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Sonntag, 15. Oktober 2017

Alle Tage



So ein Jahr hat ziemlich viele Tage. Jeden einzelnen davon im neuen "Teddy & Co" Kalender für 2018 zu markieren, dauert viel länger, als es sich der verrückte Hutmacher vorgestellt hat. Dennoch summt er beim zeitfressenden Abstreichen der einzelne Tage – bedeutet doch jeder Strich einen weiteren Feiertag im neuen Jahr.

 Die Schlafmaus ruckelt das Kissen in der Tasse zurecht. Sie will schnell noch etwas vorschlafen, bevor die neue Festsaison beginnt. Wenn hier künftig jeden Tag eine wilde Teegesellschaft gefeiert wird und es in den Tassen hoch her geht … dann ist auch ihre Schlafttasse nicht länger sicher. Eh eine Schlafmaus in dem Moment überhaupt gähnen kann, schwimmt ihr Kuschelkissen in einem Heißgetränk. Bevor es in einem plötzlichen Strudel langsam absinkt.

Den Taschenkalender hat der verrückte Hutmacher fast fertig: Jeden Tag feiern sie einen Nicht-Geburtstag mit einer großen Teeparty. Und damit auch kein Tag vergessen wird, hat er jeden einzelnen Tag als Nicht-Geburtstag markiert. Die Planung dafür ist dabei nicht so einfach. Denn natürlich hat jeder – Hutmacher, Schlafmaus oder Märzhase an einem Tag dann einen Doch-Geburtstag, den sie nicht feiern könnten. Aber zum Glück haben sie mit Alisa und Conroy zwei Ehrengäste gefunden, die sich nun beim Nicht-Geburtstag-Haben ablösen können.

Der Märzhase rauft sich seine Löffel. Er versteht den Hutmacher nicht. Wenn sie jeden Tag eine Party feiern, dann muss der rote Feuerkopf die neuen schönen Kalender nicht mit wilden Kritzeln verschandeln. Es muss doch Ausnahmen geben, wenn die Markierungen einen Sinn haben sollen. Doch der Hutmacher behauptet, so eine Nicht-Geburtstagsfeier bleibt etwas Besonderes. Sie ist ja 'mehr' Programm am Tag als keine Nicht-Geburtstagfeier. Und ein 'mehr' sollte man immer mit einem 'mehr' kennzeichnen. Also streicht er gleich auch noch alle Tage im Aufstellkalender 2018 an. Den stellen sie an der Festtafel auf, damit sie sich bei jeder Feier schon auf das nächste Fest freuen können. Und danach ist noch der große Wandkalender dran, den der Hutmacher im Haus aufhängen will. Damit die Ehrengäste keinen Termin im Garten verpassen. Denn ohne Ehrengäste müssten die Tassen tocken bleiben. Und dann würde nur der Schlafmaus nichts fehlen. Sie würde den Tag einfach durchschlafen.


Fotos: W.Hein


Auch in diesem Jahr hat der Kawohl-Verlag den "Teddy & Co"-Kalender für 2018 wieder in drei Größen herausgegeben. Vielleicht wird es den Wandkalender demnächst nicht mehr geben, denn nicht nur die Bären und Wunderländer finden die kleinen Formate offensichtlich praktischer.


Dienstag, 10. Oktober 2017

Ein Jahr der Feiertage



Es ist ein Garten, in dem sich Fuchs und Fuchs 'Guten Tag' sagen.

Denn der Hase hat keine Zeit für solche Nettigkeiten. Er rauft sich seine Märzenhasen-Löffel, wenn er noch weiter dem verrückten Hutmacher zuhören muss.

Der Hutmacher hat alle Teegesellschafter im Freien zusammengerufen. Es gilt, die nächste Saison im Garten zu planen. Denn schließlich will er auch im neuen Jahr so viele wilde Feten mit Heißwassergetränken wie möglich feiern. Allein es fehlen noch die rechten Anlässe.
  
