Sonntag, 29. Januar 2017

Eine Pause vom Unheil



 Immer und überall Unheil verbreiten zu müssen ist ein schweres Brot. Dazu muss die ruchlose Hexe den lieben langen Tag noch Unholde durch die Küche scheuchen. Das wird selbst der rabenschwärzesten Seele manchmal zu viel.

 Dann zieht sich die grüne Hex in ihr Schuh-Kabinett zurück und träumt davon, eine ganz andere zu sein. Vielleicht so jemand, der an einem noblen 'Tag bei den Rennen' in Ascot 'den Pferden Pfeffer in den Arsch' streut. Die dafür wagenradgroße Hüte ausführt und sich dabei auf zierliche gepunktete Stockschirme stützt. 'Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen.' Hah, bei ihr grünt nur das Gesicht, wenn sie sich grün und grüner ärgert. Weil das Schlechte der Welt so viel Arbeit macht und es schwer ist, dafür gut ausgebildete Handlanger des Grauens zu finden.

 Die fliegenden Affen zum Beispiel flattern ständig zwischen den Schuhregalen hin und her und fegen dabei immer wieder ganze Bretter mit Stöckelschuhen, Blocksandalen und Pantoletten zu Boden. "Pass auf meinen Hut auf," raunzt sie ihren flatterhaften Helfershelfer an, als der laut schnatternd mit der spitzen Kopfbedeckung davon hüpft.

 "Ich hab gesagt aufpassen und nicht aufsetzen," keift sie, ihm mit dem Stockschirm drohend. Der Affe springt empört auf und ab. Er hat doch noch gar nichts gemacht. "Ich habe ein Auge auf euch!" Sie kneift ein Auge zu, dreht sich langsam um die eigene Achse und deutet dabei mit der Spitze auf jeden einzelnen dienstbaren Geist. Das letzte Mal hat ihr fliegendes Personal die Hutspitze abgeknickt und dafür die Krempe aufgekrempelt. Statt Furcht und Schrecken zu verbreiten, sah sie damit nur noch mitleiderregend aus. Jetzt schaffen die Affen lieber schnell einen Spiegel und das passende Täschchen herbei, um die Hexe wieder gnädig zu stimmen.


 Es ist zum verrückt werden. Nun hat sie schon so viele Schuhe. Aber nie scheinen die Richtigen dabei zu sein. Dieses Pink passt zu dem klassischen schwarzweißen Pünktchenmuster auf keinen Fall. Doch halt: "Nicht wieder wegpacken, du Flugprimat," schnarrt sie aufgeregt: "Geschwind herbei die roten Glitzertreter mit diesen hohen Absätzen … so schön spitz, das sie töten könnten."
 
Töten können diese Absätze sicherlich. Tödlich ist auf jeden Fall auch das Fußbett. Denn so sehr sich der eifrige Helfer auch müht, er bekommt den schlanken Schuh nicht über den stattlichen Hexenfuß. Da hilft wohl nur ein Zauberspruch. Doch leider vermisst die griesgramgrüne Frau schon länger ihren Zauberstab. Und vielleicht sollte sie ihre Schuhe nicht immer nur im Internet bestellen. Da kann sie Größe und Passform immer so schlecht abschätzen und am Ende heißt es: "Ich schrei' vor Schmerz."

 Dabei hat sie noch nicht einmal versucht, ihre neusten Schnallenstiefel anzulegen. Schließlich träumt sie ja nicht von einem Folterkeller mit 50 Schatten von Grau. Sondern nur von einem Tag beim Pferderennen mit Törtchen und dem heiteren Geplauder mit der abgehobenen Gesellschaft.

 Es ist ganz furchtbar. Mit so dicken Füßen wird sie nie einen ihrer mörderisch-schicken Schuhe tragen können. Ermattet sinkt sie auf die Liege. Die Flatterknechte schaffen schnell das Grammophon für tröstende Weisen herbei. Dazu soll das Kästlein mit Düften und Essenzen die schniefende Seele trösten. Auch sonst reißen sich die Helfer zusammen. Sie verbreiten nur noch still und sanft leises Chaos.

