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Sonntag, 31. März 2024

Für Ruhm, Ehre und inneren Frieden

 

Die kleinen Bären murren schon. Das könnten sie doch machen. Haben sie schon. Und wissen doch, wie es geht. Oder besser saust. Den Osterlauf mit den Hasenrennern um den goldenen Eierbecher haben sie schon mal ausgefahren und haben die Langohren dabei nass gemacht. Na, fast – bis auf Lotte. Aber hier ist der Beweis:

Warum dürfen sie also diesmal nicht mitmachen? … Das ist doch blöd! Falls es niemand gehört hat: Superdupermegablöööhöd!

Wie, das soll ein Entspannungsvideo sein? Wer braucht denn sowas? Überhaupt, Entspannung mit Rennwagen – wie soll das denn funzen?
 
Da gehört doch jede Menge Lärm, Jubel und den Geruch von verbrannten Eiern dazu. Bei verbrannten Eiern … da hätten die Schafe gern wieder etwas Wegzehrung an der Strecke. Mit Heuballen und so.

Nelleke hatte damals auch ihre Entspannung. Als ihr blauer Renner in Zeitlupe durch die Luft segelte. Und dann Krawumm!

Hier noch mal die ganze Geschichte.


Idee: SchneiderHein

 

Dienstag, 12. September 2023

Meer-Knoten für die Pfoten

 

Hümpel hätte nicht gedacht, dass er es noch mal schafft. Im Strandkorb in der Sonne auf dem Balkon sitzen und von oben in das wuchernde Grün zu schauen. Eigentlich hängt er ja immer mit den Seebären herum. Die längst schon Landbären heißen müssten, weil sie seit vielen Jahren keine Pfote mehr auf eine schwankende Planke im Wasser gesetzt haben. Es ist einfach zu bequem, hier im Haus zu überwintern und dann die anderen Jahreszeiten gleich mitzunehmen.

Dabei hat Hümpel – sein leicht verkürztes Bein tarnt er als schwankenden Seegang – immer noch eine Vorliebe für Ringelstreifen, dunkles Blau und Matrosenkragen. Ein Seebär zu sein hat doch ein ganz anderes Gewicht als so ein Wald- und Wiesenbär. Ein längerer Landgang schadet da nicht dem Berufsbild, dass er seit Jahren pflegt. Deshalb muss er auch ganz schnell weg. Er hört eine helle Hasenstimme, die aufgeregt mit maritimem Kauderwelsch um sich wirft. Das ist doch dieser nervige Seehase, der schon seit Jahren auch Seebär werden will. Reicht da nicht inzwischen zum Gattungswechsel eine einfache Erklärung beim Einwohnermeldeamt? Auf jeden Fall wird es nervig und stressig, wenn der Hase ihn noch erwischt.

"Schockschweres Boot und dreifacher Mastbruch im Speigatt!" Hasenmaus ist enttäuscht. Da steht ein Strandkorb und niemand in Sicht, der Ahnung von Küstendingen und der Seefahrt hat. Dabei hat er sich extra Fachliteratur und Pfotenarbeit mitgebracht. Und er hat noch so viele Fragen an die großen Fachbären für Nautik, Knotenkunde und Seezeichen. "Da soll doch einer die Pottsau aus Kiel holen!" Fluchen kann er ja, aber der ganze Rest bringt ihn immer noch in schwere See, wenn eine steife Brise mal wieder alles Wissen aus dem Kopf bläst. Wie soll er da jemals die große Seebärenprüfung schaffen?

Die Leuchttürme von Sylt werden sicher kein Prüfungsthema. Die hat man doch sicher nur für die Touristen stehen lassen. Damit die ganze Bars, Geschäfte und Nobelbuhtiken bloß nicht die Leuchttürme vom Briefpapier und den Ladenschildern nehmen müssen. Gebraucht werden die meisten Leuchttürme ja leider immer weniger. Die Schiffe haben Radar, Funk und Satelliten und natürlich "Aiiss". Das klingt bei Hasenmaus wie ein scharfes Eis. "Speiseeis? Softeis? Oder Wassereis?" Bei den sommerlichen Temperaturen ist Lotte sofort interessiert. Aber es geht höchsten um Datensalat und Signalkompott. Denn mit dem "Aiiss" kann jeder auf der Online-Seekarte sehen, wo das Schiff gerade schippert. Und der Kapitän sieht, wer seinen Weg kreuzt und wann er auf die nächste Tonne hämmert.

