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Dienstag, 15. Januar 2013

Schwanentümpel



Luna Beronaskova blickt innig auf den verwunschenen Schwarzvogel. Sie hat ihn zusammen mit ihrer russischen Tracht aus einem Zollpaket gezogen und wüsste immer noch gern, wer entzaubert in dem knuddeligen Wasservogel steckt. Dann setzt unerwartet Musik mit einer langezogenen Bläsermelodie ein ... bald gefolgt von heftigen Geigenwolken und dramatischen Blechfanfaren. Die weiße Bärin schaut verwundert den Schwan an und blickt dann neugierig in die Runde. Was soll das jetzt bedeuten? Dann übernehmen die Holzbläser mit einer freundlich hüpfenden Melodie. Luna wippt im Takt. Und der Schwan nickt nach rechts und links mit dem Hals dazu.

Plötzlich schweben zwei Feen mit duftig schwingenden Röcken über das Parkett. Sie heben passend zur Musik mit leichten Schwung die Arme und stellen sich in Positur. "Geht's los?" wispert Sissi. "Psst, ja", wispert Clara zurück. Dann schreiten sie mit durchgestreckten Knien langsam auf Luna zu. Sie singen dabei: "Wiihiir haaben einen Plaaahaann!"

Der Beronaskova ist das ungewohnte Umschmeicheln nicht so ganz geheuer und zieht ihren gefiederten Freund dicht an sich. Die beiden guten Geister singen unbeirrt weiter: "Der schwaaarze Schwan ist veeerzauuubert uuunnd verwuuunschen und muhuuusssss weg. Schwaaahaarz briingt Uuunglüühhhüüüück." Eigentlich sollte man den beiden sagen, dass beim Tütühopsen nicht so viel geträllert wird.

Während die beiden duftigen Hopser im Rüttel-Mus der Musik weiter wechselseitig die Arme wedeln lassen, enscheidet das russische Mädchen: "Nichts da, der Flatterich bleibt." Da passt eine plötzliche Trompetenfanfare gut als Ausrufezeichen! Die beiden Tanzbärinnen halten einen Moment verdattert inne, dann beginnen sie wieder die Arme sanft zu wiegen und umgarnen dabei die prächtig geschmückte Petzelina mit dem eng umschlungenen Vogel. 

Ein paar Takte später haben Clara und Sissi die widerstrebenden Luna doch überredet: "Keineee Ahaaanngst. Wir entzauhaubern ihn für diiiich..." Und schon sind die beiden Ballertrinen mit dem kleinen Schwan entschwunden. Luna bleibt zurück und zieht sich langsam aus dem Licht an die Seite zurück. Wie es jetzt wohl weitergeht?

Die Musik wird wieder fröhlicher und mit neuem Schwung hüpft sie von einem Triller zum nächsten. Da kommen zwei Langohren hervor und spähen aufgeregt nach rechts und links. Sie nicken einander zu und spähen noch einmal ausgiebig in die Runde. Und dann erblicken sie einen wunderschönen weißen Schwan.

Sie heben die Arme und beginnen den weißen Flaumtraum zu umkreisen. Die Hoppys hoppeln dabei anmutig auf spitzen Pfoten und ihre Tütüs wippen im Takt. Mit kleinen Trippelschrittchen nähern sie sich dem geduldig wartenden Vogel.

Ein Hoppelhase verbeugt sich langsam vor dem Vogel, der mit einem knappen Nicken den Gruß huldvoll erwidert. Die sanftschleifend schwingenden Kreise der beiden Löffeltänzerinnen haben die strahlende Hoheit der Teiche und Tümpel offensichtlich milde gestimmt.

Sie werfen die gestreckten Beine nach außen, machen eifrig dabei flicker-flacker und neigen sich dabei immer wieder dem weißen Vogel zu. Im leichten Paller-Döh wagen sich die beiden, oberprima Ballertrinen in kleinen, schnellen Sprüngen vor und weichen mit getrippelten Schritten spielerisch zurück.

