Montag, 13. Januar 2020

Der kürzeste Zug der Welt



Das hat sich seine Tollheit "Rattikus der Erste" ganz anders vorgestellt. Köln hat vielleicht den längsten und größten – doch er hat wohl den kürzesten Karnevalsumzug. Die Knopfreiter-Garde hat sich vorn aufgestellt, dann folgt als krönender Abschluss sein Festwagen, flankiert von zwei bunten Drachen. Das Ganze ist doch nur eine Trockenübung. Wenn es denn Themenwagen gibt, sind diese noch streng geheim ;-) Selbst am Motto wird noch gewerkelt. 

Eine Trockenübung, hah! Das finden auch die eilig herbeigerufenen Zuschauer. Alice vermisst die Luftschlangen, das Konfetti, fliegende Puschel, lautlärmende Blechmusik und ganz wichtig die Kamelle bis zum Abwinken! Wenn das bis zum 24. Februar nicht besser wird – dann kann ihr der ganze Rosenmontagsrummel gestohlen bleiben.

Foto: W.Hein

Große Dinge werfen ihren Schatten voraus - auch wenn dieser hier sehr kurz ist. Es ist schon recht bunt, sieht aber dennoch etwas verloren aus. An der Zuglänge wird ja schon gearbeitet, auch wenn es nicht mehr als 20 Abteilungen werden. Silkes Auftragsidee war vielleicht anfangs noch geringfügig übersichtlicher. Doch auch an der Atmosphäre muss auf jeden Fall gebastelt werden, und reichlich Kamelle soll es schließlich auch geben ….


Donnerstag, 9. Januar 2020

Vollkommen überschätzt



Eine Pizza nur für ihn allein. Jack ist zurück und Alice will wissen, wie die Zeitreise gewesen ist. Der Mausejunge klappt den Deckel auf und der warme Duft von Tomate, Thunfisch und Käse steigt in seine Nase. Eigentlich hat er keine Zeit. "Ach, diese Zeitreisen werden doch total überschätzt."

Da Jack mit der weißen Maus schon häufiger unterwegs gewesen ist, begegnen sie sich inzwischen immer wieder. Und dann hat maus besser eine Thermoskanne mit heißem Früchtetee dabei.

Denn die weißen Mäuse verquatschen sich immer und finden nie ein Ende.

Als naseweise Besserwisserinnen wollen sie immer das letzte Wort haben.

Jack schiebt aufgeregt die Pizza beiseite. Er hat sich in Fahrt geredet: "Auch die Besuche in belebten Innenstädten werden immer schwieriger."

Oft genug kommen sie an und finden keinen Parkplatz …

Weil sie selber auf dem letzten freien Platz stehen.

Da können sie gleich noch mal eine Runde machen und zehn Minuten früher ankommen.

Alice zeigt auf den Luftballon: "Aber du kannst doch so oft Geburtstag feiern, wie du willst." Deshalb ist Jack doch überhaupt zur kleinen weißen Maus in die Zeitmaschine gesprungen.

Ja richtig, natürlich ist Jack in die Zukunft zu seinem eigenen Geburtstags gereist. Aber eigentlich war es am Ende ganz schön blöd.

Die Gäste wundern sich, wenn es plötzlich mehrere Geburtstagskinder auf einmal gibt. Muss man dann allen gratulieren? Oder reicht eines? Und wenn ja, dann welches?

Die Pizza wird auch knapp, wenn es plötzlich so viele zusätzliche hungrige Mäuler zu stopfen gilt.

"Deschwegn wollt isch jetscht oine ganse Pizza für misch habn," erklärt der Mausejunge mit vollem Mund.

Beim Geburtstag gibt es ewig Streit um die Lieblingsspiezeuge. Jack will immer dran sein.

Aber das ist noch nicht einmal das Schlimmste.

Natürlich gibt es auch nicht mehr Geschenke. Und die wollen immer alle Jacks auspacken. Es reicht hinten und vorn nicht.

"Isch bleibe lieba hier," mümmelt Jack mit vollen Backen. "Und feiere meine Geburschtage, wenn sie dran sind." Hat der Mausejunge nicht etwas vergessen? Beim nächsten Geburtstag wird er doch sicher zwei zusätzliche Mitesser haben.

Fotos: W. Hein


Das ist das ursprüngliche Bild im Post – inzwischen habe ich gesehen, dass sich eine große graue Katze im Bild versteckt ;-)

Mittwoch, 1. Januar 2020

Die trägen Zwanziger



Wenn das 2020 sein soll, dann wird das ja öde. Sir Hopsalot hat Rudi endlich auf die Straße bekommen, damit sie die rasenden Bretter testen können, wenn das Jahr noch frisch ist. Der Hase wirft sich in Positur und los geht die wilde Hatz … und los geht die wilde Hatz …

Nichts passiert! Das Brett rührt sich keinen Millimeter. Es wackelt nur und der Hase hat Mühe die Stellung zu halten. Dabei sieht die doch schon ganz schnittig aus. Er lässt die Pfoten sinken: "Rudi, kannst du mich mal anschieben?"

Doch Rudi bleibt heute Tieflieger. Er ist froh, dass das Brett unter ihm ist und er sich mit seinen Pfoten selber voranrobben kann. Es war gestern etwas zu feucht und leidlich fröhlich, da ist der Kopf heute schwer. So schwer, dass er ihn auf keinen Fall höher heben kann.

"Schau mal, das ist heute eine schwere Wegstrecke," Die Geweihmaus deutet mit einem Kopfnicken auf die Straße vor ihnen. "Wir bleiben doch am ersten Böllerpapier hängen." Oh, dröhnt der Schädel dabei.

Das werden auf keinen Fall rasende Zwanziger … vielleicht schleichende, wenn es nach Rudi geht. Für Sir Hopsalot sind es bis jetzt nur wackelige Zwanziger. Er braucht dringend ein Gefälle. Könnte nicht die Erdachse einen Schluckauf bekommen, damit die Häuser plötzlich am Hang liegen? Alles unter Wasser setzen geht doch auch viel schneller, als gedacht.

Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein