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Donnerstag, 17. Mai 2012

Familientreffen



Das Wetter war gestern so brr!, da sind die beiden Bären mit klammen Fell gleich im Karton geblieben. Da gibt es wenigstens knisternde Luftpolsterfolie, die ein wenig wärmt, wenn man nicht vorher die Bläschen mit lautem Knacken zerdrückt.

Doch heute ist das Wetter schon viel freundlicher für die sonnenverwöhnten Petze aus dem Süden Australiens. Da lohnt sich eine erste Erkundung. Fitch steigt aus dem Karton und Delwyn soll ihn halten.

Doch dann gibt es kein Halten mehr und der Karton poltert mit beiden Fellnasen über das Podest. Danach sind die Bären endlich im Garten angekommen.

Delwyn gibt dem Pappkasten noch einen kräftigen Tritt. Diese Kippkiste werden sie nicht mehr brauchen. Vor allem, wenn sie sofort beim Aussteigen umfällt. Aber als Luftfracht fliegt sie jetzt immerhin gut weg.

So sieht es also am anderen Ende der Welt aus. Eigentlich hat es den beiden auf Kangeroo Island ganz gut gefallen. Schließlich gibt es dort Unmengen von dem weltberühmten Honig. Es wird auch nicht zu heiß für einen Pelzträger. Also warum sollte ein Bär von dort auswandern wollen?

Nun immerhin ... Brumseln gibt es auch in diesem Garten. Wahrscheinlich also auch Honig. Hoffentlich haben die Hausbewohner hier mehr gesammelt als nur einen kleinen Pfotenvorrat.

Delwyn sieht der gelbschwarzen Honigmacherin hinterher, als sie schwerbeladen davonsummt. Er hat sich immer schon gewundert, wie der Honig von dem haarigen Fliegzeug ins Glas kommt. Fitch fragt sich höchstens nur, wo das nächste Honigglas versteckt ist.

Inzwischen haben zwei andere Bären den liegengebliebenen Karton entdeckt. Starbuck zeigt aufgeregt auf den bunten Aufkleber. So einen kennen sie. Der war auch auf ihrem Karton, als sie von der Südhalbkugel kamen. Es könnten auch diesmal Bären sein, die eine neue Reisekiste mitgebracht haben. Natürlich war ihre Kiste viel,viel größer, sonst wäre sie zu eng gewesen für den Blondschopf Samuel und den zimtfarbenen Bären. Starbuck hat an den sechs Reisetagen öfter mal eine helle Tatze im Gesicht gehabt.

Dann sehen Starbuck und Samuel die anderen Bären. Sie sind wirklich kleiner. Aber nach dem ersten Brummen ist klar ... sie kommen auch aus Australien. Sie kennen sogar Kangerou Island. Aber das ist kein Wunder, denn alle haben eine gemeinsame Mutter. Ein Hoch auf die wiedervereinigten Hamptons. 

Starbuck will sofort wissen, was es Neues gibt von der Hüpferinsel im indischen Ozean. Und Delwyn muss ihm alles ganz genau erzählen, so gern hört er nach so langer Zeit wieder den breiten südaustralischen Bärenslang. 

Jetzt müssen die älteren Bären berichten, wie es hier im Garten ist. Ob es viel regnet, damit es so eine grüne Wildnis wird? Zum Glück haben die kleinen Dötze die kalte Jahreszeit gerade verpasst. Und es gibt auch Sonnentage. Am meisten vermissen die beiden Großen das Meer. Hier rauschen nur die Blätter oder an manchen Tagen die Eisenbahn. Und der Teich ist schon wieder zugewuchert. Aber es gibt viele nette Bären im Haus und jede Menge Kartongebirge, in denen man tagelang Verstecken spielen kann.

Da winkt der kleinste Bär Starbuck zu sich runter: "Psst, bekommen so große Bären bei so viel Wiedersehensfreude keinen Hunger?" Natürlich, wie konnte der große Bär das vergessen. Reisen macht einen knurrenden Magen und auf dem Flieger ist der Service im Packraum lausig. Er stürmt sofort in die Küche, um schnell ein paar süße Brote zu schmieren.

Fitch ist jetzt ganz zuversichtlich mit diesem neuen Garten. Schließlich sind schon zwei großer Brüder hier. Und die hatten ein halbes Jahr Zeit um herauszufinden, wo die leckeren Honigvorräte versteckt sind.

Fotos: W.Hein
Idee: S. Schneider

Delwyn, Fitch, Samuel und Starbuck sind Hampton Bears von Kangerou Island in Australien. Zum Glück gibt es dort nur eine Geburtenkontrolle für Koala Bären. Obwohl ... vielleicht haben die Leute dort auch auf andere Bären ein Auge und viele Plüschpetze müssen auswandern, bevor es zu viele für den dortigen Honigbestand werden.

Mittwoch, 16. Mai 2012

kalt & feucht


Bevor Delwyn & Fitch in Australien in den Reisekarton kletterten,
hat Lynda Hampton ihnen den Garten schon mal im Internet gezeigt.
Dort konnten sie sehen, dass ihre großen Brüder
Samuel & Starbuck
vor einem 1/2 Jahr beim schönsten Herbstwetter in Hannover
angekommen sind.


Da ist es für die beiden Neuankömmlinge jetzt eine
große Enttäuschung, dass es auf der Autofahrt vom
Zoll fürchterlich hagelte. Und auch der Garten ist so
kalt & feucht - da bleiben sie lieber im Karton!

