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Montag, 10. April 2023

Da kannste Dich gehackt legen

 

Ein namenloser Hase macht nie viele Worte. Aber dieser Hahn fixiert ihn nur stocksteif mit starren Blick. Das Langohr bleibt verlegen stehen und versucht angestrengt dem bohrenden Augenkontakt standzuhalten.

Der Hase ohne viele Worte schluckt – dieser Gockel sieht doch ziemlich spaßbefreit aus. Vielleicht schlägt ihm ja auf den Magen, dass er so einsam ist. Weil die meisten Brüder schon als Küken gleich in den Schredder kommen oder noch als Jugendliche halbiert am Bratspieß landen.

Da lässt der namenlose Hase den ernsten Vogel lieber stehen und sucht sich angenehmere Gesellschaft zum Anschweigen.

Plümm muss sich gut festhalten, um nicht aus dem Ring zu fallen. Aber sonst hätte sie die Blume auf dem Ei aus der Ferne nur erraten können. Das ist jetzt eine rosa Dingsblume mit gelben Bumsfallera – botanisch gesehen.

Vorsichtig klettert ein alter Hase im Weidengeäst. Nicht nur wegen seines Alters. Auch schwingen dabei die handbemalten Eier. Als ausgeblasene Hohlkörper würden sie einen Absturz wohl nicht heil überleben.

Copper startet ein Hasenrennen auf dem Parkett. Unter lautem Brummen und quietschenden Bremsen kämpfen hier drei Hasen Rad an Rad und gönnen sich noch nicht einmal die eigene Startnummer. Noch legen sich zwei Wagen mit der Nummer 1 in die Kurve. Das macht es dem Streckenkommentator nicht einfacher – auch wenn gerade die Nummer 3 an erster Stelle liegt.

Wenig später steht der Hase mit seiner Freundin im Osterladen, der immer noch gut gefüllt ist. Entweder gab es keinen großen Bedarf an Hasen, Küken und Eiern vor Ostern. Oder die Regale sind schon wieder für das nächste Jahr aufgefüllt. Dann wird doch alles eingestaubt sein.

Copper ist enttäuscht, er hätte gern sein Starterfeld mit zusätzlichen Hasenrennern aufgefüllt. Doch hier im Laden gibt es leider nichts Schnittigeres als Hasen beim Picknick mit Eibroten.

Auch die Häsin betrachtet nur die Auslagen um mit leeren Pfoten abzuziehen. Warum soll sich die Wohnung mit Langohren vollstellen, nur weil sie selber welche hat. Daran müssen sie keine Holzfiguren ständig erinnern.

Dante macht ganz faule Ostern und hat sich in das Federnest gekuschelt. Das Federküken musste dafür ein wenig beiseite rücken. Es soll sich mal nicht so aufplustern.

Der Hase mit der extra langen Schlafmütze liegt heute wirklich nur auf der faulen Hasenhaut.

Als Lulu "miau!" als Aushilfshäsin kommt, um all die vielen bunten Eier zu verteilen, kann sie sich gleich gehackt legen. Hasen im Schlafstreik brauchen keine Aushilfen. Das können sie allein. Streiken, Schlafen, vielleicht auch träumen ...


Idee: SchneiderHein    DekoGerümpel     Fotos: W.Hein

Der Hase im Eierbaum ist mein ältester Begleiter. Er ist nur 14 Tage jünger als ich. Wenn ich es mir überlege, ist er eigentlich sogar noch älter als ich, der sitzende Hase war ja schon voll ausgewachsen, als er zu mir kam. Niemand soll sagen, dass Kinder besonders kreativ sind, ich war es nicht. Denn der Hase hieß immer nur 'Cosy' und das war schon der Name auf dem Steifschild, mit dem er ins Haus kam. Nur der Nachname 'Mummy' wurde ihm gestrichen. Im Laufe der Jahre musste er mehrere Schaumbäder über sich ergehen lassen, verlor dabei den Flaum der Jugend und regelmäßig wurden die Ohren mit frischen Nadelstichen wieder am Kopf befestigt. Inzwischen hat er auch eine neugestickte Nase. All das hat mich wieder eine meine Mutter erinnert, die als Hasendoktorin dafür in Kindertagen zuständig war. Inzwischen ist sie seit fast neun Jahren nur noch Teil unserer Erinnerung. So ist es besonders passend, dass Cosy zwischen den alten handbemalten Hühnereiern meiner Mutter herumklettert, die wir damals bei der Hausauflösung gerettet haben. Auch meine Mutter war ein Dekowunder und hortete einige Schätze in alten Schränken und Metallregalen im Keller. Wobei uns oft die scheinbar schlichten Dinge viel wichtiger waren, um sie aufzuheben. Und da ausgeblasene Hühnereier natürlich sehr empfindlich sind, haben hier einige Hänger Risse, Bruchstellen an den Enden oder eine gezackte Unterseite statt eines Bodens.