Dann geben sich Vogel und Hase einander Köpfchen und schnäbeln ein wenig. Der lange Schwanenhals folgt Hoppys sanftem Wiegen im Walzertakt. Doch schon nähert sich das zweite Hoppy für ein paar quirlige Piru-Etten.

Das himmelhellblaue Langohr streckt das Bein nach hinten und schlägt dazu ein paar Kapriolen. Dann drehen sich alle mehr oder weniger einmal um die eigene Achse ... jetzt ein elegant eingestreuter Walzerschritt. Das ist doch jetzt wirklich ein weißer Tanz.

Die Mümmeleleven setzen das lang gestreckte Bein vor und zurück, die Fußspitzen klopfen dabei immer wieder auf den Boden. Sie menuetten gemeinsam mit dem großen Vogel über Tanzboden. Dabei sind sie so in die Musik versunken, sie bemerken gar nicht, dass eine hippelige Luna sie schon länger beobachtet.

Die weiße Bärin nähert sich langsam und vorsichtig dem großen Vogel. "Ist das mein entwunschener, schwarzer Schwan?" fragt das russische Mädchen zaghaft. "Der ist ganz schön gewachsen."

De beiden Hasen ziehen die Bärin weg. "Nein, nein, das ist nur ein weißer Vogel", versichert ihr ein Hoppy. "Der tanzt einfach nur gern", pflichtet ein Hoppy bei. Und er mag keine Aufregung, denn der Schwanenvogel verschwindet, als in einer kurzen Pause zwischen zwei Musikstücken sich von hinten eifrige Schritte mit quitschenden Sohlen über den Holzboden nähern. 

Die guten Feen sind zurück. Ohne den schwarzen Flattermann aber mit einer guten Nachricht:"Warte, oh warte nur, wir haaaabeeen deineeeeen Priiihiinnzen." Clara zupft die Beronaskova am Arm, bevor sie dem weißen Schwan folgen kann.

"Das soll mein entzauberter Schwan sein ... ein rotes Fusseltier mit Propeller auf dem Kopf?" Luna kann es nicht fassen. Das Sputnik tritt verlegen von einem Bein auf das andere. Er ist doch auch ein Flugtier, das sich jetzt schon leicht im Takt zur schnaderhüpfenden Flötenmelodie wiegt.

"Ich hab' dir gleich gesagt, das klappt nicht." raunt Sissi ihrer Zweitfee zu. "Mehr Zeit hatten wir aber nicht," flüstert Clara zurück. "Doch schnell, unser Einsatz kommt." Sie heben die Pfoten und stellen sich wieder in Positur ...

"Das könnt ihr vergessen!" Luna stapft wütend davon. "Und ich will meinen schwarzen Vogel wieder." Sie dreht sich noch mal um, bevor sie grummelnd abgeht: "Und zwar genauso wie vorher!" "Und das Unglühhück?" "Da pfeif ich drauf!" Dann ist das russische Mädel weg. 

"Kann ich jetzt gehen oder braucht ihr noch einen Prinzen?" Das Sputnik fühlt sich bei dem ganzen Gehoppel doch nicht so ganz wohl. Die Feepetzelinen und Hoppelhupfdohlen sehen sich an: Dann können sie wohl auch die Bühne räumen. Sie gehen ohne Verbeugung ab. Nur die Plinkermusik dudelt tapfer weiter, bis sie mit einem lauten Kracks abbricht.

"Einen Prinz? Ihr sucht einen Prinz?" Der winzige Mausekönig läuft eilig über die verlassene Bühne. Er wirft suchende Blicke, die aber niemand erwidert. Der gekrönte Nager versteht diese großen Ballettratten nicht. Da hätten sie ihn doch fragen können.

