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Sonntag, 31. März 2024

Für Ruhm, Ehre und inneren Frieden

 

Die kleinen Bären murren schon. Das könnten sie doch machen. Haben sie schon. Und wissen doch, wie es geht. Oder besser saust. Den Osterlauf mit den Hasenrennern um den goldenen Eierbecher haben sie schon mal ausgefahren und haben die Langohren dabei nass gemacht. Na, fast – bis auf Lotte. Aber hier ist der Beweis:

Warum dürfen sie also diesmal nicht mitmachen? … Das ist doch blöd! Falls es niemand gehört hat: Superdupermegablöööhöd!

Wie, das soll ein Entspannungsvideo sein? Wer braucht denn sowas? Überhaupt, Entspannung mit Rennwagen – wie soll das denn funzen?
 
Da gehört doch jede Menge Lärm, Jubel und den Geruch von verbrannten Eiern dazu. Bei verbrannten Eiern … da hätten die Schafe gern wieder etwas Wegzehrung an der Strecke. Mit Heuballen und so.

Nelleke hatte damals auch ihre Entspannung. Als ihr blauer Renner in Zeitlupe durch die Luft segelte. Und dann Krawumm!

Hier noch mal die ganze Geschichte.


Idee: SchneiderHein

 

Montag, 6. April 2015

Für goldene Eierbecher



Heftig brubbeln die Wackeleiermotoren in den Hasenrennern mit ihren windgeschnittenen Stromlinien bis zu den lang gezogenen Ohren. Bunt gemischt werkeln 6er und 10er Eierkartons unter den Motorhauben im hoch gespannten Teilnehmerfeld. Der große Osterhasenpreis in der grünen Hölle startet gleich und noch kann sich jeder Hasenbleifuß Hoffnung auf den goldenen Eierbecher für den Sieger machen.

Unruhig ruckeln die Renner zur Startlinie vor. Noch hat das offizielle Starter-Langohr nicht den Spaten gesenkt, um die wilde Hatz auf die Piste zu lassen.

Auch die Hasen, Mäuse und Bären können es auch kaum erwarten, bis das Rennen endlich los geht. Unruhig scharren sie mit den Füßen, schubsen und drängeln sich nach vorn. Denn jeder will in der erste Reihe sein, wenn die hoch kreischenden Renner mit durchdrehenden Rädern wild schwanzwedelnd starten.

Kaum hat sich der Spaten des Starterhasens gesenkt, preschen die Renner auf die Strecke. Und die Hasen, Mäuse und Bären purzeln wie wild übereinander beim Versuch, den eigenen Renner an die Spitze zu schieben.

Lotte schiebt den roten Renner in Front, Nelleke folgt mit einem blauen und Naseweis schließt sofort mit dem Silberpfeil auf.

Lena und RaffRaff entdecken inzwischen die Heuballen der Absperrung. Das Schaf findet es sehr zuvorkommend, dass den Zuschauern ein kleiner Imbiss direkt an der Strecke angeboten wird. Das rote Frotteetier zupft die ersten Flusen aus dem Ballen, während das Schaf noch die Dipps und Würzsoßen sucht, damit das Trockengras nicht so furztrocken bleibt.

Die kleine weiße Maus hat sich einen echten Oldtimer gesichert, der schon viele große Preise gefahren und dabei so manchen goldenen Eierbecher nach Hause gebracht hat. Sie wird den Motor noch etwas schonen und kühl im Windschatten auf ihre Chance warten, während sich die hitzigen Führenden vorn gegenseitig aufreiben.

Die Mädchen sortieren sich noch im Mittelfeld. Larissa hat den violetten Renner passend zum Kleid gewählt. Marie im grünen Renner schaut, ob die Freundin auch mitkommt. Nur die graue Altklug lässt den Motor immer wieder kräftig aufheulen, damit endlich die Aufholjagd beginnen kann.

