und „Süßes oder Süßes!“ rufen. Sie haben sich nämlich überlegt, dass dieses ganze saure Zeug, das einem den Mund zusammenzieht nur Ballast ist, den sie sowieso nicht wegschnabulieren wollen.

Idee: SchneiderHein / Fotos & Text Hein

Nach langer Zeit sind sie wieder unterwegs: Die kleinen Schrecker von Deb Canham. Wobei unterwegs ist hier noch ein großes Wort. Aber auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt … oder bei einer Kürbismaus mit einer sanften Neigung. Alles weitere werden wir sehen.

Wenn Schokolade am falschen Ort ist

 So fängt es an

Endlich kommen die kleinen Schrecker zur großen Nachbarschaftshilfe. Sie wollen die umliegenden Häuser von all dem lästigen Süßkram befreien, mit dem sich die Leute belastet haben. Es ist ja auch viel gesünder, wenn sich die Nachbarn nicht einem Zuckerschock aussetzen würden. Das schwere Los würden sie ihnen ja gern abnehmen - nicht zu schweren Herzens. Aber im Augenblick hängt die schwarze Katze in der Lichterkette. Sie werden sich wohl einen anderen Weg suchen müssen.


Langsam füllt sich der Sammelplatz. Aufgeregt eilen die hungrigen Mäuler von allen Seiten herbei. Im letzten Jahr war es ganz schön schwer, nur auf Abstand zu schrecken. Vor allen Dingen, weil sie doch nur die kleinen Schrecker sind. Da hätten sie gut ein Vergrößerungsglas und Megafon gebrauchen können. Doch dieses Jahr rücken sie den Nachbarn wieder auf die Pelle, bis die den kalten Hauch des Minztäfelchens spüren.


"Die Kürbisse müssen raus!" Die kleine weiße Maus muss hier Prioritäten setzen. Sie holen nur ab und sind doch kein Bringdienst! Da nimmt dieses Dekogemüse viel zu viel wertvollen Platz weg. Mit den leeren Bollerwagen müssen sie losziehen, wenn sie heute reiche Beute machen wollen. Und diese nicht auf dem Gehweg zurücklassen wollen, weil es so weite Wege werden. „Es ist schließlich Inflation,“ ruft die Chefsammlerin.

'Inflation', davon haben die Jungs auch schon gehört. Verwundert müssen sie nun feststellen, dass das nicht mehr Schokoriegel pro Haus bedeutet. Es heißt, dass die Schokoriegel teurer werden, dafür dass die Hersteller auch noch kleinere Riegel in die selben Tüten stecken. Und dann können die Leute auch nicht mehr heizen, wenn sie das Haus voller Schokolade haben. Na, da können sie ihnen helfen: Die Schrecker holen den Süßkram ab, bevor der beim vielen Heizen noch schmilzt.

Über die Jungs kann die naseweise Maus nur den Kopf schütteln. Natürlich nur so, dass der hohe Hexenhut dabei nicht vom Kopf rutscht. Der Wagen muss jetzt endlich frei werden, damit das große Sammeln beginnen kann. Sie werden sich aufteilen und mehr Schreckertrupps aussenden. Damit sie mehr Häuser schaffen und den Schokoschwund ausgleichen. Sie üben auch noch mal den schnellen Wechsel von 'abgründig blicken' … zu 'notleidend heischen', damit sie auch in kleinen Teams erfolgreich sind.

Auch Sackkarren sind gut für die weiten Wege. Nur sollte man sie im Schatten auf der Straße stehen lassen. Wenn maus damit bis vor die Haustür rollert, sieht es wohl doch nach dem großen Abräumen aus. Dabei ist es doch nur ein Notprogramm, da sich auch kleine Schleckermäuler mit den neuen 3Ks der Hausfrau beschäftigen müssen: Krieg, Korona und Klimawandel. Wenigstens ihr Abtransport ist doch schon nachhaltig.

Einige Sammlerinnen haben doch wegen des virulenten Virus‘ ein mulmiges Gefühl. Die kleine weiße Maus wischt die Bedenken beiseite. Maske ist o.k., solange kein lachendes Einhorn darauf ist. Beim Schlickerkram nehmen sie nur den gut verpackten und die Maus bekommt noch ein Desinfektionsspray, mit dem sie alles vorm Einsacken einsprühen kann. Und dann sind sie ja auch schnell wieder weg, weil die nächste Schaumwaffel schon hinter der nächsten Tür wartet.