Also an Leuchttürme verschwendet das blaue Langohr für die Seebärenprüfung keine Zeit. Aber der Tüdderkram wird sicher bleiben. Diese Segelboote sind voll davon. Also hat Hasenmaus einen Übungstampen mitgebracht und wird Lotte schnell ein paar Knoten zeigen. Da er schon mal welche erfunden hat, macht er diesmal welche, die alle kennen. Denn seine neuen Knoten kommen in der Prüfung sicher nicht vor. Und die Prüfer sind sicher überfordert, gleich zu erkennen, wofür die neuen Knoten gebraucht werden können. Also geht Hasenmaus diesmal den sicheren Weg und knotet nach Anleitung.

Die Kapitisse huscht nur schnell vorbei. Sie hat sich bei der Schoffösen-Karriere für den direkten Weg entschieden. Auf so zeitraubende Prüfungen und Patente verzichtet sie gern, sie nimmt gleich die Uniform mit den Streifen. Wenn die Mannschaft groß genug ist, wird es da schon ein paar Experten geben, die die nervigen Details kennen. Wenn sie den ganzen Lernquatsch mitmachen würde und dann sogar noch in niederen Rängen auf große Fahrt gehen müsste, wäre sie ja schon eine alte Zauseline, bis sie auf die Brücke als Cheffin käme. Das wäre nicht so praktisch für ihre nächsten Pläne.

Nach Anleitung bauen hat sich Hasenmaus einfacher vorgestellt. Es soll ein Wurftampen werden, aber bei den Zeichnungen hat jemand wichtige Details vergessen. Wo sind im Buch seine Pfoten geblieben, die sich hier immer wieder in dem Band verwickeln. "Das ist doch ein Riesenschlamassel, das jeden Kraken die Wanten hochtreibt." Er zieht erst einmal alles zusammen und dann noch ein Schlaufe ins Auge – wenn er jetzt nur noch schnell die Pfote rauszieht…

"Äh, Lotte, hast du mal einen Moment?" Es ist irgendwie doch wieder ein neuer Knoten geworden. Und der hat seine beide Pfoten eingefangen. Das muss er noch mal machen. Wenn Lotte ihn vorher befreit. Doch die hat heute ganz lange Socken an - mit bloßen Füßen! Manchmal zweifelt Hasenmaus an der deutschen Sprache und ihren Redensarten. Weiß die überhaupt, was sie da alles zusammenwürfelt?

Das liegt sicher, an diesem schnöden Billigbändsel, wenn die Knoten nicht gelingen wollen. Doch Hasenmaus hat ja noch diesen Premiumtampen mit Goldfaden. Damit knüpft das eifrige Langohr diese blöden Knoten ratzfatz. Wenn dieses Luxusgeschlunse nur nicht so dick und steif wäre. Er bricht ja fast schon beim Anheben zusammen. Wie soll er da noch freipfotig offene Enden miteinander verschlingen. Das ist leider doch noch der falsche Kurs zur Seebären-Prüfung.

Dann nimmt der Seepraktikant doch wieder das billige Bändsel. Es war ja vielleicht auch nur der falsche Knoten. Wer braucht denn schon Wurftampen? Das sieht übersichtlicher aus und Lotte soll auch mit ein Auge darauf werfen. "Das rechte oder das linke?" Lotte denkt nicht, dass es eine Frage der Augen sondern der Ohren ist. Denn wenn sich kleine Rechthaber taub stellen, verheddern sie sich ständig in ihren großen Erwartungen, "Du musst erst das lange Ende mitten durchfädeln," sie deutet auf die Zeichnung. "Das mache ich später."

Der Knoten sieht doch ziemlich ähnlich aus. Die Zeichnung im Buch war da auch etwas unklar. Und Hasenmaus gewinnt sicher die B-Note. Lotte sagt lieber nichts dazu. Vielleicht gibt es bei der Seebären-Prüfung bei den Knoten ja auch eine Kategorie für Freiform und einen Sonderpunkt für absolute Nutzlosigkeit bei maximalem Materialverbrauch. Sonst sollte der Hase lieber auf Schiffen anheuern, die mit Magneten anlegen.

Die Kapitisse hat sich wieder den Seefuchs gegriffen. Und kann es gar nicht erwarten, mit ihm eine sturmumtoste Nacht allein auf der Brücke zu stehen. Da wäre es doch blöd, wenn sie dann eine alte Zauseline wäre, die aufpassen muss, dass dabei nur die dritten Zähne im Wind klappern. Der Seefuchs wäre dann sicher auch nicht mehr so knackig und hätte längst einen Enkel … aber nicht mit ihr! 

