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Mittwoch, 1. November 2023

Blaue Schreckerstunde

 

Die kleinen Schrecker sind da. Victoria hat zur Halloweenparty im Naturkunde-Museum geladen und reichlich Süßes und etwas Saures versprochen. Das Herzhafte hat sie nicht erwähnt und das stört auch keinen großen Geist. Da kann maus ja drum rum greifen.

Kurz vor Mitternacht hat die Halloweenparty endlich begonnen. Das ist für keine Schrecker schon ganz schön spät, Normalerwiese ziehen sie ja schon kurz nach dem Dunkelwerden los. Also haben sie am frühen Abend nur eine kleine Runde in der Nachbarschaft gedreht – es muss ja noch Platz im Magen bleiben. Und sie haben vorgeschlafen, damit sie nicht am Buffet einnicken. 

Die grüne Treat kann es nicht fassen. Ein ganzes Tablett mit Kürbistörtchen und sie hat die freie Auswahl! Wenig später ist sie verzweifelt. Sie hat die freie Auswahl und kann sich nicht entscheiden. Wenn sie von Tür zu Tür zieht, werden die Süßigkeiten zugeteilt. Das ist dann doch der einfachere Weg. Nimmt sie jetzt den vorne links … dann bleibt der hinten in der Mitte stehen. Oder doch umgekehrt … vielleicht sollte sie mit was anderem anfangen. Schokomürbegeister oder Fratzenmuffins. Aber wenn dort auch zu viel Auswahl ist …

Die kleine Gruselelfe staunt über die sanft blubbernde Fledermausbrühe. Sie sollte schnell die Konfekttütchen davor sichern, bevor die grüne Tunke über den Rand geht und alles einschwämmt. Aber viel lieber hätte sie ja gern auch so einen kleinen Saurier als Kuscheltier.

Tabita hat nicht lange gefackelt und gleich zwei tiefstehende Saurier eingesackt, als die Museumshelfer abgelenkt waren. Dazu noch ein Konfektbeutel und jetzt ist noch Platz für zwei Kürbisküchlein. Eines kommt in den Beutel und das zweite gleich in den Bauch.

Das Einsacken ist doch die zweite Natur der kleinen Schrecker. Sie haben extra Taschen und Beutel mitgebracht. Doch nun wissen die Mäuse nicht so recht, ob sie die Packhilfen an der Garderobe abgeben müssen. Beim Buffet gilt wohl nur 'All you can eat' und nicht A'll you can pack' ... 

Die beiden Grünlinge überlegen noch mit der Mitternachts-Kürbissuppe. Ist die nicht viel zu gesund? Vielleicht verträgt sie sich auch nicht mit den ganzem Zucker, Palmfett und Schokoglasur, von denen sie sich normalerweise an Halloween ernähren. Sie hätten wahrscheinlich lieber eine Fruchtkaltschale oder grünen und roten Wackelpeter.

Der Buffettisch mit dem Süßkram kann sich über mangelnden Zuspruch nicht beklagen. Er musste schon ein paar mal nachlegen und viele Gäste schielen auf die noch leere Vampirtüte. Da würde noch viel mehr reinpassen, wenn maus mit einer eleganten Armbewegung die Tischdeko abräumt, die dann zufällig in die Tasche rutscht.

Auch Jack und Alice haben sich unter die Gäste der Halloweenparty im Museum gemischt und sich ihren Anteil an Süßkram gesichert. Das war ganz einfach, da hat niemand nach einer falschen Warze gefragt oder warum sie nicht komplett in Klopapier eingewickelt sind. Für alle Fälle hatte sich Alice noch eine LED-Stabtaschenlampe gesichert, um sich schnell von unten das Gesicht anleuchten zu können. Jack wollte dagegen ein 'Klabautermann incognito' sein, also einer, dem man das Klabauter-sein nicht ansieht. Alice findet das aber nicht besonders geistreich.

