Montag, 10. April 2023

Da kannste Dich gehackt legen

 

Ein namenloser Hase macht nie viele Worte. Aber dieser Hahn fixiert ihn nur stocksteif mit starren Blick. Das Langohr bleibt verlegen stehen und versucht angestrengt dem bohrenden Augenkontakt standzuhalten.

Der Hase ohne viele Worte schluckt – dieser Gockel sieht doch ziemlich spaßbefreit aus. Vielleicht schlägt ihm ja auf den Magen, dass er so einsam ist. Weil die meisten Brüder schon als Küken gleich in den Schredder kommen oder noch als Jugendliche halbiert am Bratspieß landen.

Da lässt der namenlose Hase den ernsten Vogel lieber stehen und sucht sich angenehmere Gesellschaft zum Anschweigen.

Plümm muss sich gut festhalten, um nicht aus dem Ring zu fallen. Aber sonst hätte sie die Blume auf dem Ei aus der Ferne nur erraten können. Das ist jetzt eine rosa Dingsblume mit gelben Bumsfallera – botanisch gesehen.

Vorsichtig klettert ein alter Hase im Weidengeäst. Nicht nur wegen seines Alters. Auch schwingen dabei die handbemalten Eier. Als ausgeblasene Hohlkörper würden sie einen Absturz wohl nicht heil überleben.

Copper startet ein Hasenrennen auf dem Parkett. Unter lautem Brummen und quietschenden Bremsen kämpfen hier drei Hasen Rad an Rad und gönnen sich noch nicht einmal die eigene Startnummer. Noch legen sich zwei Wagen mit der Nummer 1 in die Kurve. Das macht es dem Streckenkommentator nicht einfacher – auch wenn gerade die Nummer 3 an erster Stelle liegt.

Wenig später steht der Hase mit seiner Freundin im Osterladen, der immer noch gut gefüllt ist. Entweder gab es keinen großen Bedarf an Hasen, Küken und Eiern vor Ostern. Oder die Regale sind schon wieder für das nächste Jahr aufgefüllt. Dann wird doch alles eingestaubt sein.

Copper ist enttäuscht, er hätte gern sein Starterfeld mit zusätzlichen Hasenrennern aufgefüllt. Doch hier im Laden gibt es leider nichts Schnittigeres als Hasen beim Picknick mit Eibroten.

Auch die Häsin betrachtet nur die Auslagen um mit leeren Pfoten abzuziehen. Warum soll sich die Wohnung mit Langohren vollstellen, nur weil sie selber welche hat. Daran müssen sie keine Holzfiguren ständig erinnern.

Dante macht ganz faule Ostern und hat sich in das Federnest gekuschelt. Das Federküken musste dafür ein wenig beiseite rücken. Es soll sich mal nicht so aufplustern.

Der Hase mit der extra langen Schlafmütze liegt heute wirklich nur auf der faulen Hasenhaut.

Als Lulu "miau!" als Aushilfshäsin kommt, um all die vielen bunten Eier zu verteilen, kann sie sich gleich gehackt legen. Hasen im Schlafstreik brauchen keine Aushilfen. Das können sie allein. Streiken, Schlafen, vielleicht auch träumen ...


Idee: SchneiderHein    DekoGerümpel     Fotos: W.Hein

Der Hase im Eierbaum ist mein ältester Begleiter. Er ist nur 14 Tage jünger als ich. Wenn ich es mir überlege, ist er eigentlich sogar noch älter als ich, der sitzende Hase war ja schon voll ausgewachsen, als er zu mir kam. Niemand soll sagen, dass Kinder besonders kreativ sind, ich war es nicht. Denn der Hase hieß immer nur 'Cosy' und das war schon der Name auf dem Steifschild, mit dem er ins Haus kam. Nur der Nachname 'Mummy' wurde ihm gestrichen. Im Laufe der Jahre musste er mehrere Schaumbäder über sich ergehen lassen, verlor dabei den Flaum der Jugend und regelmäßig wurden die Ohren mit frischen Nadelstichen wieder am Kopf befestigt. Inzwischen hat er auch eine neugestickte Nase. All das hat mich wieder eine meine Mutter erinnert, die als Hasendoktorin dafür in Kindertagen zuständig war. Inzwischen ist sie seit fast neun Jahren nur noch Teil unserer Erinnerung. So ist es besonders passend, dass Cosy zwischen den alten handbemalten Hühnereiern meiner Mutter herumklettert, die wir damals bei der Hausauflösung gerettet haben. Auch meine Mutter war ein Dekowunder und hortete einige Schätze in alten Schränken und Metallregalen im Keller. Wobei uns oft die scheinbar schlichten Dinge viel wichtiger waren, um sie aufzuheben. Und da ausgeblasene Hühnereier natürlich sehr empfindlich sind, haben hier einige Hänger Risse, Bruchstellen an den Enden oder eine gezackte Unterseite statt eines Bodens.


