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Sonntag, 31. Dezember 2017

Ihr schwant was



 Die beiden Hoppies sind bereit für den großen Auftritt. Auch als Langohren sind sie erfahrene Ballettratten.

Conroy hat sie gerufen, um noch schnell das letzte Kalendermotiv für das Kowa-Görl machen zu können. Dann sind es endlich 12 Bilder für jeden Monat und der Fotograf kann sich endlich andere Inhalte suchen. Inhalte die nicht so zickig und so schwierig einzufangen sind.

Die Rättin möchte zum Finale noch einen großen Auftritt. Und da im Winter doch alle ins Theater rennen, um sich hüpfende Teichvögel und tanzende Nussknacker anzusehen, kann sie doch auch so einen Schwanentümpel bekommen. Ein rauschendes Ballkleid, eine Krone und sie wirft sich wieder in Pose. Bei einem einzigen Foto wird schon keiner merken, dass sie keine Spitzen oder andere pieksigen Figuren tanzen kann.

Die beider Karnickel im Tütü drängeln sich ins Bild. Damit jeder sofort sieht, dass es ein Ballett ist. Keiner spricht, alles springt und hüpft, dreht sich dabei um die eigene Achse.

Conroy muss da noch mal eingreifen, wenn er schon die 'Reschie' aufgedrückt bekommen hat. Die beiden Hoppies müssen noch mal üben. Das sieht noch nicht leicht genug aus. Wenn schon die Königin auf großem Fuß leben muss, sollten ihre Zofen nur so schweben. "Ich könnte beide Pfoten hochnehmen," schlägt das rosa Federbällchen vor. "Ich nehme dafür das Bein ganz hoch," verspricht die hellblaue Tanzfee.

Antonetta hat eine bessere Idee. Sie nimmt einen gekrönten Schwan mit ins Bild. Dann weiß doch jeder, dass es diese berühmte Schwanenpfütze sein soll.

"Ich brauche auch wieder eine Krone, Conroy!" Antonetta hält sich testweise einen Blütenkranz übers Haupt. "Du weißt schon, zwei gekrönte Häupter treffen sich und erkennen einander." Oder was man sagt wenn sie dann miteinander gehen. Inzwischen machen das die Könige und Prinzen anders und schauen sich lieber bei Funk und Fernsehen um. Aber in den Märchen wird sofort dann geheiratet, wenn beide zufälligerweise eine Krone tragen.

Das ist jetzt der letzte Versuch. Zwei Hofdamen schweben durchs Bild und die Königin kommt leichfüßig von der anderen Seite. Im Hintergrund wartet schon ein verwunschener Prinz oder was sonst noch Glitzerkram auf dem Kopf trägt. Aber Conroy findet das Bild einfach nur vollgerümpelt. Vielleicht wäre hier weniger mehr.


Bilder: Conroy und W.Hein

Dienstag, 31. Oktober 2017

Befund: Körbchengröße zu klein


 
An diesem Tage schiebt die Omama Kohlendampf und der Schmalhans ist ihr Köchelmeister. Denn es gibt keine neuen Leckereien vom Bringdienst des Enkelkindes. Das Rotkäppchen hat seinen Korb verliehen.

 Heute müssen bei den Nachbarn die Süßwaren eingesammelt werden und die Bären brauchen dafür jede Tragegelegenheit. Da haben sie auch den kleinen Korb der Rotkappe für dieses 'Hallo Wien' gern eingesackt.

Wenn das rote Käppchen heute keinen Bringdienst hat, könnte es ja was erleben. Vielleicht hätte es das Körbchen doch nicht so voreilig verleihen sollen. Dann könnte es ja selber um die Häuser ziehen, um sich mit den anderen die Taschen, Körbe und andere Behälter füllen zu können.

Draußen beim Raben haben die beiden Füchse etwas Merkwürdiges gefunden. Es ist weiß und eckig mit einem lachenden Gesicht.

 Hat das der Rabe verloren? Für ein Ei ist es zu kantig. Und innen ist es ganz luftig und hohl.

Was macht mit so einem Kasten? Ohne Deckel regnet es rein.

 
Die Füchsin schaut noch mal genau nach. Aber das Ding ist leer. Bis in die letzte Ecke.

Da hat Malte plötzlich eine Idee: Mit dem Henkel ist der Kasten ein Korb!