Die Schreckerspinne langweilt sich fürchterlich und wird übergriffig. Wenn alles dicht gedrängt auf Tischen liegt, hat die Tragkraft nicht viel zu tun. Alice und Jack überlegen, wie sie die acht Beine wieder vom Dino runter bekommen, bevor Victoria es sieht. Jack kennt sich zwar mit eigenen Klettertouren aus, aber bei Fremdbesteigungen ist er auch überfragt.

Die kleine Treat kann sich immer noch nicht entscheiden, welches der sechs Törtchen die meiste Cremefüllung hat. Dabei ist die Lösung doch so einfach. Wenn sie einfach eines nehmen würde, könnte sie sich danach noch ein zweites schnappen. bevor jemand am anderen Ende der Halle den letzten Kokosschokoriegel mit Gruselglitter abgegriffen hat.

Victoria ist endlich entspannt – fast. Es läuft gut und die kleinen Schrecker scheinen begeistert zu sein. Kurze Wege – reiche Beute! Und selbst Maulfaule bekommen reichlich Futter bis zur Maulsperre. Das könnte maus im nächsten Jahr noch mal machen. Albert ist dagegen froh, dass kein Rhabarberwein verteilt wird. Das würde die kleinen Meistergeister doch nur schläfrig machen und sie wollen doch durchhalten, bis auf den letzten Krümel. Albert hat nichts dagegen: Mehr für ihn, Hicks!

Das kleine Monster macht Pause am großen Gerippe. So eine Halloweenparty zur Mitternacht schlaucht ganz schön.Es hätte jetzt gern einen Hallowach-Kaffee. Oder ein Kürbiskernkissen. Das wäre jetzt sicher weicher als der nackte Knochenfuß.

Die blaßgrünen Vampire schlendern noch mal um die Tische. Wo sind die Beutel mit Himbeerblut oder wenigstens kleine Weingummivampire? Zur Not würden sie ja auch Lutscher als Sargnägel oder entspiegelte Schaumeier nehmen. Es sollte ein Schwarzes Brett geben – oder ein Flippchart – wo sie ihre Wünsche für das nächste Halloween aufschreiben könnten.

So langsam haben die kleinen Schrecker ihre Bettschwere und schleichen nur noch von einer Schlickerstation zur nächsten. Es wurmt sie dann doch, dass es noch Vorräte auf den Tischen gibt, weil die Augen dann doch größer als der Magen sind und Victorias Helfer immer noch eifrig nachlegen. Die Schrecker holen jetzt doch noch ihre Beutel und sacken noch etwas Wegzehrung ein. Es ist ein langer, ein sehr langer Heimweg und sie wollen zuhause sein, bevor der Morgen dämmert.


Idee: SchneiderHein    Fotos: Hein


Dienstag, 31. Oktober 2023

Nachts im Museum

 

Victoria steckt in den letzten Vorbereitungen. Und scheucht dafür alle noch mal richtig umher. Heute gibt es ein Mitternachtsbuffet im Museum. Eigentlich hätten Victoria und Albert ja ihr eigenes Museum dafür nehmen können – doch zur Gruselstimmung von Halloween passt das Naturkundemuseum mit seinen Schreckens-Echsen doch viel besser.

Die Kürbis-Mitternachtssuppe ist schon angerichtet. Halloween im Museum braucht ein warme Mahlzeit. Eigentlich sind die Helfer sogar zu schnell gewesen. Wenn jetzt schon die Suppenteller bereit stehen, werden sie wahrscheinlich eine Kaltschale sein, wenn die Gäste endlich eintreffen.

Victoria schickt Alice zu den anderen Buffettischen. Sie soll für die Halloweenparty im Museum schauen, dass es genügend Süßes gibt. Und nur ganz wenig Saures als Weingummi ...

Auch im Museumshop ist alles bereit für den Ansturm der kleinen Schrecker zur Halloweenparty. Die Kürbisdeko ist zwar etwas übersichtlich geraten, aber dafür gibt es auf dem Tresen kleine Schlickertüten zum Einsacken. Nur die Helfer sollen aufpassen: Die Dinos im Regal sind keine Mitnahmeartikel für Umme.

