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Dienstag, 6. Juni 2017

Das große Fressen



Die Freifrau Türanno muss sich sputen, soweit es ihr ausladender Kopfschmuck zulässt. Sie kann ja nicht wie ein zerrupftes Huhn aussehen, wenn sie gleich ihren großen Auftritt hinlegt. Hoffentlich haben die anderen noch nicht angefangen. Aber zu früh kann sie auch nicht auftauchen, wegen des Auftritts. Da braucht sie doch ihr gebanntes Publikum. Außerdem hasst sie es, wenn sie auf andere warten muss.

Die Rexi hat eingeladen zum Kaffeeklatsch mit Erdbeertorte an Schlagsahne, und alle Dinotussen haben sofort zugesagt. Jetzt verteilt die grüne Saurierdame des Hauses mit zuckersüßem Lächeln schon die ersten Tortendreiecke, als Frau Türanno endlich mit lautem Hallo an der Tafel auftaucht. Sie beginnt sofort ein Bussi hier und ein Bussi da in die Runde zu werfen: "Ach meine Guteste, das Sie schon hier sind. Ich hätte es ja fast nicht geschafft, es ist ja immer in dieser Urzeit so viel Verkehr."

"Typisch," tuschelt die Alloschnepfe mit der Bari-Onyx. "Erst kommt die holde Dame auf die letzte Minute, und nun will sie wieder den Ehrenplatz haben." Das würde die Alloschnepfe der herrschsüchtigen Freifrau von der Teerkuhle natürlich nie Ins rasiermesserscharfe Gebiss sagen. Die alte Dame würde es auch gar nicht verstehen: Was dieser Zwergenaufstand von Echsen soll, die noch nicht einmal die höhere Kreide geschafft haben.

2a-Hörnchen und 2b-Hörnchen, die eineiigen Zwillinge haben sich zwar vor dem Schlüpfen einen Eidotter geteilt und wahrscheinlich auch den Verstand, aber dennoch will jede Echse einen eigenen Teller. Nur beim Erdbeertörtchen wollen beide dasselbe und … öh, äh … Kaffee haben sie noch nicht probiert. Vielleicht gibt es für beide auch ein Schälchen Säugermilch.

Die Prädatorin hat sich von hinten an das Kuchenbuffet herangeschlichen. Bis Frau Türanno huldvoll alle gegrüßt hat, und die Rexi jedem das passende Kuchenstück zugeteilt hat, ist der hungrigen Bestie am Buffet doch längst der Sabber aus allen Mundwinkeln getropft. Da macht sie ihrem Namen als Raubsaurier lieber alle Ehre und greift zur Selbstbedienung. Das ist doch höchstens etwas Mundraub.

Auch direkt an der Tafel haben die Erdbeeren ein kurzes Leben. Da bekommt Rexi schon beim Zusehen Schnappatmung, wenn ihr dabei rhythmisch die Luft wegbleibt. Diese Planschkuh von Reptilin hat vielleicht Klunker satt am Faltenhals, aber immer noch keine Kinderstube, so wie sie den Kuchen mit einem Happs runter schlingt. Frau Türanno hat sicher recht, dass die Reptilin sicher aus einem Eierbrutschrank von einer dieser Zirkusinseln für nachgemachte Dinos stammt.

"Meine Liebste," versucht Rexi den letzten Rest an Benimm zu retten, bevor der gleich mit der Torte im Schlund der gierigen Reptilin verschwindet: "Meine Liebste, sie wissen doch: Hastig heruntergeschlungen wird die auch zarteste Versuchung zum Hüftgold, dass schwer auf die Knochen drückt. Es besteht kein Grund zur Eile, wir haben doch Kuchen satt."

"Grumpf, neöiiin sött bön öch noch lange nüchd," schmatzt die Reptilin mit vollem Maul, bevor sie gleich das nächste Stück hinterherschiebt. Sie kennt 'Büffetts' nur aus dem Urlaub als 'All-ju-kän-ieet'-Angebote. Und das heißt, alle laden sich gleich beim ersten Durchgang die wildesten Kombinationen von Vorspeisen, Fisch, Bratensoße und Süßspeisen turmhoch auf den Riesenteller, als wenn es keine zweite Runde gäbe. Die sieht dann auch ziemlich kümmerlich aus. Und dieses feine Porzellan ist auch ziemlich mickrig, da passen kaum zwei Stücke drauf. Schnell noch eine Tasse Kaffee hinterhergespült. Sie muss noch mal zu den dahinschwindenden Kuchenplatten.