Jetzt wird noch schnell die Mitternachtssuppe gecheckt, die schon munter vor sich hin köchelt, während die kleinen Schrecker sammeln gehen. ‚Mitternacht’, na hoffentlich dauert das Einsacken heute nicht so lange. Und die letzten Tage waren so spätsommerlich, dass sie vielleicht besser eine Kaltschale aufgesetzt hätten.

Jetzt geht‘s los, die Fledermausmaus startet durch und dreht eine erste Runde durch das Viertel. Sie wird die Sammeltrupps im Blick behalten und die kleine weiße Maus informieren. Damit auch kein Haus vergessen wird, auch wenn die Lichter nur nach hinten raus leuchten…

Idee: SchneiderHein / Fotos & Text Hein


Ein Nachtrag – ohne deshalb gleich nachtragend zu sein:

Ach ja, der Klimawandel, der Trippel-Fußabdruck einer Maus und das ewige Energiesparen, das alles müssen auch kleine Schreckerinnen im Blick behalten. Das macht die schönsten Gruseleffekte ganz schön schwierig…

Zum Beispiel Grusellicht von unten - sieht natürlich besser aus - wenn es richtig dunkel ist. Das lässt die Schokolinsen nur so sprudeln. Kostet aber wahnsinnig viel Energie und darf deshalb nur ganz gezielt angewendet werden. Also werden sie im Dunkeln mit Funzellicht zu den Häusern ziehen und warten bis jemand aufmacht. Aber dann … Schockschokoladennot!

Im Dunkeln schockt das Grusellicht viel besser. 

Das sieht ein kleiner Kater auch so und verzichtet auf seinen Halloweensnack.


So geht es weiter

Samstag, 15. Mai 2021

Do the Hopsalot-Hop (again)

 

Eine Zeitmaschine bräuchte man. Die kleine weiße Maus steht inmitten von Hits, Hits, Hits. Sie hat als aktiver"Plagegeist" natürlich auch eine Gitarre und könnte vieles davon nachspielen. Aber als Nachspielerin bekommt man viel weniger Geld. Mit einer Zeitmaschine könnte sie die Erste sein, die diese Hits spielt und damit als Erste das große Geld machen...

Wo sind sie da bloß reingeraten? Angelina und Sir Hopsalot haben die Schuppentür aufgezogen und sind mit dem Sonnenlicht in das unbekannte Lager hineingeschlüpft.

Hier stehen lauter bunte Kisten rum. "Musikkisten sind das," die graue Maus hat so etwas in alten Filmen gesehen. "Mit viel Chrom und Plastik stehen die in den Filmen immer in den Imbissen oder Bars herum." Der Hase staunt nicht schlecht. So viele Musiktruhen auf einem Haufen. Wer die hier wohl eingelagert hat?

Ob die ollen Kästen noch Musik machen können? Auch eine kleine weiße Maus stromert immer noch zwischen den bunten Plastikschränken umher. Das lässt sich doch herausfinden. Der weiße Nager klettert schnell zu Knöpfen und Schaltern herauf. Die flinken Pfoten tanzen über die Tasten und – oh Wunder – die erste Musiktruhe erwacht zum Leben: Bop bopa-a-lu a whop bam boo. Tutti frutti, oh Rudy. Schnell springt die Maus zur nächsten Tastatur.

O-o-only you can make all this change in me. Tutti frutti, oh Rudy. "Duu-wapp-alu-wapp-dann-duu," summt der Hase und – ob er will oder nicht – er beginnt im Takt zu wippen. Got a girl named Sue, she knows just what to do. Schon tänzelt er im Takt.

Momma, pappa told me: 'Son, you better watch your step.' Wenn er nur wüsste in welchen, denn schon spielen immer mehr von diesen Tontruhen:
Oh yes, I'm the great pretender. Pretending that I'm doing well. Und jede dudelt etwas anderes: Tutti frutti, oh Rudy. A whop bop-a-lu a whop bam boo.

Good golly Miss Molly, sure like to ball. Die kleine weiße Maus will wissen, ob wirklich alle Dinger 'funsionieren'. Well, it's one for the money. Two for the show. Und das so schnell wie möglich: Let's rock, everybody, let's rock. Everybody in the whole cell block was dancing to the jailhouse rock.