Fotos: W.Hein

Im alten Russland gab es schon lange Märchen über verwunschene Schwanenmädchen, die erlöst werden müssen. Das inspirierte Herrn Tschaikowski und seine Librettisten zum überaus bekannten Ballet 'Schwanensee', dem absoluten Traum für alle tütüseligen Ballettmäuschen. Hier findet Prinz Siegfried in einem verzauberten weißen Schwan seine große Liebe Odette. Der Zauberer Rotbart täuscht ihn darauf mit einem schwarzen Schwanenmädchen, dem der Prinz unglücklicherweise ewige Treue schwört. Statt seiner geliebten Odette, um diese zu erlösen. Seinen Irrtum erkennend sucht er das echte, narürlich weiße Schwanenmädchen und da hängt das Ende vom Blutdurst des Regisseurs ab: Beide werden glücklich (unblutig, gähn). Oder der Prinz stirbt. Oder das Schwanenmädchen (jeweils bisschen blutig). Oder gleich beide (voll blutig). Oder sie einigen sich auf eine fast gütliche Trennung von Tisch und Bett wie in unserem Fall.

Das russische Mädchen ist Luna von den Valdorf Bears. Die beiden guten Feen geben Clara von Claudis Charming-Bears und Sissi von Sylvia Reiter. Die eifrigen Karnickel im Tütü sind zwei Hoppy VanderHare von der North American Bear Company im eigenen Kostüm. Das stehengelassene Sputnik ist von keuns and bears. Der verspätete Mausekönig wurde von Deb Canham für seine fast tragende Rolle ausgestattet.

Der Bühnenaufbau war schnell gemacht. Einfach eine noch weihnachtliche Fenstergestaltung aus Silkes 'Dekogerümpel' ziehen und fertig ist der Winterwald aus Tannenmetallgestellen mit eingehängten Perlensternen. Nur das vanilleduftende Potpourri, das die Metallfüße umhüllte, ist in der Fensterbank geblieben. Dafür haben die Bären noch schnell einen grünen Glitzerhirsch aus einer anderen Dekoecke herbeigeschleppt.


Dienstag, 1. Januar 2013

Tanz der Stunden



Die Kleine umhüllt ein wohliger Schwindel. Sie braucht eine Pause. Am Rande der Tanzfläche lüpft sie ihre wallende Ballrobe und fechelt mit dem schwingenden Rock nach Luft. Schon seit Stunden tanzt sie jetzt 'Unter dem Sternenzelt', dem Silvesterball für kleine Bären und ganz viele Hoppys. Ein paar Mäuse haben sich unter den weiten Röcken gleich mit eingeschlichen.

 Das Navi hottet noch wilder mit Benita. Beide sind dick pepelzt, aber das scheint ihnen nichts auszumachen. Dabei kocht doch schon die Tanzfläche. Aber sie hören ja auch heiße Rhythmen und brodelnde Beats.

 Zwei Hoppys drehen sich im Kreis und finden es gut. Leider gibt es viel mehr Mädchen auf dem Ball. Die meisten Jungbären haben beim Verkleiden noch die Schnauze gerümpft und müssen jetzt auf den Spaß verzichten. Dann sollen sie doch in ihren Ecken hocken und sich einander mit weiten Pfotenbewegungen die Unterschiede der Flugbahnen von verschiedenen Silvesterraketentypen erklären.

 Die kleine weiße Maus dekoriert noch schnell nach. Sie hat sich oben auf die Empore gesetzt und einen Beutel mit Puschelkonfetti gegriffen. Und überall, wo sie eine Konfetti-Lücke im Bodenbelag entdeckt, wirft sie schnell ein paar bunte Kugeln hin. Oder sie lässt kichernd Wuschelpompons auf die ausgelassenen Tänzer und im Takt trippelnde Rehkitze regnen.

 Luna und Lindsay bleiben lieber Randgestalten im wilden Treiben. Im Zentrum des  brodelnden Vulkans würden doch die schönen Kleider leiden und die sorgfältig drapierten Diademe und Rosenkränze rutschen. Außerdem muss eine Lindsay immer daran denken, dass ihre lange Perlenkette dabei unter ihre Pfoten geraten könnte, und sie reissend ins Stolpern bringen würde.

