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Dienstag, 24. Dezember 2013

Weihnachten mit Thomas Müller



"Wir könnten auch erst das Papier wegräumen..." Anna hat es sich zwar schon auf der Spielkiste gemütlich gemacht, aber eigentlich ist ihr ringsum mit dem ganzen Fetzpapier noch viel zu viel Tohuwabohu. "Och nö! Wir haben uns gerade schon so schön hingebrummelt!" "Das stört doch keinen großen Geist." "Morgen kommt doch sicher die Putzsau." "Könnte jemand mal die Holzschlange wegnehmen. Örks, die würgt mich." Die kleinen Bären sind noch viel zu aufgeregt, um jetzt schon Schlafen gehen zu können. Deshalb wollen sie eine gute Nachtgeschichte hören, gern auch etwas mit Weihnachten. Da trifft es sich gut, dass Anna unter den Geschenken ein feines Buch "Weihnachten mit Thomas Müller" von Karen Duwe hervorgezogen hat. Daraus wird sie im Lichterglanz der Schmuckfichte noch eine Geschichte vorlesen. Oder zwei, wenn den reich beschenkten Rackern dann immer noch nicht die Augen zugefallen sind. Nur die weltbeste Dinoforschung hat keine Zeit. Sie muss die nächste große Ausgrabung im Garten vorbereiten.


Foto: W.Hein

Dass Anna das Buch hervorziehen kann, verdanken wir unsrer lieben Nachbarin schräg gegenüber, die auch wenig bärenverrückt ist. Sie hat unseren Bären (und uns) dieses wunderbare Buch mit Schmöker- und Vorlesegeschichten geschenkt, in dessen Mittelpunkt ein nordischer Bär mit dem Namen Thomas Müller steht.

Und da jetzt noch immer nicht klar ist, woher der alte Seebär die Fotos vom Nordpol hat, kommt hier nun endlich die Auflösung ...


Zu viele Wichtel zum Fest



"Was macht ihr denn hier?" Anna kann es gar nicht fassen, dass plötzlich drei Wichtel und ein wandelnder Ilexstrauch vor ihr stehen.

 "Och, wir warten auf die Geschenke und da war uns langweilig," beginnt Finn. "Und da haben wir die Wichtelkostüme gefunden," fällt Fitch ihm ins Wort. "Die waren ganz schön tief in der Kleiderkiste verbuddelt," schubst sich ein Hoppy dazwischen. "Das sind doch Weihnachtswichtel ..." versucht Finn immer noch zu erklären, aber Fitch fährt einfach fort: "... und da dachten wir, wir gehen so zur Bescherung." "Das wird lustig!" giggelt Muffy: "Dann weiß niemand, ob ihr noch Geschenke basteln wollt oder schon welche einsackt."

"Nichts da! Wer Geschenke will, bleibt kein Wichtel!" Anna schickt die Kleinen wieder in die Kleiderkammer, damit sie 'normale Geschenke-haben-wollen-Sachen' anziehen. "Alle wieder raus aus den bunten Klamotten." Menno, ist Anna heute wieder streng. Aber auf die Gaben zum Fest will keiner der kleinen Petze und Hasen verzichten.

Puh! Das war knapp. Dabei hatte Anna die Wichtelkostüme doch extra so tief verbuddelt, damit sie keine kleine Pelznase hier im Haus findet. Jetzt wird es aber auch Zeit den Geschenkeschrank noch einmal zu überprüfen. Hier sammelt Anna schon heimlich seit Monaten die Weihnachtsgeschenke für die neugierigen Petze und Schlappohren und langsam platzt das Staumöbel aus allen Nähten. Sie muss jetzt noch sehen, wie sie die ganzen Päckchen zusätzlich unter den Weihnachtsbaum bekommt, wenn der alte Seebär mit seinem Raketenschlitten zurückkehrt. Denn natürlich passen nicht alle Wünsche der kleinen Hausbewohner in den beengten Laderaum der Rakete.

