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Donnerstag, 13. Mai 2021

Schöner Wohnen im Mai

 

„Das sieht doch alles schon sehr schön aus!“ Schwungvoll öffnet Herr Fuchs die Tür zur Küche.

Herr Kröt war gerade noch voller Begeisterung, als Herr Fuchs ihm ein stilvolles Refugium auf dem Lande versprochen hat. Er sah sich schon als prächtigen Landlurch inmitten sanft geschwungener Felder, Wiesen und Auen residieren. Und die dringendste Frage schien zu sein, woher er so schnell das Personal nehmen sollte. . . Doch nun ist seine Begeisterung schlagartig verflogen.

„Einmal durchfegen, feudeln, etwas Farbe, dann ist die Küche wie neu,“ Herr Fuchs tänzelt durch den Raum, den er dabei in den schönsten Farben ausmalt. „Da kann noch viel individuell gestaltet werden: Offene Küche mit Tresen und Kochblock in der Mitte, Kühlschrank mit Eiswürfel-Maschine oder französische Landhausküche mit bodenlangen Fenstertüren und Fußbodenheizung unter Terrazzo-Fliesen. Sie haben alle Möglichkeiten, weil Sie hier ja nichts einschränkt.“ Herr Fuchs zieht sich am Kragen, der inzwischen doch etwas eng geworden ist. Er nimmt sich fest vor, beim nächsten Termin das Exposé vorher zu lesen.

Herr Kröt tappt unschlüssig zwischen den umgestürzten Möbeln umher. Seinen Landsitz hatte er sich durchaus 'wildromantisch' vorstellen können. Aber so wildromantisch? Nun gut, das ist nur die Küche und da wollte er sich sowieso nicht so oft aufhalten.

Der Landlurch in spe muss sich erst einmal setzen. Schnell richtet Herr Fuchs einen Stuhl auf und ärgert sich, dass er den Champagner vergessen hat. Ob es hier noch etwas zu feiern gibt, weiß er nicht. Aber ein Stimmungsaufheller wäre langsam angebracht.

„Wir sollten uns jetzt die anderen Räume ansehen,“ Herr Fuchs kann hier in der Küche nicht viel gewinnen. „So eine Hausbesichtigung muss sich ja auch steigern können.“ Hoffentlich, denn Herr Fuchs hat leider auch keine Ahnung, wie die ‚anderen Räume‘ überhaupt aussehen.

„Kommt nur,“ leutselig winkt der schlaue Makler den zögerlichen Kunden heran. Es bleibt schwierig, denn die angekündigten ‚anderen Räume‘ sind nur ein Raum, der auch schon bessere Tage gesehen hat. „Klein und fein ist doch immer das Beste. Lässt sich viel besser sauber halten. Man braucht nicht so viele Möbel und es wird gleich schon wohnlich, wenn ein Sessel am Ofen steht.“

Hier wollte Herr Kröt gleich mit Sack und Pack einziehen. Er hat sein Kofferset schon dabei. Aber wenn das hier eine Zimmerflucht sein soll, hatte er sich eigentlich etwas anderes darunter vorgestellt. Hier sind ja höchstens schon die anderen Zimmer geflohen.

Im Sessel vor dem bullernden Ofen. . . Herr Kröt soll sich schon mal setzen, die Augen schließen und seine Phantasie fliegen lassen. Der Lurch folgt vorsichtig den Anweisungen. Hoffentlich bricht das Sitzmöbel nicht gleich unter ihm zusammen. Und was raschelt da in der Ecke?

Herr Fuchs hofft, dass niemand den Strom abgestellt hat und das alte Radio noch einen Sender halten kann. Er hätte jetzt gern einen flotten Walzer, einen schmissigen Fuchstritt oder wenigstens ein Wiegenlied. Das wird ein viel schwierigeres Verkaufsgespräch als gedacht: „Ihr kennt doch Betongold? Die Immobilienpreise steigen und steigen. Morgen kostet das hier sicher schon das Doppelte. Domizile im Grünen sind ja so gesucht. Die Stadtflucht treibt die Preise! Ihr habt sicher davon gehört?“

Der grüne Kunde schluckt und schweigt. Das ist viel komplizierter als gedacht. Er wollte doch nur schöner Wohnen. Vielleicht ist das hier ja wirklich eine gute Gelegenheit - aber es fühlt sich einfach nicht so an. 

