Donnerstag, 30. Januar 2014

Eispack im Packeis



Der kleine Eisbär lässt den Kopf schwer auf Lulus Schulter sinken. Inzwischen ist die dunkle Miez schon ziemlich froh, dass katz als Bär in so einen dicken Pelz eingepackt ist. Erst fühlte die kleine Katze sich im Petzenanzug nur unwohl, weil ihre feine Sinne sich immer wieder in den dichten Fellfalten verhedderten.

Doch seit die kleine Samtpfote einen unerwarteten Familienanschluss bei den Eisbären hat und der kleine Bär sie gar nicht mehr gehen lassen will, kann sie gar nicht genug Knautschzonen haben. Denn eine Eisbärenliebe ist doch etwas robuster.

Die Kleine ist längst zur Schneesäule erstarrt und hat vorher schnell die spitze Tarnnase aufgesetzt. Plötzlich waren sie in den Fängen der wilden Bären, weil sie vor lauter Pinguinen nicht aufgepasst hatten. Und jetzt wartet Petzline als stockgefrorenes Schneefräulein mit zusammengepressten Lippen, bis die Eisbären wieder abziehen.

So muss auch der Schiebepinguin ganz still stehen. Darf nicht vor und nicht zurückrollen, was dem kecken Rädertier zugegebenermaßen sehr schwer fällt.

Die Schnoile blinzelt zweimal mit den Augen: Warum hüllt sich eine kleine Bärin in weiße Pompoms und wiegt sich dann leicht hin und her? Was soll es bedeuten? Warum stapft sie nicht davon, wenn die drei weißen Bären doch so miteinander abgelenkt sind?

Etwas Ablenkung wünscht sich auch jemand an anderer Stelle sehnlichst herbei. Der große brummelige Papierpinguin hat sich endlich diesen vorwitzigen Zischler gepackt und unter die fest zupackende Tatze geklemmt. Der ist vor Schreck jetzt endlich stumm. Nun muss der Hungerbär hier nur noch unerkannt rauskommen und dann wird er endlich wissen, wie diese tapsigen Vögel schmecken.

Hoffentlich muss er diese fusseligen Federn nicht mitschnabulieren. Denn sonst würde er morgen sicher immer wieder dunkle Flaumfedern rausprusten, wenn er einen Schluckauf bekommt oder niesen muss. Und was wäre das für eine Tarnung, wenn er bei den wackelnden Alltagsbraten hocken wollte und ihn dabei ständig verdächtige Federwolken umhüllen würden?

Der Bär grummelt unter dem Papierumhang. Diese neugierigen Laufvögel umringen ihn schon wieder. Sie watscheln neugierig heran und betrachten geckernd den schocksteifen Kollegen in seinen Pranken. So wird das doch nie etwas mit der Frackbratenverkostung.


Fotos: W.Hein

Die Frack-Horde sind seltene Gartengäste, die als Hansa Toys erstaunlicherweise von den Philippinen kommen. Die Schneeeule ist auch von dort hergeflogen. Die Kleine, eine Rica-Bärin und die Stepi-Bär-Mieze tragen Ausstattungen von Muffy VanderBear von der North American Bear Company. Den Pinguinanzug haben Linus und Lausebär zusammengeklebt. Und inzwischen hat ihn Soer Soeren Soerensen von den Gisela Hofmann Eisbären entdeckt.


Mittwoch, 29. Januar 2014

Strippenzieher im Tiefschnee



Eilfertig humpelt die Schnoile über den harschen Schnee. Sie ist am Boden nie gut zu Fuß. Aber bei dieser Kälte bekommt selbst sie kalte Krallen. Kein Wunder, dass diese Erdkrabbler es immer so eilig haben. So wie jetzt sie. Es stiebt nur noch eine Schneewolke hoch, als sie mit kräftigen Flügelschlägen wieder abhebt.

Die kleinen Mäuse haben da wohl ganz großes Schwein, dass sie nicht als Eulenhappen enden, wenn der große Schneevogel sich wieder in höhere Regionen verzieht. Dafür haben sie auch einen ganz großen Bären auf dem Schlitten. Denn Alfred hat zwar einen dicken Norweger für oben rum. Aber seine bloßen Tatzen frieren im Schnee sofort. Und deshalb hat der rote Bär beschlossen, lieber auf dem Holzschlitten zu bleiben. 