"Was machst du da?" Anna lässt vor Schreck das Päckchen fallen. Sollte ihr großer Plan noch so kurz vor dem Finale auffliegen? Müssen diese quirligen Naseweise denn überall ihre vorwitzigen Schnauzen reinstecken?

Marit-Sofie und ein Hoppy halten es vor Aufregung nicht aus. Es dauert ja noch so lange bis es Geschenke gibt. So tigern sie durch Haus, ob der Vollmatrose Ruprecht nicht schon eine Eillieferung vorbei gebracht hat, bevor der große Schwung kommt. 

Hey, blitzt da nicht etwas Buntes mit fusseligen Geschnipsel dran, was Anna versucht hastig in den Schrank zu stopfen ... "Hier gibt es nichts zu sehen, ihr könnt weiterspielen." "Womit denn?" fragen die Kurzen. "Na ihr habt doch schon letztes Jahr zu Weihnachten tolle  Sachen bekommen," versucht Anna die blonde Bärin und das weiße Kaninchen abzulenken. "Die kennen wir doch schon," mault das Hoppy, "das ist sooo langweilig."

"Hier werdet ihr auch nichts Spannendes finden," versichert ihnen die Bärin mit fester Stimme: "Ihr könnt lieber noch einmal den Weihnachtsbaum bewundern." "Pöh, der leuchtet doch noch nicht mal." "Dann holt euch einen Zimtstern oder eine Mandelkeks." "Nöh, du sagst doch immer wir sollen vor dem Essen nicht so viel schlickern." "Habt ihr schon gesehen, ob nicht gerade der Raketenschlitten wiederkommt?" "Da kommen wir doch her." Die beiden versuchen noch schnell an Anna vorbei zu linsen, als beide Schranktüren endlich wieder mit einem festen Klacken schließen. "Ich glaube, ich höre schon das schwere Fauchen. Da hat jemand aber viel geladen." "Echt? Das sind bestimmt unsere Geschenke. Wenn die nicht schon direkt bei der Landung verteilt werden." Endlich ziehen die Kleinen ab, damit sie dem Vollmatrosen Ruprecht rechtzeitig sagen können, in welche Pfoten die besten Sachen gehören. Und Anna ist heilfroh, wenn endlich die Bescherung beginnt.


Fotos: W.Hein

Anna ist eine Bärin von Kathleen Wallace, die hier den schweren Job hat, dafür zu sorgen, dass kleine Bären noch an den Weihnachtsmann glauben können. Da muss sie schon aufpassen, dass die Pakete nicht zu früh auftauchen, und die Wichtel nur am Nordpol wohnen. Die frechen Teilzeitwichtel hier im Haus sind zwei Hampton Bears und ein Hoppy von der North American Bear Company. Die lassen ein Muffy Vanderbear, auch von dort, gern mitlaufen. Ein weiteres Hoppy steckt seine Schnuppernase zusammen mit Marit-Sofie, einer Rica-Bärin, schon vorher in jeden Winkel, ob Weihnachten nicht schon vorher beginnen könnte. Nun, ich wusste in meiner Kindheit irgendwann, dass meine Eltern dem Weihnachtsmann tatkräftig unter die Arme griffen. Und ich kannte die Stellen im Kleiderschrank, an denen sie vorab die Geschenke lagerten. Ich konnte es deshalb aber auch nicht besser bis zur Bescherung aushalten, um endlich die Spielsachen offiziell in Empfang zu nehmen.

Und dann ist endlich ein Höllenlärm im Garten zu hören ...


Mittwoch, 6. November 2013

manches braucht Zeit ...



Zuerst gab es den Pulli. Dann kam FitchUnd seitdem es so kalt geworden ist, haben sie zusammengefunden. Jetzt fehlen noch Hose und Schuhe. Dann kann der Winter kommen!

Foto: S.Schneider


Dienstag, 12. Februar 2013

Das Bauchgrimmen



Der Kreis der Fressfeinde schließt sich. Der kleine Frosch thront auf den Schlickervorräten des Abends und sieht, wie die hungrigen Gäste immer näher rücken. Egal ob tollkühne Fliegerin, lila Hexe oder lederne Rockerbraut, die Weingummis, Herzbonbons und Kirschlollis sind in höchster Gefahr. Der zarte Grünling sollte sich rasch entscheiden, mit welcher Zuckerbombe er davon hüpfen will, um sie im Froschbauch in Sicherheit zu bringen.