Sonntag, 12. August 2018

Zurück auf Anfang



Das ist ein Sommerloch, das endlich nach über 10 Jahren geschlossen wird. Die Piratenente wartete damals am Ende des Steges, dass ihr Frederik vom großen Abenteuer zurückkehrt. Als großes Abenteuer passte es auch nur in zwei Teile. Das schlummerte all die Jahre auf der Festplatte und wird nun endlich gezeigt. Aber eben zum richtigen Zeitpunkt – dem Jahr 2007. Denn der Garten und der Steg haben längst ihr Angesicht geändert. Heute könnten die beiden dies nicht mehr erleben und auch ein namenloser Hase würde sich die Augen reiben, wenn er durch den Garten wandern würde.

Hier ist der Link zum ersten Teil:

Das ist der zweite Teil:

Foto: W.Hein


Montag, 6. April 2015

Für goldene Eierbecher



Heftig brubbeln die Wackeleiermotoren in den Hasenrennern mit ihren windgeschnittenen Stromlinien bis zu den lang gezogenen Ohren. Bunt gemischt werkeln 6er und 10er Eierkartons unter den Motorhauben im hoch gespannten Teilnehmerfeld. Der große Osterhasenpreis in der grünen Hölle startet gleich und noch kann sich jeder Hasenbleifuß Hoffnung auf den goldenen Eierbecher für den Sieger machen.

Unruhig ruckeln die Renner zur Startlinie vor. Noch hat das offizielle Starter-Langohr nicht den Spaten gesenkt, um die wilde Hatz auf die Piste zu lassen.

Auch die Hasen, Mäuse und Bären können es auch kaum erwarten, bis das Rennen endlich los geht. Unruhig scharren sie mit den Füßen, schubsen und drängeln sich nach vorn. Denn jeder will in der erste Reihe sein, wenn die hoch kreischenden Renner mit durchdrehenden Rädern wild schwanzwedelnd starten.

Kaum hat sich der Spaten des Starterhasens gesenkt, preschen die Renner auf die Strecke. Und die Hasen, Mäuse und Bären purzeln wie wild übereinander beim Versuch, den eigenen Renner an die Spitze zu schieben.

Lotte schiebt den roten Renner in Front, Nelleke folgt mit einem blauen und Naseweis schließt sofort mit dem Silberpfeil auf.

Lena und RaffRaff entdecken inzwischen die Heuballen der Absperrung. Das Schaf findet es sehr zuvorkommend, dass den Zuschauern ein kleiner Imbiss direkt an der Strecke angeboten wird. Das rote Frotteetier zupft die ersten Flusen aus dem Ballen, während das Schaf noch die Dipps und Würzsoßen sucht, damit das Trockengras nicht so furztrocken bleibt.

Die kleine weiße Maus hat sich einen echten Oldtimer gesichert, der schon viele große Preise gefahren und dabei so manchen goldenen Eierbecher nach Hause gebracht hat. Sie wird den Motor noch etwas schonen und kühl im Windschatten auf ihre Chance warten, während sich die hitzigen Führenden vorn gegenseitig aufreiben.

Die Mädchen sortieren sich noch im Mittelfeld. Larissa hat den violetten Renner passend zum Kleid gewählt. Marie im grünen Renner schaut, ob die Freundin auch mitkommt. Nur die graue Altklug lässt den Motor immer wieder kräftig aufheulen, damit endlich die Aufholjagd beginnen kann.

Ein namenloser Hase zuckelt hinterher, so kurz nach dem letzten Gartenbesuch gestern in der Früh hätte er auf diesen Auftritt gern verzichtet. Werden Hasen zu Ostern nicht automatisch zu Eiergeheimnisträgern? Am Ende fliegt die ganze anonyme Versteckerei noch auf, weil sie hier heute schon wieder im Grünen umher hoppeln.