Wenn die Mäuse nun noch irgendwohin wollen, müssen sie den Kufengleiter wohl allein übers knirschende Weiß zerren. Der Bär hat nur gute Ratschläge und ist nie nimmer nicht dazu zu bewegen, vom Rodelhochsitz zu klettern.

Aber eigentlich ist das total unfair. Die kleinen Nager haben auch keine warme Pelzstiefeletten, dicke Puschelpömps oder gefütterten Pannensamtgaloschen. So bekommen sie auch ganz schnell Eisfüßchen. Und wenig später sitzen alle auf dem Schlitten, den jetzt ... keiner ... zieht. Oha.

Ein kleines Krokodil ist doch kein Wintertier. Schnell mit hoch erhobenen Schwanz stapft Ali G durch den hohen Schnee, der schon empfindlich seine Bauchschuppen kühlt. Es war halt eine blöde Idee, zusammen mit den Pinguinen überwintern zu wollen. Jetzt steht er plötzlich mit im Garten und kann sehen, wie er wieder ins Warme kommt. Auf jeden Fall mit schnelleren Laufen.

Nun hat sich Alfred doch noch in Pflicht nehmen lassen. Sie haben das Schneemobil getauscht, vom Schlitten sind sie auf ein echtes Arktisgefährt umgestiegen. Für so kleine niedliche Mäuschen markiert er dabei gern den starken Bären. Er wirft sich ins Zugseil, um den neugierigen Nagern zu zeigen, wie man eine Reitrobbe über Schnee und Eis flitzen lässt.

Nur soll der rote Bär bitte aufpassen, dass er nicht zu ungestüm voran prescht. Die Mäusereiter wollen mitkommen und nicht gleich wieder in den Schnee purzeln. Nun, dann müssen die sich eben gut festhalten. Alfred zieht jetzt mal so richtig los.

Die Robbe fräst sich in den Tiefschnee. Bis sie in einer dicken, selbstgemachten Schneewehe steckt. So wird das Vorankommen ziemlich schwierig. Da sollten sie sich lieber statt der Räderrobbe ein echtes Kufentier suchen: vielleicht einen Schlittenspecht, einen Rodelrüden oder eben einen Bobtail.


Idee: SchneiderHein   Fotos: W.Hein

Alfred, der rote Tietz-Bär benötigt dringend mehr Winterkleidung als nur einen Norweger. Die kleinen Mäuse von Deb Canhan werden von U. Schneider bestrickt. Ali G, das kleine Krokodil von Hanne Mahnke hat sich nur zufällig unter die Pinguine verirrt, sonst würde er den Winter meiden. Die Schnoile ist dagegen ein richtiges Wintertier von Hansa Toys.


Montag, 27. Januar 2014

Eiskalt



Die weltbeste Dinoforschung ist inzwischen unter dem Schnee begraben. Der Samtosaurus steht mit der großen Knochensucher-Ausrüstung im Garten, aber vom allwissenden Dinoexperten fehlt heute jede Spur. Dabei kann man doch eigentlich jede Spur auf der weißen Glitzerdecke sehen.

 Doch das einzige, was der grüne Dinobär jetzt sieht, ist Marit-Sofie im neuen Strickkleid. Sie stürmt mit Schal und Stirnband (auch neu) auf den stehengelassenen Knochenbuddler zu, um ihm zu zeigen, wie sie bei dieser Bibberkälte warme Pfoten behält.

Der Katze steckt wieder eine Bärentatze im Po. Nicht, weil die kleine Bärin auch hier mit ihren Handpuppen spielen will. "Nein! So bleiben meine Pfoten arschwarm, hihihi." Das ist doch praktisch, auch wenn Katz und Maus dabei noch ein paar Winterabenteuer erleben.

 Die Robbe hat wohl einen schlechten Zeitpunkt erwischt. Beim letzten Besuch schwammen im Teich noch so leckere bunte Fische. Doch inzwischen ist der Wasserzugang komplett versiegelt und niemand ist in Sicht, der ein Loch in die Eisfläche hauen will. Die Ärmste ahnt nicht, dass in dieser Tiefkühltruhe seit dem letzten Winter nicht einmal das kleinste Fischstäbchen mehr umher schwimmt.