Herr Kröt wünscht sich, Herr Fuchs hätte ihm vorher den schnittigen Sportwagen besorgt. Dann wüsste er, was er jetzt tun würde: Davonbrausen so schnell die Pferdestärken galoppieren. Vor der nächsten Hausbesichtigung wird erst ein fahrbarer Untersatz besorgt! „Nun, Herr Kröt, können wir unterschreiben“ drängt der Makler. „Herr Kröt, was denken Sie?“ „Brumm-brumm…“


Idee: SchneiderHein       Fotos: W.Hein

Lost Places vor unserer Haustür: Herr Fuchs wird Herrn Kröt aber sicher noch ein paar Immobilien vorstellen müssen. Beide Figuren kommen von Juli Nazarenko (Junaart).


Freitag, 1. Januar 2021

Auf ein Neues

 

Für die Mausemädchen und -jungen gibt es nur roten Saft zum Anstoßen. Hoffentlich klingt er wenigstens im Glas, wenn er schon nicht perlt.

Genny schnippelt noch am Kartoffelsalat. Sie will nicht hören, dass der bis Mitternacht niemals nicht durchziehen wird. Sie ist doch mindestens 24 Std. zu spät dran. Die anderen Mädels würden die eifrige Maus lieber zu einer weiteren Runde "Fang den Hut" einladen.

Sie vertreiben sich die Zeit bis zum Jahreswechsel. Jack inspiziert da lieber mit Teddy die Buletten-Vorräte. Ob die bis ins neue Jahr reichen werden? Teddy macht doch einen sehr hungrigen Eindruck…
 
Uff! ist das unübersichtlich, wenn man zu zweit für sechs Personen spielt. Aber bis jetzt scheint jede weitere Mitspielerin den großen gemeinsamen Spieleabend vergessen zu haben.

Die Jungs lassen den Zug lieber um den Tisch fahren, während Victoria und Albert darauf warten, dass sie endlich anstoßen können…

Endlich ist es soweit. Im Fernsehen kommt das Feuerwerk in diesem Jahr aus der Konserve. Das neue Jahr beginnt sehr still und dunkel. Und die Mausemädchen wollen jetzt endlich an die süßen Krapfen, wenn sie nur Saft oder Britzelwasser ohne Wumms bekommen.

Jack überlässt Teddy die Bulletten, der sich glücklich mit der Puppe davon macht. Er kümmert sich lieber um seinen Waffeleimer. Bevor die Mädchen nach rosa Schweineohren, Glücksklee-Keksen und Schoko-Schornsteinfegern bei ihm weiter futtern wollen. Vielleicht hätte er den roten Fluchtwagen Teddy lieber nicht überlassen sollen.

Idee: SchneiderHein    Fotos.W.Hein

Übrigens "Fang den Hut" spielen die Mäuse seit Manu ein Weihnachtsgeschenk geschickt hatte. Denn die Tischtennisplatte durften sie noch nicht in der Stube aufstellen.


Donnerstag, 24. Dezember 2020

Wenn das helle Glöckchen erklingt

Die kleinen Mäusekinder mussten ziemlich lange und aufgeregt in der Küche auf den harten Stühlen warten. Nur einen winzigen Spalt breit konnten sich zwei der Mausemädchen die Tür zum Weihnachtszimmer öffen. Doch durch den Spalt war leider nicht der bunt geschmückte Baum mit all' seinen Geschenken zu sehen.

Doch als das Weihnachtsglöckchen erklang, und sich die Tür zum Raum dann endlich öffnete, stürmten alle begeistert sogleich zum Baum und den Geschenken ...

Szenenaufbau und Text: S.Schneider  Foto: W.Hein

In dieser ersten Weihnachtsnacht erfüllte mir Wolfgang dann doch noch meinen zweiten Weihnachtstraum: Als er endlich nach Mitternacht erschöpft und müde nach Hause kam, fotografierte er mir trotzdem noch schnell den bunten Baum. Und als ich am frühen Morgen erwachte, lag ein Stick mit diesem bearbeiten Foto für mich zum Posten bereit. Jetzt beginnt auch bei uns endlich die besinnliche und gemütlichere Weihnachtszeit ...


Wir warten aufs Christkind ...