Idee: SchneiderHein                Fotos: Hein



Sonntag, 28. Mai 2023

Langohr zur See

 

Der rote Rico wundert sich, als er eine bunte Schildkröte vor sich sieht. Vor allen Dingen, weil diese Panzerträgerin weiße pelzige Beine und eine Blume hat.

Als er sie einholt, sieht er dass es sein Freund Copper ist, der keinen Schildkrötpanzer, sondern ein halbes Ei zum Gartenteich schleppt.

Das Langohr hat das hohle Ei im Haus gefunden und hat messerscharf geschlossen, dass – wenn Ostern lange genug vorbei ist – sicher kein Hahn danach kräht, wenn er sich das bunte Osterei für eine Kahnfahrt auf dem Gartenteich ausleiht.

So ein halbes Ei ist doch das ideale Boot für einen Hasen. Und wer, außer einem Hasen hätte sofort gesehen, dass diese Form perfekt dafür geschaffen ist, sanft durch das Wasser zu gleiten.

Inzwischen haben zwei Bär*innen den weißen Hasen am Ufer entdeckt. Der hat hat aber keine Zeit für lange Erklärungen. Bei Trockenübungen übt er schon mal die Fortbewegung auf Wasser. Er wird wohl hasenpaddeln müssen. Und sich dabei nasse Ärmel holen...

Die Bärin untersucht das formidable Boot genauer. Das ist ja Pappmaché! Da muss der Hase aber schneller paddeln, bevor es durchfeuchtet und ein Innennass rasch nach oben steigt.
 
Um das Problem wird sich das Langohr zur See erst später kümmern können. Er reibt sich seine Löffel – er braucht jetzt Affenarme mit Gorillahänden wie Baggerschaufeln oder eine Verlängerung seiner viel zu kleinen Paddelpfoten.

Die Bärin hat genug gesehen. Und kann sich den Rest auch so vorstellen. Von wegen ein Osterhase findet das halbe Ei des Kolumbus für die Weltumsegelung. Das wird keine lustige Kahnfahrt.

Rico versucht vergeblich die beiden Bär*innen aufzuhalten: "Wenn ihr recht habt, wird das ein Tiefseeabenteuer. Und eine "Seenotrettung allein" ist doch kein Zuckerschlecken. Zuckerschlecken, was für eine großartige Idee. Die erste Rapsblütenhonigernte müsste doch reif sein – so lange es noch Bienen gibt, die bär*in zur Ernte schicken kann.

'Löffel' war das Stichwort für das Langohr. Er hat sich schnell im Haus Löffel als Paddel besorgt, um damit sein Eiboot übers Wasser zu treiben.
 
Eine weitere Trockenübung beweist eindeutig, dass der weiße Hase mit Löffelkraft durchs Wasser pflügen wird. Er überlegt nur noch, dass die schlanke Eispitze der Bug sein sollte und dann müsste er mit dem Rücken voran rudern. Aber wer sieht denn dann, wohin die Fahrt geht. Und das ist kein Ei für zwei.

Rico muss vom Ufer aufpassen, als der Hase das Ei wassert. Schnell springt er ins schwankende Gefährt und stößt sich vom Ufer ab. Rico passt so lange auf die Paddel auf. Er fragt sich nur, wann der Hase die beiden Löffel braucht…

Auf der anderen Seeseite regt sich ein langohrige Leichtmatrose auf. Hasenmaus will doch Seebär werden. Und bevor er mit allen Patenten und Prüfungen durch ist, scheint hier jeder in seinem Revier zu schippern, nur weil er einen Matrosenkragen hat: "Schockschwerenot Mastundkombüsenbruch! Beim Barte des Klabautermanns, wenn es hier einen Seestecher gibt, bin das immer noch ich!"

Lotte kann es nicht mehr hören und würde am liebsten die Ohren einklappen, wenn das nur ginge: "Dann hör auf zu reden und mach endlich deine Seebärenprüfung! Vorher will ich nichts mehr davon hören" Das geht doch schon seit Jahren nicht voran.


 Idee: SchneiderHein   Fotos: W.Hein

Es beginnt mit einem Zufall. Copper sitzt in der Osterdeko und daneben liegt das wunderschöne Ei aus Pappmaché. Wenig später sitzt er drin und die Planung nimmt ihren Lauf…


"Lotte, hast Du das in echt gemeint?" fragt kleinlaut der kleine Matrose. "Pfff!"