Ein namenloser Hase zuckelt hinterher, so kurz nach dem letzten Gartenbesuch gestern in der Früh hätte er auf diesen Auftritt gern verzichtet. Werden Hasen zu Ostern nicht automatisch zu Eiergeheimnisträgern? Am Ende fliegt die ganze anonyme Versteckerei noch auf, weil sie hier heute schon wieder im Grünen umher hoppeln.

Peter beruhigt das hibblige Nervenbündel. Das ist doch gerade so unverdächtig, wenn sie hier mitrasen. Hasen haben keinen Grund sich zu verstecken – erst recht nicht zu Ostern. "Wir sind doch keine Eier!" "Pssst! sag bloß nicht das E-Wort!" haspelt der Hase. "Pah, Ei der Daus, das ist doch nur einsilbiges Eierkopf-Gerede!" piesackt ihn der schon etwas genervte Peter. "Psst! wenn dich jemand hört." Doch im Renngetümmel hat keiner Zeit, auf die Nachzügler zu achten.

Die schnellsten Rennwagen nähern sich in voller Fahrt der ersten Engstelle. Hier müssen sie sich nacheinander einfädeln, wenn sie nicht in den grünen Mauern hängen bleiben wollen.

Der rote Renner kommt am Besten durch und der naseweise Silberpfeil hat sich noch schnell vor Nelleke gesetzt, die schimpfend abbremsen muss.

Dicht auf folgt die kleine Maus. Sie hält sich aus allen Scharmützeln der Spitzenlangohren raus und lauert auf die ersten Schwächen in der ungestümen Hatz.

Der namenlose Hase wird gerade überrundet. Er gibt sich alle Mühe, ist aber nie ganz bei der Sache. Da hilft es auch nicht, wenn Peter ihn immer wieder antreibt. Schon hängt ein gelber Renner an seinem Rad und ist auch gleich vorbei.

Bei der nächsten Runde ist Nelleke an der Engstelle noch weiter abgeschlagen. Sie muss jetzt wohl 'eine Brechstange auspacken' oder 'den Zahn zulegen' oder sonst irgendetwas verwegen Wildes tun.

Da plötzlich ... der blaue Renner verliert den Kontakt zur Fahrbahn ...

... er steigt auf ...

... saust im hohen Bogen durch die Luft ...

... bis die ungebremste Nummer Zwei kopfüber in der Randbegrenzung einschlägt ... und zitternd liegen bleibt. Der blaue Rennrammler ist aus dem Rennen.

Nelleke wartet weiter am Rand, denn sie hat noch einen Plan. Die anderen Rennfahrer und Pilotinnen sausen dagegen mit unverminderter Geschwindigkeit weiter und schauen keine Sekunde zurück. Wenn sie jetzt ihre Konzentration verlieren, nutzt der Gegner es sicher gnadenlos zu einem waghalsigen Überholmanöver aus.

Der Hasenmonoposto der Mützenbärin ist vielleicht aus dem Wettbewerb geflogen, aber Nelleke hat noch eine Rechnung offen. Gestern hat sie sich im Garten extra auf die Lauer gelegt und dabei versucht, herauszufinden, wer draußen all die Ostereier versteckt. Leider war sie dabei eingeschlafen und dann hatte sogar irgendein gemeiner Osterhase die Eier unter ihrem Schlafsack versteckt. Und jetzt tauchen hier diese verdächtigen Langohren im Rennen auf, da kann die kleine Bärin doch mal genauer nachfragen: "Du, ja du! Weißt du etwas von dieser Eierverteilerei, die hier gestern abgegangen ist?"

  Verdattert schiebt der namenlose Hase schnell seinen grünen Hasenrenner weiter: "Ich ... ich muss dann mal weiter." So schnell gibt die neugierige Hasenfragerin nicht auf. Sie folgt dem nervös davonruckelten Langohr und feuert weiter ernste Blicke auf den Hasen ab: "Ich behalte dich ganz genau im Auge. Wenn es sein muss – bis nächste Ostern!"

