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Sonntag, 23. August 2015

Nächstes Jahr



"Von wegen Co!" schnaubt Gerome. Der Giraffenbulle muss gar nicht in den neuen Kalender schauen. Die Giraffen als langjährige, unverzichtbare Gartenbewohner sind hier garantiert wieder zu nullkommanull Prozent in den zwölf Motiven vertreten. "Zu viele Bären," grummelt der aufgebrachte Langhals, bevor er davonstapft: "Viel zu viele Bären."

Alisa, Maylin und Helen haben den neuen Aufkleberkalender entdeckt. Sie finden nicht, dass es zu viele Bären sind. Eher noch zu wenige, denn beim Juli-Bild, wo Anna die Blumenkette hochhält, haben ihr die drei kleinen Bärinnen eigentlich dabei geholfen. Aber davon ist jetzt nichts mehr zu sehen.

"Maylin, menno, stell dich nicht so an!" Wenn sie schon nicht im Kalender sind, können die kleinen Petzelinen die Aufklebermotive von den Seiten abziehen und im Haus verteilen. "Und wenn wir Frau Fuchs einen auf den Rücken patschen … hihi … das merkt die nie!" gluckst Alisa. "Aber die anderen werden gucken," nickt Helen. Aber Maylin will ihnen die Aufkleber nicht geben: "Der Kalender ist für das nächste Jahr. Den muss man erst komplett weggucken, bevor man die Bilder überall hinkleistern darf."

Die verhinderte Kapitisse – bis jetzt weigern sich die Seebären hartnäckig, ihr das ganze Schiffsschoffösenzeugs beizubringen – hat den 'Teddy & Co' Postkartenkalender entdeckt. Voller Interesse betrachtet sie die einzelnen Blätter. So etwas steht erst auf ganz vielen Tischen und wird dann noch in die ganze Welt verschickt. Dann werden das doch berühmte Bären.

So 'berühmt zu sein', das wäre auch ein Job für die Kapitisse. Sie könnte doch so ein allseits beliebtes Kowagörl werden. Sie macht schnell ein paar Bilder hier im Garten und als Kalendernager strahlt die ehrgeizige Neukommerin dann in unzähligen Haushalten. Wer braucht schon noch mehr Bären, wenn er eine schnieke Rättin bekommen kann?

Das mit dem Posen bekommt Antonetta mit Leichtigkeit hin. Sie dreht sich nach links. Sie dreht sich nach rechts. Schüttelt lachend die Schnurrhaare. Streicht sich neckisch über das Ohr. Sie würde sich auch sofort über dem Steg rekeln – wie dieses Pulloverschaf.

Damit es nicht so langweilig wird, kann die schlaue Rättin natürlich auch die Kleider wechseln. Statt in maritime Streifen schlüpft sie in ein leichtes Sommerkleid. Dann wird jedes der zwölf Kalenderblätter interessant. Weil man nachsehen muss, was der Schuhtink-Star jetzt schon wieder trägt. Also der Name müsste natürlich auch anders werden: 'Antonetta & Co', wenn sie jetzt nur wüsste, wer dieses 'Co' sein soll.

Die Pfote leicht heben, die Pose halten. Jetzt sieht sie genau aus wie dieser Geweihbär im Dezember. Den Monat kann das Kalendergörl auch. Doch halt! Da baumelt eine grüne Umhängetasche am Pummelren … die Glämmer-Nagerin braucht unbedingt noch einen modischen Schopper, wenn sie über den Laufsteg tänzelt.

Was für ein Glück, dass die eifrige Rättin nicht nur Kowa-Star kann, sondern auch Schoppink-Kwien werden will. Da kann sie dort hemmungslos einsacken und für den Kalender aus dem Vollen schöpfen. Das wird ein toller Kalender – im nächsten Jahr.


Fotos: W.Hein

Es ist wieder so weit, die neuen 'Teddy & Co' Bärenkalender für 2016 aus dem Kawohl-Verlag sind erschienen. Das ist schon die fünfte Ausgabe. Damals 2011 hätten wir nie gedacht, dass es bis jetzt jedes Jahr einen neuen Kalender gibt. Da wir bei der Bildauswahl keinen direkten Einfluss haben, können wir natürlich nicht versprechen, dass es für 2017 eine Rattenausgabe werden wird.


Mittwoch, 6. Mai 2015

Buntraffe im Versteck



Voran watschelt Ping-U-In über den nackten Beton. Kichernd folgt ihm die Ka-Lei-Neh im Kimono.