Alisa zieht einen widerstrebenden Conroy in den Garten. Der kleine Bär findet die Gesellschaft der wilden Teegesellschafter immer etwas anstrengend.

Kaum hat der Hutmacher die beiden Bären erblickt, winkt er sie aufgeregt heran: "Das ist ja wunderbar! Ihr habt mir zu eurem Glück gefehlt. Und es soll natürlich auch nicht mein Schaden sein."

" Nicht sein Schaden hah!" grummelt der Bärenjunge im Schlepptau. Ihm schwant schon jetzt nichts Gutes. Doch Alisa lässt nicht locker: "Das wird doch sicher lustig," Sie zerrt weiter an der Pfote. "Fragt sich nur, für wen," brummelt Conroy. 
 
Mit weiten Schwüngen schwingt der Hutmacher das Teesieb. Die beiden kommen gerade richtig zur Festtagsplanung. Zum Glück sind die neuen Kawohl-Kalender von "Teddy & Co" für 2018 längst angekommen. Dort ist jeder Tag des neuen Jahres schon jetzt verzeichnet. So kann ein Hutmacher alles haarklein planen und genau festlegen, wann die Einladungen zur nächsten Teegesellschaft raus müssen.

Die Schlafmaus wollte es sich gerade in der Tasse bequem machen. Doch sie befürchtet, dass sie dennoch kaum zum Schlafen kommen wird. Der Hutmacher wird sicher keine Ruhe geben, bevor nicht jeden Tag eine wilde Party gefeiert wird. Und da geht es auch in Schlaftassen schnell etwas feuchter zu.

Stolz führt der Hutmacher den neuen Kalender vor. Besonders wichtig ist ihm der August: "Seht ihr, das ist doch schon jetzt ein Bild von einer Teegesellschaft. Da müssen wir doch einfach jeden Tag abfeiern." Alisa nickt, aber sie ahnt, dass das ziemlich anstrengend werden kann. Bekommt sie von Tee und Konfekt eigentlich einen Rausch? Oder droht nur Hüftgold und häufige Besuche in der Keramikabteilung des Hauses?

Nun, Conroy ist sicher, dass er vom Konfekt keinen Rausch bekommt. Dafür ist das doch viel zu lecker.

"Eigentlich ist es ganz einfach," verkündet der Festtagsplaner mit dem hohen Hut. "Wir feiern jeden Nicht-Geburtstag!" Er wift seine Stirn spielerisch in Falten, bevor er auf die Bärin zeigt: "Du Alice …" "Alisa," korrigiert ihn schnell die Petzeline "…äh, du Fast-Alice hast an mindestens 364 Tagen im Jahr Nicht-Geburtstag. Und den feiern wir jedes Mal mit einer großen Party." Er freut sich über die eigene Gerissenheit: "Dann sind wir doch schon mal ein gutes Stück weiter,"

"Dann fehlt uns jetzt immer noch ein Tag," sinniert der Rotschopf. Es wäre ihm unerträglich, ausgerechnet an einem Tag im Jahr auf den Tee in Gesellschaft verzichten zu müssen.

Die Schlafmaus dreht sich schnell auf die Seite und versucht rechtzeitig vorzuschlafen. Sie hat es ja schon vorab gewusst. Es wird ein hektisches Jahr werden, und die kleine Schlafmütze wird schlaftrunken von einer Party in die nächste stolpern.

Conroy hat gerade nicht zugehört. Er ist immer noch von den Konfektauslagen abgelenkt.

Der Hutmacher kann sein Glück nicht fassen: "Wir feiern dann im neuen Jahr fast jeden Tag den Nicht-Geburtstag von Fast-Alice. Und wenn es nicht regnet oder stürmt, treffen wir uns hier im Garten. Dann hoch die Tassen und Tee bis zum Abwinken."


