Dienstag, 31. Oktober 2017

Unter rostigen Schwingen


  
 Dem kleinen Schrecker wird selbst etwas mulmig zumute, als er an Mumie, Monster und Mutation auf einem schwarzen Katzenrücken vorbeischleicht.

 Süßes oder Saures … oder doch nur schnell weg. Das sind nur Pappkameraden, aber wer weiß, was später zur Geisterstunde hier noch geschehen kann.

 Die Gruselmaus auf der Fledermaus hätte sich fast verflogen, doch die Geister zeigen ihr den Weg. Es ist jedes Mal dasselbe – der Treffpunkt der kleinen Schrecker wechselt Jahr für Jahr.

 Die Hexenküche bleibt in diesem Jahr kalt. Da müssen sich die Flattermäuse weiterfliegen, bis sie einen schrecklich-leckeres Mitternachtsschmaus finden.

Sie müssen nur den Lichtern folgen. Die kleinen Schrecker treffen sich in diesem Jahr bei der rostigen Eule im Garten zur Halloween-Party.

 Bei den Krallenfüßen erwartet die Gäste die Kürbismaus an einem Eulenstab. Hier kann der kleine Schrecker seine Fledermaus parken und für schwarze Kater gibt es Snackbar mit Hühnerherzen, Käserollis und Thunfischchips.

Der karierte Rock von Wanda hat sich im rostigen Gefieder der Eule verfangen. Der grüne Mäuserich seilt sich an der Lichterkette ab, um sie zu befreien.
 
Oben kocht Treat ihr blubberndes Süppchen. Heute gibt es grünen Glibberpunch, der sogar im Dunklen leuchtet. Da überlegt so mancher Nagegeist, ob er heute nicht nur bei Wasser bleiben sollte. 

 Trick hat lieber gleich das Kürbisbuffet gestürmt. Hier warten die Teller voller gruseliger Kekse, schauriger Marzipankürbisse und Hohlköpfe von Grinsekobolden mit süßsauren Frucht-Bonbons.

 Inzwischen sind auch die Flattermäuse angekommen und erkundigen sich gleich nach dem Futterplatz. So ein Flug macht hungrig und in der Hexenküche gab es nur leere Pappschachteln, inhaltsloser Töpfe und kalte Pfannen. Als Vielflieger schätzen die Flatterlinge den kleinen Bordimbiss und nehmen wenigstens einen blutigen Tomatensaft, wenn sie ihre Flughöhe erreicht haben.

 Skelleton kann es gar nicht erwarten, dass endlich die Nacht hereinbricht. Dann leuchtet sein Gerippeanzug noch lange im Dunkeln nach. Das schreckt viel besser als bei Tage. Da könnte er bei den Nachbarn sicher noch Nachschub für das Buffet organisieren, wenn die Vorräte dahingeschmolzen sind.

 Noch haben die Schlickermonster genug zu futtern. So greift sich Spooky bedenkenlos einen Spinnenkrapfen. Und Midnight schiebt sich ein Stück Beerdigungskuchen rein. Das ist zum Glück kein furztrockener Zuckerkuchen der letzten Wochen, sondern ein feinkrümeliger Mutterboden aus saftigem, dunklem Schokokuchen.

 Für die beiden Nagegeister fängt die Gruselnacht schon sehr vielverprechend an. So kann es bleiben. Vor allen Dingen sollten nicht zu viele hungrige Mäuler aus den Nichts auftauchen. Denn wenn zu viele Gierschlunde zu stopfen sind, sollten sie sich schnell noch ein weiteres Schrecker-Lecker-Gebäck greifen.


Nur um den grünen Glibberpunsch machen alle einen großen Bogen.


Fotos: W.Hein

In diesem Jahr feiern die kleinen Schrecker auf Edelrost. Die Eule hat noch keinen Platz im Garten gefunden. Wiedergefunden haben wir dafür die beiden Keramikgeister für Salz und Pfeffer, die uns vor Jahren liebe Freunde schenken. Und den Anfang dieser Geschichte macht ein frischer Halloween-Gruß aus Hamburg, der uns nicht nur wegen der phantasievollen Klappkarte riesig gefreut hat.



2 Kommentare:

Nicola Hinz hat gesagt…

Ach, was für eine wunderschöne Geschichte zu meinem liebsten Feiertag des Jahres! Halloween erdrängt bei mir ja irgendwann Weihnachten! Und ich bin ein wenig stolz, ein kleines Detail beigetragen zu haben. : )
Liebe Grüße
Nicola

heinwerken hat gesagt…

Kleines aber wichtiges Detail liebe Nicola, ohne das die geschicht nicht so schnell in Gang gekommen wäre.

Liebe Grüße zurück Wolfgang