Dienstag, 11. April 2023

Eierrauschen im Blätterwald

 

Die Räderhasen sind viel zu flink für das Hasenmädchen. Auf ihren Bettenknopfrädern sausen sie los.

Puh! das war wohl nix. Die kleinen weißen Rasehasen sind längst auf und davon.

Aber das ist ja der Vorteil von Rundkursen wie einer Hochbecken-Umrandung. Schnell sind sie auch wieder da.

Nicht nur das kleine weiße Küken – auch Lina ist froh, ihre Eier für ein Jahr behalten zu können. Da hat so ein Osterstreik der Hasen wirklich Vorteile.

Auch das Schlappohr in Lavendel hat sich für Eier in Tarnfarbe entschieden. Weniger im Grün aber vor dem eigenen Fell fallen die Eier doch kaum auf und können so an den Fremdnestern besser vorbei gemogelt werden.

Ein Streik der Osterhasen kann einem Märzhasen oder einem Schneehasen ziemlich egal sein. Der eine ist als Bote nicht zuverlässig genug und ist einfach nicht richtig gekleidet. Obwohl es doch schon weiße Ostern gegeben hat. Aber dennoch bestehen alle auf Frühlingsblühern und frischen Farben und das schon die Bienen summen …
 
Nun Bienen hat der Schneehasen heute noch nicht gesehen. Dafür nutzen die Meisen die Bastbänder der Eier für ihren Nestbau. So liegt inzwischen immer mehr Baumbehang am Boden.

Die bunten Filzeier haben die Vögel wohl noch nicht entdeckt. Oder es ist ihnen zu mühselig, diese balligen Kugeln wieder in Streifen zerren zu müssen. Und die Bänder sind wohl zu fitzelig.

Lotte überlegt noch, warum die Vögel nicht einfach die Osternester besetzten. Da müssten es doch heute einen gewissen Leerstand geben. Denn gerade schwingt ein Hasenmaus wieder große Reden, wie wichtig doch dieser Streik der Osterhasen ist. Den sollten sie verlängern, damit alle mal merken, dass Osterhasen systemrelevant sind. Und mehr verdienen als schnöden Beifall. Lotte kann nur staunen. Welcher Beifall? Wenn sie doch alles nur heimlich verstecken sollen.  Und nach Ostern vermisst sie doch keiner für das restliche Jahr. Oder will der Hase jetzt Maikäfer zu Pfingsten bringen? Und Wassereis bei hitzefrei?

Idee SchneiderHein    DekoGerümpel    Fotos: Hein


Samstag, 26. Oktober 2019

Die Windbeutel



Der Hase Rübe hat sich etwas dicker eingepackt. Es ist im Schatten schon empfindlich kalt.

Auch Konradin hat das wollene Wams wieder aus dem Schrank gezerrt.

Der Bär schaut in die Tiefe des Gartens. Da scheint sich ja nicht viel getan zu haben. Da könnte er lieber zurück ins Haus gehen und sich dort eine Tasse mit dampfender Schokolade schnorren.

Rübe muss allein den Garten erkunden. So entdeckt er auch als Erster die Äpfel auf den Strohballen.

Das die hier zufällig hingefallen sind, mag er nicht glauben.

Aber wenn hase die Äpfel anschneidet, sind es doch nur Holzäpfel. Sie sehen gut aus, halten fast ewig und lassen sich einfach umher tragen.

Nur gegen Magenknurren helfen diese Äpfel nicht. Im Einzelhandel findet man solche Quasiäpfel eher die grüne Variante von Großmutter Schmidt.

Plötzlich zupft jemand Rübe am Ärmel. Er hatte doch fast vergessen, dass er sich mit Lina im Garten verabredet hatte.

Die kleine Häsin ist offensichtlich auf einen Sonnentag eingestellt und muss jetzt von Sonnenflecken zu Sonnenflecken hüpfen, um nicht zu bibbern. Aber sie schiebt Kohldampf – nur bitte ohne diesen bitteren Kohl – und hat deshalb den großen Drahtkorb für die Ernte mitgebracht.

"Schau mal die leckeren Pilze," ruft die Häsin. "Die leuchten so rot wie Erdbeeren. Gibt es süße Pilze?" Sie beginnt sofort die roten Erdlinge einzusammeln.

"Halt! Nein! Nicht!" So schnell kann Rübe die Kleine gar nicht stoppen. "Die sind giftig!" Lina zieht einen Flunsch. "Ich soll die nicht pflücken?"