 Das ist ja großartig … mit einen Korb kann man so Vieles auf einmal wegschaffen. Alles was den flinken Fuchspfoten unterkommt. Und wo die feine Spitznase nicht widerstehen kann.
Den Tragekasten nehmen sie mit. Und folgen den aufgeregten Bären und Mäusen, die selber mit große Taschen und Körben bestückt sind. Vielleicht kennen sie geheime Vorräte, die auch den beiden Füchsen munden würden.

 
Alisa hat sogar schon einen vollen Korb gefunden. Den hatte Anna in der Nähe der Haustür versteckt. Die Bärin ist begeistert. Sie braucht sich nicht mehr zu verkleiden und von Tür zu Tür bei den Nachbarn rennen. Sie hat jetzt schon mehr Süßkram, als ihr Bauch an einem Abend verträgt.

 Conroy hat längst auch so einen Schatz gefunden. Voller Konfekt und anderem Schlickerkram. Das wird er sicher nicht bis zur nächsten Teegesellschaft aufheben.

Warum versteckt Anna diese Schlickerkörbe? Sollen sie hier etwa fremde Leckermäuler durchfüttern? Oder wollte sie die süßen Dinger erst am Abend verteilen? Dann hat sie sicher nichts dagegen, wenn die beiden kleinen Bären die wertvolle Fracht schon vorab gesichert haben.
Nur diesen Ökenkram wie Traubenzucker braucht sie das nächste Mal nicht einpacken. Conroy möchte richtige Plombenzieher und echtes Hüftgold.
 Der Junge entdeckt bei Alisa einen Schokotaler. Den würde er dafür gern tauschen. Wenn man Esseuros zu lange aufhebt, ist es bald sowieso nur noch die Hälfte wert.

Ein Rotkäppchen könnte sich irgendwohin beißen. Wo es wirklich wehtut. Sie hätte ihren Korb nicht so leichtherzig hergeben sollen, wenn es überall so reiche Beute gibt. Sie wuselt eifrig durch das Dickicht. Woher bekommt sie jetzt so schnell Ersatz?


Fotos: W.Hein

Die meisten Helden kennen wir schon länger. Nur der Igel ist frisch aus Luxenburg von Tender Mouse eingewandert.


Donnerstag, 19. Oktober 2017

Hinaus auf's weite Meer …


 
 In jedem Hafen einen – und hier im Garten fängt sie schon mal an. Das Kowa-Görl hat sich für diesen Monat daran erinnert, dass sie doch eigentlich Kapitisse werden wollte. Und dann steht ihr doch wohl mindestens ein Matrose dafür zu.

Doch Conroy hat im Moment den Mund voll und keine Zeit für das Kalenderbild. Es gibt bei der verrückten Teegesellschaft noch Konfekt. Der kleine Bär musste da noch mal einen Schlenker in den Garten machen.

Inzwischen wird Antonetta ungeduldig. Sie hat sich extra einen kühlen Seefuchs gegriffen, an den sich eine zukünftige Kapitisse doch so schön anlehnen kann.

Und der rote Matrose ist so kühl, dass er einfach ungerührt stehen bleibt, wenn ein Ratte ihre Pfoten um ihn schlingt.

Endlich ist Conroy schussbereit. Jetzt kann die Rättin sich noch mal ganz dicht ranschmeißen. Darf denn eine Kapitisse sich überhaupt so an die Mannschaft schmiegen? Muss sie nicht immer Abstand halten? Untergräbt das nicht die Moral an Bord?

"Auch als Respektsperson habe ich eine weibliche Seite," protestiert die Kapitisse. "Ich will doch keine Nonne werden! Ich habe einen Unterleib und nicht nur für geblümte Röckchen!" Sie lässt den Kopf auf seine starke Schulter sinken. "Wenn das nicht drin ist, kann ich auch Lokführerin werden. Die sind einsam am Steuerpult!"


Fotos: Conroy und W.Hein




Dienstag, 10. Oktober 2017

Ein Jahr der Feiertage



Es ist ein Garten, in dem sich Fuchs und Fuchs 'Guten Tag' sagen.

Denn der Hase hat keine Zeit für solche Nettigkeiten. Er rauft sich seine Märzenhasen-Löffel, wenn er noch weiter dem verrückten Hutmacher zuhören muss.

Der Hutmacher hat alle Teegesellschafter im Freien zusammengerufen. Es gilt, die nächste Saison im Garten zu planen. Denn schließlich will er auch im neuen Jahr so viele wilde Feten mit Heißwassergetränken wie möglich feiern. Allein es fehlen noch die rechten Anlässe.
  
Alisa zieht einen widerstrebenden Conroy in den Garten. Der kleine Bär findet die Gesellschaft der wilden Teegesellschafter immer etwas anstrengend.

Kaum hat der Hutmacher die beiden Bären erblickt, winkt er sie aufgeregt heran: "Das ist ja wunderbar! Ihr habt mir zu eurem Glück gefehlt. Und es soll natürlich auch nicht mein Schaden sein."

" Nicht sein Schaden hah!" grummelt der Bärenjunge im Schlepptau. Ihm schwant schon jetzt nichts Gutes. Doch Alisa lässt nicht locker: "Das wird doch sicher lustig," Sie zerrt weiter an der Pfote. "Fragt sich nur, für wen," brummelt Conroy. 
 
Mit weiten Schwüngen schwingt der Hutmacher das Teesieb. Die beiden kommen gerade richtig zur Festtagsplanung. Zum Glück sind die neuen Kawohl-Kalender von "Teddy & Co" für 2018 längst angekommen. Dort ist jeder Tag des neuen Jahres schon jetzt verzeichnet. So kann ein Hutmacher alles haarklein planen und genau festlegen, wann die Einladungen zur nächsten Teegesellschaft raus müssen.

Die Schlafmaus wollte es sich gerade in der Tasse bequem machen. Doch sie befürchtet, dass sie dennoch kaum zum Schlafen kommen wird. Der Hutmacher wird sicher keine Ruhe geben, bevor nicht jeden Tag eine wilde Party gefeiert wird. Und da geht es auch in Schlaftassen schnell etwas feuchter zu.

Stolz führt der Hutmacher den neuen Kalender vor. Besonders wichtig ist ihm der August: "Seht ihr, das ist doch schon jetzt ein Bild von einer Teegesellschaft. Da müssen wir doch einfach jeden Tag abfeiern." Alisa nickt, aber sie ahnt, dass das ziemlich anstrengend werden kann. Bekommt sie von Tee und Konfekt eigentlich einen Rausch? Oder droht nur Hüftgold und häufige Besuche in der Keramikabteilung des Hauses?

Nun, Conroy ist sicher, dass er vom Konfekt keinen Rausch bekommt. Dafür ist das doch viel zu lecker.

"Eigentlich ist es ganz einfach," verkündet der Festtagsplaner mit dem hohen Hut. "Wir feiern jeden Nicht-Geburtstag!" Er wift seine Stirn spielerisch in Falten, bevor er auf die Bärin zeigt: "Du Alice …" "Alisa," korrigiert ihn schnell die Petzeline "…äh, du Fast-Alice hast an mindestens 364 Tagen im Jahr Nicht-Geburtstag. Und den feiern wir jedes Mal mit einer großen Party." Er freut sich über die eigene Gerissenheit: "Dann sind wir doch schon mal ein gutes Stück weiter,"

"Dann fehlt uns jetzt immer noch ein Tag," sinniert der Rotschopf. Es wäre ihm unerträglich, ausgerechnet an einem Tag im Jahr auf den Tee in Gesellschaft verzichten zu müssen.

Die Schlafmaus dreht sich schnell auf die Seite und versucht rechtzeitig vorzuschlafen. Sie hat es ja schon vorab gewusst. Es wird ein hektisches Jahr werden, und die kleine Schlafmütze wird schlaftrunken von einer Party in die nächste stolpern.

Conroy hat gerade nicht zugehört. Er ist immer noch von den Konfektauslagen abgelenkt.

Der Hutmacher kann sein Glück nicht fassen: "Wir feiern dann im neuen Jahr fast jeden Tag den Nicht-Geburtstag von Fast-Alice. Und wenn es nicht regnet oder stürmt, treffen wir uns hier im Garten. Dann hoch die Tassen und Tee bis zum Abwinken."


"Moment mal," da hat Alisa doch noch eine Frage: "Wir treffen uns hier jeden Tag, an dem ich nicht Geburtstag habe?" Der Hutmacher nickt begeistert: "Korrekt! Und du musst einfach nur kommen. Denn du bist unser Ehrengast." Alisa schluckt: "Das werde ich nicht schaffen. Ich habe doch auch noch andere Dinge zu tun." Nun muss die rote Löwenmähne schlucken: "Das geht nicht. Ohne Ehrengast können wir nicht feiern."

