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Sonntag, 3. März 2013

Frühlingsfrische



Es ist ein Wetter für weiße Tupfen auf Rosa. Die Sonne lacht schon fast unverschämt und leuchtet in alle grauen Winkel und schattigen Ecken. Sie lässt die matten Tropfenreste und Schneeränder auf den Fenster gleissen. Das richtige Wetter zum Scheibenputzen. Wenn man nicht etwas Besseres vorhat. So wie Rosalie und ihre drei Freundinnen, die das pinke Kaffeegeschirr mit weißen Tupfen hervorgeholt haben, um in den Garten zu ziehen.

Das Mäusemädchen Altklug macht seinem Namen alle Ehre, als es mit spitzer Nase anmerkt: " Es ist ja eigentlich noch viel zu frostelig für ein Garten-Picknick." Dabei kuschelt sie sich tief in die Strickjacke. Dennoch hat die graue Maus dann die Kanne gegriffen und wartet ungeduldig auf die anderen Mädchen. Sie hat es doch gewusst, im Schatten ist es empfindlich kühl.

"Vorsichtig ... Ganz vorsichtig!" balancieren die beiden Bärinnen das Tablett die erste Stufen hoch. Sie müssen aufpassen, dass nichts verrutscht oder gar runter fällt. Sie haben schon vorher die Tassen, Teller und Teelöffel aufgeladen. Doch das dunkle Glas ist sehr glatt und bei leichter Schieflage kommt schon alles ins Rutschen.

Dann geht es ganz langsam über den Holzsteg. Wie gut, dass die Maus die Kanne mit der klebrigen Brause aus Himbeersirup extra trägt. "Wie? Iiiiichhh sollte die Limo mitbringen? Ich hab nur die leere Kanne mitgenommen." Sie hat sich zwar gewundert, wo die Bärinnen den roten Zuckersaft gelassen haben. Aber bevor die Kaffeekanne vom Tablett davon kullert, hat die Mausedame sie gern gesichert.

So jetzt ist auch die Himbeerbrause dabei. Und Altklug hält den Deckel drauf, damit nichts schwappt. Sie hat die anderen schnell eingeholt, denn Rosalie muss die ganze Zeit rückwärts gehen. Die Hasendame Bu passt auf, dass die weiße Bärin nicht ins Stolpern gerät. Denn wenn jetzt die beiden Schalen mit Lakritz und Fruchtgummi runterfallen, verschwinden die meisten flinken Süßigkeiten sicher sofort in den Ritzen zwischen den Holzplanken.

Altklug stürmt voran, um wieder aus dem kalten Eibenschatten zu kommen. Sie wollen mit der wertvollen Fracht zur Holzbank an der Teichmauer, die schon den ganzen Vormittag in der Sonne steht. Auch Bu trippelt ganz ungeduldig von einer Hasenpfote auf die andere. Sie hat sich zwar überreden lassen, mit in den Garten zu kommen. Aber jetzt fragt sie sich, ob dieses 'frühlingsfrisch', von dem Rosalie geschwärmt hat, nicht in Wahrheit 'noch winterarschkalt' etwas netter umschreibt.

"Wo bleibt ihr denn?" Das Mausemädchen springt inzwischen ganz leichtfüßig von Stein zu Stein. Die Kanne schwankt nur dabei ein bisschen, ohne mit der Klebebrause zu kleckern. Das restliche Brausekränzchen trödelt immer noch hinterher. Es ist nicht so einfach, das sperrige Tablett über die Trittsteine zu bekommen.

Endlich sitzt die ganze Ess-Expedition auf der Gartenbank in der Sonne. Jetzt kann das Spachteln und Tafeln beginnen. Die großen Bären haben ganz schön gestaunt, als sich die kleinen Mädchen das große Glastablett ausgeliehen haben. Aber wie sollten sie denn sonst das ganze Essen und Geschirr in den Garten bekommen?

Die Maus stellt die Kanne beiseite. Jedes Pelznäschen hat neben seinem Gedeck eine Tasse voll klebrigem Zuckersaft mit Himbeergeschmack. Auf dem Teller liegt ein leckeres Stück Schokolade. Die beiden Konfektschalen sind noch reich gefüllt mit Lakritz und Fruchtgummi, das eben nicht in den Dreck unterm Holzsteg gekullert oder in den Modder zwischen den Steine am Teich gefallen ist.

Die Hasendame Bu ist entrüstet: "Hasenschokolade? Ich soll Hasenschokolade essen?" Rosalie zuckt mit den Schultern. Ihr hat das weiße Schokolangohr im zartschmelzenden Milchschokoladenstück einfach gefallen. Bald ist doch mit Ostern sowieso alles geeiert, verkückt und behast. Außerdem: "Ich esse doch auch Gummibären ..."