Peter beruhigt das hibblige Nervenbündel. Das ist doch gerade so unverdächtig, wenn sie hier mitrasen. Hasen haben keinen Grund sich zu verstecken – erst recht nicht zu Ostern. "Wir sind doch keine Eier!" "Pssst! sag bloß nicht das E-Wort!" haspelt der Hase. "Pah, Ei der Daus, das ist doch nur einsilbiges Eierkopf-Gerede!" piesackt ihn der schon etwas genervte Peter. "Psst! wenn dich jemand hört." Doch im Renngetümmel hat keiner Zeit, auf die Nachzügler zu achten.

Die schnellsten Rennwagen nähern sich in voller Fahrt der ersten Engstelle. Hier müssen sie sich nacheinander einfädeln, wenn sie nicht in den grünen Mauern hängen bleiben wollen.

Der rote Renner kommt am Besten durch und der naseweise Silberpfeil hat sich noch schnell vor Nelleke gesetzt, die schimpfend abbremsen muss.

Dicht auf folgt die kleine Maus. Sie hält sich aus allen Scharmützeln der Spitzenlangohren raus und lauert auf die ersten Schwächen in der ungestümen Hatz.

Der namenlose Hase wird gerade überrundet. Er gibt sich alle Mühe, ist aber nie ganz bei der Sache. Da hilft es auch nicht, wenn Peter ihn immer wieder antreibt. Schon hängt ein gelber Renner an seinem Rad und ist auch gleich vorbei.

Bei der nächsten Runde ist Nelleke an der Engstelle noch weiter abgeschlagen. Sie muss jetzt wohl 'eine Brechstange auspacken' oder 'den Zahn zulegen' oder sonst irgendetwas verwegen Wildes tun.

Da plötzlich ... der blaue Renner verliert den Kontakt zur Fahrbahn ...

... er steigt auf ...

... saust im hohen Bogen durch die Luft ...

... bis die ungebremste Nummer Zwei kopfüber in der Randbegrenzung einschlägt ... und zitternd liegen bleibt. Der blaue Rennrammler ist aus dem Rennen.

Nelleke wartet weiter am Rand, denn sie hat noch einen Plan. Die anderen Rennfahrer und Pilotinnen sausen dagegen mit unverminderter Geschwindigkeit weiter und schauen keine Sekunde zurück. Wenn sie jetzt ihre Konzentration verlieren, nutzt der Gegner es sicher gnadenlos zu einem waghalsigen Überholmanöver aus.

Der Hasenmonoposto der Mützenbärin ist vielleicht aus dem Wettbewerb geflogen, aber Nelleke hat noch eine Rechnung offen. Gestern hat sie sich im Garten extra auf die Lauer gelegt und dabei versucht, herauszufinden, wer draußen all die Ostereier versteckt. Leider war sie dabei eingeschlafen und dann hatte sogar irgendein gemeiner Osterhase die Eier unter ihrem Schlafsack versteckt. Und jetzt tauchen hier diese verdächtigen Langohren im Rennen auf, da kann die kleine Bärin doch mal genauer nachfragen: "Du, ja du! Weißt du etwas von dieser Eierverteilerei, die hier gestern abgegangen ist?"

  Verdattert schiebt der namenlose Hase schnell seinen grünen Hasenrenner weiter: "Ich ... ich muss dann mal weiter." So schnell gibt die neugierige Hasenfragerin nicht auf. Sie folgt dem nervös davonruckelten Langohr und feuert weiter ernste Blicke auf den Hasen ab: "Ich behalte dich ganz genau im Auge. Wenn es sein muss – bis nächste Ostern!"

Die windgeschnittenen Boliden sausen über den Beton. Der Kampf an der Spitze bleibt hart. Die kleine weiße Maus hat sich mit ihrem erfahrenen Piloten an die zweite Stelle hinter Lotte geschoben. Der naseweise Silberpfeil muss aufpassen, sonst überholt ihn auch noch ein altkluger Zitronenbomber. Weiter hinten haben die Rennfahrer ganz andere Probleme.

"Du musst das jetzt durchziehen," verlangt Peter vom namenlosen Hasen. "Fahr das Rennen ganz ruhig zu Ende." Dennoch blickt sich das flatternde Nervenhemd ständig zurück zu Nelleke. Die zeigt immer wieder mit der Pfote auf ihre Augen und deutet dann auf den Hasen.

Die Wagen sind in der letzten Runde und die Spitzenreiter nähern sich schon dem Ziel. Da wird es langsam Zeit, auch mit dem Streckenimbiss zum Ende zu kommen. 'Nur Heu' ist auf Dauer auch nicht so lecker. Beim nächsten Rennen hätte Lena gern etwas frisches Grün, eine Blumendeko und vielleicht auch ein Sahneteilchen oder etwas Holunderlimonade. Dann würde das Schaf sogar an einem mehrgängigen Langstreckenrennen teilnehmen. 