Auch Gerome sammelt die Angreifer auf das Kamellebuffet. Der lange Hals wird immer länger, als er versucht, die Lage an der Schubkarre mit Süßkram einzuschätzen. Einfach loszustürmen würde jetzt etwas gierig aussehen. Man sollte auch nicht als erster sich allein den Bauch am Buffet vollschlagen. Zu viel Zurückhaltung sieht zwar gut aus, führt aber zum knurrenden Magen. Wie stellt man es am Besten an, um am Ende nicht nur ein paar Folienschnipsel vom Boden des einrädigen Zuckerstofftransporters zu klauben?


Dies Problem hat das Pummelpony Oatsie nicht. Es hat sich als 'Pony' verkleidet, nur eben in Himmelblau, um unerkannt zu bleiben. Und leider hat das Kostüm keine Fressluke. So wird es wohl warten müssen, bis endlich wieder die Masken fallen. Ob es dann noch Zuckerwattenheu, Schokohafer oder wenigstens ein paar Päckchen Würfelzucker gibt? Leider lässt sich mit den Hufen das Papier so schwer abfriemeln. Der Rennfahrer verspricht, dem Minipferd später beim Auspacken der Zuckersteine zu helfen.


Die schnuckelige Biene muss den ganzen Abend immer wieder den verschiedensten Bären erklären, dass sie noch keinen Honig dabei hat. Die Gartensaison hat noch nicht begonnen. Und deshalb hat sie eben keine Plastiktöpfchen mit Frühstückshonig, keine Honigwaffeln oder gar zartschmelzendes Konfekt mit flüssigem Honigkern dabei. Noch nicht einmal gesunde Rachenputzer mit Auszügen von Bergblütenhonig. Da kann die Harlekindame das Summsummschaf noch so dramatisch anhüsteln.

Der perfekt getarnte Waldbär Tobi erkennt seinen Vorteil. Wenn da gerade ein winziger Frosch auf den Schlickervorräten mitten im Raum sitzt, dann kann sich ein kleiner Frosch doch fast unbemerkt dazustellen. Wer würde das nicht für ein Fachgespräch unter Teichquakern halten? Und wenn dabei zufällig ein oder mehrere Gummibeeren und andere Zuckerfrüchte in den weiten Bademanteltaschen verschwinden ... das stört doch keinen Großbären oder einen Hasen von Welt? Nun da hat der freche Frosch aber die Rechnung ohne fröhlich bunte Langohr-Spaßmacher gemacht. Die gucken ganz genau hin und verstehen bei Süßigkeiten überhaupt keinen Spaß.


Auch wenn die Indianerin keinen Schmerz kennen soll, Hunger aber schon. Und ganz schrecklichen Durst. Wer hat eigentlich das Fest organisiert? Alle sind so beschäftigt gewesen, das passende Kostüm zu finden, dass wohl niemand Zeit hatte, die reichhaltige Versorgung mit Britzelbrause, Mitternachtshappen oder Kamelleregen sicher zu stellen. Aber wenn man gegenseitig die tollen Maskeraden schon alle genügend bewundert hat, was macht man auf so einem Fest, wenn nicht schnabulieren und knallbunte Partygetränke schlürfen?


Der Samtosaurier wundert sich. Er scheint der einzige Dino auf der Party zu sein. Die große Saurierforschung scheint mindestens drei Tage Urlaub zu machen. Stattdessen sieht er Frösche, Filzpferd und Fichtenhonigbrumsel. Dazu noch Hexen, Harlekine und Hochbauspezialisten. 


Nicht zu vergessen die Eisprinzessin, den Eisbär und zahlreiche Edelfräuleins. Oder eben Rennfahrer, Rockerbraut und Rentierhalter. Er ist hier zwar der einzige Saurier im Raum, aber auffallen wird er in dieser bunten Gesellschaft nicht.