8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Danke für die zwei bezaubernden Ostergeschichten und die tollen Fotos! Endlich mal entspannte Ostern für die Hasenfamilie, ein Streik ist genau das Richtige bei dem steigenden Geschenkewahn und diese vielen schönen Ostereier sind viel zu schade zum Verstecken!

Die Dekorationen und alten Schätzchen sind wunderschön und „Cosy“ hat sich gut gehalten :-)

Hallo ihr Lieben, da ist ja viel passiert bei euch an Ostern! Ich werd jetzt dann auch noch mal auf FB nachlesen und „liken“ … nach dem Entenabenteuer am Teich frag ich mich jetzt bloß, wie die drei Mädels auf die neuen Bewohner in Haus und Garten reagiert haben? Kann mir vorstellen, dass ihr nicht nur bunte, sondern auch turbulente Ostern hattet ;-)
Herzliche Grüße an euch, ihr kreativen Helden, Manu

SchneiderHein hat gesagt…

@ Manu
Ich habe zwar schon gesehen, dass es auf FB einiges zum Abarbeiten gibt, aber eigentlich ist es hier doch viel schöner ;-)
bei Insta gefällt mir die 'Fototapete' der Bilder. Aber wenn es ums Geschichten erzählen geht, sind die Bilder und Texte hier doch wirklich besser aufgehoben ...

Wir hoffen, Du hattest noch einen schönen Ostermontag!

Wir hatten den Ostersonntag am Nachmittag für Hasenfotos nutzen können. Denn da war die Neblsuppe und das feucht-kalte Wetter endlich weg. Und plötzlich musste das Ostern der streikenden Hasen nicht nur drinnen stattfinden :-) Wolfgang war dann ziemlich im Stress, da das Hasenregal plötzlich geplündert wurde und immer neue Szenen entstanden.
Die Katzenmädchen waren daran zum Glück in dem Moment weniger interessiert. Sonst hätte es noch Hasen beim nächtlichen Osterstreik gegeben ;-)
Noch sind auch nach der 3. Geschichte noch nicht alle Hasenverarbeitet. Zumindest einen hat er noch - Sir Hopsalot :-)
Und gestern tauchten plötzlich noch 4 Hasen auf, die noch nie einen Auftritt auf dem Bärenblog oder in der Deko hatten. Sie waren nur zu gut gelagert ...

Überwiegend war bis jetzt Flo diejenige, die die Osterdeko durchmischt. Anfangs waren es 2 Porzellaneier unter ihrer Gartenfensterleuchte, die sie am Nylonfaden wegtrug. Und jetzt sind es kleine naturbelassene Holzeier an trocken Zweigen am Metall-Hahn, die sie täglich abspielt, und wir wieder dranhängen müssen ;-)
Also kommen wir nach fast 5 Jahren jetzt in die Nähe des früheren Dekozustandes, wie es mit Maus & Allegra möglich war. Aber einige sehr empfindliche Hasen müssen wohl noch ein oder zwei Jahre weiterschlafen ...

Ja, und das Cosy hier nun zu den gesammelten Eiern von Wolfgangs Mutter fand :-) ... Allerdings, jetzt sitzt er wieder ganz oben im Hasenregal, damit ihm nichts passiert.

Außerdem haben wir immer noch eine Maus im Haus - da sind die Katzenmädchen eigentlich gut beschäftigt ...

Dann wünschen wir Dir einen schönen Nach-Ostertag!
LG Wolfgang & Silke

Anonym hat gesagt…

Liebe Silke, danke für den langen Rückkommentar! Ja, die Geschichten sind auf dem Blog viel vergnüglicher, aber sie verdienen auch Likes und Komplimente auf FB!
Super, dass die drei Mädels relativ entspannt geblieben sind bis auf die kleine Flo … und wow, wie groß euer Fundus allein an Langohren ist. Sir Hopsalot hatte ja schon viele spektakuläre Auftritte und nicht erst seit dem Sir-Hopsalot-Hop weiß man, dass sich auch Mäuse bei euch wohlfühlen ;-))
Jetzt in der Wohnung im dritten Stock, so ohne Auslauf, hab ich bewusst keine Katze. In der Kindheit mit wenigstens kleinem Reihenhausgarten hatten wir eine heißgeliebte Katze und auch immer Mäuse im Haus :-)
Euch eine schöne Restwoche, weiterhin passendes Wetter für die Gartenarbeit und viel Zeit und Spaß mit dem Trio und den vielen anderen Helden! Herzliche Grüße, Manu

SchneiderHein hat gesagt…

@ Manu
Gerade vorhin musste Flo im Übermut mal wieder Eier pflücken ;-) Aber es scheint wirklich bald so weit zu sein, dass fast die gesamte Deko wieder gelüftet werden kann :-)
Aber wehe, wenn die grauen Mädels keinen Garten hätten. Ein vergitterter Balkon wäre ihnen als Draußen viel zu wenig. Auch wenn Flo noch das Bett und Finja die Fensterbank hütet. Aber eine Krümeline kann trotz grau-kühlem Wetter schon wieder verkünden, dass es jetzt Zeit für einen Gartenspaziergang ist!