 Sissi braucht eine Verschnaufpause und stellt sich zu der Kleinen. Sie hat mit Lauritz, dem kleinen Matrosen, bis jetzt schon ganz viele unterschiedliche Tänze ausprobiert, den Krabbelkäfer, die Hupfdohlen, die Laubsammler, den Drehwurm und die landenden Düsenflieger. Jetzt ist Lauritz auf die Suche gegangen, ob es irgendwo noch zwei Gläser Fruchtbrause gibt. Oder ob alle Getränke in der Hitze der Nacht auch schon verdunstet sind.

 Es ist zwölf längst durch und ein junges Rehkitz hat eine schwerwiegende Entscheidung getroffen. Schneeweisschen spitzt die Schnute und pfeift auf diese 'guten Vorsätze'. Die sind doch blöd und versauen einem gleich das ganze neue Jahr.

 Benita hat jetzt endlich die Felljacke ausgezogen, um mit freien Armen ordentlich abzurocken. Nur das Navi köchelt weiter in der eigenen Fellsauna.

Eine kleine Mia muss schnell weg, bevor sie entdeckt wird. Sie weiß jetzt, dass so eine Ballnacht eine Riesensause für kleine Pelznasen ist. Es ist schon weit nach Mitternacht und das neue Jahr hat längst begonnen. Aber zum Glück sind ihre Schuhe fest geschnürrt und sie hat sich auch nicht von irgendwelchen Prinzen ansprechen lassen. 

Fotos: SchneiderHein


Die Kleine, Lindsay, Benita, Lauritz und die kleine Mia sind Rica-Bären. Luna ist eine weiße Valdorf Bärin. Sissi kommt von Silvia Reiter aus Österreich. Fleckerl, das Navi, ist ein Flecker Bär. Schneeweisschen kennt Eileen Seifert von der Teddy-Manufaktur. Die kleine weiße Maus, Berry Mouse, die Weihnachtselfe, Albert und Victoria sind Mäuse von Deb Canham. Das Muffy und die vielen Hoppys werden von der North American Bear Company ausgestattet und in die Welt geschickt. Die meisten Petzelinen bekommen ihre Ballkleider übrigens auch von dort. So und nun ist der Kleinen aufgefallen, dass sie ihren Begleiter heute doch stehen gelassen hat: Den perfekt befrackten Schiebepinguin von Deb Canham. Zum Glück, denn auf diesen Bällen gibt es sowieso so viele VIPs - verdammt interessante Pelznasen.


Montag, 31. Dezember 2012

Sternenzelt ... wir kommen



Benita ist die erste, die den Raum betritt. Im Schlepptau hat sie Schneeweisschen. Und das Navi hat sich der Wintergesesellschaft auch gleich angeschlossen. Sie kommen zum großen Silvesterball unterm Sternenzelt für kleine Bären. Da seit Tagen so einige Hoppyhasen durchs Haus wuseln, sind auch die herzlich eingeladen. 

Howard hat sich die kleine Digitalkamera geliehen und fotografiert die Ankunft der Ballbesucher, die sich alle nur zu gern im Blitzlichtgewitter sonnen. Nur hat Howard leider den Blitz vergessen, das muss jetzt auch ohne gehen. 

(Und für richtige Hochglanzbilder muss jetzt jede Blogleserin oder jeder Betrachter den eigenen Bildschirm fix selbst putzen. Nur bitte mit dem Hochglanzwienern ganz schnell machen, denn jetzt geht es schon weiter ...)

 Die Eiskristalle auf Benitas Rock funkeln wie die Sterne. So hat sie das Sternenmotto des Abends glanzvoll umgesetzt. Und damit es ihr auf dem Weg nicht zu kalt wird, hat sie sich dazu die Fusselflokati-Jacke  aus dem Schrank gefischt. Für's Foto ist sie extra noch einmal zurückgekommen, um die Ballrobe mit einer eleganten Drehung vorzuführen. Und um darauf dem Navi zu erklären, dass eine Ballrobe nichts mit Seehunden und Flossenträgerpelzen zu tun hat.