Ach, was hat sie doch für fürsorgliche Unruhestifter, die ihr sogar eine Tasse Tee herbeifliegen, ohne das Meiste dabei zu verschütten. "Oh ja, lasst mich noch ein wenig an dem Veilchenduft schnuppern. Es erinnert mich an Schierling, Belladonna und Arsen, die man damit so schön überdecken kann."

 Doch eigentlich gibt es nur eine Hilfe, wenn die Herrin so niedergeschlagen ist. Mit flinken Flügelschlägen bringt der Affe sie sogleich

Neue silberne Schuhe mit Pfennigabsätzen und großen Schleifen. Sofort kommt die gesunde grüne Farbe in ihr Gesicht zurück. Die elende Miene hellt sich wieder auf. Schon richtet sich das eben noch so mutlose, von allen guten Schuhen verlassene Modeopfer von ihrem eingebildeten Krankenlager auf: "Die sind großartig! Ich benötige jetzt nur noch den passenden Hut."


Fotos: W.Hein

Die Amerikaner kennen noch ein zweites WWW außer dem World Wide Web. Den meisten ist die 'Wicked Witch of the West', die 'böse Hexe des Westens', genauso vertraut, wie hierzulande Rotkäppchen, Schneewittchen und deren böse Wölfe und Schwiegermütter. Diese missgelaunte Zauberfrau mit grünem Teint und Spitzhut gehört zum 'Zauberer von Oz'. Und spätestens seit dem Kinofilm in Technicolor ist klar, dass Hexen auf glänzende rote Schuhe
versessen sind. Nun, unsere ruchlose Hexe hat inzwischen nicht nur ein Paar rote Schuhe sondern einen begehbaren Schuhschrank. Dafür sind ihre fliegenden Helfer auch nicht ganz so furchterregend wie in Buch und Film. Aber das hat Deb Canham auch absichtlich so gemacht, als sie mit Hexe, Affen und vielen weiteren Figuren die Welt des 'Zauberers of Oz' auf ihre eigene Art und Weise gestaltet hat. Vor den Filmaffen hatte sich ihr Sohn immer gefürchtet. Diese hier bringen wohl eher nur etwas Unruhe und leichtes Durcheinander.



Dienstag, 24. Januar 2017

Kalte Küche



 Wieder nichts. Nur leere Teller und luftgefüllte Schalen. Missvergnügt lässt der Kater die Tür wieder zuklappen.

Der gestreifte Mauzelmann hat inzwischen einen Stuhl zum Spültisch gezogen, um leichter Schubladen und Kästen nach leckeren Speisen durchsuchen zu können – bis jetzt alles für die Katz. In der Schale liegen aber nur scharfe Lakritzfiguren und quietschsüße Herzbonbons – das ist nichts für empfindsame Katzenzungen. Marcu sucht zwar herzhafte Leckereien, aber das ist keine Formsache.

Im Brotkasten liegt endlich ein Laib. Er gehört jedoch einem goldgewickelten Schokobären, der mit unendlich schwerer Süße lockt.

Frustriert springt der Kater von dannen …

 Endlich ist der Küchentisch dran. Die Siamkatz geht bis zum Grund der Schale. Dort ist zwar ein hübsches Blumenornament – aber auf dem Weg dorthin nur buntes Konfekt. Und den Süßkram gibt es sicher nicht in den Geschmacksrichtungen Katzenminze, Leberwurst oder Lachsöl.

Upps! Das sieht jetzt ziemlich japanisch aus. Nur sind dies nur Rollen mit Algen und Reis, bei denen jemand den Fisch vergessen hat.

Wie kann man eine ganze Küche so unkätzisch machen? Wer kocht denn hier? Und womit? Das ist doch alles eine Riesenfassade und Vorspiegelung falscher Tatsachen. Da werden extra teure Möbel und viel Technik angeschafft und dann bleibt die Küche kalt. Warscheinlich ist hier keiner, weil sich alle längst im Restaurant bedienen lassen.

 Und keiner denkt an die armen Katzen. Die in einem Haushalt leben, in dem man keine Mäuse mausen darf. Auf jeden Fall nicht die, die einen Rock tragen. Der Streifenkater stößt aus seiner gepeinigten Seele einen tiefen Seufzer aus. Den ja leider niemand hört.

Doch halt, vielleicht hängen da noch Essensreste am Geschirr in der Spüle.

 Oder es klebt noch etwas fettiger Bodensatz in den Töpfen auf dem Herd.