Die windgeschnittenen Boliden sausen über den Beton. Der Kampf an der Spitze bleibt hart. Die kleine weiße Maus hat sich mit ihrem erfahrenen Piloten an die zweite Stelle hinter Lotte geschoben. Der naseweise Silberpfeil muss aufpassen, sonst überholt ihn auch noch ein altkluger Zitronenbomber. Weiter hinten haben die Rennfahrer ganz andere Probleme.

"Du musst das jetzt durchziehen," verlangt Peter vom namenlosen Hasen. "Fahr das Rennen ganz ruhig zu Ende." Dennoch blickt sich das flatternde Nervenhemd ständig zurück zu Nelleke. Die zeigt immer wieder mit der Pfote auf ihre Augen und deutet dann auf den Hasen.

Die Wagen sind in der letzten Runde und die Spitzenreiter nähern sich schon dem Ziel. Da wird es langsam Zeit, auch mit dem Streckenimbiss zum Ende zu kommen. 'Nur Heu' ist auf Dauer auch nicht so lecker. Beim nächsten Rennen hätte Lena gern etwas frisches Grün, eine Blumendeko und vielleicht auch ein Sahneteilchen oder etwas Holunderlimonade. Dann würde das Schaf sogar an einem mehrgängigen Langstreckenrennen teilnehmen. 

Weit abgeschlagen beschließen die Mädchen ein paar Extrarunden zu drehen. Wenn sie schon nicht siegen, dann haben sie wenigstens Fahrspaß so lange sie wollen.

Vorn jubelt Lotte. Der rote rasende Rammler wird als Erster die Ziellinie überqueren. Da kann die kleine Maus noch einmal mit aller Kraft den blassblauen Renner beschleunigen – der Schlussspurt kommt zu spät, um Lottes Sieg zu gefährden. Und der Silberpfeil muss aufpassen, dass er nicht noch kurz vorm Ziel von einem heran brausenden gelben Sausewind aufgschnupft wird.

Die Blitzlichter zucken um den roten Renner. Zwei Hasenreporter halten den Zieleinlauf für die Nachwelt fest. Lotte reist begeistert den Arm nach oben: Der goldene Eierbecher gehört ihr. Einer kleine weiße Maus und dem halben Silber-Ei gelingt es nicht mehr, der Häsin den diesjährigen Sieg noch streitig zu machen. Der große Preis in der grünen Hölle geht an Lotte mit der roten Eins!


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein


Die stolze Siegerin ist ein Valdorf-Bärin mit Hasenohren. Der nervenschwache namenlose Hase kommt von Marjolein Diemel und Peter ist aus Amerika zu uns gereist, wir müssen in den Unterlagen noch die Designerin suchen. Deb Canham lebt inzwischen auch in den Staaten, so muss sie die kleine weiße Maus dort kennengelernt haben. Altklug und Naseweis die beiden Mäuse mit Rennerfahrung sind dagegen fast schon Nachbarn aus den Niederlanden von Bell Bears Design. Jetzt fehlen nur noch die drei Rica-Bären Nelleke, Marie, Larissa und Lena, das Schaf aus dem Rosenfachhandel.


Nelleke hatte mit dem Ausgang des Rennens schon lange nichts mehr zu tun. Und das flatternde Schlappohr behält sie weiterhin im Augenwinkel. Da kann die kleine Bärin noch einmal den unbestrittenen Höhepunkt des Rennens wiederholen … natürlich in Zeiiitluuuuuuupe!

So fliiiiiegt der blaue Renner immer wieder aus der Kurve und segelt hilflos durch die Luft.

Immer und immer wieder "Fuuhuhuuchu … Fihuchuh" überschlägt sich der Hase in der Luft. "Fuchuchuchu!"

Haltlos taumelt das Schlappohr "Hahhhhahhhhh!" im Eierrenner dem Beton entgegen …

bis der Wagen "Badabadabummmm!" beim Aufprall in einem Feuerball aufgeht. "Woaaaamm!"