Rexi hat sich eine Kuchentafel mit Stil gewünscht und entsprechend der Jahreszeit alles mit Erdbeeren dekorieren lassen. Auch die Torten, Kuchen und Flans sind mit den roten Früchten gefüllt, belegt und dekoriert. Passend hat sie dazu das feine Erdbeerporzellan auflegen lassen. Ja ihre Tafel hat sicher Stil. Bei der Gesellschaft hat die Gastgeberin so ihre Zweifel. Es ist aber auch schwierig, genug Damen der Urzeit zu finden, die eine Kuchengabel mit derselben Anmut in der kleinen Krallenhand halten, wie sie noch vor ein paar Stunden voller Wildheit einen trägen Pflanzenfresser gerissen haben. Da können sie sich neuerdings noch so sehr mit Federn aufrüschen, darunter lauert immer noch das eiskalte Reptil.

Da kann ihr die Freifrau Türanno nur zustimmen: Wenn ihre Dinotage eines Tages gezählt sind, dann liegt das sicher daran, dass die feine Lebensart nur eine dünne Tünche ist. Wie wollen die Damen jemals den Aufstieg schaffen und sich eine gute Partie sichern, wenn sie nicht wissen, welches Besteck sie zuerst nehmen sollen? Die wissen, dass eine Dame von Urwelt nicht mit vollem Rachen spricht und Knochen bei Tische nur leise knackt. Gut, Erdbeeren haben jetzt keine Knochen, aber es geht doch ums Prinzip! Da müssen sie ja schon willfährige Gespielinnen sein, wenn sie sich rechtzeitig einen reichen Säuger für die Neuzeit angeln wollen. "Doch meine Damen, Schönheit vergeht, Manieren bleiben!" Spricht's und nimmt nur ein kleines Stück mit spitzen Krallen, um zu zeigen, wie es sich für eine Dame geziemt. Dabei spreitzt sie noch nicht einmal die kleine Kralle ab. Aber darauf braucht sie sich nicht zu viel einzubilden: Sie hat nur zwei Krallenfinger am Arm und die müssen schon den Kuchen halten.

Schnell scharrt Bary-Onyx Sand über das Missgeschick. Wenn Frau Türanno gerade mal wieder Lektionen in Benimm erteilt, muss doch niemand sehen, dass ihr das feine Porzellan vom Tisch geknallt ist.
Alli beruhigt 2a-Hörnchen und 2b-Hörnchen. Sie können sich ruhig noch ein Cremeröllchen auftun. Jede von beiden! Die Freifrau ist eben noch nicht in der neuen Zeit angekommen, wo alles etwas zwangloser ist. Jeder kann sich hier sattessen und muss kein Anstücksstück auf Teller zurücklassen. "ich hab doch nur ein Röllchen. Wo bekomme ich denn dieses Anstandsstück?"

Zwei kleine Säuger sind es müde geworden, auf ein eigenes Erdbeerfest zu warten. Wenn sich hier die Tische unter der Last von Süßspeisen biegen, fällt es doch sicher nicht auf, wenn ein Mausebissen fehlt. Die kleine weiße Maus hat sich gerade ein Törtchen gesichert, als Klein-Alice schon zum Aufbruch drängt. Ihr ist die Nähe zu so vielen geifernden Räubern nicht geheuer.

Da ist es schon zu spät. Eine Bary-Onyx hat die beiden entdeckt und überhaupt keine Lust, die zuckersüßen Köstlichkeiten mit zwei haarigen Leckermäulern zu teilen. "Habt ihr überhaupt eine Einladung?" blafft sie die Mäuse an. Hofftlich haben sie nichts Schriftliches, sie kann doch nicht lesen. Denn Schrift und Schule wird doch erst lange nach den Dinos erfunden.

