Lina schwitzt, direkt in der Sonne hat diese schon richtig Kraft. Aber im Schatten ist es noch empfindlich kalt, da hüpft die kleine Häsin so schnell es geht wieder in den nächsten Sonnenflecken.
Das ist doch verrückt, wenn es bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlos blauem Himmel eigentlich noch so kalt ist. Dabei stehen überall bibbernd die ersten Frühlingsblüher und warten auf eifrigen Insektenbesuch. Doch denen ist es vielleicht auch zu frisch. So hat Lina beschlossen, die Bienen zu den Blüten zu bringen. Und das ist mehr Plackerei, als sich das kleine Langohr vorgestellt hat.
Der Fuchs im Beinwellfeld nimmt die Besserwisserbrille ab und schüttelt nur den Kopf. Wie will denn ein Hase den Bienen beim Bestäuben helfen?
Der Hase Rübe wundert sich dagegen mehr über Linas dünnes Sommerkleid. Die kleine Häsin wird sich noch verkühlen und dann mit einer Schnuppennase das Bett hüten müssen.
Dann soll der große Hase doch helfen. Wenn Lina und die Biene schneller mit dem Bestäuben fertig werden, kann Lina wieder zurück in die warme Stube.
Die weiße Häsin hat die Biene im Haus gefunden. Da gehört sie doch gar nicht hin. Wenn die Blumen und Stauden draußen sind. Jetzt müssen sie das dicke Insekt nur mitten in die Blüten bringen. Hase Rübe zieht und Lina schiebt, damit es schneller geht.
Wenig später kann der Hase auch eine kleine weiße Häsin ziehen. Wenn sie sich auf die Biene setzt und die langen Füße hochziehen kann, werden die viel weniger kalt. So friert sie fast überhaupt nicht mehr. Da kann der Hase in Ruhe den besten Platz suchen, bevor die Biene an die Arbeit geht.
"Stopp!" Lina hebt die Pfote. "Hier ist es gut beblüht." Da kann die Biene schon mal anfangen.
Sie stupst den dicken Brummer. Doch der hängt träge am Boden. "Los flieg!" Aber die beiden Flügel sind eher kleine Tennisschläger und wozu hat eine Biene so große Räder. "Die ist wohl eher ein Bestäuber für Bodendecker."
Hase Rübe hält die Biene schön hoch, damit der schwere Brummer nicht auch noch fliegen muss. Er pflügt mit dem schwarzen Kopf durch die Blütentrauben des Beinwells. Die Fühler wackeln mit den Glockenkelchen um die Wette. Aber sonst passiert nicht viel.
"Ich glaube, die passen nicht zusammen," murmelt der Hase. "Wieso?" Die Häsin spitzt die Löffel. "Blumen und Bienen gehören doch zusammen wie Brot und Butter." Das grüne Langohr schwenkt noch mal in einer weiten Runde. "Die Biene ist viel zu groß für die kleinen Kelche. Wir brauchen wohl ganz kleine Flugviecher."
Lina überlegt, sie hat zwar im Spielzimmer noch eine zweite Biene gesehen. Aber die ist nicht viel kleiner. Da muss sie wohl noch mal suchen gehen und sich vorher lange Socken anziehen.
Fotos: W.Hein
Lina & Hase Rübe: Valdorf Bears; Besserwissfuchs: Evgeniya Sidorenko
Die beiden Hasen wollten eigentlich den Frühlingsblumen im Reitlingstal helfen. Später den Märzenbechern im Eckertal oder den Gelbsternen an der Marienkirche in Ilsenburg. Doch wegen Corona ist es das Beinwellfeld in Meingarten geworden. Schnell erreichbar und dennoch eine Ecke an der Ostgrenze im Garten, die bis jetzt fast nie in den Gartenabenteuern auftauchte.
4 Kommentare:
Hallo Ihr Lieben -
ich hoffe, Ihr seid gesund -
das ist ein schöner Post - gerade in der heutigen Zeit - es zählt der gute Wille der Häsin -
das dünne Kleidchen wollte sie wohl mal zeigen - Frühling - Sonne -
aber auch bei uns ist es empfindlich kalt und leider können wir nicht
so in den Garten,wie wir es gerne tun würden -
bleibt gesund - liebe Grüße - Ruth
@ Ruth
Wir hoffen, Dir/Euch geht es unter diesen Umständen auch noch gut! Darfst Du denn Deine Enkelin trotzdem noch sehen? Oder habt Ihr nun nur noch die Hunde?
Ja, die Bilder sind schon am Wochenende entstanden, als es mal kurz eine entspanntere Auszeit gab. Aber bis gestern gab es noch einiges für die Firma zu organisieren, da fehlte Wolfgang oftmals einfach die Luft und Lust für diesen Post.
Uns war es bei den letzten frostigen Nächten dann tagsüber auch meist zu kalt im Garten, denn der Wind war ziemlich eisig. Da reichte eine kurze Gartenrunde. Nur unseren Katzenmädchen merkt man an, dass sie tatsächlich russische Gene haben. Die wollten trotz Frost schon frühmorgens raus, um sich dann später im Bett oder auf der Heizung aufzuwärmen ;-)
Mal abwarten, ob uns Ostern nun wieder der Schnee besucht - wäre ja nicht das erste Mal ...
Danke für den Ausflug ins Grüne mit Hasen und Fuchs und Bienchen ! Endlich mal ein bisschen Frühlingssonne und langsam die Sommerklamotten wieder rausholen ;-)
Diese Geschichte genießt man angesichts der momentanen Zustände umso mehr !
Ihr Lieben, den Kommentaren entnehme ich, dass es euch und den Katzenmädels soweit gut geht :-) Hoffentlich habt ihr nicht zu viele Sorgen mit der Firma ! Bleibt weiterhin gsund und "gut drauf " ! Viele liebe Grüße , Manu
@ Manu
Auch wenn die Menschen wohl fast überall auf der Welt zur Zeit nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht, so geht der Frühling bei uns trotz leichtem Kälteeinbruch munter weiter.
Den Katzenmädchen ist das alles ohnehin egal - Hauptsache Türöffner, Spiel und Spaß in Haus & Garten stimmen, es gibt genug Zeit für Kuscheleinheiten und es ist das richtige Futter da … Soweit möglich schneiden wir uns von diesem Lebensstil eine Scheibe ab, fangen mit ein paar bärigen oder mäusigen Plänen für Ostern an, müssen aber noch den ganzen Karneval verpacken, damit wir Platz für Ostern haben ;-) … Nach dem Karneval kam halt Corona. Und nun gibt es schon 2 fast 2 Wochen für die Firma Homeoffice. Das klappte mit kleinen Hürden dann am Montag - dem Tag der Schulschließungen erstaunlich gut. Nun können wir nur noch darauf hoffen, dass unsere März-Rechnungen im April bezahlt werden und dann halten wir auch ohne Aufträge wohl noch bis Mitte Mai durch. Wahrscheinlich sind dann die Fördertöpfe leer, wenn wir sie dringend brauchen. Und ob sich bald ganz neue Wege abzeichnen, das steht noch in den Sternen …
Aber das Wichtigste ist ja nun zunächst einmal durch diese unwirkliche Zeit zu kommen. Wir hoffen Dir geht es gut, Du kannst ab und an den Frühling vor der Tür genießen und Dich vor allem von den blöden Viren fernhalten!
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