Clara kann sich bei der reich gedeckten Tafel gar nicht entscheiden, wo sie anfangen soll. Es ist nicht einfach gewesen, alles so lecker und schön zusammen zu sammeln. Die großen Bärenjungen machen immer einen Riesenwirbel um das schicke Glastablett: Weil sie damit etwas nachsehen wollen und darauf rumwischen oder sie räumen irgendwelche 'Hai-Skorrsz' ab  ... dabei kümmern die sich sonst auch nicht um den Haushalt. Jetzt sind auf jeden Fall die Mädchen dran. Die Jungs können sich ja ein graues Zinktablett zum Abwischen suchen, wenn sie nicht warten können, bis das große Gartenspachteln vorbei ist.

Eine Maus hat nichts gegen Hasenschokolade. Die ist schnell aufgeknabbert. Ob es Haus noch Nachschub gibt? Sie wird noch einmal zurück tänzeln müssen, denn der Sirup ist auch schon alle.

Die Bilder auf dem Tablett ersparen das farbige Tischtuch und sie wechseln sogar immer wieder. Gerade pirschen sich ... unter Tassen und Schüsseln ... Hasenmaus und der Indianerpraktikant am großen Blechwasser entlang. Rosalie hat nur ein paarmal über das Glas gewischelt und nun leuchten bunte Bärenbilder in der ganzen Tablettfläche. Noch viel besser gefällt der praktischen Hausfrau, äh Hausbärin: Man kann das Glas einfach abwischen, wenn jemand krümelt oder kleckert. Das ist doch viel praktischer als so ein olles Stofftuch.

So lässt es sich jetzt gut schmausen und noch lange plappern. Alle sind glücklich und entspannt. Alle? "Bu, nun stell dich nicht so an! Du hast einen dicken Hasenpelz und in der Sonne ist es doch schon warm!"


Fotos: W. Hein

Rosalie, die kleine Rica-Bärin eröffnet das Frühjahr mit einem Picknick. Clara von Claudis Charming-Bears hilft Rosalie bei den Vorbereitungen.Die Mausedame Altklug von Bell Bears Design hat mit der weißen Bärin mit der rosa Handtasche schon im kleinen Teehaus gesessen. Die Hasendame Bu versucht sich als Hampton-Bear noch immer an die frostigen Tage der nördlichen Halbkugel zu gewöhnen. Die großen Bären werden wohl noch etwas warten müssen, bis die Mädels das praktische Kaffee-iPad zurückbringen. Die Diashow der geladenen Fotos ist ein zu schöner Tischschmuck.

Wenig später holt Rosalie doch noch Kissen für alle und insbesondere für eine die kleine Frostbeule mit Hasenohren.


Dienstag, 15. Januar 2013

Schwanentümpel



Luna Beronaskova blickt innig auf den verwunschenen Schwarzvogel. Sie hat ihn zusammen mit ihrer russischen Tracht aus einem Zollpaket gezogen und wüsste immer noch gern, wer entzaubert in dem knuddeligen Wasservogel steckt. Dann setzt unerwartet Musik mit einer langezogenen Bläsermelodie ein ... bald gefolgt von heftigen Geigenwolken und dramatischen Blechfanfaren. Die weiße Bärin schaut verwundert den Schwan an und blickt dann neugierig in die Runde. Was soll das jetzt bedeuten? Dann übernehmen die Holzbläser mit einer freundlich hüpfenden Melodie. Luna wippt im Takt. Und der Schwan nickt nach rechts und links mit dem Hals dazu.

Plötzlich schweben zwei Feen mit duftig schwingenden Röcken über das Parkett. Sie heben passend zur Musik mit leichten Schwung die Arme und stellen sich in Positur. "Geht's los?" wispert Sissi. "Psst, ja", wispert Clara zurück. Dann schreiten sie mit durchgestreckten Knien langsam auf Luna zu. Sie singen dabei: "Wiihiir haaben einen Plaaahaann!"

Der Beronaskova ist das ungewohnte Umschmeicheln nicht so ganz geheuer und zieht ihren gefiederten Freund dicht an sich. Die beiden guten Geister singen unbeirrt weiter: "Der schwaaarze Schwan ist veeerzauuubert uuunnd verwuuunschen und muhuuusssss weg. Schwaaahaarz briingt Uuunglüühhhüüüück." Eigentlich sollte man den beiden sagen, dass beim Tütühopsen nicht so viel geträllert wird.