"Moment mal," da hat Alisa doch noch eine Frage: "Wir treffen uns hier jeden Tag, an dem ich nicht Geburtstag habe?" Der Hutmacher nickt begeistert: "Korrekt! Und du musst einfach nur kommen. Denn du bist unser Ehrengast." Alisa schluckt: "Das werde ich nicht schaffen. Ich habe doch auch noch andere Dinge zu tun." Nun muss die rote Löwenmähne schlucken: "Das geht nicht. Ohne Ehrengast können wir nicht feiern."

"Hallo junger Freund," der Hutmacher hat vielleicht die rettende Idee. "Du bist doch ein Kein-Conroy." "Ich bin höchstens ein Doch-Conroy!" widerspricht ihm hastig der kleine Bär." "Nen, nein, im Wunderland gibt es keinen Conroy," beharrt der selbsternannte Leiter der Fettagsplanung. "Ich kenne die Schriften und es gibt dort keinen Conroy, du kannst nur ein Kein-Conroy sein."

"Aber sieh, mein Bester, dass du ein Kein-Conroy bist, ist jetzt von unschätzbarem Vorteil. Nur du kannst die verfahrene Situation retten," umschmeichelt er den widerstrebenden Bären. "Wenn du ein Kein-Conroy bist, dann hast du auch einen Kein-Geburtstag. Und das ist quasi das Gleiche wie ein Nicht-Geburtstag."

Ein Kein-Conroy mit einem endlosen Nicht-Geburtstag? Und das soll ein Vorteil sein? Der kleine Bär kann es nicht glauben. Auch wenn es dafür jeden Tag Konfekt satt geben würde.

"Das mache ich auf keinen Fall," Conroy stapft kräftig mit dem Fuß auf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. "Wenn ich keinen Geburtstag habe, bekomme ich auch keine Geschenke! Und keinen Geburtstagskuchen und darf keine Kerzen ausblasen. Und es kommen keine Freunde und bringen noch mehr Geschenke. Und wenn ich dann keinen Geburtstag mehr habe, dann sind sicher auch Namenstag, Ostern und Weihnachten in Gefahr. Dann sitze ich das ganze Jahr im Garten, süppel Tee und meine Sachen bekommen andere, die sie vielleicht noch nicht mal verdient haben. Das mache ich auf gar keinen Fall!" Und noch ein Fußstampfer als Riesenausrufezeichen. 

"Aber an einigen Tagen könntest du doch?" Der Hutmacher hatte sich diese Sache jetzt nicht so kompliziert vorgestellt. "Meinetwegen," murmelt Conroy. "Und habt ihr beide am selben Tag Geburtstag?" "Natürlich nicht!" rufen die beiden kleinen Bären entrüstet. Sonst gäbe es am Ende nur eine halbe Feier. Da könnten sie ja gleich ihren Geburtstag an Weihnachten haben! Denn da sind Geburtsgeschenke in Weihnachtspapier noch das kleinste Übel! "Dann ist ja alles bestens," Der Hutmacher greift sich den Taschenkalender. "Wir feiern eure Nicht-Geburtstage abwechselnd es kommt, wer gerade Zeit hat. Hauptsache wir haben jeden Tag ein Nicht-Geburtstagskind." Summend beginnt er die Tage im Kalender abzustreichen. Der Märzhase greift sich wieder entsetzt die Schlappohren. "Willst du jetzt jeden Nicht-Geburtstag markieren?"

"Natürlich, es muss doch alles seine Ordnung haben. So … und der Tag ist auch weg." "Aber … aber …" stammelt der Märzhase … "wenn du jeden Tag anstreichst, da kannst du es auch lassen, weil es ja keine Tage ohne Feier gibt." Der Hutmacher kann da nur sanft den Kopf schütteln. Das ist doch das Ziel. Jeder Tag im neuen Jahr wird ein Feiertag. Und das wird er zur Sicherheit für alle hier schon mal ankreuzen.