Da erblickt Zorro seinen Erzfeind. Dieser giftgrüne Wicht ist ihm schon seit Tagen ein Dorn im Auge. Erst schleimt er sich bei den dicken Dinokumpels des großen Saurierentdeckers ein und macht sich so zum erstbesten Echsenexperten. Und jetzt hat er sogar die Frechheit sich in dem Aufzug auch noch auf diese Feier zu wagen. Als wenn ihm die ganze Urweltsause gehören würde ...


Der maskierte Rächer stürmt mit gezücktem Degen zum falschen Dino. Vergessen sind alle Versprechen, mit dem Silberpieker nicht vor anderen Bären herum zu fuchteln. Jetzt wird Zorro diesem Expertenschleicher schon zeigen, wer hier der weltgrößte und allerbeste Saurierforscher in Haus und Garten ist. Die Kleine folgt ihm auf Schritt und Tritt. Sie muss doch prüfen, ob sie nicht gerettet werden kann.

Samtosaurus ist ganz überrascht, was dieser aufgeblasene Maskenbär von ihm will? Er hat doch bis jetzt noch keinen Drops gelutscht oder eine kostbare Gummifrucht gekostet. Was soll das ganze Gerede von 'Die Urzeit gehört mir' und dann dieses 'er wäre schuld', wenn die Saudummpoden ausstürben! Weil er ein 'elender Reptilpfuscher' sei.


Dann erkennt die grüne Echse den kleinen Bär hinter der Maske. Das ist doch dieser enttäuschte Dinoexperte, der schon vor ein paar Tagen so unangenehm herumkrakeelt hat. Und jetzt will er ihn mit so einem Pieksding piesacken. Aber zum Glück hat er ... wie wohl jeder moderne Dino ... ein Laserschwert!


Damit hat der rasende Rächer von eingeschnappten Experten und verschnupften Forschern nicht gerechnet: Das tödliche Licht der Laserklinge wird seinen Silberdegen schmelzen lassen. Bzischhhh britzelt sich die gleißendkalte Schneide schon in das butterweiche Metall seines Werkzeugs der Rache.


Zorro flieht nicht, das ist ein wohl überlegter Rückzug. Wenn dieser Falschdino mit Weltraumtechnik kämpfen will, kann er mit so ollen Kram wie Peitsche und Degen nicht dagegenhalten.


Der maskierte Rächer braucht auch ein formidables Lichtschwert. "Und nun, du Dinotäuscher, stell dich zum ehrlichen Kampf Mann gegen Flitzpiepe!" verkündet der jetzt modernste Zorro der Welt. "Wenn du dich überhaupt traust!"


Upps! Der Quasidino traut sich was. Denn schon kommt zäääännngg der erste Hieb und trifft die Lichtwaffe des roten Rächers. Der kann gerade noch das Heft in der Hand behalten, bevor das nagelneue Laserschwert gleich wieder im hohen Bogen davon segelt. Jetzt führt aber der weltgrößte, maskierte Weltraumfechter den nächsten Schlag. Das Duell im Konfettiregen kann beginnen.


Swisch und swisch wirbeln und sausen die Leuchtschwerter immer wieder aufeinander. Die beiden Kämpfer weichen keinen Zentimeter zurück. Mal kreuzen sich bzzzzz die Klingen hoch in der Luft, dann wieder bzzzöngg kurz über dem Boden. Wenn der eine versucht nnnäääääääängg, mit einem seitlichen Schwinger durchzukommen, wehrt der andere mit einer senkrechten Klinge bzing ihn ab und kontert mit einem Ausfallstich nnnjjenng auf den Körper des Gegners.


Gerade versuchen die beiden sich bzzzzzzzzzz mit der Kraft ihrer Schwerter niederzuringen, um dabei etwas zu verschnaufen, als etwas Unerwartetes geschieht.


"Eine Rede!" "Eine Rede!" "Psst!" Die Bären und Hasen sind ganz aufgeregt, als sich der Vorhang teilt und Howard heraustritt. Das haben sie schon im Fernsehen gesehen, auf solchen Festen werden immer Sprüche geklopft und Reden geschwungen. Da müssen selbst die sausenden Schwerter pausieren und der Kampf furchtloser Rächer gegen uneinsichtigen Dino endet wohl eher unentschieden.