Albert kontrolliert noch mal die Dinos auf den Podesten. Er wollte ja überall noch Kürbisse verteilen und die eine oder andere Schaurigkeit verstecken. Aber Victoria hat sich durchgesetzt mit einer korrekten Darstellung der Urzeit. Damals gab es das orange Gemüse noch nicht! Die Raubsaurier hatten meist viel zu kurze Ärmchen. Wer hätte denn Fratzen in die prallen Herbstbollen schneiden sollen?

Das sieht ja alles so lecker aus. Alice würde ja gern naschen, aber dann reicht sicher nicht mehr für die Mitternachtsparty im Museum. Aber sie könnte sich ja unter die kleinen Schrecker mischen und dann zugreifen. Doch wo bekommt sie jetzt noch ein Kostüm her? Sie kann ja schlecht als blauer Geist – bitte recht freundlich – auftreten.

"Jack, komm sofort aus den Exponaten." ruft Alice leicht verschnupft. Es ist doch immer dasselbe mit dem blauen Jungen. "Und bring die Dinos nicht durcheinander." Vorne ist die Japanecke und dahinter stehen die Giganten aus Argentinien. Da kann Jack nur müde grinsen. Wie soll er denn so einen riesigen Giganotosaurus umher schubsen können? 

Wenig später ist Jack dann doch verschwunden. Er sitzt weder unter den Buffetttischen zur Halloweenparty und noch futtert er im Schutze des Tischtuchs schon mal Grabkuchen und Huibuh-Kekse. Noch versteckt er sich in der Kürbisecke oder turnt durch die Dinos auf den Podesten. Alice hat überall nachgeschaut. Wo steckt der kleine Mäuserich?

Auch Albert schaut sich alle Dinos noch einmal genau an, ob da nicht etwas Pelziges hervorlugt. Was da auch nicht hingehört, wenn es einen blauen Matrosenkragen trägt. Denn Matrosen gab es in der Urzeit auch nicht – da braucht nicht einmal Victoria fragen.

Die Helfer bereiten sich inzwischen auf den Ansturm der kleinen Schrecker vor. Die ersten Gäste werden bald kommen, um das Buffet zu plündern. Da muss alles vorher 'pickobello' sein. Damit der Unterschied zu danach "Einfall der Randalen" auch deutlich wird.

Die letzten Vorbereitungen zur Mitternachtsparty im Museum sind fast abgeschlossen. Nur Alice und Albert suchen immer noch Jack. Bis jetzt haben sie den kleinen Matrosen noch nicht entdecken können.

Plötzlich ist Jack wieder da und will Alice nicht verraten, wo er die ganze Zeit gewesen ist. Victoria ist endlich zufrieden: Die Mitternachtsparty zu Halloween kann rechtzeitig beginnen: "Öffnet die Eingangstüren, die kleinen Schrecker warten schon." 


Idee: SchneiderHein   Fotos: Hein

Montag, 31. Oktober 2022

Schrecklich lange Ringelsocken

 
Das ist die 'Ofentüre', die kleine weiße Maus ist überzeugt: Nach so einer langen Pause "kann man nicht mit der Tür gleich ins Haus fallen." Da braucht maus eine Ofentüre. Wobei sie sich fragt, warum das jetzt besser ist, wenn sie erst am Heizgerät herum rackelt.

„Zu spät, zu spät, viel zu spät,“ murmelt die Fledermausmaus. Sie hätte eher los fliegen sollen. Denn wenn die anderen schon weg sind, wird sie mit knurrenden Magen wieder nach Hause fliegen müssen. Wobei, ihr Reittier hätte nichts dagegen, bringt doch jeder Schokoriegel, jeder Karamellbollen und jeder Kuchenbatzen zusätzliches Fluggewicht, das es danach durch die Luft schleppen muss.


„Zu spät,“ grummelt auch die kleine weiße Maus, die kleinen Schrecker haben wieder die ganz ganz langen Ringelsocken an. Denn noch ist sie allein am Treffpunkt für die große Schlickersammelaktion in der Nachbarschaft. Zwei Jahre Pandemie haben die Naschmäuse komplett aus dem Tritt gebracht. Dabei ist doch in diesem Jahr so wichtig, rechtzeitig anzufangen!