Ein Hoppy stellt fest, dass der Fortschritt in diesem Jahr das Skifahren offensichtlich total ausgelassen hat. Es ist immer noch dieselbe Plackerei mit diesen Brettern, wie im letzten Wintereinfall. Ein fescher Schneehase stößt sich kräftig mit beiden Stöcken ab und rutscht ein klein wenig voran, bis das Langohr wieder knirschend im Schnee stecken bleibt.

Mit der Kälte kam die Schnoile. Huhuu, und wundert sich, wieviel hektischer Betrieb hier überall im Garten herumwuselt. Vielleicht sind die Bodenläufer so flink unterwegs, damit ihnen die Pfoten nicht am Boden fest frieren.

 Einer dieser flinken Bodenläufer ist der größte Laufvogelkundler des Universums, der sich maßlos ärgert. Die Frackhorde ist wieder zurück und wo ist sein Pinguin-Täuschanzug? Wie soll er sich unter die Watschelvögel unerkannt mengen, wenn er nicht wie einer aussieht? Er hat schon alle Schubladen und Schränke im Haus durchwühlt, aber seine fantastischer Pinguinpapier-Tarnkappe bleibt unauffindbar.

 Lulu kann diese Bären nicht verstehen. Die zierliche schwarze Katze hat sich in ein Winterbärenkostüm gezwängt und sich die Bärenkappe auf den Kopf gedrückt, um diesen Arktisvögeln näher zu kommen. Wie können diese Petze mit so plumpen Pranken umher tapsen? Sie spürt ihre schlanken Pfoten im Pelzgewühle kaum. Und mit ihrem langen eleganten Schwanz kann sie auch nicht balancieren, denn der steckt im Fellanzug fest. Ihr bleibt nur so ein unbrauchbarer Pummelstummel am Po.

 So viel besser ist die Kleine auch nicht dran: Sie hat sich als Schneemann verkleidet und so ein eisiger Winterwicht ist wahrlich kein Bewegungstalent. So muss sie sich immer wieder auf den Besen stützen, um sich wankend und schwankend voran zu kämpfen.

Da kann es der Schiebepinguin kaum erwarten, zu seinen großen Frackbrüdern zu kommen. Auch wenn er dabei immer wieder im weichen Pulverschnee versinkt und ihn ein schimpfender Schneemann dann wieder an der Stange herausziehen muss.

 Da stehen die großen Watschelvögel dicht gedrängt im Garten. Und der größte Vogelforscher kommt nicht ran und kann grummelnd wieder abziehen. Ohne seinen Pingiuin-Tarnanzug fangen sie zu schimpfen, schöpfen diesen Argwohn und die spitzen Schnäbel kommen gefährlich nahe.

 Da ist es ja gut, dass Eisbär einen Pingi-Anzug hat.

 Bis jetzt ist nur ein Flossenträger so ein Argwohnschöpfer und wirft sich auf den Bauch, um fauchend heran zu rutschen. Die anderen umkreisen noch unschlüssig den dicken Vogel, der noch so unschuldig pfeift und immer wieder mit den schwarzen Knopfaugen zwinkert.

 Die anderen Eisbären warten ein wenig abseits, ob das mit der Vogelfälschung klappt. Leider haben sie nur einen Anzug für Pinguinhinterslichtführer im Haus gefunden.

 Der Papiervogel-Bär würde diesem nervigen Zischler ja gern eine Pranke auf den Schnabel geben. Und außerdem knurrt auch schon der Magen. Aber dann würde er wohl unter den Laufvögeln gleich auffliegen. Heute gibt es wohl noch keinen Frackbraten.

 Inzwischen sind auch die kleinen Schneewanderer in Sichtweite der Frackvögel gekommen. Doch wie machen sie jetzt weiter? Ein Schneemann ist doch unverdächtig. Niemand hat Angst vor den frostigen Gesellen. Aber die Kleine hätte Lulu besser vorher gesagt, dass Pinguine eigentlich keine weißen Bären kennen. Dann ist das doch überhaupt keine Tarnung!