Der weltbeste Saurierforscher wundert sich mal wieder, wo seine Raubsaurier geblieben sind. Seid Stunden hat er keinen Raffzahn und keine Schwanzspitze mehr gesehen. Normalerweise wissen die Mädels doch immer, wohin die plötzlich wieder aufgerüschten Fressmaschinen verschwunden sind.

Doch Nelleke zuckt nur mit den Schultern. Sie hat die Dinotussen heute auch noch nicht gesehen. Auch von der kleinen weißen Maus fehlt jede Spur …


  Hier geht es noch weiter.


Idee Erdbeerfest: SchneiderHein     Fotos: W.Hein


Diese Fotos schlummern jetzt fast schon ein Jahr auf der Festplatte. Am Anfang durften sie nicht gezeigt werden (Das Warum folgt im nächsten Post) und danach war die Erdbeerzeit vorbei. Doch jetzt wird es endlich Zeit, diese Geschichte zu erzählen.
Nachbars Kater Cäsar hat vor einem Jahr die Katzentradition des Hauses aufgenommen, dass die Bärenshootings genau inspeziert werden müssen, bevor sie auch von den Samtpfoten abgenommen werden. Erst wenn alle Bären beschnuppert und einige von den Tatzen geholt worden sind, kann weiter fotografiert werden.

Mittwoch, 10. Juni 2015

Blutwurst


Allzeit bereit! Das ist auch das Motto der Dinoforschung. Da ist es wichtig, dass die Ausrüstung immer gut in Schuss ist. Deshalb ist mit dem Samtosaurus ein Teil der Dinoforschung gerade dabei, jedes Stück genau zu untersuchen und auf Funktion zu prüfen. Erst hat er mit dem Megafon über den Steg gebölkt. Jetzt ist die Handleuchte dran, die mit Pfotenbetrieb die Spurensuche rund um die Uhr erlaubt. Obwohl Anna die Nachtechsenpettitionen bis jetzt immer verboten hat.

Ups! die Elehdeh-Lampe blendet Delwyn, so hell ist der Lichtschein. Schnell kneift er die Augen zusammen und legt die Kurbellampe beiseite. Er hätte nie gedacht, dass ein paar Umdrehungen mit der Kurbel so viel Licht machen können.

"Ich habe ein ganzes Rudel fieser Dinoroboter im Garten gefunden!" Aufgeregt stürmt Linus heran. "Die sind furchtbar bissig und müssen wieder weg!" Was soll denn das für eine Dinoforschung werden, wenn man nicht mehr in Ruhe alles umpflügen kann? Weil hinter jedem Busch plötzlich ein wilder Haufen gefährlicher eiskalter Maschinenraptoren lauert, der kleine Bären fressen will.

"Pah, eine Taschenlampe beeindruckt die sicher nicht!" Die Dinoforschung muss die fremden Maschinenwesen wieder aus dem Garten vertreiben und der Samtosaurus muss dem weltbesten Robotvertreiber dabei helfen. Aber mit Brülltüte, Kurbellampe und Klappspaten werden sie da nichts ausrichten können. 

"Dann nehmen wir die Laserschwerter!" Delwyn hat immer gedacht, das kein Dinoforscher ohne ein Lichtschwert auf eine Entdeckungs-Äkspedissiom gehen sollte. Vielleicht muss er ja nur ein paar olle Knochen ausbuddeln. Aber vielleicht muss er ja auch Killahdinos aus dem Weltraum niederkämpfen.

Laserschwerter, das ist eine großartige Idee! Linus ist begeistert und um so mehr, dass Delwyn gleich mitkommen will. Diesen blöden Dinoblecheimern hauen sie jetzt mal kräftig auf den ekligen Elektrikkopp.

Die 'Dinoblecheimer' warten schon. Leise zischen die Ventile und knurren die Elektroden der Oberraptorin. Die anderen Kampfbestien sind viel ungeduldiger, verständigen sich mit lautem Kreischen und klappern mit den dicht bezahnten Kiefern. Die Chefkriegerin ermahnt sie mit einem kurzen Schwanztippen zur Ruhe.
 
Doch kaum rennen die beiden Dinoforscher mit ihren Lichtschwertern auf die Betonfläche, sausen die weißen Kampfmaschinen mit wütendem Kreischen auf sie zu. Die Raptorenkween kann ihr Rudel nicht länger halten und so bleibt auch keine Zeit für trickreiche Umgehungen oder gar einen besonders hinterhältigen Hinterhalt.