 Genny und Olivia nutzen nur schnell aus, dass zwei Miezen noch abgelenkt sind. Die Kater müssen noch jeden Topf, jeden Deckel und jede Pfanne ganz genau untersuchen.

Kleine Mäuse finden Süßkram überhaupt nicht unappetitlich – sondern überaus lecker. Und hier liegen die bunten Süßholzstücke zum Pfotengreifen nahe überall am Boden verstreut.

Feine Katzenohren hören immer dieses leise Mausetrippeln auf nackten Holzdielen. So wundert sich ein Kater über den offensichtlichen Besuch. Nur hätte er ihn nie dort erwartet …


 Da steht eine Maus in der Konfektschale. Genny hat ja gleich gesagt, dass es ein Fehler war, auch noch den Tisch abgrasen zu wollen. Es hätten doch schon die Bodenschätze gereicht.

"Ihr mögt doch kein Konfekt?" fragt Olivia die verdutzte Miez. Die kann nur die Schnurrhaare schütteln. "Dann habt ihr doch nichts dagegen, wenn wir uns bedienen?" Wieder Kopfschütteln. "Und dann ist es hoffentlich nicht so schlimm, dass wir den Rest in der Schale mit Füßen treten müssen."

So ziehen wenigstens zwei vollbepackt und glücklich ab. Und zurück bleiben darbende Samtpfoten, die gerade die einzig vernünftige Mahlzeit in dieser Küche wieder entschwinden sehen. "Miauuuh!"


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein

Die allgemeine Küchenlage ist im Haus inzwischen etwas unübersichtlich geworden. Da kann es schon mal passieren, dass die beiden Kater von Teddyana in einem Vorzeigeprojekt landen. Andererseits, wenn sich die beiden an unsere beiden grauen Damen halten, müssen sie garantiert keinen Hunger leiden. Denn im Alter mit einigen Malleschen kommen die beiden Hausherrinnen inzwischen auf vier bis fünf Mahlzeiten pro Tag, die sie aber fast nie ganz wegputzen. Dazu gibt es noch die Katzenfutterbar mit jeder Menge Trockenfutter. Und das lockt biswellen mit Tiefseefisch, Hochlandschaf und Flugentenbrust. Oder was sich die Hersteller noch alles an wohlklingenden Zusätzen in homöopatischen Dosen einfallen lassen. Nicht zu vergessen Cranberries, Aloe Vera und Rosmarin. Aber auch die Mäuse können sich nicht beklagen. Noch gibt es genügend Vorräte an Süßkram im Haus, die inzwischen gesundheitsbedingt gar nicht mehr so schrumpfen sollten.



Montag, 23. Januar 2017

Pompons, Puschel oder Bommels



Es ist nur eine Stellprobe im Fotostudio. Aber die kleine Schierliederin ahnt schon jetzt, dass es nicht einfach werden wird. Sie ist ja voller Begeisterung und wird mit den anderen mit feurigem Eifer und dauerguter Laune eine tolle Koro einüben. Aber die haben noch keine Ahnung und wollen nur wissen, was sie jetzt mit diesen Bommels machen sollen. Gibt es dieses schiere Liedern auch mit leckeren Zuckerwattekugeln?


Fotos: W.Hein

Das Bild mit den vier Deb Canham-Mäusen ist nur eine kurze Randnotiz. Wenn gerade Musicals mit 'La La Land' im Kino ihre Wiederauferstehung feiern, wird es auch bei uns irgendwann die große Showtreppe mit den tanzenden Gerippen geben, deren Proben ja schon länger laufen. Dazu wilde Akrobatik mit Puscheln und die Toccata von der Teufelsorgel bevor die Mumien sich entrollen. Entblättern passt da ja nicht. Oder die weiße Maus als Reschie-Schefin wirft alles über den Haufen und erfindet ganz neue Nummern. Aber mal abwarten. Abwarten heißt es auch
bei den Katzenbildern von diesem Wochenende. Sie warten noch auf den Text und die gefüllten Lücken der letzten Wochen können diejenigen suchen, denen das hier noch zu knapp ist.