Eigentlich muss Howard nur etwas Organisatorisches verkünden, aber vielleicht wird es ja besser, wenn er es in Reime packt: 
"Kleine Karnevalisten haben einen großen Bauch,
da passt viel Süßkram rein und Limo auch.
Die Beschaffung hat so ihre Tücken,
das Buffet zeigt schon erste Lücken.
Weitere Schlickersachen sind jetzt aus,
die Reste gehen aber auf das Haus."
Und wo bleibt der Tusch, wenn man mal einen braucht?


Wenn dass jetzt diese Büttenreden sein sollen, auf diese 'Spaßbremse' können die Fetenkämpfer gern verzichten. Also ... fffichhhhh! ... fffichhhh! ... Laserschwerter wieder an und weiter geht das Duell.


Mit weiten Schwüngen prallen niiiiänggg und bzischhhhh die blauen Klingen wieder aufeinander und noch versucht Zorro den Grünling auszustechen. Der wiederum überrascht den roten Witwenrächer mit nnnnnnäääng einer schnellen Kippbewegung, die puh-nnöööhhhn der Maskierte gerade noch parieren kann.


Mit einen bzzzzöööörssssssss! treffen die beiden Lichtschneiden sich im aufgeheizten Luftraum und beginnen tief zu brummen um so länger die beiden Klingen aneinderkleben. Da sind sich Zorro und Samtosaurier schon lange einig: Ohne selbstgemachte Geräuschuntermalung ist ein Laserschwertduell nur die Hälfte wert. "Diijääännnnggg!" "Bzosch!"


Und Gerome hat inzwischen die beste Taktik am Buffet gefunden: EInfach dableiben und als Aufpasser die Verteilung überwachen. Dann kann man hin und wieder naschen und hat gleichzeitig immer ein Auge auf die Mitesser.


Fotos: W.Hein

Dies ist der zweite Teil der Rosenmontagsfeier. Und den gibt es vor allen Dingen, weil Marco in 'Frauen und Kinder zuerst' von Ähnekinds Einfluss auf die Kinderwünsche im Karneval berichtet. So wundert es wohl kaum jemand, wenn nur noch Bären und Hasen begeistert als Cowboys und Indianer in den Garten ziehen. Das moderne sozialisierte Kind träumt aber spätestens ab Beginn der Schulzeit von Star Wars, so dass eben drei Skywalkers auf zwei Darth Vaders in der Straße treffen und selbst Waschbären ein Laserschwert brauchen. So war es wohl so etwas wie Schicksal, wenn am Samstag vor dem Rosenmontag im hiesigen Supermarkt auf jedem neuen Micky Maus Heft eine weltraumgeprüfte Lichtwaffe exakt in Bärengröße prangt. Den ganzen Rückweg nach Hause freute ich mich unbändig auf das Zusammentreffen von Samtosaurus und Zorro. Denn wenn schon jeder Putzbär eine Weltraumwaffe hat, was haben dann wohl Bärendinos? Eben!


Zorros Helfer



Der rotschwarze Rächer ist zurück. Pünktlich zum Rosenmontag streift Zorro wieder durch das Haus und schwingt seinen Degen um die Witwen, Waisen und Wanderhuren vor irgendetwas zu schützen. Was das ist, wird der tapfere Recke schon noch rechtzeitig erkennen, wenn es dann polternd hereinbricht.

Der kleine Bär konnte es kaum erwarten, endlich wieder in die Mantel- und Degenkämpfer-Montur zu steigen. Es hat nur etwas gedauert, bis er den silbernen Partypieker und die Peitsche gefunden hatte. Denn Anna hatte die Waffen des Rächers außer Reichweite hoch im Schrank verpackt. So konnte sie das Restjahr lang sicher sein, dass nicht vor jedem Hausbewohner ständig mit den Piekswaffen wild rumfuhrwerkt wird. Jetzt hat Zorro natürlich versprochen aufzupassen, wohin er stachelt und fuchtelt. Und nur die fiesen Oberschurken müssen sich fürchten, gepiesackt zu werden.

