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Freitag, 7. Mai 2021

Gefahr kommt von gefahren


Der alte Dachs kann es nicht glauben… besser gesagt, er will es nicht… muss es aber…


Mit Höchstgeschwindigkeit saust ein schwarz-rotes Krabbeltier auf vier Rädern über die Piste.

Am Steuer ein ziemlich… welche Untertreibung… ein sehr… ein wirklich sehr, sehr begeisterungsfähiger Lurch.

Diesmal ist Herr Fuchs auf einem guten Weg, auch wenn der vielleicht etwas zu schnell ist.

Dafür hat der schlaue Verführer Herrn Kröt in ein echtes Auto mit glänzender Zweifarben-Lackierung gesetzt.
 
Der alte Dachs würde die ganze Zeit nur den Kopf schütteln, wenn er dabei nicht den wildgewordenen Lurch aus dem Auge verlieren würde. So klebt er die ganze Zeit am Okular.

Oja, das ist doch etwas ganz Anderes als dieses graue Dieselross, aus dem aus jeder Pore die schwere Feldarbeit schwitzte. So bewegt sich ein wahrer Landlurch.

"Grobes Tagewerk, geh weg – ich komme!" juchzt der grüne Herr. "Und wenn es sich sperrt – dann bin ich schon wieder weg."

Er setzt dann schnell den Winker und schlägt einen scharfen Haken. Mit quietschenden Reifen zwingt er den Wagen in eine enge Kurve.

Herr Dachs stockt der Atem: "Dieser eitle Geck!"

"Ich kann es sogar freihändig," jubelt der stolze Herr der Straße. Da schaut sein Beifahrer lieber diskret zur Seite.

Die drei Blumenelfen sind so in ihr Gespräch vertieft – sind pinselige, pausbäckige Primeln pflegeleichte Pottblumen oder doch nur pingelige Pedanten? – sie merken nicht, was sich hinter ihrem Rücken zusammenbraut.

Herr Kröt führt gerade vor, wie der Wagen keinem seiner Finger folgt…

Das wird knapp. Die Elfen purzeln wild übereinander, als sie schnell – im letzen Moment – zur Seite springen.

Der Wagen rauscht vorbei, während drei kleine Mauseelfen nur noch Staub fressen.

Das ist schon ein riskantes Geschäft, auf das sich Herr Fuchs eingelassen hat.

Herr Fuchs seufzt erleichtert auf, als die drei Flügelmädchen wieder aufstehen und sich den Staub abklopfen. Das sind doch Elfen … warum fliegen die denn nicht?

Zum Glück greift der furchtlose Herrenfahrer jetzt wieder ins Lenkrad. "Das ist schon sehr schön," kräht er. "Nur es könnte alles noch etwas sportlicher sein."

Der Fuchs ist froh, dass ein früher Käfer noch nicht übermäßig motorisiert ist. "Herr Kröt, Sie sollten über weitere Fahrstunden nachdenken." Der nächste Satz ist schon gefährlicher fürs Geschäft: "Habt Ihr überhaupt eine Fahrerlaubnis?"

Doch Herr Kröt murmelt nur: "Brumm-brumm…"

Fotos: W.Hein

Herr Kröt und Herr Fuchs sind Charakterköpfe von Julia Nazarenko. Der alte Dachs ist eine gefilzte Gestalt von TenderMouse. Und die drei Blumenelfen von Deb Canham sind seit 2010 in unserem Garten.
 

Dienstag, 23. Januar 2018

Alles wegen Friederike


Die Ruhe nach dem Sturm durchschneiden kreischende Sägen. Den Dachs ficht das nicht an. Er ist ganz aufgeregt, denn er hat gerade eine neue Immobilie in bester Lage entdeckt.
 Ein riesiges Loch klafft im Boden – der alte Dachs kann von hier oben den Boden nur erahnen. Äste und weit ausragende Wurzeln erleichtern den Abstieg. Und wenn er blinzelt, fällt da sogar seitlich ein schmaler Lichtstreif auf die gegenüberliegende Wand.