Das ist doch unfair! „Ich bin schon da,“ ruft die Kürbismaus. Aber sie bleibt halt auch da und macht die Homebase für die ganzen Außenteams, die gruselnd durch die Nachbarschaft ziehen und „Süßes oder Süßes!“ rufen. Sie haben sich nämlich überlegt, dass dieses ganze saure Zeug, das einem den Mund zusammenzieht nur Ballast ist, den sie sowieso nicht wegschnabulieren wollen.

Idee: SchneiderHein / Fotos & Text Hein

Nach langer Zeit sind sie wieder unterwegs: Die kleinen Schrecker von Deb Canham. Wobei unterwegs ist hier noch ein großes Wort. Aber auch der weiteste Weg beginnt mit einem ersten Schritt … oder bei einer Kürbismaus mit einer sanften Neigung. Alles weitere werden wir sehen.

Wenn Schokolade am falschen Ort ist

 So fängt es an

Endlich kommen die kleinen Schrecker zur großen Nachbarschaftshilfe. Sie wollen die umliegenden Häuser von all dem lästigen Süßkram befreien, mit dem sich die Leute belastet haben. Es ist ja auch viel gesünder, wenn sich die Nachbarn nicht einem Zuckerschock aussetzen würden. Das schwere Los würden sie ihnen ja gern abnehmen - nicht zu schweren Herzens. Aber im Augenblick hängt die schwarze Katze in der Lichterkette. Sie werden sich wohl einen anderen Weg suchen müssen.


Langsam füllt sich der Sammelplatz. Aufgeregt eilen die hungrigen Mäuler von allen Seiten herbei. Im letzten Jahr war es ganz schön schwer, nur auf Abstand zu schrecken. Vor allen Dingen, weil sie doch nur die kleinen Schrecker sind. Da hätten sie gut ein Vergrößerungsglas und Megafon gebrauchen können. Doch dieses Jahr rücken sie den Nachbarn wieder auf die Pelle, bis die den kalten Hauch des Minztäfelchens spüren.


"Die Kürbisse müssen raus!" Die kleine weiße Maus muss hier Prioritäten setzen. Sie holen nur ab und sind doch kein Bringdienst! Da nimmt dieses Dekogemüse viel zu viel wertvollen Platz weg. Mit den leeren Bollerwagen müssen sie losziehen, wenn sie heute reiche Beute machen wollen. Und diese nicht auf dem Gehweg zurücklassen wollen, weil es so weite Wege werden. „Es ist schließlich Inflation,“ ruft die Chefsammlerin.

'Inflation', davon haben die Jungs auch schon gehört. Verwundert müssen sie nun feststellen, dass das nicht mehr Schokoriegel pro Haus bedeutet. Es heißt, dass die Schokoriegel teurer werden, dafür dass die Hersteller auch noch kleinere Riegel in die selben Tüten stecken. Und dann können die Leute auch nicht mehr heizen, wenn sie das Haus voller Schokolade haben. Na, da können sie ihnen helfen: Die Schrecker holen den Süßkram ab, bevor der beim vielen Heizen noch schmilzt.

Über die Jungs kann die naseweise Maus nur den Kopf schütteln. Natürlich nur so, dass der hohe Hexenhut dabei nicht vom Kopf rutscht. Der Wagen muss jetzt endlich frei werden, damit das große Sammeln beginnen kann. Sie werden sich aufteilen und mehr Schreckertrupps aussenden. Damit sie mehr Häuser schaffen und den Schokoschwund ausgleichen. Sie üben auch noch mal den schnellen Wechsel von 'abgründig blicken' … zu 'notleidend heischen', damit sie auch in kleinen Teams erfolgreich sind.