Es ist ein Garten, wo sich Fuchs und Fuchs auch 'Gute Nacht' sagen. Denn die Hasen raufen sich weiter nur die Löffel.


Fotos: W.Hein


Die drei "Teddy & Co"-Kalender sind auch für das Jahr 2018 im Kawohl-Verlag erschienen. Es gibt wieder den großen Wandkalender, den der Hutmacher im Haus gelassen hat sowie die Postkarten-Version und den kleinen Aufkleberkalender, der hier alle Termine für die kommenden Teegesellschaften verzeichnet bekommt. Da es jedes Mal spannend ist, ob es eine weitere Ausgabe geben wird, freut sich nicht nur der Hutmacher über die aktuellen Kalender. Auch Conroy winkt stolz vom Titel und kann es kaum erwarten, wenn 'sein' Monat dran ist.

Sonntag, 1. September 2013

Grinsepappe



Schlechte Zeiten für Teegesellschafter. Der Märzhase und der Hutmacher halten ihre Tassen schon längst wieder trinkbereit in den Pfoten. Aber bis jetzt ist das Ganze nur eine Luftnummer, denn es gibt immer noch keinen duftig dampfenden Tee.

Das liegt diesmal auch daran, dass die Schlafmaus immer wieder umgezogen ist und gerade frisch in eine 'Kanne mit mehr Stil' eingezogen ist. Die beiden Teefreunde hatten dabei ein wenig den Überblick verloren und sich gerade auch für dieses Modell entschieden. Und jetzt sitzen sie schon wieder auf dem Trockenen. Denn bis jetzt weigert sich die Schlafmaus jedes Mal, ihre Altbauwohnung mit einem Heißgetränk zu teilen.

 Der Märzhase zuckt mit den Schultern und ein Hutmacher schüttelt ratlos das feurige Haupt. Vielleicht liegt der Fehler ja auch in einer Teegesellschaft? Wenn sie jetzt einen Kaffeeklatsch veranstalten würden? Oder ein Kakaotohuwabohu?

Der Schlafmaus ist es egal, so lange ihre Kanne trocken bleibt!

 Fuzzy wundert sich, warum müssen in diesem Garten alle Katzen breit grinsen können? Sie hat doch einen ganz normalen Miezenmund. Nicht zu großmaulig und nicht zu schnutig. Und jetzt wollen hier alle eine Grinsekatze?

 Lulu kennt die besonderen Schwierigkeiten aller Samtpfoten, seitdem das hier ein Wunderland geworden ist.

 Und sie hat auch eine Lösung: Eine Grinsepappe, die sie sich immer vor den spitzen Kussmund hält, wenn ein Wunderländer sie anspricht: "Hihihi ... miau ... hihihi!"

"Und was ist mit dir?" will die Raupe wissen, "brauchst du jetzt auch eine mobile Lachmaske?" Der Katzennager winkt nur lässig ab: "Ach weißt du, als flinke Miezenmaus fliegst Du immer ein wenig unterm Radar. Da haben dich die Großwundertiere nie auf dem Schirm." Und grinst sich dabei eins.


Fotos: W.Hein

Die meisten Wundertiere sind schon alte Bekannte: Der etwas bedepperte Hutmacher kommt von Anna Koetse, der sommerliche Märzhase Ralph von Daria Sikora. Lulu, die ach so kluge Grinsemaskenkatze ist ein samtpfötiger Stepi Bär. Schlafmaus, Raupe und die Katzenmaus gehören zur Alice-Welt von Deb Canham. Noch ungewohnt ist das Wunderland der Tigerkatze Fuzzy, ein Prim by Kim.