Die Schwertkämper haben ihre Überraschung schnell überwunden: "Rache ist Blutwurst!" Nun bei diesen Robokriegerinnen ist Rache vielleicht besser Ölsardinendose.

Beherzt hauen sie auf die zuckenden Hälse und geifernden Fänge. Bei jedem Hieb machen Linus und Delwyn die tiefen 'Tschuoorrm'-Geräusche der Laserschwerter. Sie zischen "Fichuhrrrrm" so lange die Klingen durch die Luft schwirren und sie brummen oder knurren "Wroofuch", wenn sie auf kaltes, weißes Metall treffen. Nur mit selbstgemachtem Klingenklang wird ein Lichtschwert zu einer tödlichen Waffe. Und die sollen diese Weltraumdosen nun mal richtig kennen lernen: "Tschoooruumpelzisch"!

"Da-zzzzzzzing" – die Klinge des weltbesten Laserschwertschwinger verharrt zirrend einen letzten Moment in beiden Pfoten, bevor das Hauen und Stechen wieder einsetzt. Denn schon haben drei Blechraptoren den kleinen Bären umzingelt.

"Aua, nicht in meinen Schwanz beißen," schimpft derweil der Samtosaurus. "Der wird doch ganz knickerig davon!" Er kämpft schon mit einer dieser fiesen Beißerinnen als eine zweite von hinten zupackt. "Aua, das gilt nicht!"

"Nimm das!" Mit einem Kicktritt schiebt der Dinofechter die Weltallechse weg. Das wird sie nicht lange aufhalten, aber Hauptsache sein Schwanz ist wieder frei.

Das ist wirklich zu gemein! "Brrroooaarr" – ein Robotreptil hat sich in das Schwert verbissen. So kann Linus nicht mehr zuhauen. Wehe, wenn das Lichtdings jetzt kaputt ist! Dann können die Dosenköppe was erleben. Wenn er nur endlich wieder seinen leuchtenden Dinostecher aus dem Gierschlund bekommt.

"Ihr blöden Roboratten!" Der allelweltsbeste Elektroreptilverhauer ist jetzt echt wütend. Aber Roboratten? Das ist wohl nicht ganz korrekt. Also: "Ihr blöden Dosenechsen! Ihr könnt was erleben!" Und das gleich, weil zwei schon wieder angriffslustig Fauchen und ihre bissigen Mäuler dabei immer näher kommen.

Das Getümmel auf der Betonfläche ist nicht unbemerkt geblieben und wird auch gleich klammheimlich ausgenutzt. Das allein gelassene Tarnzelt der Dinoforschung bekommt Besuch von einem geheimnisvollen Gast, der sich gleich auf die süßen Vorräte stürzt. Da können die beiden Dinoforscher – wenn sie den wilden Robokampf hoffentlich gewinnen – danach ein neues Ekspitittiondins zu den Schlickerspeichern im Haus starten.

"Darr-zing-fiiuurr" – saust das Schwert in den Bärenpfoten auf die beiden eifrig geifernden Reptilinnen zu. Doch die springen im letzten Augenblick schnell zur Seite.

Mist! Der Hieb ging daneben und zurrend trennt die Laserklinge 'zörrr' nur die leere Luft. Dafür wird der Luftlöcher schlagende Bär sofort von den zwei Beißbestien gepackt, die kräftig an Ärmel und Kragen zerren und ihn versuchen zu Fall zu bringen.

Mit der Hilfe des Samtosaurus kann Linus die beiden Zergelechsen wieder in die Flucht schlagen. "Haut endlich ab, das ist unser Dinogarten!"

Doch das wollen diese bissigen Roboreptilissinnen überhaupt nicht einsehen. So oft die beiden Helden mit ihre Lichtschwert sie auch schubsen, hauen und pieksen, in die Flucht schlagen können sie die weißen Beißmaschinen nicht.

"Hier bist du!" Lausebär hat Howard schon länger im Garten gesucht, um ihn jetzt tief im Grün hinter einem Baum versteckt zu finden. "Psst, nicht so laut," zischt dieser dem hellen Bären zu ohne sich dabei umzudrehen. "Was ist denn so wichtig?"