Während die beiden duftigen Hopser im Rüttel-Mus der Musik weiter wechselseitig die Arme wedeln lassen, enscheidet das russische Mädchen: "Nichts da, der Flatterich bleibt." Da passt eine plötzliche Trompetenfanfare gut als Ausrufezeichen! Die beiden Tanzbärinnen halten einen Moment verdattert inne, dann beginnen sie wieder die Arme sanft zu wiegen und umgarnen dabei die prächtig geschmückte Petzelina mit dem eng umschlungenen Vogel. 

Ein paar Takte später haben Clara und Sissi die widerstrebenden Luna doch überredet: "Keineee Ahaaanngst. Wir entzauhaubern ihn für diiiich..." Und schon sind die beiden Ballertrinen mit dem kleinen Schwan entschwunden. Luna bleibt zurück und zieht sich langsam aus dem Licht an die Seite zurück. Wie es jetzt wohl weitergeht?

Die Musik wird wieder fröhlicher und mit neuem Schwung hüpft sie von einem Triller zum nächsten. Da kommen zwei Langohren hervor und spähen aufgeregt nach rechts und links. Sie nicken einander zu und spähen noch einmal ausgiebig in die Runde. Und dann erblicken sie einen wunderschönen weißen Schwan.

Sie heben die Arme und beginnen den weißen Flaumtraum zu umkreisen. Die Hoppys hoppeln dabei anmutig auf spitzen Pfoten und ihre Tütüs wippen im Takt. Mit kleinen Trippelschrittchen nähern sie sich dem geduldig wartenden Vogel.

Ein Hoppelhase verbeugt sich langsam vor dem Vogel, der mit einem knappen Nicken den Gruß huldvoll erwidert. Die sanftschleifend schwingenden Kreise der beiden Löffeltänzerinnen haben die strahlende Hoheit der Teiche und Tümpel offensichtlich milde gestimmt.

Sie werfen die gestreckten Beine nach außen, machen eifrig dabei flicker-flacker und neigen sich dabei immer wieder dem weißen Vogel zu. Im leichten Paller-Döh wagen sich die beiden, oberprima Ballertrinen in kleinen, schnellen Sprüngen vor und weichen mit getrippelten Schritten spielerisch zurück.

Dann geben sich Vogel und Hase einander Köpfchen und schnäbeln ein wenig. Der lange Schwanenhals folgt Hoppys sanftem Wiegen im Walzertakt. Doch schon nähert sich das zweite Hoppy für ein paar quirlige Piru-Etten.

Das himmelhellblaue Langohr streckt das Bein nach hinten und schlägt dazu ein paar Kapriolen. Dann drehen sich alle mehr oder weniger einmal um die eigene Achse ... jetzt ein elegant eingestreuter Walzerschritt. Das ist doch jetzt wirklich ein weißer Tanz.

Die Mümmeleleven setzen das lang gestreckte Bein vor und zurück, die Fußspitzen klopfen dabei immer wieder auf den Boden. Sie menuetten gemeinsam mit dem großen Vogel über Tanzboden. Dabei sind sie so in die Musik versunken, sie bemerken gar nicht, dass eine hippelige Luna sie schon länger beobachtet.

Die weiße Bärin nähert sich langsam und vorsichtig dem großen Vogel. "Ist das mein entwunschener, schwarzer Schwan?" fragt das russische Mädchen zaghaft. "Der ist ganz schön gewachsen."

De beiden Hasen ziehen die Bärin weg. "Nein, nein, das ist nur ein weißer Vogel", versichert ihr ein Hoppy. "Der tanzt einfach nur gern", pflichtet ein Hoppy bei. Und er mag keine Aufregung, denn der Schwanenvogel verschwindet, als in einer kurzen Pause zwischen zwei Musikstücken sich von hinten eifrige Schritte mit quitschenden Sohlen über den Holzboden nähern. 

Die guten Feen sind zurück. Ohne den schwarzen Flattermann aber mit einer guten Nachricht:"Warte, oh warte nur, wir haaaabeeen deineeeeen Priiihiinnzen." Clara zupft die Beronaskova am Arm, bevor sie dem weißen Schwan folgen kann.

"Das soll mein entzauberter Schwan sein ... ein rotes Fusseltier mit Propeller auf dem Kopf?" Luna kann es nicht fassen. Das Sputnik tritt verlegen von einem Bein auf das andere. Er ist doch auch ein Flugtier, das sich jetzt schon leicht im Takt zur schnaderhüpfenden Flötenmelodie wiegt.

"Ich hab' dir gleich gesagt, das klappt nicht." raunt Sissi ihrer Zweitfee zu. "Mehr Zeit hatten wir aber nicht," flüstert Clara zurück. "Doch schnell, unser Einsatz kommt." Sie heben die Pfoten und stellen sich wieder in Positur ...