Sie umrunden beide in weiten Bögen das üppige Grün der pfirsichblättrigen Glockenblumen, die überall in den Fugen sprießen.

Das Sputnik hadert immer noch mit dem Zusatzgewicht eines blinden Passagiers, der darauf beharrt sehr gut gucken zu können. Ständig sitzt das Stacheltier in seiner Flugdose und stört die Flugkonzentration, bevor der Flieger zum Start rollen kann.

Nun haben fast gleichzeitig Ka-Lei-Neh entdeckt, die mit Ping-U-In ihre Runden dreht. "Das ist eine von siebeneinhalb oder nein achteinhalb Schwestern", versucht das Sputnik zu erklären. Er erkennt sie an dem Watschelvogel, aber sonst sehen sich die Schwestern nie ähnlich, weil sie immer anders angezogen sind. Die hier hat sich zum Beispiel in so einen bunt bedruckten Duschvorhang gewickelt.

Gerome sucht die Buntraffe. Als Langhals fühlt er sich verantwortlich, wenn ein Raffentier ausbüchst. Und jedes Mal wenn, eine Buntraffe den Verdacht hat, sie solle sich nützlich machen, entzieht sie sich durch die schnelle Flucht.

Die Buntraffe versteckt besonders ihren langen Hals, denn der könnte sie so schnell verraten. Sie macht sich ganz lang und gibt keinen Mucks von sich. Wer weiß, was sie jetzt wieder tun soll: Reittier, Bettvorleger, Schmusebacke, Spielbeute oder Wasauchimmerschlimmeres. Das kann gut ohne sie stattfinden.

So kann ein Gerome suchen so lange er will. Die Buntraffe wird er nicht freiwillig entdecken. Da ist es gut, dass er heute so eine Reisschale auf dem Kopf trägt. So bekommt er wenigstens keinen Sonnenstich bei der langen Suche. Obwohl die Mittagssonne auch ganz schön auf der Schnauzenspitze piekst und zwickt.

Die weiße Bärin im Ki-Mo-No überlegt einen kurzen Moment, ob sie diese Buntraffe mitsuchen soll. Der Schiebepinguin könnte voran stürmen und sich schon mal ins Blattdickicht umsehen, ob sich dort nicht doch ein farbiger Langhals versteckt.

Aber dann dreht sie doch lieber weiter ihre Runden auf der offenen Betonfläche. Denn wenn der kleine Schiebefreund sich in den grünen Schlingpflanzen verheddert und in der Rabatte hängen bleibt, dann ist er keine große Hilfe. Und dann können sie das Ganze auch lassen.

Gerome wirft immer noch den langen Hals schwungvoll zu allen Seiten. Obwohl er das Hoppy weit überragt, sieht er kein weiteres Giraffentier. Das muss sich so gut getarnt haben, als ob es eine Grünraffe wäre.

Das Hoppy hat ein bessere Idee: "Wir machen ein Picknick. Mit Tee und Reisgebäck …nein, besser mit süßer Limo und leckerem Klitschkuchen. Das ist dann so Leckerschmecker, dass sogar eine Buntraffe aus dem Versteck kommt." Gerome ist noch nicht überzeugt: "Und wenn es nicht funktioniert?" Hoppy reibt sich den Bauch. " Dann haben wir ein leckeres Picknick gehabt."

"Los, steig aus!" Das Sputnik ruckelt und rackelt an der Blechdose. "Raus da! Ich bin und bleibe Einzelflieger" Dieses stachelige Übergepäck bleibt einfach lästig. Und hat jede Menge Sitzfleisch.

Endlich ist der freche Dosenbesetzer draußen. "Zurücktreten! Damit dich der Propellerwind nicht erfasst. Zurücktreten, ich starte durch." Jetzt nur noch einen Moment verschnaufen und dann fliegt das Sputnik davon. Angestrengt sitzt das rote Fusseltier, sammelt seine Gedanken, denkt nur noch an das Fliegen, macht sich leicht, macht sich leichter … und gleich, gleich dreht sich der Kopfpropeller … Hnnnggghhh!

Doch, puh, träge zuckt der silberne Propeller – keine einzige Umdrehung will er mehr machen, so anstrengend war diese Igeltrennung. Der rote Zottelflieger muss sich erst einmal ausruhen. Doch wenn die Dose noch länger am Boden bleibt, kann der kleine Spitzhut auch wieder einsteigen. Dumm daneben stehen macht keinen Spaß, und der Igel muss sowieso dringend noch etwas klären.

Zwei sitzen in einer Blechdose und das Propellertier ist viel zu müde um sich noch zu wehren. Um sie herum läuft in weiten Kreisen die Ka-Lei-Neh mit ihrer Watschelvorhut. Da wird es Zeit, dass der Igel seinem roten Fusselpiloten endlich etwas erklärt: "Es gibt keine halben Schwestern. Also sind es neun Schwestern … oder eine, die sich immer umzieht." Der kleine Spitzhut hält inne: "Kann man seine eigene Schwester sein … ich glaube das wir schwierig."

Und die Buntraffe wartet weiter im Versteck – bis alle wieder weg sind.


Fotos: W.Hein

Die Buntraffe kommt aus Mahnkes Bärenhöhle in Hannover. Der Langhals Gerome hatte da als Hampton Bear einen viel längeren Weg aus Australien zu uns. Das Hoppy von der North American Bear Company hatte fast einen genauso langen Weg aus den USA. Der Schiebepinguin der Kleinen ist auch weit gereist, als von Deb Canham gestartet ist. Da liegt Detmold als Heimat der Rica-Bären eigentlich um die Ecke, wie die Kleine bestätigen kann. Mushroom von Anna Aleksieva hat dafür seine Heimat weit im Osten. Das Sputnik wäre von keuns and bears wahrscheinlich aus den Niederlanden zu uns geflogen, wenn es sich bloß hätte konzentrieren können. So ist das Sputnik auch über die Bärenhöhle bei uns gelandet.


Sonntag, 22. März 2015

Gänsemarsch



Die Buntraffe lässt sich nicht!

Conroy kann noch so viel betteln und bitten. Die Buntraffe lässt sich nicht aus dem hohem Blattwerk locken. Sie bleibt im sicheren Grün, bevor wieder so ein Indianer aus dem Dickicht stürmt und sich johlend auf ihren Rücken schwingt. Ein Langhals ist doch kein Reittier, nur weil es auf vier Hufen steht.

Eher geht eine Buntraffe stiften und sucht dabei etwas Weites. Ein Conroy stürmt grummelnd hinterher. "Ich will doch gar nicht…" schnauft er. "Ich meine doch nur…" ächzt er. "Ich hätte doch nur …" rugt er hinterher. "Menno!"

Gaahhk, gahaak! begrüsst die weiße Rollgans freudig eine Ente auf Rädern, als diese plötzlich hinterm dem Grünbüschel auftaucht. Endlich watschelt sie nicht mehr allein durch den Garten.
  
Auch die beiden Steuerbärinnen an der Stange begrüßen sich schnell. Sie haben sich schon länger im Blick, da ist die freudige Überraschung nicht ganz so groß wie kurz über dem Boden. Sie werden jetzt zusammen bleiben also ruft Maylin: "Gänse marsch!"

Die Buntraffe saust mit weiten Sprüngen über die Waldmeistersteppe. Unter den Hufen rascheln die trockenen Blätter. Sie lässt sich heute wirklich nicht. Nicht überlisten, nicht einfangen und erst recht nicht zureiten.

"Ich lasse mich doch nicht …" japst Conroy. "Ich lasse mich doch nicht von einem bunten Fusselrenner an der Nase herumführen." Er hat doch Besseres zu tun, als eine wildgewordene Bildstörung zu fangen. Obwohl, wenn er jetzt unschuldig pfeifen und einen weiten Bogen um das Raffentier machen würde, dann gegen den Wind und schnell an der Mähne zupacken …

Schlapp, schlapp, schlapp patschen die schwarzen Flossen auf den Beton. Der kleine Pinguin ist hier wohl der Stangenvogel mit der meisten Rollerfahrung im Garten.

Er hat besonders viel Erfahrung damit, dass eigentlich die kleine Bärin bestimmt, wo er lang watschelt.

Sie führt die Stange in seinem Rücken und schiebt ihn unerbittlich voran. Er ist ihr immer voraus, kommt schneller ans Ziel. Aber eben nur an das Ziel, das die Kleine für ihn bestimmt hat.

Gans und Ente geht es nicht viel besser. Auch hier bestimmen kleine Petzelinen ihren Weg. Sie strampeln sich vorn ab und hinten schieben sie flinke Pfoten mal nach rechts mal nach links.

Wenn die Pfoten nicht gerade abgelenkt sind, weil die Steuerlieschen sich gerade einen Witz erzählen müssen und sich dabei vor Lachen ausschütten. Dann können die beiden Watschelvögeln den Hindernissen erst in letzter Sekunde ausweichen … oder rumpeln mitten durchs Gestrüpp.