Auch Sackkarren sind gut für die weiten Wege. Nur sollte man sie im Schatten auf der Straße stehen lassen. Wenn maus damit bis vor die Haustür rollert, sieht es wohl doch nach dem großen Abräumen aus. Dabei ist es doch nur ein Notprogramm, da sich auch kleine Schleckermäuler mit den neuen 3Ks der Hausfrau beschäftigen müssen: Krieg, Korona und Klimawandel. Wenigstens ihr Abtransport ist doch schon nachhaltig.

Einige Sammlerinnen haben doch wegen des virulenten Virus‘ ein mulmiges Gefühl. Die kleine weiße Maus wischt die Bedenken beiseite. Maske ist o.k., solange kein lachendes Einhorn darauf ist. Beim Schlickerkram nehmen sie nur den gut verpackten und die Maus bekommt noch ein Desinfektionsspray, mit dem sie alles vorm Einsacken einsprühen kann. Und dann sind sie ja auch schnell wieder weg, weil die nächste Schaumwaffel schon hinter der nächsten Tür wartet.

Jetzt wird noch schnell die Mitternachtssuppe gecheckt, die schon munter vor sich hin köchelt, während die kleinen Schrecker sammeln gehen. ‚Mitternacht’, na hoffentlich dauert das Einsacken heute nicht so lange. Und die letzten Tage waren so spätsommerlich, dass sie vielleicht besser eine Kaltschale aufgesetzt hätten.

Jetzt geht‘s los, die Fledermausmaus startet durch und dreht eine erste Runde durch das Viertel. Sie wird die Sammeltrupps im Blick behalten und die kleine weiße Maus informieren. Damit auch kein Haus vergessen wird, auch wenn die Lichter nur nach hinten raus leuchten…

Idee: SchneiderHein / Fotos & Text Hein


Ein Nachtrag – ohne deshalb gleich nachtragend zu sein:

Ach ja, der Klimawandel, der Trippel-Fußabdruck einer Maus und das ewige Energiesparen, das alles müssen auch kleine Schreckerinnen im Blick behalten. Das macht die schönsten Gruseleffekte ganz schön schwierig…

Zum Beispiel Grusellicht von unten - sieht natürlich besser aus - wenn es richtig dunkel ist. Das lässt die Schokolinsen nur so sprudeln. Kostet aber wahnsinnig viel Energie und darf deshalb nur ganz gezielt angewendet werden. Also werden sie im Dunkeln mit Funzellicht zu den Häusern ziehen und warten bis jemand aufmacht. Aber dann … Schockschokoladennot!

Im Dunkeln schockt das Grusellicht viel besser. 

Das sieht ein kleiner Kater auch so und verzichtet auf seinen Halloweensnack.


So geht es weiter

Wann schläft das Auge des Gesetzes?

So fängt es an

Das geschah davor 

Ein paar Stunden später tanzen nicht nur Geister um den selbstleuchtenden Blubberkessel. Auch die kleinen Schrecker sind glücklich heimgekehrt. Sie halten sich bei der Mitternachtssuppe an den köchelnden Kessel über dem Feuer oder noch besser an ihre reiche Beute.

Eine reiche Beute haben die kleinen Schrecker in der Tat. Die kleine weiße Maus ist stolz auf ihre Schlickersammler. Alle haben volle Taschen mitgebracht und den Schokoschwund an der Tür durch mehr Häuser ausgeglichen.

Eigentlich könnten sie alles gleich verteilen, um sich den Magen sofort zu verrenken. Aber es ist nicht genauso toll, in einem Süßwarenladen zu sitzen, statt in einem Haufen Verpackungsmüll ohne gelben Sack.

Wenn es jetzt nichts zu schlickern gibt, können sie ja auch Party machen und abhotten. Mit hungrigem Magen springt sich leichter. Obwohl, einige Mäuse würden lieber ein wenig flacher hüpfen.

Am Wildesten treibt es die Geisterspinne. Sie wirft alle acht Beine in die Luft als tanze sie auf einer heißen Herdplatte.

Die Party dauerte noch die ganze Nacht. Denn kleine Schrecker sind große Langschläfer. Und wenn die kleine weiße Maus als Chefaufpasserin endlich einnickt, bekommen alle doch noch eine Mundvoll Betthupferl.

Idee: SchneiderHein / Fotos & Text Hein


Donnerstag, 31. Oktober 2019

Wer schreckt die Schrecker?



Kürbisse rollen, Nebel wallen, Geister heulen – vor Lachen. Denn es ist wieder Halloween!

Die kleinen Schrecker sind ganz schön weit weg von zuhause. Die Chefin hat sie ganz, ganz weite Wege geschickt, um die Nachbarn zu schaudern und dafür um Ihren Süßkram zu erleichtern.

Der Nachteil von ganz, ganz weiten Wegen zu den Nachbarn sind die ganz, ganz weiten Wege wieder zurück. Da kann der Schrecker vom Wege abkommen, den Weg verlieren und dabei alles weg schnabulieren.

Die Frage ist nicht, 'wer' schreckt die kleinen Schrecker. Sondern 'was' schreckt sie: Allein durch die Nacht zu tapsen – was sie wenigstens zusammen tun. Auch die Mäuse schleppen sich müde durch das Dickicht und die Kürbismieten. "Werden die morgen wieder zurückgegeben beim 'Rent-a-Pumpkin'?" Immer noch besser als 'Rent-a-Pumpgun' – in Amerika wären das sicher zwei Läden direkt nebeneinander.

Die Chefin ist selber aufgebrochen, um ihre hungrigen Horden der Schlickerkramsammler wieder einzusammeln. 

Doch so schnell die Ringelstrumpfspinne auch über die Betonfläche mit flirrenden Achtbeinen hastet, von ihren kleinen Schreckern findet die kleine, weiße Maus keine Spur.

Die naseweiße Chefin zeigt mit dem Zauberstab immer wieder in neue Richtungen. Und das Spinnentier folgt willig dem Stern. Aber bis jetzt finden sie nur einsame, hämisch grinsende Kürbisse, die voller Schadenfreude eine immer hektischere Suche begleiten. Die anderen Mäuse hat scheinbar der sanfte Nebel zwischen Gräsern und buntem Blattwerk verschluckt.

Hinter den Nebeln haben die kleinen Mäuse immerhin die drei Monster gefunden. Oder umgekehrt. Auf jeden Fall ist es gut, dass sie nicht mehr allein sind.

Die Gruselmaus ist schon jetzt mit den Nerven fertig. Die ganzen gesammelten Vorräte sind längst als Wegzehrung wieder draufgegangen. Ihre Sammelbox nimmt sie nur mit, um für das nächste Jahr auf den Kurzstrecken wieder einsacken zu können.

Sie haben die letzten Vorräte zusammengelegt und es ist ein echtes Drama. Wie sollen sie mit den paar Schlickersachen nur bis zum Haus kommen? Weiß überhaupt jemand, wohin sie jetzt laufen müssen?

Voller Panik greift sich die grüne Maus im Karorock einen Spinnenkrapfen und schlingt ihn hastig runter. Die anderen können nur fassungslos zusehen, wie schnell die Zuckerladung in der Schnute verschwunden ist. Wieder ein Stück weniger. Die Vorräte werden nie und nimmer reichen. Sie werden unter Unterzuckerung darben.

Auch andere scheinen ihre missliche Lage zu ahnen.

Die Hexe hat das große Monster mit neuen Zuckerwaren ausgeschickt.

Eine riesige Box voller Naschwerk, mit Gummifledermäusen, Schokovampiren und Schaumkürbissen eilt zu den kleinen Schreckern. Wenn sich jemand mal zeigen würde. Unsichtbare Schrecker sind eigentlich gar keine. Weil sich dann niemand gruseln kann.

Die "Unsichtbaren" drängen einander zum Aufbruch. Wenn sie noch länger hierbleiben, wird es nicht besser werden. Es wird bald dunkel und die letzten Keksreserven werden sicher nicht bis zum nächsten Morgen reichen.

Da entdeckt Midnight bunte Lichter, erst ganz verschwommen mit breiten Höfen. Dann werden sie knatternd, knarzend immer kräftiger, bis sie zu einem Lastwagen mit Blink-Blink-Girlande werden.