"Das könnt ihr vergessen!" Luna stapft wütend davon. "Und ich will meinen schwarzen Vogel wieder." Sie dreht sich noch mal um, bevor sie grummelnd abgeht: "Und zwar genauso wie vorher!" "Und das Unglühhück?" "Da pfeif ich drauf!" Dann ist das russische Mädel weg. 

"Kann ich jetzt gehen oder braucht ihr noch einen Prinzen?" Das Sputnik fühlt sich bei dem ganzen Gehoppel doch nicht so ganz wohl. Die Feepetzelinen und Hoppelhupfdohlen sehen sich an: Dann können sie wohl auch die Bühne räumen. Sie gehen ohne Verbeugung ab. Nur die Plinkermusik dudelt tapfer weiter, bis sie mit einem lauten Kracks abbricht.

"Einen Prinz? Ihr sucht einen Prinz?" Der winzige Mausekönig läuft eilig über die verlassene Bühne. Er wirft suchende Blicke, die aber niemand erwidert. Der gekrönte Nager versteht diese großen Ballettratten nicht. Da hätten sie ihn doch fragen können.

Fotos: W.Hein

Im alten Russland gab es schon lange Märchen über verwunschene Schwanenmädchen, die erlöst werden müssen. Das inspirierte Herrn Tschaikowski und seine Librettisten zum überaus bekannten Ballet 'Schwanensee', dem absoluten Traum für alle tütüseligen Ballettmäuschen. Hier findet Prinz Siegfried in einem verzauberten weißen Schwan seine große Liebe Odette. Der Zauberer Rotbart täuscht ihn darauf mit einem schwarzen Schwanenmädchen, dem der Prinz unglücklicherweise ewige Treue schwört. Statt seiner geliebten Odette, um diese zu erlösen. Seinen Irrtum erkennend sucht er das echte, narürlich weiße Schwanenmädchen und da hängt das Ende vom Blutdurst des Regisseurs ab: Beide werden glücklich (unblutig, gähn). Oder der Prinz stirbt. Oder das Schwanenmädchen (jeweils bisschen blutig). Oder gleich beide (voll blutig). Oder sie einigen sich auf eine fast gütliche Trennung von Tisch und Bett wie in unserem Fall.

Das russische Mädchen ist Luna von den Valdorf Bears. Die beiden guten Feen geben Clara von Claudis Charming-Bears und Sissi von Sylvia Reiter. Die eifrigen Karnickel im Tütü sind zwei Hoppy VanderHare von der North American Bear Company im eigenen Kostüm. Das stehengelassene Sputnik ist von keuns and bears. Der verspätete Mausekönig wurde von Deb Canham für seine fast tragende Rolle ausgestattet.

Der Bühnenaufbau war schnell gemacht. Einfach eine noch weihnachtliche Fenstergestaltung aus Silkes 'Dekogerümpel' ziehen und fertig ist der Winterwald aus Tannenmetallgestellen mit eingehängten Perlensternen. Nur das vanilleduftende Potpourri, das die Metallfüße umhüllte, ist in der Fensterbank geblieben. Dafür haben die Bären noch schnell einen grünen Glitzerhirsch aus einer anderen Dekoecke herbeigeschleppt.


Dienstag, 24. April 2012

Clara



Die Sonne hat Clara in den Garten gesogen. Sie steht das erste Mal mitten im Licht und saugt die frische Frühlingsluft tief ein. Es ist ein gute Entscheidung gewesen, die dicke Wolljacke über das duftige Spitzenkleid zu ziehen, denn eigentlich ist es immer noch frisch und Kühl, wo de Sonnenstrahlen nicht direkt das Fell kitzeln.

Aber die dicken Botten sind eindeutig zu schwer für den ersten Frühlingsspaziergang. Und dieses Tannengrün ist doch ganz grässlich zum duftigen Kleid. Sie hat einfach die ersten Schuhe gegriffen, als sie in den Garten stürmte. Hoffentlich hat diesen Missgriff jetzt niemand gesehen.

Wenig später steht die weiße Bärin wieder vor der Schuhecke im Haus und überlegt, welches Paar zu Duftweiß mit Altrosa passen könnte. Auch wenn an einigen Paaren noch die Preisschilder hängen, die richtigen sind einfach nicht dabei. also, eigentlich braucht sie neue Schuhe, damit sie sich im Garten zeigen kann. Am liebsten hätte sie dafür flache Ballerinas oder Pantoletten mit einer Blüte über dem Riemen. Und einen Schuhschrank, damit die anderen Schuhe nicht zustauben.


Fotos W.Hein

Nun ja, vielleicht ist diese neue Bärin ein wenig flatterhaft und auch putzsüchtig. Aber andererseits ist Clara von Claudis Charming Bears doch auch eine grazile Bärenelfe, der manche Grille verzeiht.