"Auf gar keinen Fall," Der Hase nimmt die Kleine zur Seite. "Das sind Fliegenpilze und das ist eine Warnfarbe: Nicht essen!" Lina staunt: "Eine Warnfarbe? Wovor warnen dann die Erdbeeren?" Die sind doch trotz 'Achtung ROT' extrem lecker? Oder tun die nur so gefährlich, damit sie nicht alle aufgegessen werden?

Dann soll Lina doch lieber die Äpfel einsammeln. Vielleicht kann man die noch weich kochen. Oder zu Apfelwolle verarbeiten.

"Und was machen wir jetzt?" Lina ist immer noch hungrig und diese Äpfel kann zwar man sammeln, aber roh beißt sich da auch ein Hase die Zähne aus. Rübe muss jetzt schnell etwas finden, was die weiße Häsin ablenkt.

Juhu! Er entdeckt die alte Windmühle, die noch in den Beeten steht.

Die ist so alt, dass kein Wind die Flügel noch drehen kann. Zum Glück hat sie eine Schwungspindel, die auf Zug alles in Bewegung bringt. Lina zieht kräftig am Seil und Rübe muss die Mühle dabei festhalten, ohne von den immer schneller rotierenden Flügeln getroffen zu werden. Die kleine Häsin muss die Schnur immer rechtzeitig loslassen, damit der Schwung das Seil wieder aufwickeln kann. Kein Hase weiß, wozu die ganze Flügelei gut sein soll – diese Mühle mahlt nichts. Aber sie beschäftigt die Kleine, die dabei sogar ihren Hunger vergisst.

Doch plötzlich ist Schluss: "Huck ihr Bleichgesichter seid des Todes!" Oder wenigstens des Pümpels! Denn Der-mit-dem-Hasen-maust kennt kein Erbarmen, auch wenn sich Die-mit-Lotte-lottert sich nur wundern kann, warum sie schon wieder auf diesem Kriechpfad sind.

Lina schlüpft schnell hinter Rübe. Sie ist wohl besonders bleich. Der ist immer noch verwirrt: "Äh wir sammeln nur die Früchte des Gartens … sind doch ganz harmlos … und wussten nicht … sind das eure Holzfrüchte … ?

"Holzfrüchte?" Was interessieren ein Langohr diese festen Äpfel. Wenn sein Pümpelpfeil sein Ziel findet, dann doch nicht in Obst! "Wir machen die Bleichgesichter noch bleicher. Das war so, ist so und wird auch so bleiben." Er denkt kurz nach: "Huck! Huck! Huck! Ich habe gesprochen." Lotte kann da nur den Kopf schütteln.

"Sieh doch mal genau hin," Die haben doch auch lange Ohren. Der-mit-dem-Hasen-maust ist noch lange nicht überzeugt. "Nur ein gepümpeltes Bleichgesicht ist ein gutes Bleichgesicht!" "Und wenn es nur helle Lagohren sind?" gibt seine Begleiterin zu bedenken.

Jetzt muss es schnell gehen: Rübe hat eine Idee. In der Hosentasche hat er noch ein buntes Band. Lina muss ihm helfen …

Mit dem Band bindet er sich schnell seine Ohren hoch und steckt sich eine Feder unter das Stirnband.

"Siehst du, er ist einer von uns," die Langohr-Häsin ist froh, dass bis jetzt noch kein Pfeil geflogen ist.

"Gut, dann kommt mit zu unseren Feuern." Hasenmaus winkt die beiden Neulinge ins Dickicht. "Wir werden ein Pau-Wau abhalten und die Friedenspfeife kreisen lassen. Rübe schluckt, er hatte gehofft, dass auch die Langohren unter die Nichtraucher gegangen sind. Jetzt wird er sich wohl vor dem Tipi in der Raucherecke einfinden müssen. Er wird noch lernen müssen, dass man bei den Langohren genau zuhören muss. Der-mit-dem Hasen-maust hat voller Absicht nur vom Kreisen gesprochen. Sonst würde er selbst nur noch husten und sich die tränenden Augen reiben. Außerdem mit verräuchertem Wams kann sich ein Langohr nur noch gegen den Wind anpirschen.
 
Endlich sind alle weg und ein Stacheltier hat den Garten wieder für sich allein.


Fotos W.Hein

Die meisten Langohren stammen aus der Werkstatt von Petra Valdorf. Nur Hasenmaus ist ein Hase von Bell Bears Design. Die Äpfel, die Pilze, die Strohballen, der Drahtkorb und die Windmühle stammen aus dem Fundus der Bärenhöhle Mahnke und sind in den letzten Wochen der Auflösung aufgetaucht und in unsere Ausstattung gewechselt.