Das ist offensichtlich eine Kehrauskarawane, die kleine Schrecker einsammelt und nach Hause fährt, bevor sie noch verloren gehen.

Die Mäuse und Monster sind begeistert – sie werden gerettet. Aufgeregt winken sie mit den Gruselstäben in den Pfoten und laufen zu den Lastwagen – ach was – Lustwagen.

Der erste Wagen scheint aber schon voller Findlinge zu sein. Denn er fährt einfach durch – ohne anzuhalten.

"Wir nehmen den nächsten…" Zurück bleiben wollen die Mäusemädchen auf keinen Fall. Wenn es schon eine Mitfahrmöglichkeit gibt, wäre es doch blöd, diese fahren zu lassen.

"Es wird Zeit, da kommt der letzte Wagen." Die Maus drängt und das schwarze Monster wird ganz wuschig. Wo ist die Umhängetasche geblieben? Sie ist längst leer, aber sollte deshalb nicht einfach verlegt werden. Verlegen murmelt es "gleich, ja gleich" und blickt dabei immer 'unauffälliger' in die Runde.

"Jetzt geht's los!" Die Mäusemädchen sind erleichtert. Das blaue Monster popelt verwundert in der Nase. Geht's … geht's … es sind doch Kraftwagen, die auf Rädern rollen?

Schnell klettern Monster und Mäuse auf die Ladefläche. Die Flattermaus reicht von oben eine helfende Pfote, damit es schneller geht.

Die Lastwagen haben sich schon wieder in Bewegung gesetzt, als plötzlich eine Maus aufschreit: "Wir haben jemanden vergessen." Das schwarze Monster ist erst aufgeregt zwischen den Wagen umhergelaufen, konnte sich nicht entscheiden. Dann hatte es seinen Beutel zwischen den Kürbissen vergessen. Als es endlich bereit ist, sind die Schrecktransporter schon unterwegs.

Die neuen Schlickervorräte werden wohl zu spät kommen. Oder sie machen drei Speisewagen auf, wenn sie den Konvoi der Laster einholen können.

Dabei stehen die Chancen gar nicht so schlecht, denn zu schnell kommen die Wagen nicht voran. Vielleicht hätten die Fahrer weniger Wert legen sollen auf eine dramatische Beleuchtung ihrer Gesichter von unten. Wenn es immer dunkler wird, würden die weißen Scheinwerfer mehr helfen, den Weg nach vorn auszuleuchten.

Inzwischen holt das schwarze Monster doch noch mit drei sausenden Rädern auf.

Eifrig winkt die Maus: "Schneller! Schneller! Sonst sind wir weg." Das soll dem Monster nicht noch mal passieren, so tritt es kräftig in die Pedale. Das muss es auch, damit der Schwung hält, bis die andere Pedale sich nach oben schiebt. Monster haben leider zu kurze Beine, um bis nach unten durchtreten zu können. Aber die Angst, wieder zurück zu fallen, ist ein kräftiger Motor.

Die kleine weiße Maus kratzt sich mit dem Zauberstab hinterm Ohr. Sie irrt schon so lange durch den Nebel. Von ihren Schreckern sind immer noch keine Schwanzspitze, Mäusespeck oder Flatterflügel zu sehen.

"Wir müssen nach rechts. Nein, nach links. Oder volle Spinne mitten durch." Oder doch ganz woanders hin.

Fotos: W. Hein

Die kleinen Schrecker sind alle von Deb Canham. Da es inzwischen noch nicht einmal die eigene Webseite gibt, hat sie für sich das Kapitel 'Miniaturmäuse & mehr' wohl leider abgeschlossen.

Ungeduldig haben die kleinen holden Unholden im Haus gewartet, dass sie die Nachbarn heimsuchen konnten. Doch im strahlenden Sonnenschein schreckt es sich nicht so gut. Dann tollen auch zu viele graue Katzen durch den Garten, die mitspielen wollen. Manchmal bleiben die Samtpfoten aber auch bis zum Abend …