 

Alle Jahre wieder ist die gute Stube an Heiligabend plötzlich gesperrt. Hinter der Tür rumpelt und pumpelt es, doch alle müssen in der Küche noch lange warten. Zwar gibt es schon einige Tassen mit würzigem Tee und dazu auch ein paar der selbstgebackenen Kekse, aber bis endlich das helle Glöckchen im Weihnachtszimmer erklingt, bleibt die schwere Tür eigentlich zu ...

Idee, Grundaufbau und Text: S.Schneider  Foto und ausschmückende Details: W.Hein

Bevor Wolfgang heute Mittag seinen Arbeitstag antrat, erfüllte er mir noch schnell einen ganz besonderen Weihnachtswunsch: Denn diese alte Gottschalk-Puppenstube steht nun fast seit einem Jahr noch immer ungenutzt bei uns rum. Eigentlich hätte sie schon längst im Lager verschwinden können. Doch als ich wenig später die dazu passende alte Küche in vergilbten Bonbonfarben entdeckte, träumte ich von einem mit Mäusen belebten Foto. Heute früh war es dann endlich so weit. Und jetzt hat auch das in die Jahre gekommene, und bereits stark durchlöcherte Geschirrhandtuch aus der Küche von Wolfgangs Mutter seinen Platz gefunden. Denn als Gardine machen die intakten Reste hier noch eine gute Figur.


Freitag, 26. Juni 2020

Sternenglanz



Es ist Hausmusik in den frühen Siebzigern. Dennoch wird es ein fetter Auftritt werden. Vier Hardcore-Girlies können es kaum erwarten. Der Konzertraum ist leider so klein, dass nur ganz ausgewählte Fans kommen durften. Das ist aber nicht so schlimm, die anderen beiden haben sowieso jetzt einen Friseurtermin.
 
Die Groupies sind ganz aufgeregt. Sie kleben an den Lippen ihrer Begierde. SIE sind jetzt in den heiligen Hallen (etwas übersichtlich geraten) ihrer angebeteten Lichtgestalt. Er könnte vielleicht mal aufräumen …

Aber andererseits ist es dadurch auch viel echter und aus dem Leben gegriffen … oder besser hingestreut.

Ein berühmter Musiker kann sich doch bestimmt einen größeren Fernseher leisten. Aber das ist sicher ein Modell für Rockstars auf Reisen. So einen kleinen Apparat kann man sicher leichter aus dem Hotelzimmer werfen, wenn man wieder das Zimmer verwüsten muss.

Da kommt schon der Held des heutigen Konzertes. Er wird heute ein Solokonzert mit seiner Gitarre geben. Es ist der ehemalige Leadguitaristo von Painful Plaid. Nach dem Woodstock-Debakel im Sommer '69 ist er aus der Band geflogen. Vielleicht hätten sie damals rechtzeitig das Festival erreicht, wenn er nicht einfach wie vom Erdboden verschluckt gewesen wäre, als sie losfahren wollten. Er hat immer gesagt, dass er doch nur Karten besorgen wollte. Dabei hat er immer offen gelassen, ob er Land- oder Eintrittskarten meinte.

Seit dieser Zeit treibt er seine Solokarriere voran. Er arbeitet seit längerem an seinem ersten Album und steht kurz vor der Veröffentlichung. Auf jeden Fall hat er schon ein paar Songs. Also die Ideen gibt es schon. Genau der richtige Zeitpunkt an seiner Fanbase zu arbeiten und mit Konzerten die treuesten Groupies zu beglücken.

Er nennt sich inzwischen nur noch 'Star' und er wird jetzt von seinem neuen Album 'Star' das gleichnamige Titelstück 'Star' zum Besten geben. Wenn jetzt nicht klar ist, wohin die Reise gehen soll, dann wird er künftig nur noch Konzerte auf der 'Star'-Tour geben.

Er lässt die Finger über die Saiten fliegen und schwingt die Gitarre, um die Töne ineinanderlaufen zu lassen. So bekommt er auch aus dem kleinen Wanderverstärker doch noch seinen 'Wall of sound'.

Dann fügt er noch Heulen, Jaulen und Kreischen dazu. Sein Sound ist nichts für Weicheier. Auch wenn sich das Ganze bei der ersten Probe auf einer Akustikgitarre noch wie eine Folkballade anhörte. Aber jetzt drückt 'Star' alle an die Wand, damit jeder spürt, worum es in dem Song gehen soll. Wie 'Star' zum Star wird.