Das Weihnachtsnavi und das vorwitzige kleine Karnuckel wollten sich eigentlich nur mal reinschleichen. Weil sie neugierig sind, warum sich die Bärenmädchen schon seit Stunden so aufbrezeln? Und warum sie danach so schnippisch schwierig sind? Ob da auf so einem Robbenball nur rumgehoppelt wird oder ob es auch Konfekt, Fruchtschale und Punsch gibt?

Rosa Rosen schmücken Haupt und Hand von Lindsay. Aufgerüscht hat sie sich mit einem üppigen Spitzenkragen und reichlich Schleifen. Hoffentlich hält beim Tanzen die Perlenkette, die sie sich mehrfach um den Hals geworfen hat. Nicht auszudenken, was passiert, wenn sie beim Walzerdrehen mit der Pfoten auf die Perlen tritt. Blöd so was zu sagen, denn jetzt denkt man doch die ganze Zeit daran ... Perlen ... Pfoten ...

 Ein Hoppy kommt als Venizianerin mit ihrem Hausharlekin. Das lebt auf großen Fuß und wird jetzt den ganzen Abend aufpassen müssen, dass ihm niemand auf die Schuhe steigt. 

Lauritz ist vor wenigen Tagen noch mit Schneeweisschen Schlitten gefahren. Heute Abend ist die Matrosen-Uniform doch wohl festlich genug. Und das schmale Kitz überlegt, ob es jetzt nicht ein wenig zu warm eingepackt ist.

Das Spitzenkleid ist heute im Schrank geblieben. Sissi kommt als Bärin ganz in Rot mit grünen Akzenten. Aber vielleicht hätte das olle Sterntaler-Spitzenkleid doch besser zum Motto des Abends gepasst: 'Tanz unter dem Sternenzelt'.

 Muffy schwelgt ganz winterlich mit Ilex-Schmuck um Hals und Haupt im dunkelgrünen Samtkleid. Sie sagt trotzig 'zwischen den Tagen' dazu, weil sie es schon zu Weihnachten getragen hat. 

Luna brilliert mit Brilli-Imitaten als Königin der Nacht. Im Kopfschmuck glitzert passend zum Abend eine Mondsichel mit Stern. Albert trägt eine blassblaue Samtjacke mit Spitzenkragen und Seidenschleife, geht aber neben der glänzenden Erscheinung seiner Begleitung etwas unter.

Ein anderes Hoppy hat sich in so ein echtes Bodenwischerkleid der feinen Gesellschaft vergangener Jahrhundertwenden geworfen. Die immer in diesen riesigen Landsitzen mit ihren endlosen Zimmerfluchten wohnt. Die könnte man ohne solche Röcke sicher gar nicht richtig sauber halten.

Die Kleine hat sich etwas verspätet. Sie musste erst noch die Zukunft ausfragen und das Wahrsagerkarnickel mischte erst ewig lange die Tarrot-Karten, strich sich bedeutungsvoll über die Löffel und putzte dann die Kristallkugel auf Hochglanz, bevor es endlich das spannende Zeugs weissagen wollte.

Zum Schluss huscht noch eine kleine Mia durch das Bild. Sie will endlich wissen, was so ein Riesen-Ball ist, den man nicht wegkicken kann und das geht nur in Tarnung. Als grüne Waldbärin würde sie ja hier viel mehr auffallen als im Glitzerkleid. Und ... eigentlich ... also ... das Kleid ist doch auch wuunderschöööön.

Fotos: Howard und SchneiderHein


Großer Auftritt für kleine Bärenmädchenträume: Ohne die North American Bear Company, die schon seit Jahren Muffy und Hoppy mit fantastischer Glitzer-Couture ausstattet, hätten unsere Pelznasen wohl in Lumpen gehüllt kommen müssen. Eine Mode, die übrigens auch den Geschmack von neureichen Oligarchen-Gespielinnen treffen sollte. So haben die fünf Rica-Bären, Luna, die Valdorfbärin, der Fleckerbär und Sissi von Sylvia Reiter die schönsten Funkelkleider und sicher in den folgenden Stunden noch viel Spaß ...