Samstag, 21. Januar 2017

Weihnachtshelfer-Auszeit



Die kleine weiße Maus hat es sich auf dem abgewetzten grünen Sofa gemütlich gemacht. Die Reste vom Fest stören nicht weiter. Auch die grünen Mäuse haben die Ruhe weg. Als Weihnachtshelfer haben sie jetzt ja Monate Zeit, bevor es wieder hektisch wird. Deshalb kann eine kleine weiße Maus den beiden ganz ausführlich berichten, was all die anderen Figuren der Weihnachtszeit in der Zwangspause zwischen den Festen tun.

In der Hauptsache warten sie wohl in einem alten Gemäuer, denn überall drängeln sich die Hausgäste. Warum allerdings auch die Oz-ler hier ausharren wollen, wissen nur die Götter oder der allwissende Zauberer von Oz. Der bleibt allerdings auch hier verschwunden.

Vielleicht warten sie ja auf die nächste Kindertheater-Aufführung in der Vorweihnachtszeit. Wenn überall kleine Bühnen das Gewissen der Eltern ausnutzen, die in dieser Zeit sich endlich die Zeit für die Kinder nehmen. Auch wenn sie dafür Kinder-Märchen toll finden müssen. Oder die Großeltern mit dem Nachwuchs ins Gemeindehaus zum Laienspiel schicken.

   Hier wird es allerdings ziemlich eng mit drei ängstlichen Löwen, drei ungelenken Vogelscheuchen und drei polterigen Blechmännern mit deren Dorotheen, auch wenn davon eine Besetzung sicher ins Puppentheater gehört.
 
  Die Weihnachtselfen haben nur noch einen Platz auf dem Bücherschrank gefunden und keine Mausekönigin kann sie von dort runter locken. Es sei denn, sie hätte noch ein paar Weihnachtskekse, die noch nicht furztrocken sind.

Dem Blechbären wird es auch zu eng. Außerdem haben ihn die Weihnachtskekse auf eine Idee gebracht. Es muss alten Schuppen doch eine Küche geben. Wie sollen sie hier die Zeit herum bringen, wenn ständig der Magen knurrt. Es sei denn, regelmäßig kommt so etwas wie Weihnachtsgans auf Rädern.

  Ein Esszimmer hat dagegen schon der Weihnachtsmann gefunden. Aber außer ein paar Adventsdekorationen, ist hier nichts, um das Loch im Bauch zu füllen.

Die Ingwermaus entdeckt auch nur die Weihnachtspyramide auf dem Tisch. Springende Hirsche könnten sich doch eigentlich ganzjährig in den Wohnzimmern drehen. Warum gibt es einige Dinge nur zu Weinachten, aber beleuchtete Öltränenbrunnen, Blubber-Aquarien mit Plastikfischen und Wandteppiche mit "echter" Wasserfalloptik in allen LED-Farben zu jeder Jahreszeit?

Eine kleine weiße Maus kennt sich aus. Auch mit Ingwer-Mäusen. Das sind keine Ingeniöre, die keiner kennt: "Wer?" "Na Ing-wer!" "Gut, er hat einen Titel, ist so ein Techniker … aber wer ist es nun?" Das ist doch Unsinn und Ingwer ist auch nicht nur der Bruder von Ingmar. Das ist halt so ein Gewürz, das in Lebkuchen passt oder auch nicht. Es gibt Leute die sagen so und andere sagen so. Hauptsache so! Aber das wollte sie ja gar nicht erzählen: Also, nicht nur im Haus wird die Langeweile hin und her geschoben. Es gibt auch einen Dachgarten, der zu wenig Abwechslung bietet.

Auch das Ren überlegt, sich einen Zweit- und Drittjob zu suchen. Es ist doch öde, wenn es die ganze Zeit wieder auf die Adventszeit warten soll. So eine Hexe von Oz hat doch wenigstens zur Walpurgisnacht und an Halloween zu tun. Und kann im Weihnachtsmärchen immer noch die Kinder schrecken.

Überhaupt, warum warten sie eigentlich auf dieser tristen Dachterrasse? Sie könnten doch in den Süden ziehen, wo die Orangenbäume blühen. Der Wintermantel mit Pelzkragen kann hier so lange allein auf sie warten.
  