"Wir müssen aufpassen," sagt dann Alisa. "Oh ja, das ist voll wichtig", pflichtet ihr Maylin bei. Wenig später stupst sie ihre Freundin in die Seite, kichert vor Vorfreude und beginnt: "Kennst du den, wo zwei erboste Stachelscheine in einem Fass auf einen Wasserfall zutreiben …"

Weiter kommt Maylin nicht, da plötzlich ein schnittiger Pinguin ihren Weg kreuzt.

"Oh, ihr habt auch was zu schieben," stellt die Kleine erfreut fest. "Das trifft sich gut, dann könnt ihr gleich mitkommen." Und bevor die beiden Petzelinen noch etwas sagen können, stürmt der Pinguin mit seiner eiligen Lenkhilfe schon wieder voran.

"Warum folgen wir ihr eigentlich?" flüstert Maylin ihrer Freundin zu. "Warum nicht? Oder hast du was Besseres vor?" Hat Maylin nicht, also können sie ihre Vögel auch hinterher watscheln lassen.

Der kleine Pinguin ist gründlich. In wilden Zickzack-Linien und weiten Bögen saust er über die ganze Betonfläche, jagt die wandernden Sonnenstrahlen auf den Steinplatten, untersucht jeden Kübel und umkurvt dabei alle Büschel und Strünke, die aus den Fugen ragen. Maylin und Alisa hatten vorher nie geahnt, dass es für das kleine Federvieh hier so viel zu entdecken gibt.

"Und was machen wir jetzt?" Wenn sie inzwischen die letzten und allerletzten Ecken abfahren, werden sich die Vögel doch sicher langweilen. "Jetzt," lacht die Kleine. "Jetzt haben unsere Flatterlinge an der Stange vom vielen Geschiebe schon eckige Räder. WIr sausen nach Hause."

"Komm Conroy, trödel nicht so!" Die Mädchen wollen wieder ins Haus und wenn der Junge sich mal beeilen würde, würden sie ihn auch mitnehmen.

Da sputet sich der kleine Bär. Soll doch die blöde Buntraffe bleiben, wo der Pfeffer wächst! Oder was sonst hier noch im Garten wuchert und rumrankt.


Fotos: W.Hein

Die kleinen Bären sind alle Rica-Bären aus Detmold von Ulrike und Claude Charles. Die Schiebevögel hat Brenda Powers bei Deb Canham auf die Räder gesetzt. Die Buntraffe von Sigikit kommt aus Mahnkes Bärenhöhle in Hannover. Sie hat dort ruhig im Regal gelegen und nie geanht wie aufregend die Flucht vor einem Leben als Langhalsmustang sein kann.


Freitag, 20. März 2015

Stangenware



Gerome ist im Asienrausch. Der stilbewusste Giraffenbulle trägt nur noch Kimono und sammelt blau-weißes Teegeschirr in papierbedruckten Truhen und Schachteln.

Da jedes Stück einzeln betrachtet und bewundert werden sollte, dauert das Einräumen etwas länger. So stapelt sich das Chinaporzellan noch in den Taschen, da das Hoppy ihm nur ein Stück nach dem anderen zum Verpacken vorlegen dürfen. Damit er danach in eine längere Meditation beim Betrachten der duftigen Muster versinkt.

Auch Maylin und Alisa haben ihre Straßenkleidung auf die Stange gehängt, um sich blau-weiß passend zum Teegeschirr zu gewanden. Dabei würden hier Teeflecken viel mehr ausfallen als auf der puscheligen Pelzjacke.

Die kleine Bärin ist froh, wenn das ganze Gir-Affen-Theater wieder vorbei ist.

Doch es gibt ja auch viel schönes zu Entdecken. Da ist diese süß-süße Pekingente auf Rädern.

Plötzlich gerät die ganze Kleiderstange in Wallung. Da versteckt sich etwas ungeübt und ungestüm eine Buntraffe. Wenn jetzt alle so fremdöstlich tun, wer weiß denn, was da künftig neben Glückskeksen auf dem Mittagstisch landet? Die essen da ja auch Hunde … und wenn jetzt jemand die Buntraffe mit einem Langhals-Labrador verwechselt?

Fotos: W.Hein

Das ist eigentlich nur eine Folge bunter Bilder, die entstanden sind, weil ein Geburtstagsgeschenk für Silke wieder schiefging und danach in japanisch angehauchte Boxen getauscht wurde. Weil mit den Muffy-Kleidern einige japantrunkene Kostüme zur Teestunde ins Haus kamen und das Puppengeschirr in Blau-Weiß nicht nur für Delft steht. Das war damals schon eine Imitationen der wertvollen Originale aus China.