Sonntag, 20. Juni 2010

Yippie Yippie Yeahhh!



Eine leichte Sommerbrise rauscht in den Blättern. Noch herrscht
die träge Ruhe des Mittags. Nur die Fische sind im Teich schon
unter den dichten Blättern in Deckung gegangen. Der Bär zieht
seitlich die Luft mit einem lauten Zischen ein und stellt sich
breitbeinig auf die Holzbohlen. Jetzt heißt es er oder sie. Denn
am Ende des Steges warten der Kleine und Madengesicht auf
Big Alex, der schnellsten Wasserpistole westlich der Ihme.

Es macht keinen Sinn mehr, noch länger auf Rosalie Rücksicht zu
nehmen. Das muss er allein durchstehen ... unvermittelt reißt
Alex die Wasserwumme hoch ... das Duell im wilden Garten beginnt.

Aber er kann Little Muck nicht überraschen. Der zieht
mindestens genauso schnell wie der große Revolverbär ...

... schon gibt der kurze Kuhjunge die ersten
gezielten Nassgeschosse ab: "Friss Wasser, Fremder!"

Auch Madengesicht hat das feuchte Feuer eröffnet.
Ein Wasserstrahl nach dem anderen schießt aus beiden Läufen.

Der Pistolero ist getroffen. "Arrgh!" Er wirft die Pfoten hoch
und der lange Fall des Helden beginnt. "Uähhargl." Er taumelt.
"Ich sterbe."


Heute ist nicht sein Tag ... oder doch? Langsam dreht er sich
im Fallen und versucht die zweite Pistole über Kopf auf die
beiden Gegner zu richten ...

Ein echter Revolverheld gibt nicht auf. Er stöhnt und
ächzt ... aber er feuert sich am Boden wälzend Salve auf
Salve aus allen Rohren. Auch wenn er schon tödlich
verwundet ist und "Argghlm" kaum noch zielen kann.

"Fremder, du bist erledigt!" Die beiden Gegner haben Alex
ordentlich nass gemacht. Nach einer letzten Salve haben sie
das Feuer eingestellt, um keine Munition zu verschwenden:
"Big Al, das ist der nasse Tod!"

"Noch nicht ganz," ächzt der schwer getroffene Bär. "Ich bin
vielleicht tödlich verwundet ... Humpf ... aber noch mit letzten
Bärenkräften kann ich euch doch noch erschießen." Er hebt
ein letztes Mal die Pistolen ...

"Vergiss es!" Little Muck setzt eine letzte Salve auf den noch
schnaufenden und sich krümmenden Cowboy. "Du bist tot! Mausetot!
Und wir haben gewonnen!" "Aber wenn ich nur scheintot bin, weil
ich einen indianischen Wundertrank geschluckt habe," versucht
die Fast-Wasserleiche ihre Lage zu verbessern. Ein letzter Schuss
von unten trifft den grauen Fusselbären. "Das gilt nicht! Tot
ist tot!" Die beiden Duellsieger wollen nicht mit sich reden
lassen und ziehen ab.

Zurück bleibt ein niedergestreckter Alex, der überlegt, ob es
sich lohnt, weiter zu stöhnen, wenn keiner zuhört. Er könnte
ja auch ganz leise abnippeln - obwohl das jetzt so allein
ziemlich langweilig ist.

Plötzlich ist Rosalie doch da. Die kleine Bärin beugt sich über den
noch leise wimmernden Scharfschützen. "Ich sterbe," murmelt
Big Al. "Little Muck und Madengesicht waren die Schufte." Und
nach
einer Pause für ein mattes Stöhnen: "Begrab mein Herz an
der
Biegung zum Blechwasser." "Blechwasser?" "Na, am Aluteich."

Das Kuhmädchen hat sich verspätet, weil es nicht wusste,
wohin mit der Waffe. Ihre Umhängetasche sollte unbedingt mit.
Aber da passt das bunte Ungetüm nicht rein. Also ist sie mit
der Wasserpistole in der Pfote in den Garten gestürmt. Und
jetzt haben die anderen ohne sie angefangen und Alex ist
schon tot. So was Ungerechtes!

Doch Big Al ist eigentlich nur so ein bisschen tot und das Duell
hätte er sicher noch gewonnen, wenn die beiden gewartet
hätten, bis er wirklich seinen letzten Schuss abgegeben hätte.
Aber Rosalie könnte ihn doch jetzt rächen. Und er könnte als
ein Geist wiederauferstehen und mitkommen. Das
Pistolen-
mädchen und der geheimnisvolle Rächer der reitenden Wasser-
leichen ziehen dann gemeinsam durch die weite Prärie...


"Du bist blöd! Lässt dich einfach abknallen, ohne zu warten!"
Die kleine Bärin erschießt den wiederauferstandenen Geist
des Revolverhelden gleich noch einmal mit einem satten
Treffer mitten ins Gesicht. "Ich spiel nicht mehr mit."

Und der Rächer der toten Cowboys bleibt getroffen
liegen. Das hat gesessen und jetzt ist es wohl
wirklich vorbei.