 Es muss eine Schlucht geben oder eine schmale Rinne. Auf jeden Fall einen bequemen Abstieg in seine neue Dachshöhle. Dort tief unten wird ihn niemand stören. Und dieses nervige Sägen wird dann – wie alle lauten Geräusche – vom dichten Erdreich geschluckt.
 Der Fuchs ist keine Konkurrenz für diese Topplage. Der hat seinen Fuchsbau längst in die Zivilisation verlegt mit Zentralheizung, Strom für die Kühltruhe mit Hühnerklein und eine Anbindung an das Glasfasernetz für Fernsehen, Telefon und Internet. So im Hochwald wohnt man doch immer noch nach Altvätersitte.
Doch der alte Dachs ist begeistert, dies wird sein neues Reich, tief im Boden und nur mit so viel Außenkontakten, wie er es haben will. Und die sind im Winter schon recht übersichtlich. Sollen die anderen doch sagen, dass er dabei die Geselligkeit verlerne. Er ist glücklich, wenn er die meiste Zeit seine Dinge so machen kann, wie er es nun mal für richtig hält. Und wenn das bedeutet, dass er dafür von Jahr zu Jahr immer weniger ungebetene Störer braucht. Dann ist das eben so.
 
Jetzt muss er nur aufpassen, dass nicht diese flinken Puschelträger alles wieder zunichte machen. Bevor er hier sein Bauschild aufstellen kann oder besser gleich einen Briefkasten mit Klingelschild – „Läuten zwecklos. Stellen Sie einen schriftlichen Antrag.“ Der Dachs kennt diese Leichtfüße: Noch vor dem ersten Spatenstich haben die flinken Biester hier schon Eicheln oder Walnüsse ins Loch geworfen. Ehe ein Dachs sich versieht, steht plötzlich ein riesiger Baum im Loch und versperrt die Aussicht.
 
„Hau ab!“ raunzt er das vorbeiflitzende Eichhorn an. „Und wehe, du lässt hier was fallen.“ Er behält den buschigen Unhold lieber im Auge, bis er in einem anderen Garten verschwunden ist. Dieses Getrappel flinker Beinchen, den ganzen Tag rauf und runter auf den Baumstämmen wäre ja schon nervig, wenn er nun ständig neben einer Eichhornrennbahn einziehen würde.
 
Aber zum Glück wird seine neue Höhle viel zu tief im Boden liegen. Das nervige Trippeln wird von den feuchten Erschichten über ihm sicher verschluckt. Nur sollte er verhindern, dass nicht doch noch eine Schonung vor seiner Haustür gepflanzt wird. Vielleicht sollte er schon jetzt alles mit gelbem Absperrband weiträumig sichern. Und Warnschilder für den kommenden Tiefbau aufstellen.

 Der Dachs überlegt gerade, wo er sich die ganze Sicherheitstechnik am Besten mieten kann, da hält er plötzlich inne. Er zieht den Hut vom Kopf und spitzt die Ohren: Das Sägen macht just in diesem Moment Pause. Es ist endlich wieder still.
Die Erdmannen sind aus ihrem Bau gekrochen, um zu sehen, was mit ihrem Garten passiert ist. Sie dösten gerade noch lässig in der Winterentspannung. Winterschlaf kann man es nicht wirklich nennen, wenn ständig der Pizzabringdienst klingelt, in der Glotze die Endlos-Serien laufen, oder gerade eine Konsole für ein gepflegtes Ballerspiel eingestöpselt wird.

Aber plötzlich gab es einen gigantischen RUMMS. Gefolgt von einem geringfügig schwächeren WUMMS. Das Porzellan schepperte in den Schränken. Von der Decke rieselten Erdplacken und kurzzeitig war sogar der Strom weg. Das war unheimlich. Noch unheimlicher die Stille danach. Bis sich der Fernseher wieder berappelt hatte und fröhlich die Bude wieder volllärmte. Huh wollte darauf ein Stück kalte Pizza. So ein Schreck macht hungrig. Doch Hei bestand darauf, dass sie oben nachsehen sollten. Und da sahen sie dann die ganze Bescherung. Jemand hatte die große Kiefer quer in den Garten geworfen. Und alles, was dabei im Weg stand, wurde weggefegt oder höhenreduziert. Etwas weiter hinten hat der Nachbar einen weiteren Nadelbaum gespendet, der in die letzten beiden Obstbäume gerauscht ist, um sich dort auf halber Höhe als Zweittrümmer abzulegen. Das ist nicht mehr ihr Garten.