Montag, 3. März 2014

Zorropause



Nein! Nein! Nein! Die große Saurierforschung hat dieses Jahr keine Zeit für Zorro. Der frühe Frühling zwingt schon jetzt zu großen Funden und bis jetzt will ihnen niemand beim Umgraben des Gartens helfen. Da muss ein Rächer der Witwen und Waisen seinen Umhang im Schrank hängen lassen und so ein Pieksdegen hilft nicht wirklich beim Bodenbohren von ollen Knochen.

Lena hat sich dabei extra in Nase geschmissen. Sie hat den Aufsatzriechkolben in einer spanischen Silvestertasche gefunden, die jemand von der Hotel-Neujahrsfeier beim letzen Inselurlaub eingesackt und an die Bären weiter gereicht hat. Die Schnucke hat dazu den Papierfächer aufgeklappt und sich eine extra fusselige Foliengirlande um den Hals geschlungen. So viele Stilverbrechen könnten doch wohl von einem maskierten Rächer aufgeklärt und gesühnt werden.

Auch Marit-Sofie mit Glitzerlarve würde für eine Zorrorettung die Papierfanfare laut auftröten lassen. Wo sind die Hüter des guten Geschmacks, wenn man sie mal braucht? Vielleicht kann der Samtosaurus helfen. Wenn die vorlaute Tröte endlich wieder schweigt und das Klingeln in den Bärenohren des grünen Dinoträgers langsam abklingt.

Was denn? Ein Samtosaurus trägt doch kein Kostüm! Das ist unentbehrliche Arbeitskleidung für die ernsthafte Urzeitforschung. Für sinnloses Verkleiden um bei irgendwelchen tollen Tage einfach nur einen draufmachen zu können, hat ein geschäftiger Dinosammler keine Zeit. Er muss arbeiten und sich im Tarnanzug an die arglosen Moderknochen heranpirschen.

Sie müssen also arbeiten, Pfffüh! Das ist mal wieder typisch. Die Mädchen haben sich extra aufgerüscht, um zu feiern. Und die Jungs suchen das Weite. 


Fotos: W.Hein

Lena, das Schaf kam aus dem Rosenfachhandel zu uns. Ohne große Geburtsurkunde und den Hinweis, wo ursprünglich ihr Heimatstall stand. Marit-Sofie und Linus kommen als Rica-Bären aus Detmold. Und Delwyn von Lynda Hampton stammt sogar vom Kangeroo-Island aus dem fernen Australien. Ach ja, und die spanische Verkleidungstüte hat uns meine Mutter vom letzten Kanarenurlaub mitgebracht.



Sonntag, 23. Juni 2013

Blub



 Langsam taucht der Fisch hinter dem weißen Blütenmeer der Strauchrose auf. Er steigt mit sanften Flossenschlägen immer höher ... bevor er schnell schwänzelnd wieder flink ins Versteck abtaucht.

 Dann dreht er mutiger eine große Runde im windstillen Garten. Die Sonne gleißt und glitzert dabei auf den bunten Schuppen seiner straff gespannten Haut.

Der Luftschwimmer gleitet hoch über dem Steg und dem hohen Gras der Wildwuchswiese. Mit kraftvollen Schlägen der Schwanzflosse nimmt er Fahrt auf und steuert dann direkt auf die dunkle Öffnung in der dichten, grünen Wand aus Bäumen, Sträuchern und Büschen zu.

 Wenig später ist der farbige Flossenflieger im Wald verschwunden und schlängelt sich nun ganz leicht und schwerelos zwischen den Stämmen hindurch.

 Der Riesenkorallenfisch schwebt so lautlos durchs lichte Gehölz, dass Lisa, die auf dem Waldweg zur Betonfläche läuft, ihn zunächst nicht einmal bemerkt. Auch ein Kaninchen in der Rocktasche passt lieber auf, dass die eilige Bärin nicht über eine fiese Baumwurzel stolpert.

Mit ein, zwei leichten Schwanzbewegungen ändert der stille Segler die Richtung und gleitet mit einer sanften Kehre wieder zurück.