Weit abgeschlagen beschließen die Mädchen ein paar Extrarunden zu drehen. Wenn sie schon nicht siegen, dann haben sie wenigstens Fahrspaß so lange sie wollen.

Vorn jubelt Lotte. Der rote rasende Rammler wird als Erster die Ziellinie überqueren. Da kann die kleine Maus noch einmal mit aller Kraft den blassblauen Renner beschleunigen – der Schlussspurt kommt zu spät, um Lottes Sieg zu gefährden. Und der Silberpfeil muss aufpassen, dass er nicht noch kurz vorm Ziel von einem heran brausenden gelben Sausewind aufgschnupft wird.

Die Blitzlichter zucken um den roten Renner. Zwei Hasenreporter halten den Zieleinlauf für die Nachwelt fest. Lotte reist begeistert den Arm nach oben: Der goldene Eierbecher gehört ihr. Einer kleine weiße Maus und dem halben Silber-Ei gelingt es nicht mehr, der Häsin den diesjährigen Sieg noch streitig zu machen. Der große Preis in der grünen Hölle geht an Lotte mit der roten Eins!


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein


Die stolze Siegerin ist ein Valdorf-Bärin mit Hasenohren. Der nervenschwache namenlose Hase kommt von Marjolein Diemel und Peter ist aus Amerika zu uns gereist, wir müssen in den Unterlagen noch die Designerin suchen. Deb Canham lebt inzwischen auch in den Staaten, so muss sie die kleine weiße Maus dort kennengelernt haben. Altklug und Naseweis die beiden Mäuse mit Rennerfahrung sind dagegen fast schon Nachbarn aus den Niederlanden von Bell Bears Design. Jetzt fehlen nur noch die drei Rica-Bären Nelleke, Marie, Larissa und Lena, das Schaf aus dem Rosenfachhandel.


Nelleke hatte mit dem Ausgang des Rennens schon lange nichts mehr zu tun. Und das flatternde Schlappohr behält sie weiterhin im Augenwinkel. Da kann die kleine Bärin noch einmal den unbestrittenen Höhepunkt des Rennens wiederholen … natürlich in Zeiiitluuuuuuupe!

So fliiiiiegt der blaue Renner immer wieder aus der Kurve und segelt hilflos durch die Luft.

Immer und immer wieder "Fuuhuhuuchu … Fihuchuh" überschlägt sich der Hase in der Luft. "Fuchuchuchu!"

Haltlos taumelt das Schlappohr "Hahhhhahhhhh!" im Eierrenner dem Beton entgegen …

bis der Wagen "Badabadabummmm!" beim Aufprall in einem Feuerball aufgeht. "Woaaaamm!"


Sonntag, 5. April 2015

Schöner einsacken



"Wo haben wir uns da nur wieder reinziehen lassen?" der namenlose Hase blickt unsicher in die Runde. Wenn sie nun entdeckt würden, wie sie heimlich durch den Garten hoppeln. Dann wäre doch alles umsonst gewesen ...

Peter kann da nur seine Löffel schütteln: Was soll denn so früh am Morgen schiefgehen? Die drei Langohren nehmen jetzt diese bunten Eier, hauen die schnell unter die Büsche. Und schon sind sie wieder weg, schlagen sich in andere Büsche, und kein Schlafpetz hat was gesehen.

Lotte tut den Bären im Haus ja gern den Gefallen, die Osterhäsin im ersten Morgenlicht zu geben. Nur fragt sie sich, wer versteckt eigentlich die Ostereier für die Osterhasen?

Die drei Eierspender hasten den Waldweg entlang. Das frische Waldmeistergrün streift den Morgentau an ihren Pfoten ab, wenn sie zwischen langen Sonnenfingern durch noch feuchte Schattenzonen eilen.

Hinten im Garten ist es viel besser. Hier blühen die ersten Frühlingsboten und überall sprießt das Grün. Peter sieht überall erstklassige Verstecke für ihre farbige Fracht. Da kann hase kleine Bären eifrig durch die Büsche schicken und Staudenblätter umdrehen lassen. Die Tautröpfchen auf den Blütenkelchen werden sicher längst weggetrocknet sein, wenn demnächst die Suche beginnt.