"Öch bön doch auch oin Böör!" brummelt Lulu so tief sie kann. Jetzt haben die beiden doch glatt die beiden wartenden Eisbären übersehen. Die kleine Petzeline erstarrt zum Schneemann und die Miez ... die Miez macht sich Lieb-Bär. Hoffentlich starren die wilden Weißbären nur so begehrlich auf den kleinen Pinguin in ihrer Pfote: "Öch hab' oinen Schmackhappön mitgebracht."


Fotos: W.Hein

Das Ganze beginnt mit einem Cartoon von Gary Larson: Auf einer Eisscholle wundern sich die Pinguine, wo bekannte Schnäbel geblieben sind. Unter ihnen hockt getarnt und (un)verschämt grinsend ein Eisbär. Nun glauben viele, wenn der Nordpol wegschmilzt, dann sollte man die Eisbären auf den Südpol umsiedeln. Denn der Eisbär ist der Panda der Klimaerwärmung. Nun haben die Menschen ja so gute Erfahrungen mit dem Nachdekorieren von Biotopen. Katzen auf Südseeinseln, Waschbären mit Mitteldeutschland, Kaninchen und Dingos in Australien und noch so einige Einwanderer haben ja noch nie etwas durcheinander gebracht. Also können sich die Pinguine jetzt auf Eisbären freuen. Und nachher haben es alle gewusst.
Nun bei uns im Garten ist das alles natürlich viel harmloser und niedlicher. Da hockt Soer Soeren Soerensen als Eisbär von Gisela Hofmann zwischen der Frackhorde, die bis jetzt noch ziemlich vollständig sind. Die restliche Eisbärfamilie wartet brav in der Ferne. Da hat auch Lulu, die Stepi-Bär-Katze im Muffy VanderBear-Kostüm, nicht ernsthaft etwas zu befürchten. Die Kleine ist eine Rica-Bärin wie auch Marit-Sofie im neuen Strick-Outfit von U. Schneider. Linus ist aber ein Rica-Bär, er ist ja schließlich ein Junge. Delwyn ist ein Hampton Bear aus dem fernen Australien und aus den Staaten kommen der Schneehase Hoppy VanderHare und ein Schiebepinguin von Deb Canham. Die wunderschönen Naturtiere – Robben, Schneeeulen und Pinguine – sind das Werk von Hansa-Toys von den Philippinen.


Freitag, 24. Januar 2014

Sind so kalte Pfötchen



Die Idee war gar nicht schlecht sich von Schneeweisschen 
Cape und Mütze für einen Winterspaziergang  zu leihen. 
Nur ohne warme Stiefel werden die kleinen Mausepfoten 
im hohen Schnee noch immer viel zu schnell kaltAlso 
ganz schnell zurück ins Haus ...

Foto: S.Schneider


Das kleine wärmeliebende Rotkäppchen hat es im Winter bei uns 
nicht leicht, denn es wurde von Robin Joy Andreae aus Kalifornien 
zu uns geschickt. 


Montag, 20. Januar 2014

Ein einsamer Reiter



 "Manituverdammich!" So kann doch kein stolzer Krieger seine neue Jagdgründe auskundschaften. Ärgerlich schiebt sich Little Bear das blöde, rutschige Stirnband aus den Augen.

 Doch diese unfreiwillige Blindhilfe um den Kopf ist nicht das einzige Problem, dass eine kleine Rothaut beim gepflegten Spähen hat:

Da hat die alte Ratte im Haus dem kleinen Indianer wohl was vom anderen Pferd erzählt. Denn die Spitznase in ihrer roten Rollkiste schwört auf Räder. Die sollte man immer und überall unterm Hintern haben.

 Nun sitzt der kleine Bär in der Betonprärie auf dem weißen Räderpferd. Und das Hottehü hottet nicht. Und hüt erst recht nicht.

 "Die Räder sind nicht wichtig! Er kommt auf die Kopf-Flügel an."

 Der reglose Reiter staunt nicht schlecht. Was ist das bloß für ein rotes Fusseltier in einer Räderdose? Das Sputnik blinzelt auch zweimal. Wie will der Bär mit einer einzelnen Mickerfeder auf dem Kopf fliegen wie der Wind? Das kann man sich doch noch nicht einmal schöndenken.