Die Schneeflocke fragt sich sowieso, ob sie nicht eine Fehlbesetzung ist. Weiße Weihnachten gibt es doch inzwischen nur noch in irgendwelchen Filmschnulzen. Vielleicht sollte sie lieber beim Osterhasen anheuern. Die Maus neben ihr findet die 'Schneeflocke' ganz schön proper. Wenn das mal nicht eine Menge zusammengepappter Flocken sind. "Das ist nur schweres Wasser!"

Die drei Knechte langweilen sich umso mehr. Im Restjahr könnten sie höchstens einen Zusatzverdienst als Feuermelder bekommen.

Das muss der Rolly-Polly-Santa mal wieder ausbaden. Die beiden anderen Rotröcke boxen ihn abwechselnd in die Seite, bis er ständig hin und her schwingt. "Heh!" rufen bringt da wenig. Die beiden können das Schubsen stundenlang durchhalten – wenn nicht sogar über Tage und Wochen. 

Auf der Treppe tauschen sich die Zugtiere nochmal über die letzten Touren aus. Das Hinterteil ist es leid, jedes Jahr hinten dran zu hängen. Können sie nicht losen, wer nächstes Mal der Kopf sein darf? Nö, das Vorderteil behauptet, nur es kenne sich mit der roten Leuchtnase aus.

Es bleibt ein Schaukel-Ren. Der blaue Weihnachtsmann kann ihm so viele Sporen geben, wie er will, es bleibt beim etwas ziellosen Gewackel. Nun hat er ja Zeit, sich einen Ersatz zu suchen. Oder er setzt das Tier auf Rollen und baut im Bauch einen Motor ein.
 
Der Weihnachtsstern im grünen Wams bleibt lieber in seiner Ecke. Den Rest des Jahres traut er sich kaum vor die Tür. Bei Tage fällt er mit der Dauerdeko auf, weil er irgendwie immer wie komplett aus der Zeit gefallen wirkt. Und nachts leuchtet der Stern überm Kopf, dass er weithin sichtbar bleibt. Also wieder nichts mit inkognito…

Die Mäuse überbrücken die Wartezeit mit Nikolausschach. Die Elfenhelfer haben sie längst abgeräumt, die Schlittenrens auch. Die Weihnachtsengel sind flügellahm, die Kamine und Tannen geschlagen und ohne die beiden Ruprechtknechte haben sie ihre besten Kämpfer eingebüßt. So wird es wohl noch ein langes Geschiebe werden.

Das kann jetzt bis zum nächsten Advent dauern, bis sich ein Weihnachtsmann von beiden in eine aussichtslose Position gebracht hat, Da hätte die Maus gern eine heiße Schokolade. Aber bis jetzt hat noch niemand in diesem Haus die allerwinzigste Kaffeeküche entdeckt.

Auch die Weihnachtsdrachen leiden ein wenig unter ihrer Spezialisierung. Es gibt zum Fest zwar weniger Konkurrenz, aber die Zeit ist dafür auch sehr kurz. Es wäre doch toll, wenn verschiedene Länder Weihnachten zu unterschiedlichen Zeiten feiern würden. Warum feiert Australien oder Südafrika nicht das Fest, wenn es bei ihnen Winter ist. Dicke Pelzkragen und ein Winterwunderland sind im Hochsommer doch immer fehl am Platze.

Eigentlich ist es doch ein Zeichen von Weihnachtsimperialismus, wenn die ganze Welt im Dezember auf eine kleine Wichtelwerstatt am Nordpol blickt und sich von dort die Traditionen diktieren lässt.

Och, die beiden grünen Mäuse finden es gar nicht so tragisch, dass der ganze Rummel spätestens nach dem 6. Januar vorbei ist. Sie fläzen sich gern auf dem Sofa und lassen den Weihnachtsmann einen guten Mann sein. So eine Saisonarbeit hat doch wenigstens einen geregelten Freizeitausgleich.

Fotos: W.Hein

Noch eine Geschichte, die in jeder Beziehung aus der Zeit gefallen ist. Das Thema, das vielleicht auch nur eine fast zufällige Ansammlung leicht merkwürdiger Motive ist, die auch nur entstanden sind, weil nach Weihnachten nicht alles sofort wieder verpackt worden ist. Ist es überhaupt ein Thema? Und dann haben die Bilder noch fast 5 Jahre im Speicher eines Servers verbracht, bis sich endlich genug Text für eine Veröffentlichung angesammelt hatte.