Können sie nicht schnell machen? Sie springen auf flinken Läufen durch Rabatten, kullern die Eier rechts und links in die Botanik. Und können unschuldig pfeifen, wenn die erste neugierige Bärennase in den Garten gesteckt wird.

Peter lässt sich nicht beirren, ein Osterhase arbeitet ordentlich. Er zeigt mit seiner Karotte auf den Schattenplatz unter den Stauden. Da passt so ein Farbgelege prächtig zu dem saftigen Blattgrün. Lotte sortiert die Eier nach Farben im Drahtkorb. Lieber eine blässliche Tarnfarbe oder gleich Signalrot? Wenn sie die Blätter danach über die Buntlinge zieht, müssen neugierige Schlickermäuler schon ziemlich genau nachschauen.

Da hat jetzt aber wirklich was geknackt! Der namenlose Hase fährt zusammen. Sie sollten sich jetzt wirklich beeilen, dass sie die letzten bunten Signaleier schnell wegbekommen. Die leuchten doch kilometerweit im Sonnenlicht. 

"Los komm, sonst ist alles weg." Marie treibt Larissa zur Eile an. Die Osterhasen sind doch wohl schon wieder weg, obwohl die Sonne noch ganz lange Schatten macht. Beide Mädchen haben sich in dicke Stricksachen eingemummelt, denn morgens ist der Garten noch empfindlich frisch. Andererseits bleiben so die Ostereier in ihren Verstecken auch gut gekühlt. Aber sie sind ganz früh aus dem Bett gekrochen, um beinah die Ersten im Garten zu sein.

Es war voll schwierig, die ganzen Taschen und Beutel zusammen zu sammeln, ohne die anderen Bären zu wecken. Aber wer schöner einsacken will, sollte auch genug Transporthilfen mitbringen. Sonst finden die beiden die ganzen schönen Osternester und können sie gar nicht alle abräumen. Denn alle Fundstücke gleich weg zu schnabulieren – das geht nicht. Das haben die Mädchen schon einmal ausprobiert und mussten mit Bauchweh aufgeben.

Bevor sie mit dem Sammeln beginnen können, müssen sie vorher noch Nelleke finden. Die hat die letzten Tage ganz geheimnisvoll getan und immer nur verkündet: Sie habe einen großartigen Plan.

Als die beiden Mädchen endlich Nelleke entdecken, finden sie die schlafende Bärin in einen Schlafsack gekuschelt. Die kleine Mützenpetzeline wollte die Osterhasen überraschen und hat sich extra im Garten auf die Lauer gelegt. Anna hat sie lieber nichts von ihrem Plan erzählt. Weil es nachts noch immer noch richtig schweinekalt wird, hat sie extra einen Schal und einen Daunenschlafsack mitgenommen. So wurde es draußen doch noch ganz muckelig. Und nun hat sie die ganze Eiablage deswegen verschlafen.

Nelleke reckt und streckt sich ausgiebig, um schnell wach zu werden. Die Osterhasen hat sie vielleicht nicht beim Verstecken beobachten können. Aber sie sind die Ersten im Garten und wenn sie sich ranhalten, lohnen sich die ganzen mitgebrachten Taschen. Die leckere Beute gehört schließlich dem Finder. Der frühe Bär fängt das Ei oder wie dieses Sprichwort heißt.

 Das ist doch eine bodenlose Frechheit! Da haben die Hasen doch glatt den Schlaf der kleinen Unvernunft ausgenutzt und ein paar Eier unterm Schlafsack versteckt. Die Osterwächterin hatte nichts von dem Hasenauflauf gemerkt und sich nur brummelnd auf die andere Seite gedreht.

Auf Dekoeier fällt Larissa dieses Jahr nicht mehr rein. Die sind nur schwer und ungenießbar. Aber dennoch guckt die kleine Bärin ganz genau nach, ob ein Osterhase diesen Eierhaufen nicht als perfekte Tarnung genutzt hat. Am Ende sind hier ein paar klebrig-gefüllte Schoko-Lecker-Schmecker untergemischt.

 Die Osterhasen haben auch an kleine weiße Mäuse gedacht und dafür nüddelige Eier versteckt. Für eine Bärin wäre es nur ein unbedachter falscher Schritt – aber für kleine Nager ist es ein Riesenfund.

 Nelleke versucht von der hohen Gartenmauer mit einem Blick die lohnenden Stellen im Garten zu erspähen. Das bunte Zeug muss doch in der Sonne weithin leuchten. Doch die Bodensuche von Marie und RaffRaff ist viel schneller. Denn schon haben beide das Heunest umstellt.