 Bei seiner zweiten Runde bemerkt eine Bärin endlich, dass dort noch jemand ... wie sie ... ganz in Orange gartenfein angezogen ist.

 "Das ist ein Klaunfisch zum Frühstück," zeigt Lisa ihrem Kuscheltier den neuen Gartenbesucher. Sie hat mit den großen Jungs einen ganzen Film über verloren gegangene Fische gesehen und kennt sich auch unter Wasser aus. Und jetzt eben auch über Wasser.

 "Hast Du's gesehen? Hast Du's gesehen?" Aufgeregt zeigen Marie und Lena nach oben, als sie heranstürmen. "Klar doch, das ist der bunte Scherzfisch, der sich hier zwischen den Bäumen vor den großen Luftangelhaken in den Wolkenmeeren versteckt." Die anderen Mädchen sind schwer beeindruckt, was Lisa alles weiß.

Lisa hat sich den Fisch jetzt schon lange angesehen und weiß genau Bescheid. "Es wird wohl Regen geben," erklärt sie Marie und Lena. "Der Fisch fliegt tief."

 "Der fliegt aber auch höher," kräht Marie als der Flugflossler langsam wieder hoch steigt. Dann neigt er sich heftig, als sich die Schwanzflosse in den tiefhängenden Blätter verfangen hat. Der ganze Fisch schüttelt sich, beim Versuch endlich frei zu schwimmen. Und dann stößt die Fischnase sanft an den nächsten Stamm ... bevor sie zurückprallt. "Ich glaube, der hat sich verflogen. So ein großer Fisch ist doch gar kein echter Waldflieger."

 Währenddessen kämpft Anna im Verborgenem mit einer fummeligen Fernbedienung. Mit einer Tastenwippe kann sie die Heckflosse für ein schnelles Gleiten und weite Kurven nach rechts und links schlagen lassen. Und mit der anderen Tastenkombination steigt der Fisch hoch oder senkt die Nase, um herab zu stoßen. Doch jetzt stehen hier die Bäume so dicht, dass der Fisch ständig irgendwo hängen bleibt. Sie steuert inzwischen mit der Zungenspitze mit und stöhnt ein wenig, wenn die Flossen wieder im Geäst hängen bleiben. Sie hatte sich die heimliche Lenkung der großen Fischwanderung nicht so schwierig vorgestellt.

 Plötzlich tippt Marie der großen Bärin auf die Schulter, die erschrocken herumfährt. Sie hat gar nicht gemerkt, dass die kleinen Mädchen so dicht heran gekommen sind. "Weißt Du, wieso hier ein Fisch rumfliegt?"

" Ich? Nöh, äh, neh ... also wirklich nicht." Hastig lässt Anna die Fernbedienung hinterm Rücken verschwinden. Raff Raff guckt zwar interessiert, was die große Bärin dort versteckt. Aber zum Glück sagen die Kuscheltiere der Bärenmädchen ja nie etwas. So muss Anna den neugierigen Petzelinen nicht auf die Schnauze binden, was so einen Gartenfisch antreibt. Sie zeigt stattdessen nach oben: "Oh seht mal, er verlässt gerade wieder den Wald."

 Dann haben die Mädchen natürlich auch keine Zeit mehr. Sie müssen dem großen Flossenflieger nach hinten in den Garten folgen. Aufgeregt sehen sie zu, wie er einen eleganten Bogen um den letzten Nadelbaum fliegt.

Inzwischen haben Linus und der Samtosaurus entdeckt, dass es noch ganz andere fliegende Fische gibt. Auf einem Karton segelt ein grimmiger Riesenhai umher, mit dem sicher nicht zu spaßen ist.

 Der soll nur kommen. Sie sind doch keine Haihappen! Die Jungs zücken ihre Laserschwerter. Die werden sie puffzapp diesem Monsterfresser in den weißen Bauch pieksen, wenn er sich in den Garten trauen sollte. Dann macht der sicher sofort schlapp, wenn ihn solche Helden treffen.