Wenige Tage danach stehen die drei mit schwerem Gerät vor der Riesenschweinerei. Alles nur weil eine Friederike aus Sonstwo im Internet sich ihr eigenes Tief kaufen wollte und gleich einen Orkan mitgebucht hat. Man sollte schon aufpassen, wo man im Internet die Kreuze auf den Bestellformularen macht. Hei sagt Huh auch immer, er soll nicht immer den Newsletter mitbestellen und gefälligst nicht das Tagesangebot 'Ladenhüte zum Vorzugspreis' mitnehmen, das ein fürsorglicher Verkäufer schon vorab in Warenkorb gepackt hat.

Jetzt haben sie den Salat. Wobei der Salat hier ein ausgewachsener Riesenbaum ist. Ho lässt noch einmal die Kettensäge aufheulen. Er kann sie dabei kaum halten. Ein Huh muss schnell zur Seite springen.
„Lass mal,“ ruft Hei ihm durch den Lärm zu. „Ich bin mir nicht sicher, ob wir damit gegen so viel Holz ankommen.“ Vielleicht sind die drei Erdmannen doch nicht Manns genug für so eine Riesenaufgabe. Soll doch jemand anders hier Ordnung schaffen. Außerdem hat Hei sein Tablet vergessen. Und ohne technische Hilfe sieht er sich außerstande, einen guten Plan zu machen. Damit Ho nicht wild umhersägt und dabei Dinge, die später noch gebraucht werden, einen Kopf kürzer macht. Wie diese stachligen Ranken, an denen er immer mit der Kettensäge hängenbleibt.
Andernorts wird schon fröhlich gewerkelt. Die Bö-Botz ackern mit fröhlich tuckerndem Dieselantrieb im Geäst. Endlich eine Aufgabe, die alle mit Kusshand los werden wollen. Und dafür wird ein bisschen mehr Feinstaubbelastung sicher gern gesehen. Die wandelnden Blechdosen wollen ja auch nicht viel. Einen vollen Tank, etwas Anerkennung und freie Bahn bei der Gartengestaltung.
 So bearbeiten sie mit Stahl und eisernem Willen das widerspenstige Holz. Das Werkzeug dafür hatten sie sich eigentlich bereit gelegt, um Erdlingshöhlen auszuheben. Hier ist diese Ausrüstung doch etwas mickrig und schält im ersten Versuch nur die Rinde ab.
Pinkie dirigiert die ganze Aktion mit dem langen Räumhaken. Sie werden hier beweisen, dass die Botz viel zu nützlich sind, um sie wieder davonzujagen. Wenn sie diese quergeschlagene Natur aus Nadeln, Ästen und Riesentrumm beseitigt haben und könnten sie auch gleich mit der Mauseplage im Haus aufräumen.

 „Natürlich sind es Metallsägeblätter!“ Der MOD 7 verdreht das Leuchtauge. Für einen Metallroboter gibt es nichts Schlimmeres als Metallsägeblätter, die jeden Stahl verletzen können. Und das ist hier nur Holz! „Eben, es ist Holz,“ schnarrt Klotzkopf.
Der kleine Metallkasten hat gut reden, er hat schon Mühe sich mit seinen Stummelbeinen auf dem Stamm zu halten. Praktische Arme, die überhaupt Werkzeug halten geschweige denn nutzen könnten, hat er nicht. Da kann er nur altklug daherquatschen.
 

Der Kettensägen-Botz ist schon den ganzen Vormittag nicht bei der Sache. Immer wieder irrt sein Blick zum Eisen-Chef in Rosa. "Nun mach schon," meckert der gelbe Kollege. "Der Baum verschwindet nicht von allein." Schließlich hat kein anderer Botz so ein effektiven Kurz-und-Klein-Macher. Dafür opfern sie sogar den wertvollen Sprit. Jeder Botz sollte nur aufpassen, dass er außer Reichweite der sirrenden, hungrigen Sägespitze bleibt, die nicht nur Holz fressen kann.
Mit mächtigen Axthieben hauen die Bramble-Botz auf den Stamm ein. Nur der ist noch mächtiger. Das wird nun ein Hauen und Stechen, denn die wirklich effektiven Geräte haben sie schon lange abgeben müssen. Was würde hier ein Flammenwerfer für eine Schneise ziehen!