 Da kann Sitting Little Bear zwangsweise nur weiter warten. Vielleicht hat das Langohr im Fransenwams ja eine Idee.

 Nun, ein Pocahoppy zeigt dem kleinen Bären das Zugseil. Sein Pferd braucht doch offensichtlich zusätzliche Pferdestärken, damit es in Fahrt kommt.

 Aber das Langohr hat keine Zeit, um den Reiter über die Prärie zu placken. Da hilft es auch nicht, wenn der Little Bear hinterherruft, dass er doch wirklich sehr, sehr 'little' sei.

 "Und was will die gefiederte Salzsäule in unserem Garten?" Der kleine Muck muss vom Pocahoppy sofort wissen, was es mit dem einsamen Standreiter zu bereden hat. "Och, ich glaube, er sucht nur Indianer."

 
 "So, so, der Hagestolz auf dem hohen Ross sucht also Indianer," summt der Hütejunge. "Ich auch!"   

"Hihihimhmhm..." summt es leise hinter Little Bear.


Fotos: W.Hein

Die blonde Rothaut Little Bear kommt als Hampton Bear aus dem fernen Australien. Der kleine Muck ist ein Needful Friend mit etwas feuchtfeindlichen Hintergedanken. Das Pocahoppy von der American Bear Company ist bei uns inzwischen weit entfernt von den heimatlichen Jagdgründen in den Staaten. Ein fanatischer Räderfan bleibt Joris, ein Tonni Bear-Ratterich aus den Niederlanden. Das Sputnik fliegt im Auftrag der belgischen keuns & bears. Der Kullerigel von D'Lyell-Bears ist aus Neuseeland über England zu uns gerollt.


Montag, 13. Januar 2014

Doch nur Deko



Katz und Maus machen gerade mal nichts. Das Puppentheater von den letzten Weihnachtsgeschenken hat Pause. Die Streifenmiez ist ganz froh, wenn mal keine Pfote im Po steckt. Sie könnte einfach nur abhängen, bis eifrige Bären sie wieder umher treiben. Die Maus denkt an die langen Wochen im Karton, die ganz sicher kommen werden, wenn langweilig gewordene Spielzeuge wieder verpackt werden. "Lass uns toben, springen, Quatsch machen, solange wir noch an der frischen Luft sind." "Miauhuähhn, ich bin schon viel zu müd!"

Marit-Sofie spielt jetzt kein Katz und Maus. Sie kuschelt sich in den warmen Wintermantel, weil selbst die Sonnentage im Garten ziemlich kalt sind. Mit schnellen Schritten erkundet die Petzeline alle Winkel der dürren Hölle, um zu sehen, was so ein Garten macht, wenn der Winter ausfällt.

Woher der grüne Samtosaurus ein Megaphon hat, weiß Anna auch nicht. Sie hat es ganz sicher nicht als Weihnachtsgeschenk verpackt. Tatsache ist aber, dass Delwyn die brülllaute Flüstertüte inzwischen immer dabei hat, wenn die weltbeste Dinoforschung im Garten nach wertvollen Gerippen sucht. Damit kann er anderen neugierigen Pelznasen schon von Weitem zurufen: "Weitergehen! Es gibt hier nichts zu sehen! Weitergehen!" Sie wollen schließlich als Erste berühmt werden, wenn sie ganz neue Dinos im Feld der vergessenen Gemüse entdecken.

Nun, es gibt dummerweise wirklich noch nichts zu sehen. Dabei würde Linus auch alles wegputzen. Den Dreck und die Staubpartyhikel oder so. Die anderen Werkzeuge in seinem neuen Entdeckerset sind ziemlich erdig und schwerlastig. Damit können grüne Dinohelfer schon mal das Grobe wegmachen, bis die wichtigen Knochen vom Linosaurus kommen.

Doch Delwyn muss mit dem Megafon die Schaulustigen abhalten. Und außerdem ist das die ganz falsche Stelle zum Buddeln. Das wird schon klar werden, wenn sie den Delwinosaurus dann woanders finden.