Sonntag, 5. Februar 2012

Kein Pulver im Schnee



Die Langohren und Hütejungen sind in die Winterpause gegangen und haben ihre fluffigen Federn, fieseligen Fransenwesten und feuchten Feuerwasserwaffen an so einen Nagel gehängt. Eigentlich ist das überhaupt kein dicker Metallstift - da würde auch gar nicht all das Zeug draufpassen. Es ist eine große Pappkiste, die drei kleine Petze durchwühlt haben, bevor sie in den Wintergarten aufgebrochen sind. Sissi hat sich eine grüne Pistole gegriffen und dann vier Indianerfedern in den Häkelkragen gesteckt.

Fleckerl schaut gerade noch unter dem großen Kuhjungenhut hervor, als er stolz sein neues Schießeisen schwingt. "Wir brauchen jetzt nur noch Pulver in den Wasserwummen" kräht der kleine Bär. "Dann sollen die Großen mal kommen."

Genau, dann können sie sich dieses Grinsen verkneifen, wenn sie immer vom 'Junggemüse' reden. Dann werden sie ganz schön begossen dastehen. Von wegen 'Klotzköpfchen' oder 'Bärenbauplan in Arbeit' oder so. Die werden Bauklötze staunen, wenn Sissi sie von oben bis unten nass macht. Und der kleine Matrose hat extra das Metallschwein rausgezerrt, weil ein blauer Junge von der Krawallerie doch auch ein Reittier braucht.

Doch das mit dem Schießpulver ist voll schwierig. Fleckerl schiebt zwar immer mehr Pulverschnee zusammen. Aber wie bekommt man den jetzt in die Pistole. Und wenn der so krümelig bleibt, kann man damit doch gar nicht schießen. Vielleicht müssen sie beim nächsten Mal noch besser aufpassen, wenn die Großen von den Heldentaten im Garten erzählen.

Es hilft nichts. Es ist so kalt, dass der Schnee nicht schmelzen will. Und Schneebälle kann man aus dem frostigen Bröselkram auch nicht zusammenpappen. Dafür ist es auch so bitterkalt, dass der kleine Matrose auf dem eisigen Schwein schon bibbert. Und es ist auch viel zu eisekalt für nackte Bärenpfoten. Wenn die Großen sie ertappt hätten, als sie in den Garten gelaufen sind, hätte es sicher eine Mützen-, Schal- und Winterstiefelkontrolle gegeben. Jetzt müssen sie erst einmal wieder zurück und die nutzlosen Schießeisen aus Plastik bis zum Frühjahr verstecken. "Uuaahahaa ist das saukaaaaaalt!"

Fotos: W.Hein
Idee: S.Schneider

Sissi ist eine österreichische Bergbärin von der Nockalm von Sylvia Reiter,
der kleine Matrose kommt als Rica-Bär mitten aus dem Mittelgebirge
und Fleckerl ist ein Bär aus Flecker Wald bei Freudenstadt, der im Internet
über Ebay ein neues Zuhause suchte.


Samstag, 1. Oktober 2011

Am Laufsteg


Vor ein paar Tagen kam ganz unverhofft ein Päckchen aus München.
Denn da gibt es Bärenliebhaber, die durch die Haus-& Gartenbären
ihre Begeisterung für diese Hausgenossen wiederentdeckt haben.
Und da die bärigen münchener Hausbewohner inzwischen wohl alle
sehr gut ausgestattet sind, und noch dazu die Herbst-/Wintersaison
vor der Tür steht, wurde nun dafür gesorgt, dass unsere Bären in
der kalten Jahreszeit gartentauglich bleiben:
Also schleppt Nelleke zusammen mit ihrer Freundin, der
kleinen weißen Maus, das Paket zum Steg. Denn heute
ist noch ein richtig schöner Spätsommertag. Warum der
allerdings auch Altweibersommer genannt wird, versteht
Nelleke nicht. Von diesen alten Weibern hat sie noch nie
eine im Garten gesehen. Aber vielleicht findet Julian
welche im Garten! Der ist heute nämlich auf dem Weg zur
großen Garten-Grenzinspektion. Da ganz weit hinten im
Garten soll es noch ordentlich wild zugehen. So richtig
wie im Dschungel, wo man ein Buschmesser braucht.
Ob sich da auch diese alten Sommerweiber aufhalten?