Step on my blue suede shoes. Die kleine Nagerin ist begeistert. O-o-only you can make all this change in me. Aus jeder dieser Riesenkisten kommt nicht nur ein satter Klang. Sie blinken und leuchten in allen Farben dazu im Takt. See you later alligator. After 'while crocodile.

You shake my nerves and you rattle my brain. Too much love drives a man insane.
Der arme Hase kann gar nicht anders. Weeeeh, kiss me baby! Ooooooh, feels good! Er muss tanzen, springen, sich drehen und hüpfen. You can burn my house. Steal my car. Die Musik treibt ihn an und immer weiter. I'm gonna wait till the midnight hour. That's when my love comes tumbling down.

Goodness gracious, great balls of fire! "Kannst-duu-wapp-nicht-malapp-Pause machen," schnauft der Hase. "Da-uund-alles-duwapp-nacheinader-spielen?" Night and day. You are the one.

Volare, oh, oh, cantare, oh, oh, oh, oh. Nel blu dipinto di blu. Noch ein Lied stimmt in das Durcheinander ein.
I'm gonna wait till the midnight hour. Der Hase weiß schon jetzt nicht mehr, welchem Takt er folgen soll. Let's rock, everybody, let's rock. Everybody in the whole cell block was dancing to the jailhouse rock.

Though we're apart. You're part of me still. Angelina staunt, dass sie in diesem ganzen Lärm doch noch immer wieder einzelne Musikstücke wieder erkennt. For you were my thrill on Blueberry Hill. Doch bevor ihr der Titel einfällt – es liegt ihr schon auf der Zunge – drängelt sich schon der nächste bekannte Hit dazwischen. What a wonderful world, yes, I think to myself.

Hoffentlich ist es bald vorbei. I'm so young and you're so old. This, my darling, I've been told. Sir Hopsalot springt und schüttelt sich. So eine Single hat doch nie mehr als drei Minuten? Oh, please stay by me, Diana. Sonst wäre es doch nie ein Hit geworden? I love you with my heart Oh-oh, oh-oh, oh-oh Oder was treibt die kleine weiße Maus da noch? Goodness gracious, great balls of fire! Wenn Sir Hopsalot Pech hat, findet sie für alle Stücke eine Endlosschleife.

Tu vuo' fa' ll'americano mericano, mericano... ma si' nato in Italy!
Was will die graue Maus? Sir Hopsalot kann nur hilflos die Löffel schütteln. Candy Man, hey Candy Man… Bei all dem Musikdurcheinander versteht er überhaupt nichts. Come on let's twist again like we did last summer. Das ist schon schwierig, wenn ihn nur ein einziges Musikstück ablenkt, weil er immer überall dem Takt folgen will. That's amore. Aber nun ist es eine ganze Top-20-Hitparade … gleichzeitig! Que sera, sera, whatever will be, will be; the future's not ours to see.

Angelina nähert sich erst vorsichtig, als der Radius des Hasen für unerwartete Ausfallschritte wieder kleiner wird. You didn't have to love me like you did. Sir Hopsalot tänzelt wieder von einem Bein aufs andere,… But you did, but you did um ein wenig zu verschnaufen. And now the end is near. Er versucht den Takt einer ruhigeren Nummern in dem Vielklang zu erwischen. And so I face the final curtain. And I thank you.

Da ist er wieder: Der Ausdruckstänzer! Volare, oh, oh… Der Schattenboxer! Cantare, oh, oh, oh, oh... Der Raumgreifer,… Nel blu dipinto di blu… dem eine Maus besser nicht in die Quere kommt. Felice di stare lassu.

Der Hase stapft im Takt auf den Dielenboden. Er hat schon Seitenstechen von der wilden Hopserei. I think of you. Day and night. Das ist jetzt ein ruhiger Mittelteil. Don't you step on my blue suede shoes. Doch schon wippen die Löffel wieder abwechselnd nach rechts und nach links. Who can take the rainbow? Dann ein stetes Kopfnicken,…  Wrap it in a sigh …bevor die Bewegung die Schultern erfasst…  Soak it in the sun and make a groovy lemon pie …und die Pfoten passend zum Schlagzeug Löcher in Luft hauen. The Candy Man! Als auch noch die Hüfte nur noch schwingt,…  The Candy Man can! ist es um die Ruhe geschehen. The Candy Man can cause… Mit einer wirbelnden Drehung springt das Langohr wieder mitten auf die Tanzfläche …he mixes it with love and makes the world taste good.