"Es gibt nichts zu sehen!" schallt es blechern durch den Garten. Eine merkwürdige Nordprärie ist das hier. Little Bear ist mit Scruffels gerade aus Australien angekommen. "Bitte weitergehen!" klingt etwas breit gezogen, wie die Aussies auch zuhause sprechen. "Nicht näher kommen! Wegbleiben!" tönt es hinter den Büschen. So hat sich Little Bear den Wilden Westen nicht vorgestellt. Wo sind die Hütejungs? Wo die edlen Wilden? Vielleicht haben sie sich ja auch verflogen und das ist hier überhaupt kein Jagdgebiet für kleine Indianer?

Dabei hat Lynda ihnen versprochen, als sie in den Karton für die Abreise aus Australien geklettert sind, dass es hier Langohren und Hasenfußindianer gäbe. Ganz sicher! Und außerdem leben hier schon andere Bären vom Land Kopfüber oder eben 'Downunder' wie der weitgereiste Fachbär sagt. "Keine Angst," brummelt Scruffels. "Wenn's uns hier nicht gefällt, fliegen wir einfach wieder zurück! Großes Indianerehrenwort." Der kleine Bär schiebt das Stirnband wieder hoch: "In echt?" "Hugh!"

"Das kannste vergessen," die kleine Mia schüttelt den Kopf. Der Dummbatz wird es nie lernen, wie man sich unsichtbar macht. Ein feuerwehrmelderroter Pullover wird niemals unauffällig sein. Da braucht er sich auch nicht neben die zartgeröteten Lenzrosen stellen. Und wieso haben seine Schnabelschuhe überhaupt Schellen?

Oh! Nein! Das meint er doch nicht ernst? "Doch, doch, tierisch bärenernst," nickt Tobi. Die kleine Mia ist sprachlos. Der kleine Schellenbär hat die Lösung für rote Pullover: Eine mobile Tarnvorrichtung für den Garten. Er stellt die Pilzgruppe einfach dort auf, wo er gerade sitzt. Dann sieht der Garten richtig rot und ein Waldbär fällt im Hutschatten von Rotköpfchen nicht weiter auf. Die kleine Mia zuckt mit den Schultern. Dann klemmt sich der Dummbatz seine Fliegenpilztarnung besser schnell unter die Arme, denn sie verschwindet jetzt endlich ins Unterholz.

"Mjamm Mjamm Mjamm!" Der kleinen Bärin im roten Wintermantel läuft das Wasser im Mund zusammen. Da wackelt eine knusprige Lebkuchenfrau über die Betonfläche. Und als die bemerkt, dass ein hungriges Leckermaul ihr folgt, versucht sie schnell davon zu hoppeln. Doch so ein Lebkuchenwesen ist kein Sprinter. Vielleicht werden deshalb so viele im Winter erlegt?

"Geh weg!" kreischt das Lebkuchenlangohr, als die Bärin aufholt. "Ich schmecke iBah!" "Das glaube ich nicht," kichert die Zuckerschnute: "Ich mache da besser einen Geschmackstest."

"Nimm doch einen Apfel. Die liegen hier doch überall rum!" japst Plümm. So ein wandelnder Lebkuchen ist gut eingepackt und kommt schnell ins Schwitzen. "Och nöh, das Fallobst ist viel zu eisig," schnalzt die Petzeline, die ihre Schlickersachen zu Weihnachten schon längst verputzt hat. "Du siehst doch einfach leckerschmecker aus. Zum Anbeißen!" Da hat das kleine Langohr wohl einen Fehler gemacht: "Ich bin doch nur Deko!"


Idee: Schneiderhein   Fotos: W.Hein

Im Garten tummeln sich die Rica Bären Marit-Sofie, Linus und – psst, nicht weitersagen – die kleine Mia. Aus dem fernen Australien kommen Little Bear, Scruffels und Delwyn, der keine Zeit hat, seine Brüder zu begrüßen. "Nicht herkommen! Wegbleiben!" Tobi ist ein Valdorf Bear und die rote Pilzatrappen trägt Zaubärhaft von Barbara Fernholz durch den Garten. Der kleine Lebkuchenhase auf der Flucht ist Plümm von den Tonni Bears.