Und heute wird das mit Sir Hopsalot wohl leider nix mehr. Der Held der Fotos & Texte muss nach der kleinen unterhaltsamen Osterpause schon wieder arbeiten ...

Anonym hat gesagt…

Grinse-Smiley zu Flo … und je öfter ich die drei in eurem Garten seh, desto mehr leid tun mir die Hauskatzen. Über mir gibt es so einen vergitterten Balkon, das Kätzchen wird sicher auch heiß geliebt und gut versorgt, ist aber doch eingesperrt. Besser hat es da ein schwarzer Kater*Katerin ;-) im EG, da gibts vom Balkon aus eine Katzenleiter ins Freie, aber kein Vergleich mit dem wilden Garten bei euch.
Ich wünsch euch viele weitere Gartenabenteuer für die Mädels und nicht zu viel Stress für Sir Hopsalot und alle anderen Helden, die schon wieder arbeiten müssen :-) Liebe Grüße, Manu

SchneiderHein hat gesagt…

@ Manu
Ja, es gibt wohl so manches Wohnungskätzchen, dass irgendwann einfach nur abstumpft. Und, das schaffen Katzen auch zu zweit ... Ich hatte damals in den Kleinanzeigen von 2 angebotenen 2 jahre alten Russinnen gelesen, dort hieß es 'sind ruhig und machen nichts kaputt'. Mir taten die beiden Katzendamen damals schon beim Lesen schon leid. Denn Maus & Allegra haben zwar auch so gut wie nichts kaputt gemacht, aber sie waren einige Jahre lebhaft. Und eine Maus hätte man auch kaum auf Dauer in einer Wohnung halten können. Vielleicht wären die beiden 'gebrauchten' Katzendamen damals gar nicht so schlecht als Gesellschafterinnen für Allegra gewesen. Aber mir graute irgendwie vor abgestumpften Wesen. Und ein paar andere Punkte passten damals auch nicht so gut - ev. die Entfernung ...
Aber seitdem denke ich oft darüber nach, wie manche Katzen doch leiden. Allerdings, da ich inzwischen auch viele Russisch Blau im asiatischen Raum über Insta kenne, haben es Wohnungskatzen in D wohl sogar noch sehr gut. Denn ich habe jetzt schon unendlich viele Accounts gesehen, da wohnen die Katzen auf 3 Etagen: unten Klo mit Futter und Wasser, dann darüber ein oder zwei Schlafetagen und irgendwo ist noch etwas Spielzeug aufgehängt. Ähnlich einer Voliere für Papageien. Die Katzen, denen es dort besser geht, die dürfen wohl häufiger raus und mit ihrem Menschen leben - wenn er da ist. Und ganz 'komfortabel' wird es für die Katze, wenn sie im Straßenlärm auf dem Fußweg an der Leine spazieren geführt wird. Außerdem ist das Verkleiden und Schmücken von Katzen dort teilweise auch groß in Mode :-(

Ja, unsere Mädels haben es mit ihrem fast 24/7-Service für drinnen und draußen verdammt gut :-)

Und, dass Katzen eine umgeräumte Umgebung nicht mögen, ist auch mal wieder totaler Quatsch. Sie mögen das Sitzen in halbleeren Kisten und machen beim Umdekorieren oftmals sehr gerne mit. Allerdings manchmal zu meinem Leidwesen ;-(

So, jetzt nehme ich mir noch Deinen anderen Kommentar vor :-) Denn Wolfgang kämpft noch immer ...

Anonym hat gesagt…

Ja, mit 24/7 :-) und dem Garten haben sie es wirklich verdammt gut, zum Glück!! Wobei du schon recht hast mit den Katzen in Deutschland im Vergleich zu anderen Regionen ... das mit der "Voliere" ist echt grausig, auch das Verkleiden von Haustieren find ich sehr fragwürdig ... schnell weiter zu deiner nächsten Meldung ... LG

SchneiderHein hat gesagt…

@ Manu
Gelesen hatte ich Deinen Kommentar, aber dann hatte ich mich in der Osterdeko-Dokumentation verstrickt ;-(

Ja, das Verkleiden und Schmücken von Haustieren ist für mich wirklich nicht nachvollziehbar. Das kann man doch so prima und vielfältig an Plüschtieren oder Puppen ausleben. Dafür ein Tier zu wählen :-(( Zumindest wir teilen das lieber auf. Und lassen unsere Katzenmädchen Katzen sein ;-)