Da Julian so gar keine Zeit und Lust auf solchen Mädchenkram
wie Modenschau hat, holt Nelleke nun schnell ihr Strickkleid
aus dem Haus und probiert dazu die gehäkelte himmelblaue
Jacke an. Schau mal Julian, wie toll die mir passt! Und jetzt Du!
Da ist doch so ein toller warmer Pullover. Wer weiß, ob es da
hinten im Garten nicht viel kälter ist! Und vielleicht halten dich
die alten Weiber dort länger fest.
Julian ist so gar nicht begeistert. Und urrgh - ganz schön eng.
Nein, so kann er sich nicht mehr richtig bewegen. Er hat jetzt
auch keine Zeit mehr, denn es ist schon früher Nachmittag und
die Tage werden immer kürzer. Vor Einbruch der Dunkelheit
will er doch lieber von seiner Expedition zurück sein. Auch
wenn er sich vorsichtshalber ein Honigbrot als Proviant
in den Rucksack gepackt hat ...

Doch, wenig später kommt Amalia vorbei, die ist noch
so neu hier, dass sie nur ein dünnes Sommerkleidchen besitzt.
Jetzt hat sie aber schon mal einen wärmenden Mantel. Und
Nellekes hellblauer Schal passt ihr auch prima. Jetzt darf
sie an kälteren Tagen mit in den Garten!

Auch Sissi freut sich über das kuschelige Shirt. Bisher
war es ihr selbst im Haus in ihrem leichten Spitzenkleid
immer ganz schön kalt. Vor allem, nach dem sie mitten
im Winter
das Ballett der Matrose und die Tänzerin
aufgeführt hatten
.

Cornelius findet sein wärmendes Indianer-Outfit klasse.
Das ist abends bestimmt was für das Lagerfeuer!

Aber Max hat für Westen keine Zeit. Denn gleich soll
endlich im Garten weiter wilder Westen gespielt werden.
Und Benjamin hat ihm berichtet, dass es da nun sogar
eine
Strickleiter am Baum geben soll
. Jetzt will er natürlich auch
in den Baum klettern. Später, wenn es
da ein Baumhaus gibt,
dann kann er so eine Weste schon eher gebrauchen - so zum
auf dem Baum hocken. Aber erst, wenn das Haus fertig ist!

Und Rosalie stellt fest, dass ihr so eine Jacke prima passen
könnte. Schön sieht sie aus und ganz weich ist sie. Aber
sie ist nicht rosa! Denn Rosalie möchte doch nur Kleidung
in Rosa zu ihrem Namen tragen ...

Ganz vorsichtig kommt jetzt, nachdem alle hinten im Garten
verschwunden sind, Euphemia hervor. Sie wohnt zwar nicht
mehr im Katzenkörbchen im Keller, aber bisher hat sie sich
noch immer vor den anderen versteckt. Doch die sind viel zu
sehr mit dem wilden Westen und dem Baumhaus beschäftigt.
Darum traut sie sich jetzt auch mal eine Bluse anzuprobieren.
Doch die ist ganz schön groß, viel zu auffällig und ganz schön
sauber für so ein ehemaliges Kellerkind ...

Auf jeden Fall freut sich die kleine weiße Maus riesig über
die vielen Versteckmöglichkeiten zwischen den Pullis, Westen
und Jacken in dem Kleiderkarton. Also kommen die restlichen
Stücke zurück ins Haus. Zunächst als Mausebehausung mit ganz
vielen Eingängen. Aber es gibt noch genug andere Bären in
Haus & Garten, die sich über warme Kleidung freuen. Nur
heute ist es ihnen einfach noch zu warm, um sich für den
Herbst oder Winter zu interessieren!

Fotos: S.Schneider