Die Mädels haben es verstanden. Sie wissen jetzt, was der Künstler sagen will. Damit wird es Zeit für einen Imbiss. Da gab es doch kalte Pizza, die noch gut aussieht.

'Star' wirft sich in Pose. Was Jimmy konnte, kann er schon lange. Er spielt sogar mit seiner Schwanzspitze. Und weil die eigene Komposition in der Mitte noch etwas dünn ist, leitet er über in eine jaulige Zerrversion vom 'Star Spangled Banner' …

Als er sich immer weiter nach hinten neigt und die Augen schließt, um sich ganz der Knarzigkeit seiner Hymne hinzugeben, kommt er ins Rutschen und verliert das Gleichgewicht … 

Er stolpert über den Fernseher, der davon rollt. 'Star' liegt auf dem Rücken. Aber das ist doch kein Grund, das Solo abzubrechen. Im Gegenteil, der Guitaristo wälzt es noch aus und robbt auf seinem Rücken durch das Wohnzimmer. Das hat er schon bei Painful Plaid gelernt. Wenn die Stücke länger sind, muss er sich weniger ausdenken, um das Konzert zu füllen. Auch sein Album wird nur zwei Stücke haben. 'Star' und 'S*** finally' – eine Supersingle also. So dauert diese Aufführung auch fast eine halbe Stunde, bevor der letzte Akkord verklingt und Hall und Echo in ein sanftes Summen übergehen.

Die Mädels haben es gewusst. Dieser Fernseher ist ein echtes Rockstarmodell!

Der Held an der Gitarre nimmt seinen Zwischenapplaus entgegen. Die Bühne wird aufgeräumt. Dann kündigt der Topact des heutigen Heimkonzertes ein völlig neues Stück an: 'Star forever'.


Fotos: W.Hein

Dies ist die Aufholjagd zu Instagram und der parallelen Veröffentlichung auf Facebook. Dort gibt es längst drei Postings zu Painful Dead und deren Umfeld. Hier ist alles ein wenig länger und ausführlicher und mit neuen Bildern zur Story.


Donnerstag, 30. April 2020

Reiselust



Die kleine weiße Maus hat den Hexenhut aus dem Schrank gezogen und die Knicke in der Krempe wieder – so gut es ging – gerichtet. Dann hat sie den fünfzackigen Zauberstab abgestaubt. Jetzt braucht sie nur noch einen schicken Flugbesen passend zur Hutfeder. Es wird doch wieder einen Hexentanz in den Mai auf dem Brocken geben. Wenn sie noch rechtzeitig zur Walpurgisnacht in den Harz will, muss sie sich ranhalten. Am besten macht sie schnell einen Rundruf bei den mitreisenden Schrecker*innen, damit alle rechtzeitig startbereit sind.

Ihre Mitfliegerin Midnight erreicht der Video-Call der weißen Maus zuhause. Die kleine Hexenmaus macht schon seit Wochen Home-Office und wundert sich, dass die Nagerin am anderen Ende immer noch große Reisepläne hat. Sind an ihr die ganzen "Bleibt zuhause"-Aufrufe der letzten Tage vorbei gegangen?

Seit überall ein Covid-19 Virus alles lahmlegt, hat sich Midnight in der eigenen Wohnung eingeigelt und den Laptop aufgeklappt, um nicht vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten zu sein. Für ihr Fernweh hat sie ein Fernrohr ans Fenster gestellt.

Die Reisetasche für die Harzsause steht schon seit Tagen gepackt im Sessel, aber nach den Nachrichten der letzten Tage, hatte sie schon damit gerechnet, dass der nächtliche Hexentanz zur Walpurgisnacht in den Herbst verlegt wird. Wenn der neue Termin dann nicht mit Halloween kollidiert, dem zweiten Großereignis für kleine Schrecker*innen im Jahr.

Inzwischen hat die kleine weiße Maus zusätzlich eine geschäftige Candy in die Videokonferenz geholt. Die kleine Schreckerin hockt die ganze Zeit vor dem Klappcomputer und ist sofort sprechbereit. Natürlich arbeitet auch sie seit Wochen nur von zuhause.