Der Sägebotz wird endlich zur Arbeit geschickt. Pinkie hat mit ihm noch etwas Persönliches zu klären. Aber das muss warten …
 Bis dahin soll der Blechwicht seine Säge gefälligst immer schön in die andere Richtung halten. Weit weg von allen lebenswichtigen Leitungen und Schaltkreisen.
 Ein Arm reicht! Von wegen "Schwund ist immer". Der Dussel soll gefälligst aufpassen, was er mit der Kettensäge abtrennt. Sein Arm ist doch "kein Beinbruch", hoffentlich findet ein Botz beim Aufräumen den Stumpf unter den herbgefallenen Zweigen und losen Nadeln. Und er findet dann jemanden, der den fehlenden Arm wieder funktionsfähig montieren kann. So lange braucht er die lange Räumstange, um einarmig das Gleichgewicht auf den rutschigen Stämmen zu halten. Noch muss er hier alles im Blick der Zwei-Objektiv-Optik behalten.
 
 Der so gescholtene Armstrong muss sich einen einsamen Ast suchen, bevor er weiteren Blechschaden anrichten kann. Die anderen bearbeiten den Hauptstamm. Er beginnt dafür das Kroppzeug zu entasten. Für die dicken Durchmesser reicht das Sägeblatt nicht für einen einfachen sauberen, glatten Schnitt.
 Die drei Mäuse sind beeindruckt. Sie haben eine Rieseneisenstange aus dem Geäst gezogen. Wahrscheinlich haben die eifrigen Blechdosen sie liegen lassen, um lieber zu Axt und Säge zu greifen. Sie schauen endlich nicht mehr mit ihren kalten Maschinenaugen auf die kleinen Nager und zischen "verdammte Erdlinge" hinter ihrem Rücken. Dafür haben sie nun offensichtlich keine Zeit mehr. Dann kann es ja auch nicht so wichtig sein.

Die Mäuse verschwinden im Nadeldickicht und lassen die Brechstange lieber dort, wo sie sie gefunden haben. Sollen die Botz doch weiter schuften. So lange sie dort so schwer beschäftigt sind, haben kleine Mäuse freie Bahn auf den verbliebenen Freiflächen. Das Kreischen der Säge, das Knacken der wegbrechenden Äste und Lärmen der Dieselmotoren geht noch Stunden weiter. Mit ihren nachtaktiven Infrarotaugen müssen die Botz erst Pause machen, wenn der Tank mal wieder leer ist.


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein

Das ist wieder so ein Auftrag, der aus den Fugen geraten ist. Ich sollte die Erdmänner mit schwerem Gerät in Garten schicken, der seit dem Gestaltungswillen von Sturm Friederike eine ganz neue Struktur bekommen hat. Leider eine, die uns überhaupt nicht gefällt, war doch der alte Baumbestand immer einer der großen Pluspunkte für die Antwort auf die Frage: Was machen wir eigentlich hier? Nun müssen wir uns eine neue Antwort suchen und dabei auch noch querliegende Riesenbäume verschwinden lassen. War der Garten seit dem Zusammenbruch des Efeuapfelbaums schon ein schwieriger Bärenhintergrund geworden, ist es jetzt wohl für die nächsten Wochen und Monate unmöglich, hier etwas anderes als Baustellenbilder von Trümmern und Abbrucharbeiten zu bekommen. Damit sich das schnell ändert, sind die Roboter leider nur eine bgrenzte Hilfe...

Sonntag, 19. November 2017

Herrenlose Herrentorte



Manche würden es kitschig nennen – Rosie nennt es nur lecker. Da hat jemand eine herrenlose Herrentorte auf Fuß mitten in einem Traum aus pastösen Schaumzucker und Marzipanrosen stehen lassen.

Wer macht so etwas? Und vor allen Dingen, wer lässt die ganzen Köstlichkeiten unbeaufsichtigt? Es gibt da sicher unverantwortliche Naschkatzen und -mäuse. Anders als Rosie, die sich höchstens ein, zwei oder drei Stücke abschneiden würde.