Doch kaum setzt die nächste Strophe eines Rock'n'Roll Klassiker mit dem furiosen Ohrwurm ein,…  She rock to the east, she rock to the west …treibt es den armen Hasen zu immer neuen Riesensprüngen und großen Gesten. But she's the girl that I know best. Plötzlich ist der Hase verschwunden, doch die Mäuse hören ihn im nächsten Gang japsen und die Pfoten patschen auf die Fliesen. Night and day. You are the one. Only you beneath the moon and under the sun. "Musstest du wirklich alle Boxen in Gang setzen?" fragt Angelina die weiße Maus. And I think to myself what a wonderful world. Die zuckt nur mit den Schultern: So ist ihre Natur. Der Hase muss tanzen und sie muss alles ausprobieren – und hat nie genug Zeit dafür! And more, much more than this I did it my way.

Tutti frutti, oh Rudy. Das muss doch ein Ende haben! Tutti frutti, oh Rudy. Entnervt hämmert Sir Hopsalot auf der blinkenden Tastatur der lautesten Musikbox ein. Tutti frutti, oh Rudy. Doch die einzige Reaktion, die er dabei erreicht, ist … das Stück fängt wieder von vorn an. Bop bopa-a-lu a whop bam boo.

Die graue Maus sieht sich verwundert um. Like the beat beat beat of the tom-tom. Plötzlich ist der wilde Rammler verschwunden. Inzwischen ist er in dem lärmenden Chaos nicht mehr so leicht zu orten. I'm gonna wait till the stars come out. Viele Stücke nähern sich ihrem Höhepunkt und…  And see that twinkle in your eyes …ziehen noch einmal Lautstärke und Tempo an. I'm gonna wait till the midnight hour. Doch dann hört sie das Japsen und gleichzeitig hurtiges Pfotengetrappel. Yeah, let's twist again, like we did last year. Und mit einem Sprung ist er wieder da, landet im Ausfallschritt und schwingt die Fäuste im Takt: All you want to do is ride around Sally, Huh! 

That's amore. Wenig später steht Sir Hopsalot endlich vollkommen ausgepumpt… With a happy refrain… neben den beiden Mäusen: "Ich kann-na-napp du-wapp nicht mehr…“ …just singin', singin' in the rain.

Vorher muss er doch nur diese wilden Lärmkisten stoppen. When I bit off more than I could chew. Hektisch hämmert auf die Tasten ein,… But with it all, when there was doubt …wenn es ihn hüpfend mal wieder… i ate it up than spite it out …an einer blinkenden Hit-Maschine vorbei treibt. When the stars make you drool just like a pasta e fasul. …my way.

"Komm endlich mit!" Bells will ring ting-a-ling-a-ling, ting-a-ling-a-ling… Die Mäuse winken ihm zu und halten sich danach die Ohren zu. And you'll sing 'Vita bella' "Wir gehen. Es ist doch unerträglich laut." Hearts will play tippy-tippy-tay, tippy-tippy-tay…

"Ja-wappulapp-gleich!" stößt das Langohr hervor. "Ich-bebop-komme-duwapp-gleich!" Kiss me baby, Ooooooh! feels good! Er würde gern gehen, aber noch treibt ihn der Takt. I'm really nervous, but it sure is fun. Die Mäuse drehen sich noch ein letztes Mal um, bevor sie aufbrechen. Come on, baby, you drive me crazy! Sir Hopsalat winkt zurück und dann reißt ihn die Musik wieder mit. Goodness gracious, great balls of fire! 


Fotos: W.Hein

Diese Geschichte gab es schon einmal. Das ist also ein Remake in neuer Kulisse und einigen wenigen Änderungen. Die meisten ergeben sich aus den etwas anderen Blickwinkeln und aus dem Wissen späterer Jahre (Hier liegt inzwischen der Start für die Zeitreisen). Warum es hier jetzt veröffentlicht wird? Nun, es wäre eine Möglichkeit, die alten Geschichten wieder ins Rampenlicht zu zerren, da ein Archiv für viele Blogbesucher weniger eine Schatzsuche denn ein Staubfänger mit Altlasten ist. Aber eigentlich geht es nur darum, dass Sir Hopsalot als Ausdruckstänzer auch einen zweiten Auftritt mit Bravour meistert.

Schon damals 2017 gibt es wohl zu wenige Leser für eine echte 'Challenge': 
Wie viele Hits werden hier gespielt und vor allem welche?