"Die beiden kleinen Schwertschwinger hauen sich da drüben gerade mit ein paar Weltraumechsen-" Howard nickt mit der Schnauze auf den weißen Kasten in seinen Pfoten, "und ich habe die Fernbedienung, damit die Roboreptile dabei nicht übertreiben." Lausebär kann nur den Kopf schütteln, ist das nicht gefährlich? "Pah, so eine derbe Schwertklopperei ist doch eine Riesenspaß. Das schadet doch keinem großen Geist." Einem großen Geist vielleicht nicht, aber wie sieht es mit der kleinen Dinoforschung aus? Doch Howard zwinkert nur seinem Freund zu: "Mal sehen, wer gewinnt."

Das wüsste der Samtosaurus langsam auch gern. Jetzt hat er endlich eine doofe Robotine umgehauen, aber die anderen beißen immer noch wie verrückt. Doch dann versuchen die Weltraumechsen plötzlich etwas Neues…

Das Raptorinnenrudel sammelt sich und bildet wieder eine knurrende Linie. Linus und Delwyn erwarten den nächsten Angriff. Sie stellen sich Rücken an Rücken und heben ihre Schwerter. Sie sind bereit … doch dann geschieht etwas Unerwartetes.

Die bissigen Robotjägerinnen kommen nicht näher, sondern sie weichen zurück. Die beiden Schwertschwinger schauen sich verwundert an. Ein neuer Trick oder haben geben die Beißbestien wirklich auf?

Kein Zweifel. Sie fliehen und tauchen wieder ins dunkle Dickicht ein. Kein Blick zurück und keine plötzliche Kehrtwendung. Wenig später ist der letzte Raptorenschwanz im Grün verschwunden und dann sind da nur noch ein paar zitternde Blätter. Die beiden Helden warten atemlos, aber es bleibt alles ruhig. Puh, endlich schnaufen die Bären hörbar ein.

"Wir sind die großen Robotvertreiber!" ruft Linus mit stolz geschwellter Brust. "Ach was, die größten Raptorenbezwinger!" Der Samtosaurier nickt begeistert: "Die haben genug." "Kein Wunder," krakeelt der weltbester Laserschwertschwinger erleichtert: "Die allergrößten Dinoarschtreter sind wir." Jawoll … ja, weil dem kleinen Bären gerade ein Riesenbollerstein vom Herzen plumpst.

Sie sind vielleicht geschlagen – aber noch lange nicht besiegt. Eines Tages, wenn diese Petze nicht daran denken und ihre Laserschwerter in dunklen Spinden schlafen, dann kommen sie wieder. Die Raptorenkween schnaubt leise durch die Zähne. Ihre Zeit wird kommen.


Fotos: W.Hein

Delwyn kommt als Hampton-Bear aus Australien. Die meisten WowWee-Raptoren haben ein erstes Leben in den USA geführt. Der geheimnisvolle Zeltbesucher ist ein Palaeoplushie aus England und als Rica-Bären liegt die Heimat von Linus, Lausebär und Howard mit Detmold quasi um die Ecke.


Montag, 8. Juni 2015

Uppsala


Der weltbeste Exbärte für Alles-mögliche-aber-besser-das-nicht weicht zurück. Davor hat er noch laut "Hahah!" gerufen, um zu beweisen, dass er keine Angst hat … oder dass sein Schlottern hoffentlich niemand bemerkt. Auch wenn der Angstschweiß gerade beginnt den Rücken runter zu tropfen.
  
Diese bissigen Rabo-Raptoren sehen wirklich gefährlich aus. Und das "Hahah!" hat sie überhaupt nicht beeindruckt. Sie fauchen, lassen die Zähne dabei blitzen, springen mit spitzen Krallen voran und schlagen wütend mit den Schwänzen. Und sie kommen langsam immer näher.

Der kleine Bär will gerade zurückweichen, da muss er entdecken, dass er gerade hintergangen wird. Mit einem zornigen Kreischen springt ein weiterer Beißroboter hinter dem Busch hervor.