 Der rote Witzigfisch ist noch gut bei Puste. Gerade saust er am Aluteich wieder steil nach oben, nachdem er das grüne Wasser untersucht hat. Dieser Teich ist schon voll, da passt kein Zusatz-Fisch mehr rein.

Doch wozu braucht ein Luftfisch auch Wasser? Er hat doch oben viel mehr Platz als in dem kleinen Metallplanschbecken. So nutzt der Korallenflieger die Freiheit und dreht ein paar Runden in luftiger Höhe.

 Die Kreise über der Betonfläche werden immer weiter. Der orange-weiß gestreifte Luftling erkundet den Stand der Apfelernte (... noch lange hin) und saust rasant über den überreich blühenden, weißen Pfeifenstrauch, auf dass die Blütenrispen die kecken Flossenspitzen kitzeln. Inzwischen macht sich Wind auf.

Winke! Winke! Die Mädchen winken eifrig dem roten Fisch hinterher, den es nun mit kräftigen Schwanzschlägen aus dem Garten treibt.

 Etwas entfernt steht Anna und hat überhaupt keine Zeit zum Winken. Sie kehrt den Mädchen den Rücken zu und bearbeitet irgendetwas immer heftiger vor ihrem Bauch. Dabei behält sie den tänzelnden Fisch die ganze Zeit im Auge und flucht nur immer wieder leise: "Komm jetzt endlich, du elender Windwicht!" oder: "Wenn ich dich noch mal erwische, mache ich einen Plattfisch aus dir, du treulose Luftnummer!"

"Winke? Winke? Das heißt bei Fischen sicher Blub! Blub!" Lisa erklärt Marie noch den richtigen Fischabschied. Wenn der Flugflossler jetzt in die Welt raus schwimmt, können die Mädchen auch wieder ins Haus zurück. Nur die große Schwester hat noch keine Zeit und murmelt etwas von niemanden verlorengeben und heftigen Ruderbewegungen...

 Anna müht sich weiter mit der Fernbedienung. Doch dieser Clown ist nicht mehr zu bändigen. Er hüpft über Äste und schlängelt sich durch die Zweige. So viel und oft sie auch auf die blauen Lenktasten des Kontrollkästchens drückt, zur Umkehr und gar zur sanften Landung lässt sich der prallgefüllte Luftikus nicht bewegen.

Ein Windbö erfasst den fliegenden Flossenwedler und trägt ihn geschwind über die letzten hohen Büsche. Der Fisch ist auf und davon.


Idee: SchneiderHein   Fotos: W.Hein

Der bunte Gartenbesucher ist ein Air Swimmer, ein ferngelenkter Fisch, der mit sanften Schwanzflossenbewegungen durch die Räume fliegen kann. Es gibt ihn in den Ausstattungen "Findet Nemo" oder "Weißer Hai". Der asiatische Hersteller hat wohl versucht, bei den Verpackungen Geld zu sparen, so dass auch der Hai als "Flying Clownfish" gezeigt wird. So gesehen, ist hier mal wieder für das schöne Bild vom bunten Helium-Fisch im grünen Garten arg geschummelt worden. Ohne Sicherungsseil hätte der erste Windstoß den Fisch schon sofort davongetragen. Mit dem Ruderschwanz kommt Nemos Vetter nicht einmal gegen ein laues Lüftchen an. Er ist wirklich nur ein Indoor-Segler. Doch das kümmert keines der kleinen Bärenmädchen, die mit offenem Mund den prächtigen Gartenfisch bestaunt haben. Lisa und Marie sind Rica Bären und das Schaf Lena kommt etwas herkunftslos aus dem Rosenfachhandel. Linus ist als Rica Bär auch aus Detmold und Delwyn im Saurier-Kostüm ist ein Hampton Bear aus dem fernen Australien. Anna hat diesmal nicht alles unter Kontrolle und ist vor einigen Jahren von Kathleen Wallace in Amerika auf die Reise geschickt worden, um über die Bärenhöhle Hannover bei uns zu landen.