"Ich werde Zorrogehilfe!" baut sich unvermittelt eine Kleine vor dem furchtlosen Rächer der Be- und Vererbten auf. Und wenn die Bösen hoffentlich nicht ganz so furchtlos sind, wird sie ein Knochenhasenkostüm schon ordentlich erschrecken. "Dieses Jahr rennst du nicht mehr allein durch die Prärie. Ich werde immer an deiner Seite sein," gluckst selig das schmucke Schreckgespenst.

"Zorro braucht keine Hilfe von einem Klappermümmler!" Der kleine Bär muffelt mit dem schweren Schicksal: Sollten Rächer nicht einsam sein? Damit niemand bei der Arbeit hinter ihre Maske blicken kann? Und sie unerkannt das Weltschlechte abmurksen können? "Menno, Linus, ich will aber deine Heldenhelferin sein!" Der Rächer rauscht mit seinem Papierumhang davon: "Zorro wetzt allein!"

Inzwischen finden sich immer mehr Gäste bei der Rosenmontagsparty ein. Lena bleibt ein echtes Naturwollschaf, das Blumen und Gras liebt. Deshalb kommt sie als Honigbrumsel, die sehnsüchtig nur darauf wartet, im Garten die Blüten zu bestäuben. Doch weil es draußen wieder saukalt ist, bleibt sie in der warmen Stube und sucht vorab etwas Blubber-Brausennektar.

Wenn Zorro keinen untoten Mümmelmann an seiner Seite will, dann braucht er sicher eine blaßblaue Vampirin. Unter der blauen Beißerchenmaske wird der Rächer sie sicher nicht wieder erkennen. Hihi! Und als dunkle Fürstin der Nacht schreckt sie dann die Unholde bis ins Mark.

"Hallo Zorro, du hast Glück! Ich bin eine blaublütige Helfervampirin und ganz schön bissig." Die kleine Draculatochter lässt die Eckzähne blitzen. "Diese Nacht hätte ich schon mal Zeit, mit dir irgendwelche Miesmacher zu vermöbeln." Sie schmatzt genüsslich: "Denn Rache ist Blutwurst, und die wird bekanntlich heiß serviert und ... äh, ... dann wohl doch ... schon wieder kalt gegessen."

"Die Schlimmen von Welt sollen vor MIR Angst haben!" poltert der weltgrößte Maskenrächer. "Alleine!" Zorro will also doch keinen kleinen Vampir, der biss zum Morgengrauen ein bisschen mitschreckt.

Die ersten Australier treffen ein. Gerome reckt den langen Hals aus einem buntem Clownskragen, und Finn plant wohl größere Umbaumaßnahmen. Die haben aber Zeit bis nach der Party. Die beiden Leckermäuler haben natürlich gleich die schnuckelige Biene entdeckt. Ob die schon etwas Honig dabei hat?

Larissa muss aufpassen, dass der Spitzhut nicht überall hängenbleibt. So ein Burgfräulein braucht ganz schön viel Kopffreiheit. Im Hintergrund hat Bruno sich eine blaue Wanderklampfe gegriffen und zupft eifrig die Saiten. Unter diesen Nordlichtern ist er mit Lederhose immer etwas verkleidet. Nur heute fällt das nicht so auf.

Das Sputnik wundert sich immer wieder, wie viele kleine Bärinnen hier im Haus einen Pinguin haben. Das ist doch jetzt mindestens die fünfte Petzeline und irgendwie sind die wohl alle Schwestern. Vielleicht haben sie ja eine Laufvogel-Großbestellung aufgegeben ... für einen satten Familienrabatt.

Zorro braucht auch keinen Entenkükenhelferin. Dabei ist es doch so einfach: Sie lullt mit zarten Schnattern das Weltböse ein und macht es schläfrig. Und dann kommt Zack! der furchtlose Zet-Träger, der mit seinem Degen so lange dazwischen haut, bis die Erzschurken winselnd um Gnade betteln. Denn, wenn sie erst arglos nur so eine kleine Schnatterline angeschnäbelt hätte, da wären die doch vollkommen überrascht.