"Hallo junger Freund," der Hutmacher hat vielleicht die rettende Idee. "Du bist doch ein Kein-Conroy." "Ich bin höchstens ein Doch-Conroy!" widerspricht ihm hastig der kleine Bär." "Nen, nein, im Wunderland gibt es keinen Conroy," beharrt der selbsternannte Leiter der Fettagsplanung. "Ich kenne die Schriften und es gibt dort keinen Conroy, du kannst nur ein Kein-Conroy sein."

"Aber sieh, mein Bester, dass du ein Kein-Conroy bist, ist jetzt von unschätzbarem Vorteil. Nur du kannst die verfahrene Situation retten," umschmeichelt er den widerstrebenden Bären. "Wenn du ein Kein-Conroy bist, dann hast du auch einen Kein-Geburtstag. Und das ist quasi das Gleiche wie ein Nicht-Geburtstag."

Ein Kein-Conroy mit einem endlosen Nicht-Geburtstag? Und das soll ein Vorteil sein? Der kleine Bär kann es nicht glauben. Auch wenn es dafür jeden Tag Konfekt satt geben würde.

"Das mache ich auf keinen Fall," Conroy stapft kräftig mit dem Fuß auf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. "Wenn ich keinen Geburtstag habe, bekomme ich auch keine Geschenke! Und keinen Geburtstagskuchen und darf keine Kerzen ausblasen. Und es kommen keine Freunde und bringen noch mehr Geschenke. Und wenn ich dann keinen Geburtstag mehr habe, dann sind sicher auch Namenstag, Ostern und Weihnachten in Gefahr. Dann sitze ich das ganze Jahr im Garten, süppel Tee und meine Sachen bekommen andere, die sie vielleicht noch nicht mal verdient haben. Das mache ich auf gar keinen Fall!" Und noch ein Fußstampfer als Riesenausrufezeichen. 

"Aber an einigen Tagen könntest du doch?" Der Hutmacher hatte sich diese Sache jetzt nicht so kompliziert vorgestellt. "Meinetwegen," murmelt Conroy. "Und habt ihr beide am selben Tag Geburtstag?" "Natürlich nicht!" rufen die beiden kleinen Bären entrüstet. Sonst gäbe es am Ende nur eine halbe Feier. Da könnten sie ja gleich ihren Geburtstag an Weihnachten haben! Denn da sind Geburtsgeschenke in Weihnachtspapier noch das kleinste Übel! "Dann ist ja alles bestens," Der Hutmacher greift sich den Taschenkalender. "Wir feiern eure Nicht-Geburtstage abwechselnd es kommt, wer gerade Zeit hat. Hauptsache wir haben jeden Tag ein Nicht-Geburtstagskind." Summend beginnt er die Tage im Kalender abzustreichen. Der Märzhase greift sich wieder entsetzt die Schlappohren. "Willst du jetzt jeden Nicht-Geburtstag markieren?"

"Natürlich, es muss doch alles seine Ordnung haben. So … und der Tag ist auch weg." "Aber … aber …" stammelt der Märzhase … "wenn du jeden Tag anstreichst, da kannst du es auch lassen, weil es ja keine Tage ohne Feier gibt." Der Hutmacher kann da nur sanft den Kopf schütteln. Das ist doch das Ziel. Jeder Tag im neuen Jahr wird ein Feiertag. Und das wird er zur Sicherheit für alle hier schon mal ankreuzen.

Es ist ein Garten, wo sich Fuchs und Fuchs auch 'Gute Nacht' sagen. Denn die Hasen raufen sich weiter nur die Löffel.


Fotos: W.Hein


Die drei "Teddy & Co"-Kalender sind auch für das Jahr 2018 im Kawohl-Verlag erschienen. Es gibt wieder den großen Wandkalender, den der Hutmacher im Haus gelassen hat sowie die Postkarten-Version und den kleinen Aufkleberkalender, der hier alle Termine für die kommenden Teegesellschaften verzeichnet bekommt. Da es jedes Mal spannend ist, ob es eine weitere Ausgabe geben wird, freut sich nicht nur der Hutmacher über die aktuellen Kalender. Auch Conroy winkt stolz vom Titel und kann es kaum erwarten, wenn 'sein' Monat dran ist.