Auch ein vorbeistreunender Herr Reinicke hat keine Ahnung, wer diesen Traum jeder Prinzessin im Tütü hier im Garten aufgebaut hat. Er ist sowieso mehr für herzhaft als süß. Mehr als etwas Preiselbeerkompott zum Gänsebraten braucht es für ihn nicht zu geben.

Die kleine Maus kann ihr Glück nicht fassen: Ein zuckersüßes Kuchenbuffet – nur für sie. Passend zu Haarschleifchen und Organza-Kleidchen. Wobei … sie würde es auch nehmen, wenn sich die Farben beißen würden. Wenn sie reingebissen hat, bleiben am Ende doch nur Krümel.

Auch der alte Dachs erhebt keine Ansprüche. Er ist da eher neugierig, woher der Fuchs die Eichel am Bande hat. So eine Hartschalentasche hätte er auch gern. Weil man ja nie wissen kann, was man im Wald am Wegesrand findet.

Das ist eine Öko-Frühstücksbox. Und ein Geschenk. So kann der Fuchs leider nicht sagen, woher sie kommt und mag die Eichel – weil sie ja ein Geschenk gewesen ist – auch nicht einfach weitergeben.

"Aber ich habe auf dem Weg hierher Kastanien gesehen, die fest und prall im Laub leuchteten. Wenn wir zurückgehen, kann man davon sicher ein ganzes Reisegepäck basteln." Herr Reinicke ist ein höflicher Fuchs und dem Dachs gern behilflich.

"Nein, nein," grantelt der Dachs. "So wichtig ist es nicht." Dabei ärgert es ihn schon, dass er nicht weiß, wo es solche Eichelboxen gibt. Leider sind Dachse Einzelgänger ohne große Sippschaft. Da gibt es keinen, von dem er sich die Hartschalen-Tasche zu Weihnachten wünschen könnte. Er verabschiedet sich hastig, denn er wird gleich weiter die Augen aufhalten müssen, wenn er die passenden Eicheln finden will. Oder jemanden treffen, der seine Naturdose leichteren Herzens weitergibt.

"Und Dir? Kann ich dir helfen?" fragt freundlich der Fuchs den aufgeregt umherwuselnden Nager. "Soll ich Dir beim Kuchen essen Gesellschaft leisten." Doch die Maus winkt ab. "Das ist nicht nötig, ich bin Einzelmaus und das Alleinessen gewohnt." Der Fuchs verabschiedet sich in aller Form und zieht beruhigt ab. Auch Rosie ist erleichtert. Wer weiß denn schon, wie viel Cremefüllung in so ein großes Tier passt?

Doch Rosie hat sich zu früh gefreut. Denn schneller als sie 'papp' oder gar 'satt' sagen kann, sind die Mitesser da.

Da kann die Maus noch so viel zetern, die Mädchen finden, dass ihre Kleidchen mindestens genauso gut zu den Küchlein und Torten unter den pastellfarbenen Marzipan-Überzug passen. "Man ist was man isst," verkündet der auf Krallenspitzen tänzelnde Balletdrache. Rosie hat zwar das Gefühl, dass damit eigentlich etwas anders gemeint sein müsse.Aber sie fühlt sich angesichts dieser hungrigen Übermacht etwas hilflos. Sie unternimmt noch einen letzten Versuch: "Es wäre doch schade, wenn wir uns die schönen Kleidchen bekleckern würden. Jemand müsste Teller und Kuchengabeln holen."


Ja, das sollt jemand tun. Wenn dieser jemand den anderen trauen könnte.


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein


Rosie und die kleinen Mitesser kommen von Deb Canham, einer Britin in Florida. Fuchs und Dachs sind als gefilzte 'TenderMouse' von Sophia aus Luxenburg. Der weiße Pavillion sollte eigentlich irgendwelchen Hochzeitstafeln zu einem glanzvollen Höhepunkt verhelfen. Jetzt hat Johanna, eine liebe Blogfreundin, gedacht, dass er auch gut die Feste unserer Mäuse, Bären und Hasen schmücken könnte. Unter seinem Dach werden die schönsten Rosentorten und Cupcakes von Mellisminnis dargereicht. Die gibt jetzt nicht nur im 'Il Pinguino' Eiscafé, sonder auch bei jedem gehobenen Gartenfest der kleinen Sahneschnuten.