So köchelt der große Hexenkessel im Wohnzimmer. Die meisten Zutaten hat die weiße Maus im Haus und – wenn etwas fehlt – der Hexenhandel arbeitet längst online. Fliegende Besen-Drohnen bringen Spinnenbein, Fliegenfraß, Alraunenwurz – oder was sonst das dunkle Hexenherz begehrt – als  Mitternachtslieferung direkt vor die Tür.

Die Walpurgisnacht hat Candy längst geregelt. Sie feiert heute Abend mit "Gemeinsam-Einsam-Zappeln" in den eigenen vier Wänden. Für den freien Besentanz holt sie sich einen Live-Stream auf den Laptop. Ein DJ sendet sein Set wilder Tanzmusik in alle angeschlossenen Wohnzimmer und hier kann dann jeder für sich mitmachen – ohne die anderen anzuschwitzen oder mitzurempeln. Wenn es immer schon 'House'-Musik war, gehörte es doch nie in proppenvolle Clubs oder auf eine enthemmte Strandparty im Freien.

Das ist doch nicht zum aushalten. Die kleine weiße Maus hat ja nie geahnt, dass sie mit solchen Stubenhockern befreundet ist. Wenn sie die noch umstimmen will, müssen knallharte … oder besser felsenfeste Fakten her. Sie ruft am Besten jetzt direkt beim Brocken an.

Endlich erreicht die naseweise Maus ein Monster an der Teufelstreppe. Als sein Bild in der Videokonferenz zugeschaltet wird, wundern sich die Mäuse: "Gibt es denn keine Maskenpflicht im Harz?" Das Monster grummelt: "Hier ist doch niemand! Warum soll ich dann eine Maske tragen? Um mich selbst anzustecken?"

Aber eigentlich will die kleine weiße Maus wissen, warum das Monster wenige Stunden vor der wilden Party immer noch allein ist: "Gibt es eine Reisewarnung?" Das Monster schüttelt den Kopf. "Nöh!" Aufatmen. "Hier gibt es ein Einreiseverbot für Auswärtige. Oder ist das hier euer eingetragener Zweitwohnsitz?" Es schaut in die Runde: "So unwirtlich, wie es hier aussieht, wohl eher nicht."

Mist und Doppelmist! So hat sich das eine kleine Oberhexe nicht vorgestellt. Doch Bangemachen gilt nicht – sie ist doch als Teilzeitkraft im Schreckerbusiness. Pah, diese Bedenkenträger sollen doch weiter im eignen Saft schmoren. Wenn alle da hocken bleiben wollen, wo sie gerade hocken – sie findet einen Weg zur Brockenparty!

Candy schaut derweil lieber im Schrank, ob sie noch alle Zutaten hat. Wenn jetzt ein verlängertes Wochenende ohne Bringdienste bevorsteht, wäre es blöd, wenn Krötenblut, Käfersud und Kriechgut zur Neige gingen und alles im Topf vor sich hin simmern müsste, bis Nachschub kommt.

Die bestellten Drachenknochen aus China hängen ja auch noch in der Warteschlange im Frachtflughafen Hongkong fest, weil es in den Zeiten von Corona weniger Verkehr mit Großraum-Flugbesen gibt. Was ist dagegen schon dieses ganze Gewese um fehlendes Klopapier in den letzten Wochen? Das war nicht so schlimm … sie hatte ja genug alte, schwer leserliche Manuskripte, die sie in Streifen schneiden konnte.

Lesestoff für längere Sitzungen? Das bringt Midnight auf eine Idee, wie sie die kommenden Stunden bis zum 1. Mai gut verbringen könnte: "Ich lese ein gutes Buch!" Sie blickt auf das besonders bissige Exemplar vor sich auf dem Hocker. "Nun, das besser nicht!"


Idee SchneiderHein     Fotos:W.Hein

Das ist wieder so eine "Auftragsarbeit", wie Silke immer pikiert festgestellt, wenn sie eine tolle Idee hat, und ich erst einmal bestenfalls "Hmm…" mache. Irgendwann verkünde ich, doch, ich könnte es mir vorstellen, da was zu machen, es gibt erste Pläne. Silke hatte sich das eigentlich anders vorgestellt. Dabei wird es nun sicher noch spannend werden. Denn noch ist eine kleine weiße Maus nicht an ihr Ziel gelangt. So geht es weiter ...