Doch der maskierte Schutzmann der Gerechten ist von dem Plan nicht überzeugt: "Rache ist ein ernsthaftes Geschäft," schüttelt er erst den Kopf, bevor der Zet-Träger aufgeregt seinen Degen überm hochroten Kopf schwingt: "Das führt man doch nicht mit einer niedlichen Watschelente."

Die Schneehäsin trifft eine scharfe Rockerbraut und beide schwitzen ganz schön unter dem warmen Flutlicht. Plümm läuft wie ein ungelenkes kleines Michilinmänchen im wollenen Schneefrauenanzug umher. Die Karottennase baumelt schon längst am Hals. Puh! das nächste Mal sollte sie lieber ein Echtkostüm aus kaltem Schnee nehmen, wenn das hier drinnen nicht doch zu schnell schmelzen würde. Und Nelleke weiß jetzt, warum Motorrad-Fahrerinnen nie auf ihre Maschine verzichten sollten. Wenn sie so eine Harry Davidsohn zur Pfote hätte, könnte sie sich darauf schwingen, losbrausen und sich vom wilden Fahrtwind kühlen lassen.

Das ist nun die sechste Bärin. Ein Marienkäfer mit vier Punkten drauf. Zu denen vier heute Abend muss das Sputnik nämloch noch die Gartenbekanntschaft im rotkarierten Kleid und dann die kleine Schlittenfahrerin mit Pelzkapuze zählen. Hoffentlich werden es nicht noch viel Bäreninnen, damit sich die schwirrenden Gedanken des armen roten Fusseltiers nicht noch weiter verheddern und dabei abstürzen. Eigentlich wollte sich das Sputnik längst wieder auf das Fliegen konzentrieren. Aber jetzt ist es schon viel zu fusselig im Kopf, um den silbernen Kopfpropeller mit purer Gedankenkraft zu drehen.

Also wenn niedliche Watschelenten den Schrecken der Milchstraße und der Nebenstraßen nicht belullen dürfen, dann dürfen das vielleicht süße Sonnenküken. Jeder mag doch kleine nüddelige Sonnenküken ...

Jeder außer Zorro.
Menno!

Gerome wirft schon mal eine Luftschlange zur holden Weiblichkeit. Er bandelt mit dem Honigschaf an und gleich noch mit einer Harlekindame aus Venedig. Sie trägt eine Larve und das ist jetzt kein lästiges Insekt. Die schwarzen Heimlichtuer vor den Augen heißen auch so. Und diese Kanalfahrerin will dem neugierigen Langhals nicht verraten, dass sie Naomi heiße. Oder ... hihi ... Gugelhupf! Oder 'Jahniene Schantalle Nikohle' kichert sie in den schnell gezückten Fächer.

Fitch ist zwar der passende Karojunge als italienischer 'Pürro', aber er kann Gerome auch nicht sagen, wie die geheimnisvolle Fremde heißt. Als er zum Kostümverleih kam, war die Schäkerdame schon wieder weg. Und jetzt Psst! Mit seiner Maske ist er doch auch inkockniedo. "Was bist du?" "Na, so eigentlich 'Name unbekannt verzogen'."

Der unruhige Rachegeist der Heiligen, der Seligen und Schlickermonster stapft ungeduldig mit dem Fuß auf. Bis jetzt konnte er niemanden retten, durfte niemanden niederkämpfen und musste auch keiner Omi über mehrspurige Ausfallstraßen helfen. Es gibt hier nichts zu tun für einen Helden. Und dazu ist die Versorgung mit Kamelle und anderem Süßkram auch nur ein endloser Engpass.