Freitag, 30. August 2013

Teezeit



Keine Zeit hat plötzlich Zeit. Das große Schlappohr schaut auf seine Taschenuhr. Dann auf den Tisch. Dort ist nichts gedeckt. Die Schlafmaus hat bis jetzt in der Teekanne auch nur noch eine weitere Runde geratzt. Wo ist nun die versprochene Teegesellschaft? Der Zeitmümmler ist diesmal weder zu früh und erst recht nicht zu spät. Das nennt man doch zeitig.

Nun der Märzhase Ralph ist dagegen wirklich zu spät dran. Wird ein Märzhase, der gerade frisch angekommen ist, nicht automatisch ein Augusthase? Der Hutmacher schüttelt die Mähne. Ralph könnte jetzt höchstens ein Nicht-Märzhase sein. Für den Rest des Jahres. Außer natürlich im März.

Nachdem das jetzt geklärt ist, fehlt nur noch der Tee. Der Märzhase hat extra eine Tasse mitgebracht, die noch einen Boden hat. Denn als Wurfware hat Porzellan leider den Nachteil, dauerhaft an Dichtigkeit zu verlieren. Vielleicht hätte Plastikgeschirr ja Vorteile bei einer wilden Teeparty, wenn hemmungslos gefeiert, kräftig hochgelebt, übermütig zugeprostet wird und am Ende immer die Tassen fliegen.

Gerome hat keine Zeit für eine Teegesellschaft. Er faulenzt lieber verschärft im Garten in seiner Ruhekarre. Und damit ihn niemand dabei mit Einladungen zum Krokett-Spiel stört, hat er seine Kopfform mit einem Hut verändert. Von wegen das perfekte Schlägerprofil. Nur der Stachelball könnte ihn verraten. "Pst, kannst du nicht mal woanders hinrollen?"

Alisa und Conroy wuchten lieber einen gut gefüllten Picknick-Korb in den Garten. Sonst gibt es am Ende nicht genug Tassen für alle. Oder kleine Bären bekommen nur große Henkeleimer, die man nur mit beiden Pfoten hochstemmen kann. Und dann muss man ewig pusten, weil die Riesenmenge Tee nicht kälter werden will. Der kleine Bär trägt seine Lieblingstasse sogar schon auf dem Kopf und muss aufpassen, dass sie nicht runterrollt. Weiße Petzelinen glauben dagegen, dass es dabei nur mehr henkellose Tassen geben wird.

Lina hätte immer noch gern eine Aufgabe. Aber eben nicht so eine, bei der jemand seine Füße auf ihren zarten Schweinebauch legt. Da hat sie sich lieber ein Metallsieb gegriffen, um eifrige Teeaufgießerin zu werden. Weiter hinten im Garten hat ein Feuerkopf einen weiteren Hutträger entdeckt und würde ihn gern zu  einer Partie Krokett einladen. Wenn es hier nur ein paar willige Schläger gebe. 

Die Kleine hat sich extra zur Teegesellschaft fein angezogen. Mit Blumengesteck an Strohmatte auf dem Kopf und duftigen Blumenranken auf dem pinken Seidenmantel. Wenn das jetzt ... hihihi ... kein großer Kleine-Dame-Auftritt wird, dann kann sie die Schalen, in die sie sich gerade geworfen hat, gleich wieder abschälen.

Obwohl ein großer Kleine-Damen-Auftritt ja eigentlich völliger Quatsch ist, weil man da nicht mal mehr mit dem Tee kleckern darf. Und wenn es Cremetörtchen gibt? Sie sollte schnell noch mal ins Haus und sich umziehen ...


Fotos: W.Hein

Keine Zeit ist ein Langohr von Tonni Bears. Die Schlafmaus kommt aus der ersten Alice-Collection von Deb Canhan. Der Hutmacher hat Anna Koetse wie einen Film-Depp ausgestattet. Den Märzhasen Ralph hat Daria Sikora im August zu uns auf Reisen geschickt. Gerome ist auch als Giraffe ein Hampton Bear und der kleine Igel kommt von D'Lysell Bears. Alisa und Conroy sind Rica Bären wie auch ... greifen wir hier mal vor ... die Kleine. Lina, der süßen Sau von Daria Sikora, sollte jemand die Angst nehmen, dass es bei uns wie im Alice im Wunderland-Film zugeht, wo Affen und Schweine sich als Möbelstücke und Fußbänke verdingen müssen. Jetzt fehlt nur noch ein Schiebepinguin von Deb Canham für den kleinen Klein-Rollvogel-Auftritt.