Die kleine Bärin stapft gleich wieder zurück ins Haus.
Dem voreiligen Kugelfang hat sie es aber gegeben. Und
wenn es jetzt hier nichts mehr einzunässen gibt, kann sie
die Wasserpistole auch als zielgenaue Blumenspritze
benutzen.

Also eigentlich hat sich Alex den Wilden Westen viel aufregender
vorgestellt. Wenn man nur zweimal schnell erschossen wird
und dann im Sterben kein Held sein darf ... dann kann er auch
liegen bleiben, während die Sonne die Wunden trocknet.

Tief im Garten sind dagegen die Indianer immer noch
auf dem Kriegspfad. Auch wenn der auf der Betonprärie
gerade nicht zu sehen ist.

Worauf hat sich der namenlose Hase da nur eingelassen.
Als Der-nicht-viel-spricht ist er zum Indianer geworden,
bevor er leise Einspruch erheben konnte. Wegen der
Ohren, die wie Federn aussehen. Und dann haben sie
ihm noch eine Wasserpistole in die Pfote gedrückt,
damit er die bleichen Bären bekämpfen kann.

Die andere Hälfte seines Stammes erklärt gerade einem
naseweisen Mausejungen, wie man richtig so ein Kriegsbeil
ausgräbt, auch wenn man nur eine Wasserpistole hat.

Auf dem Kriegspfad schleicht man durch das unwegsame
Gebüsch und sagt dabei so wichtige Sätze wie: "Lange Zeit
wir nicht gesehen den bleichen Bären." Und: "Unser Spitzzelt
ich werde ausstatten mit ihren Fellen. Das wir ziehen über
ihren Kopf." Auf jeden Fall sagt ein Langohrindianer am
Ende immer: "Hugh, ich habe gesprochen."

"Meine Schwester sagt aber, man muss Bärenfelle erst
platt machen und kann sie dann erst vierteln," bemerkt
der vorlaute Indianerlehrling. Doch "Psst!" dann müssen
beide schweigen, damit sie rechtzeitig hören können, ob
ein Stahlross heran donnert. Oder gerade eine riesige Herde
mit Bisonbüffeln durchgeht. "Hier im Garten!?" "Psst!" Oder
ob sich nur die ahnungslosen Cowboys lärmend nähern.

Auch die beiden Bleichbären sind inzwischen am großen
Metallwasser angekommen: Keine Spur von den Langohren.
Aber diese wilden Hasen verstehen es natürlich mit der
grünen Hölle zu verschmelzen. Little Muck und Madengesicht
werden auf der Hut sein müssen.

Der namenlose Hase gießt nur noch schnell das Wasser aus
der Pistole an die Blumen. Das ist nicht sein Abenteuer. Dann
verschwindet er im Dickicht unter den Bäumen.

Das haben die beiden anderen Eingeborenen noch nicht bemerkt.
Sie sind noch auf der Suche nach den fremden Pistolenschützen.
Um aus ihrem Fell eine flauschige Auslegware für das heimische
Tippi zu machen.

Auch die Bären schleichen durch ein anderes Gebüsch. Leider
haben sie keine Zeit für die leckeren Erdbeeren, die unterwegs
so saftig rot leuchten. Aber es wäre doch oberpeinlich, wenn
man mit vollem Mund in einen Hinterhalt geraten würde und
"Pfoodm hopf!" rauspressen müsste.

"Ein Hinterhalt?" der graue Bär stutzt. "Dann lass uns lieber
zurück auf die Betonprärie gehen. Da hat man wenigstens ein
freies Schussfeld."

"Ruhe jetzt, ich höre unsere Bettvorleger!" Das Langohr-Indianer
und sein Rundohr-Lehrling sind schon viel näher, als die beiden
Hütebären ahnen.

"Die werden erleben ihr blaues Wunder," flüstert der
Eifrige Maushase in seinem Hinterhalt.

Mit lautem Indianergeheul bricht der Hase aus seinem
Versteck hervor.

Wild um sich feuernd greift er die beiden Pistolenbären an.

Little Muck und Madengesicht haben sich aber schnell vom
plötzlichen Überfall erholt und erwidern das Feuer.

Dann wird Pause gemacht, um die Treffer zu zählen.
"Hahah! Ich hab euch abgespritzt!" jubelt das Langohr und
reißt als Sieger beide Pfoten hoch.

"Du bist aber selber ganz nass," der naseweise Mausejunge
zeigt auf den großen dunklen Fleck auf blauen Jacke.
"Das sein nicht kann!" Eifriger Maushase ist tief getroffen:
"Ich habe erledigt beide doch schon im Vorbeiflug ..."

"Ich hab aber doch gewonnen, oder?" Der-mit-dem-Hasen-maust
kann es nicht fassen: "Ich habe doch beide getroffen." "Also, ich
habe ein nasses Hosenbein," stellt der Little Muck fest. "Und bei
mir ist es glaube ich nur ein Streifschuss," ergänzt der graue Bär.
Der Indianer ist entrüstet: "So ich kann nicht arbeiten."