Der Pinguin rollt wieder heran. Nun Zorro will vielleicht keinen Klapperhasen, aber sicher ein wohlproportioniertes Schoko-Langohr, das Süßes bringt. In der Schubkarre hat es Lutscher, Herzbonbons und Weingummi. Mit den Lutscherstielen könnten es und Zorro zur Not sogar fechten. Wenn der Degen plötzlich krummgeht. Oder wenn man ihn beim letzten Klobesuch vergessen hat. Oder wenn der Schurkenunhold einen reingelegt hat und sich gerade den Piekser geliehen hat. Weil er nur mal sehen wollte, ob auch er damit so schöne Achten in die Luft fuchteln kann.

Der Beschützer von allem Möglichen zittert vor Aufregung. Hat das denn nie ein Ende? Wie viele Knuddel-Helferiche muss er denn noch in die Wüste schicken? Vielleicht sollte er sich einen Gehilfen für das Ablehnen von Helfer-Bewerbungen nehmen. Obwohl, den Süßkram kann der Hase da lassen. Bevor heute überhaupt nichts mehr verteilt wird.

Der kleine Schokohase seufzt und lässt die langen Ohren hängen: Zorro will überhaupt nicht Niedliches. Und etwas mit Schlabberohren sowieso nicht. Eigentlich noch nicht einmal irgendeinen Helfershelfer. Denn 'einsamer Rächer mit Begleitung' klinge einfach blöd.

"Ich bin eine Fledermaus und keine Katze," schnurrt die weiße Samtpfote. "Und ich bin ein Frosch und keine Maus." kommt ein zartes Stimmchen aus der grünen Kapuze mit Kulleraugen. Danach zieht der kleine Hüpfer einen breiten Flunsch und versucht quäkend und zugleich tief zu klingen: "Quak, Quack, Quark! Fressen Fledermäuse eigenlich Frösche?"

"Keine Angst, ich bin jetzt keine Helferline mehr!" Die Kleine hat endlich ihr Kostüm gefunden. Sie ist die feine Edelfrau, die ein Zorro doch immer woeder beschützen muss. Wenn Schergen nahen oder ein Unheil dräut. Oder wenn die Ungeheuer bei Unwettern mit unter die Bettdecke kriechen wollen. Der maskierte Rosenmontags-Rächer braucht sie unbedingt: Es gibt doch keine Helden – ohne Heldentun für hilflose Opfer, hihi! Deshalb wird sie den ganzen Abend auch ganz dicht in seiner Nähe bleiben. Damit er sein Schutzding nicht doch noch vergisst. Im Ernstfall muss er auf jeden Fall nicht zu weit laufen: Rette mich!

'Bzzz! Acht Schwestern ... oder doch nicht. Denn wo ist der Pinguin? Zählt das nun oder bzzzz?' Das arme Sputnik kann sich überhaupt nicht mehr konzentrieren, wenn es jetzt schon halbe Verwandte zählen muss. Dabei will das Fusseltier Lottie als Fachpilotin etwas vorfliegen. Nichts Besonderes, keinen Kunstflug, nur etwas abheben und an der Decke rumschwirren. Aber dafür muss sich das Sputnik nun wirklich anstrengen und den Geist ganz in der Gewissheit aufgehen lassen, fliegen zu können. Doch bis jetzt macht der silberne Propeller noch keinen Mucks.

Lisa zeigt stolz das Indianerkostüm von Kaninchen. Natürlich wollte es immer schon zum Stamme der Schlappohren gehören, die sonst den Garten unsicher machen. Aber bevor das Kuscheltier allein unter lauter Bären landet, geht die Lisa auch als Rundohr-Rothaut: "Ich bin eine Häuptlings-Fransenfrau."

"Und ich werde immer gerettet!" strahlt die kleine Bärin und himmelt nach oben. "Ja, Ja, sie wird gerettet," murmelt matt der maskierte Rächer.

Idee: SchneiderHein  Fotos: W.Hein

Das Party-Personal ist diesmal etwas unübersichtlich. Und dann sind so viele auch noch maskiert und verkleidet. Also es sind jede Menge Bären, Hasen, Mäuse, eine Giraffe und ein Sputnik. Wenn es nicht gerade mit reiner Gedankenkraft davon geschwirrt ist. Und wenn der Rächer der Erbmassen nicht gerade jemanden retten muss, kann er endlich auf weitere Abenteuer gehen.