Schon haben ihn die mechanischen Bestien umzingelt. Wohin sich der kleine Bär auch wenden will, zischt ihn ein wütender Reißzahn an. Die haben das im Rudel wohl vorher schon geübt. Oder auch Roboter haben Instinkte.

Für so allgemeine Beobachtungen hat der weltbeste Robotdompteur jetzt eigentlich gar keine Zeit. Gerade schnellt ein kaltes Roboreptil auf den Bären zu und lässt die Zähne kurz vor der Bärenschnauze zuschnappen. Weil der Bär schnell einen Schritt zurück gesprungen ist.

Dafür hat ihn der nächste Raptor am Ärmel gepackt und sich gleich darin verbissen. Als er noch mal nachfassen will, kann Linus sich mit einem Ruck losreißen und läuft außer Reichweite der scharfen Fangzähne.

Er muss hier weg. So tastet sich Linus langsam zwischen den enthemmten Räubern über die Betonfläche. Dabei versucht er zu allen Angreifern Abstand zu halten. Vielleicht beruhigen sie sich, wenn er keine hektischen Bewegungen macht.

Das beeindruckt die leider überhaupt nicht. Sie fletschen schon wieder die Zähne und schnappen nach dem kleinen Bären. Diese Beißroboter sind eben keine wilde Tiere sondern eiskalte Maschinen.

"He, haut endlich ab," ruft Linus. "Lasst mich in Ruhe!" Das verstehen diese fremden Fressfeinde nicht oder wollen es nicht verstehen.

Stattdessen zischt ihn ein wütendes Roboreptil mitten ins Gesicht, bevor der Kopf bissbereit langsam näher kommt.

Blitzschnell wischt Linus mit der Pfote den zähnebleckenden Kopf beiseite und presst ihn zu Boden. Er haut noch einmal mit aller Kraft drauf, bevor ihm die beiden nächsten Robotmonster in den Rücken springen und den kleinen Petz zu Boden reißen.

Das läuft jetzt aber ganz anders als geplant. Wenn der kleine Bär überhaupt noch einen Plan außer Nichts-wie-weg-hier hätte. Schon sausen scharfe schwarze Krallen dicht neben seiner Schnauze nieder und graben sich knirschend in den Beton.

Immer dichter rücken die mechanischen Biester dem unglücklichen Petz auf den Pelz. Und der versucht sich immer kleiner zu machen und rutscht unruhig auf dem Beton umher.
                                        
Zum Glück sind diese wütenden Kampfräuber so unbeherrscht. Schon streiten die ersten beiden miteinander, wer denn nun kleine Bären fertig machen dürfe. Dann schlägt der Verlierer wütend mit seinem Peitschenschwanz umher und trifft den nächsten, der sich gleich einmischt.

Als das ganze Raptorenrudel miteinander abgelenkt ist und versucht sich gegenseitig zu beißen und kratzen, springt der allergrößte Entkommer auf und schiebt die überraschten Raubroboter beiseite. Geschickt weicht er dem nächsten schnappenden Kiefern aus und hofft, dass ihn dafür kein wild schlagender Schwanz erwischt.

Noch ein Kantenschlag und ein Tritt. Linus beißt die Zähne zusammen: Bloß nicht wieder unterkriegen lassen. Diese unbändigen Beißer sammeln sich schon wieder und werden ihn bald dann von allen Seiten angreifen.

Ein letztes Mal sieht der Bär einem Raptor in die kalten Maschinenaugen und drückt dabei ein weiteres Raubgerät außer Reichweite des hart um sich schlagenden Peitschenschwanz. Er achtet nicht auf das wütende Brüllen des nächsten Angreifers und …

wendet sich zur Flucht. Wenn er sich jetzt nicht umdreht, sondern einfach nur läuft …

so schnell die Pfoten ihn tragen … dann kann er entkommen …

in einer wilden Hatz. Dies ist schließlich der weltbeste Flüchtling. Das kann Linus sicher besser als jeder andere: Dieses Raptorenrudel wird ihn nicht einholen … hoffentlich.


Fotos: W.Hein

Die bissige Raptorenbande kommt von WowWee und hat es offensichtlich auf Linus, den weltbesten Was-auch-immer-Rica-Bären abgesehen. Und es bleibt spannend.