Der halbe Stamm hat sich schon längst in die Büsche geschlagen
und bevor er diese Hütebären richtig fertig machen kann, wird
er von ihnen eingenässt. Aber er war sicher auch ein ganz
toller
Schütze. Das kann man so natürlich nicht sehen...

"Wir sollten die Pistolen mit buntem Wasser füllen. Rosalie hat
einen Malkasten mit Wasserfarben," überlegt der Langohrindianer.
"Die sieht man doch erst, wenn sie trocknen." Die Cowboys sind
noch nicht überzeugt. "Dann sollten wir Dosen mit Sprühsahne
nehmen," schlägt der Löffelträger vor. "Die haben zwar eine
kürzere Reichweite, aber Treffer sieht man sofort." Vielleicht
kann man ja den Alex einkaufen schicken, wenn der sowieso
so faul auf dem Steg in der Sonne liegt ...

Fotos W.Hein





In unserem wilden Indianergarten trifft sich
eine bunte Gesellschaft aus vielen Häusern:
Alex kommt aus Herford von den Valdorf Bears.
Rosalie stammt als Rica-Bärin aus Detmold. Der
kleine Muck von Anja Fohmann hat das Licht der
Welt vielleicht
sogar damals weit im Osten erblickt.
Hasenmaus ist vom Stamme der Bell Bears aus den
Niederlanden. Der naseweise Mausejunge auch.
Ein namenlose Hase wurde von Marjoleine Diemel
ebenfalls aus dem Land unter dem Meer gefertigt.
Und Madengesicht heißt eigentlich Herr Maderheim,
weil er auf dem Weg zu uns einen kleinen weißen
Mitbewohner
mitgebrachte, der plötzlich aus seinem
Schafwolle-Kopf hervorschaute
. Der graue Bär ist
dann gleich für ein paar Tage in
die Tiefkühltruhe
gekommen. Und seit diesem Weltraum
programm
erinnert nur noch der Name an diesen Einstand.


Samstag, 12. Juni 2010

Unsere neuen Outfits


Kleine Bären haben viele Wünsche. Und als heute 
ein großer Karton mit der Post ins Haus kam, waren alle 
ganz aufgeregt, was es neues zum Spielen gibt. Doch die 
Bärenjungen wurden schnell enttäuscht: Mädchenkram!

  Der nächste Winter kommt bestimmt! Und dann 
sitzt Kaninchen sicher und sehr bequem in Lisas Kapuze. 
Aber heute ist es noch viel zu warm für Winterkleidung.

 Auch im Strickkleid kommt Lisa mächtig ins Schwitzen.

 Doch die bunte Strickjacke muss sie trotzdem 
noch schnell anprobieren und vorführen.

 Marie hat sich aus dem großen Kleiderkarton als 
erstes eine weiße Strickjacke mit aufgestickten Blumen 
gefischt. Damit kann sie bis spät abends ihre Rollkatze 
im Garten ausführen ...

 Und für lauschige Sommernächte gibt es für sie 
noch ein Jäckchen mit halben Arm.

  Aber nicht nur die Bärenmädchen wurden in der Klamotten-
Lieferung fündig: Auch Julian hat jetzt ein ganz bequemes 
Matrosen-Outfit für See-Abenteuer.

 Schneeweißchen mag es luftig: Sie trägt ein leichtes zartgelbes 
Sommerkleid und eine weiße Strickjacke mit Blümchenmuster.

 Weiße Strickjacken sind bei den Mädchen begehrt. 
Auch Lisa hat eine mit Lochmuster gefunden. Leider 
hat die Jacke keine Tasche für Kaninchen. Da muss 
das Schlappohr halt unter den Arm geklemmt werden.

 Aber Lisa findet noch viel mehr! Auch das Jeanskleid 
mit Stickerei & ein rosa Strickmantel stehen Lisa am 
Besten. Und außerdem hat Kaninchen hier Platz.

 Doch auch für Schneeweißchen fand sich noch 
ein weiteres luftiges Sommerkleid in der Kiste.

 Wenig später kam dann sogar ein drittes Kleidchen 
in der Lieferung zum Vorschein. Und die weißliche 
Plüschweste passt richtig schön zum Bärenfell!

 Lisa steht eigentlich fast alles. So wird auch 
diese violette Kurzjacke sofort von ihr ver-
einnahmt und auf dem Stegpodest vorgeführt.

 Diese Langweste zu Annas Cordkleid stammt 
allerdings aus der neuen Herbstkollektion von Kik.

 Von dort kommt auch Lenas rosa T-Shirt-Kleid. 
Dazu probierte sie sogleich die Plüschweste von 
Schneeweißchen an. Wem steht sie nun besser?

Und mit solchen schweren rosa Stiefelchen steht 
selbst das 'labbrige' Lamm Lena ganz standfest im Garten!

Fotos: S.Schneider


Schon bei dieser Modenschau hatten unsere Bärenmädchen 
im letzten Sommer im Garten viel Spass. Gut, dass es bei Ebay 
so viel schöne Bären- bzw. Baby-Bekleidung aus England gibt!