Foto: S.Schneider


Samstag, 24. September 2011

Kopfüber



Es hätte alles viel schlimmer kommen können. Vor sechs Tagen sind Samuel und Starbuck im Spätfrühling in Australien in den Karton geklettert und um die halbe Welt geflogen. Jetzt sind sie endlich im herbstlichen Wildwuchsgarten angekommen und stellen fest: Zum Glück ist das Wetter hier nicht ganz so kalt und zugig wie sie erst vermutet hatten. Wer weiß denn schon vorher, wie es auf der anderen Seite der Erde aussieht ...
  
Auf Kangeroo Island vor der Küste Westaustraliens konnte Ihnen keiner sagen, was die beiden erwarten würde. Es ist hier viel grüner ... aber nicht viel kälter als die letzten milden Winterwochen zuhause. Es ist schon merkwürdig, dass jemand im Internet von irgendwoher kommen und sagen kann, ihr Bären fliegt jetzt nach Deutschland! Sie sollten nur langsam aus dem Karton steigen, denn der ist mit der Zeit ziemlich eng geworden.

 Nun gibt es wieder Luft und Bewegung. Oft genug hatte Samuel in den letzten Tagen Starbucks Fuß im Gesicht oder umgekehrt der zimtfarbene Bär eine Müffel-Tatze vor der Schnauze. Die beiden Bären recken und strecken die steifen Glieder, vertreten sich die Beine und lassen die Arme kreisen.

Erstaunlicherweise steht in Deutschland doch nicht alles Kopf. Die beiden Australier hatten schon befürchtet, dass sie hier auf der anderen Seite der Erde alles mit der Bärenschnauze nach unten machen müssten. Und sie sich besser mit beiden Pfoten gut festhalten sollten, damit sie nicht von der Erde runterfallen. Das haben sie in den letzten Tagen daheim auf der Kängeruh-Insel noch eifrig geübt.

So haben sie minutenlang am Strand die Beine in den Himmel gereckt. Die anderen Hampton-Bären haben sich schon gewundert, warum die Reisebären nach Seilen, Pickel, Steigeisen und Bodenankern gefragt haben, als sie in den Karton steigen sollten. Zur Sicherheit haben sie auch überprüft, dass man Honig auch kopfüber aufschlecken und runterschlucken kann. Hoffentlich gibt es hier überhaupt Wildwuchsblütenhonig.

Starbuck stellt sich wieder auf beide Pfoten. Er kann den Honig suchen, ohne sich überall krampfhaft festklammern müssen. Die Schwerkraft wirkt zum Glück überall auf der Erde. Das macht das Leben für alle Bären überall auf der Weltkugel wirklich einfacher. Sie hatten auch geglaubt, diese Pläne, die Eisbären auf den Südpol zu bringen, hätten damit zu tun, dass die Polarbären nicht aus Versehen ins Weltall fallen sollten, wenn ihre Pfoten nicht mehr vom dahin schmelzenden Eis gehalten werden.

Die Schwerkraft lässt auch Samuel glücklich auf den Rücken purzeln, als er sich vom Tatzenstand abrollt. Es hätte alles wirklich viel schlimmer kommen können. Sie sollten den anderen Bären in Australien eine Nachricht zukommen lassen, dass man gefahrlos hinaus in die Welt fahren kann. Und Ihre Mutter sollte wissen, dass künftige Bären doch keine Saugnapfpfoten brauchen.

"Und was machen wir jetzt?" Der helle Bär bleibt noch einen Moment auf dem Rücken liegen. Honig suchen? Mit den anderen Bären im Haus sprechen? Wenn man die überhaupt versteht! Oder doch noch die Sonne hier draußen ausnutzen?

Zuerst erleben sie noch einmal den großen Flug. Sie breiten ihre Arme aus und sausen mit brubbelnden Lippen ziemlich laut durch den Garten. Für den Flug von Australien mussten sie einen richtig großen Flieger nehmen: Der ist ja auch unterwegs über ganze Ozeane gehüpft.

Sie bleiben lieber auf dem Steg und versuchen nicht über den Gartenteich zu springen. Aber so ein Jumbo ist ganz schön unhandlich. Deshalb poltert wenig später der Frachtkarton über die Steine, als Starbuck eine weite Kehre fliegen muss.

Aber stoppen kann er deswegen noch lange nicht, sonst würde der Pelzflieger ja abstürzen. Die Flügel sind pfeilförmig nach hinten gereckt, damit der Zimtpetz schneller fliegen kann. Sonst geht der Honigvorrat im Tank, äh Bärenbauch zu Ende, bevor er die Landebahn erreicht.

Sind wir schon da? Ist es noch weit? Samuel ist nicht sicher, ob er genug Honig getankt für einen Langstreckenflug hat. Vielleicht sollte er eine Zwischenlandung am Vorratsschrank einlegen? Oder ob es schon eine Luftbetankung mit einen langen Saugschlauch gibt? Er wird mal über Funk nachfragen, wer hier für die fliegenden Honigtanker zuständig ist ... 

Starbuck fliegt da noch eine Runde durch den Wildwuchsgarten.


Fotos: SchneiderHein

Samuel und Starbuck sind Hampton Bears von Lynda Hampton. Sie kommen, wie schon mehrfach erwähnt von der Kangeroo Island vor der Küste Westaustraliens. Sie wirken für uns nicht sehr fremd, da Lynda sich die alten antiken Steiff-Bären zum Vorbild genommen hat. Aber sie sind ideale Fluggäste, da sie holzwolle-gestopfte Leichtgewichte trotz ihrer Größe sind.