 Das sind hartgekochte Eier. Das ist praktisch, weil Marie die besser transportieren kann, als so hohle weiche Dinger, die keinen Stoß vertragen. Wenn so ein Ei runterfällt hat es zwar auch eine Delle, aber dann darf es die Petzeline auch gleich verputzen. Außerdem sind Eier eigentlich für rote Langhalstiere ganz ungesund. Also bekommt RaffRaff das Heu aus den Nestern.

Eine kleine weiße Maus hamstert auch große Buntlinge. Die große rote Einsacktasche ist immer nützlich, wenn im Garten oder bei den Nachbarn leckerer Süßkram zu holen ist. Sie muss nur nachher jemanden finden, der das schwere Ding wieder ins Haus schleppt.

Ups, jetzt weiß Nelleke, warum der Osterhase die Eier bringt. Hoffentlich sind die anderen Gelege mit Schokoeiern, Zuckerglasur und anderem Schlickerkram gefüllt. Oder die bunten Eier sind wenigstens gut durchgekocht.

RaffRaff passt unten die Tasche auf, während Marie nachsehen muss, ob Osterhasen auch klettern können. Für den Eitransport hat sich Marie extra noch zwei Eierwärmer besorgt. So haben es die hartgekochten Eier auch an so einem frischen Morgen kuschelig. Und wenn sie aneinander stoßen macht es nicht mehr 'tick-tick' sondern nur noch 'duff-duff'.

Hasen sind doch tatsächlich auch Baumbewohner. Oben im Astloch findet die kleine Bärin ein rotes Ei. Jetzt muss sie es nur noch heil nach unten bugsieren. Denn wenn Marie es einfach runterwirft, kann sie am Boden gleich die letzten Schalentrümmer abpulen und das Platschei ganz wegputzen.
  
 Der alte Rennhase war dieses Jahr sicher nicht im Ostereinsatz. So findet Nelleke hier auch nur ein verlorenes Buntei, während die Maus das wurmstichige Rädertier nutzt, um die letzten Fundsachen noch einmal zu bewundern und in der Tasche besser zu verstauen. Damit noch ein paar weitere Osterfindlinge reinpassen.

Larissa füllt noch immer die Taschen. Es wird langsam etwas unhandlich, die vollen Beutel über die Rabatten zu wuchten. Aber sollte sie deshalb auf dieses Ei verzichten? Lieber nimmt sie im nächsten Jahr eine Schubkarre, wenn kleine Mädchen reiche Beute machen.

Verschlafen und immer noch ziemlich verwuschelt blinzelt der weltbeste Langschläfer in die Sonne. Hinten im Garten gieksen die glockenhellen Stimmen, wenn die Mädchen wieder einen Fund machen. Die heutige Eiersuche hat er wohl total verpennt.

 Da hilft es auch nicht, dass der Samtosaurus extra das Megafon mitgebracht hat. Damit wollte Delwyn eigentlich die ganze Zeit: "Weitergehen! Weitergehen! Hier gibt es nichts zu sehen!" in die Runde bellen. Damit sich die Dinoforschung den Großteil der Eier und Schlickersachen sichern könnte.

Delwyn will gerade die Brülltüte ansetzen, da juchzen schon wieder die Mädchen. Linus winkt ab. Das können sie lassen – sie sind viel, echt viel viel viel zu spät dran. Da können sie auch gleich Anna fragen, ob sie in den Schränken noch Schlickervorräte für kleine Leckermäuler hat.

Das ist zu schade, denn wenn die Dinoforschung sich endlich auf die Ostersuche machen würde, könnte sie echte Dinoeier entdecken. Oder was Osterhasen dafür halten.


Idee: SchneiderHein       Fotos: W.Hein

Die langohrigen Eierleger sind ein namenloser Hase von Majolein Diemel, Lotte von den Valdorf Bears und Peter Rabbit aus Amerika. Auf die Suche, diesmal zum Glück im Sonnenschein, gehen wieder die drei Rica-Bärinnen Nelleke, Marie und Larissa. Unterstützt werden sie dabei von RaffRaff und der kleinen weißen Maus, die Deb Canham persönlich kennt. Die alleswissende Dinoforschung besteht natürlich aus dem Oberwichtigforscher Linus (auch ein Rica-Bär) und dem Samtosaurus Delwyn, der als Hampton Bear aus Australien eingewandert ist.