Sonntag, 18. August 2013

Bitte keine Fußkissen



Die Schlafmaus ist umgezogen. Bei diesem Nieselfieselwetter ist eine offene Tasse kein schöner Schlafplatz. Wenn ein Nager jeden Morgen mit nassen Füssen aufwachen muss, bekommt die Mützenmaus am Ende noch einen Sommerschnupfen. Da hat sie müde ihr Kuschelkissen gegriffen und ist in die Teekanne umgezogen. Jetzt hat die Dauerschläferin wenigstens ein Dach überm Kopf.

 "Das Stacheltier muss weg!" Der kleine Bär zeigt auf den Kullerigel. "Ich will nicht meinen Hals riskieren," pflichtet ihm Gerome bei. Solange hier noch dieser wilde Krocketspieler mit seinem schwarzen Hut herum läuft, ist vor diesem Schlägertypen kein Flamingo oder keine Giraffe mehr sicher. Doch wenn es keine Krocketbälle gibt, gibt es kein Spiel. Das ist doch wohl logisch. Aber wohin? "Wir können ihn über die Straße tragen," schlägt der Langhals vor. "Der ist aber ganz schön pieksig," gibt die weiße Bärin zu bedenken. "Das ist typisch," schimpft der laufende Krocketschläger: "Als Nicht-Alice läufst du ja höchstens Gefahr, mit mir spielen zu müssen. Natürlich ist der pieksig! Dann such dir doch Gartenhandschuhe!" Der braune Junge überlegt: "Vielleicht kann man ja auch mit ihm reden." Die Giraffe hat gerade schon wieder etwas rascheln gehört und blickt sich hektisch um: "Dann aber schnell!"

Das ist doch verrückt! Ganz sicher völlig verrückt! Der gerade noch so gescholtene Hutmacher schüttelt so heftig die rote Mähne, dass der Zylinder darüber kräftig wackelt. Das gab es früher nicht im Wunderland: so kleine rote Fusselwesen mit blinkenden Propellern auf dem Kopf. Und ein Sputnik wundert sich, wie diese Riesen jemals fliegen wollen, wenn sie sich schwarze Filzungetüme über ihre Luftschrauben stülpen. Denn selbst wenn sie ihre Gedanken wie ein Sputnik sammeln könnten, unter Mützen, Kappen und Hüten können die Propeller keine Luft schrauben. Da wird der Dosenflieger wohl gleich eine kleine Platzrunde fliegen müssen. Damit klar ist, dass Hutmacherei der natürliche Feind jeder Luftfahrt ist. Dafür muss sich das Sputnik hnnnnggg nur arrrrgm ganz ohuuuhuh fest grmbl konzentrieren uuaahhhwweggggwwegg ....

Eine Grinsekatze mit Schnutenmund? Das geht doch nicht. Deshalb hat sich Lulu eine Grinsemaske gebaut, die sie sich jetzt immer vor Kußmäulchen hält. Und man bekommt ab jetzt auch kein ordentlicher Wort aus ihr heraus, das sie nicht mit einem schnippischen 'Hihihi!' verziert. "Gibt es für ein sauberes Schweinchen denn keine Aufgabe im Wunderland?" Schüchtern blickt sich die rosagesichtige Lina um, ob es denn nicht gleich etwas für sie zu tun gibt. "Hihihi!" kichert es hinter dem Papplächeln. "Nun ich bin ja nicht anspruchsvoll," versucht es es die junge Schweinedame noch einmal: "Bitte nur keine Stellung als mobiles Fußkissen. Das kitzelt immer so am Schweinbauch." Doch die einzige Antwort ist: "Hihihi!"


Fotos: W.Hein

Das kleine Schwein mit genauen Berufsvorstellungen kommt von Daria Sikora aus Polen. Die übende Grinsekatze ist von den Stepi-Bären aus Berlin. Das Sputnik ist über die Bärenhöhle Hannover von keuns & bears aus Belgien zu uns geflogen ... mit reiner Gedankenkraft. Den Hutmacher hat Anna Koetse in den Niederlanden ausgestattet. Alisa und Conroy kennen sich als Rica-Bären schon aus Detmold. Der Kullerigel von D'Lyell-Bears ist aus Neuseeland zu uns gerollt und Langhals Gerome von den Hampton Bears ist eine Giraffe von Kangeroo Island. Was für ein Durcheinander! Und die Schlafmaus hat schon bei Deb Canham in den USA selig geratzt. Eine ganz schön internationale Gesellschaft, die sich hier mit einer Nicht-Alice so ganz landläufig ordentlich wundert.


Montag, 22. Juli 2013

Hartporzellan



"Ich doch nicht ... ich bin so müüühüüde." Das sind die letzten Worte der Schlafmaus, als die Raupe wissen will, mit wem der Mützennager gerade noch gesprochen hat. Die wandelnde Schlafmütze kann sich an nichts erinnern. An keinen Feuerkopf, an keinen Hütchenbastler oder auch an keinen Fracksauser.

Die Maus will nur noch schlafen. Deshalb steigt sie in die zartwandige Tasse aus feinem Chinaporzellan, die schon im grünen Schatten wartet.

Doch entweder ist die Tasse geschrumpft oder die Schlafmaus Übertag gewachsen.

Sie kann sich heute drehen und wenden, wie sie will, Der müde Nager findet einfach keine bequeme Schlafposition. Er hilft nichts, das Müdnäschen wird noch mal los schleichen müssen.

Wenig später schlurft der träge Transuser mit seinem Kuschelkissen zurück. Das hatte er doch glatt beim letzten Mittagsschlaf unterm Elfenspiegel vergessen.

Ein gewellter Tassenrand macht noch keine schmiegsame Kopfstütze. Mit einem Kissen, das die Maus jetzt sorgfältig in die Tasse stopft, wird es eine knuffige Tassenhöhle.

Vielleicht könnte jetzt noch jemand das Licht ausknipsen ...

"Ich hab es gewusst, sie sind doch die Schlafmaus!" Der Hutmacher ist glücklich. Das muss ein bekanntes Gesicht hier im Wildwuchswunderland sein. Er hat gleich die Tasse erkannt. "Ist das nicht zu unbequem in so einer mickerlichen Porzellanhütte für Espressokaffee? Schlafen Sie doch lieber die Kanne, wenn sie wieder trocken ist. Ich würde auch einen Tee nehmen, um Platz im Schlafzimmer zu machen."

Ja! Ja! Ja! Die Maus muss jetzt kein Gespräch haben. Können diese großen Wachmänner nicht mal den Sabbel halten? Woher kommen plötzlich so vorlaute Schlafmangler und mischen sich überall ein? Die Schlafmaus prummelt sich noch einmal in der Tasse zurecht und grummelt weiter vor sich hin. Wahrscheinlich macht der Schlafentzug diese Traumlosen so lärmig und ungeduldig. Die sollen sich erst einmal eine Mütze Schlaf nehmen und morgen sieht man weiter.


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein

Die Schlafmaus und die Raupe hat Deb Canham ins Wunderland geschickt. Der große Hutmacher von Anna Koetse streift erst seit Kurzem durch unseren Garten und hat noch viel Zeit, die anderen Bewohner kennen zu lernen und sich von Zeit zu Zeit zu wundern.