Montag, 27. Februar 2023

Eisbären-Tag

 

"Vorsicht, mein Kleiner!" Der große Eisbär sehnt sich nach echtem Packeis … meterdick und blickdicht! Dieses ganze Grünzeug unter dem Eis macht ihn ganz nervös.

"Komm doch Papa, es tut richtig gut, mal wieder eisige Füße zu bekommen," lockt ihn der Kleine.

Wenig später tapst auch der große Bär vorsichtig über das Eis. Wenigstens ist da überhaupt eine Eisschicht über dem Teich, wenn heute schon sein Ehrentag ist...

Natürlich kein Vergleich zu seinem ersten Winter hier im Garten. Da gab es hier noch richtigen Schnee und sein Fell hatte noch eine Tarnfarbe. Ob dieses enttäuschende Wetter jetzt so bleibt? Dann sollte er vielleicht über eine Typberatung nachdenken.

Inzwischen beginnt das Eis unter ihm zu knirschen und zu krachen und er bekommt feuchte Pfoten, wenn das Wasser aus den feinen Bruchlinien hervorquillt. Für sein Gewicht ist diese Eisschicht noch viel zu dünn und scheint an den Rändern schon wieder zu schwinden.

So ist dieses Schwundeis nur eine schwache Erinnerung an schöne, frostige Winter mit unendlichen, klirrekalten Tagen. Wenn der eigene Atem in weißen Fahnen emporsteigt und sie auf großen, weichen Pfoten kaum Spuren im Schnee hinterlassen. Daran können sich kleine Bären kaum erinnern: "Papa, träumst du?"


Text & Fotos: W.Hein

Im Laufe eines Jahres gibt es Gedenktage für dies und das. Und weil die kirchlichen Anlässe schon lange nicht mehr ausreichen, kommen jedes Jahr neue Bedeutungstage dazu. So gibt es inzwischen am 27.02. jeden Jahres einen "Tag des Eisbären". Ist er doch inzwischen längst das Symbol für die globale Erwärmung im Klimawandel geworden. Andere Bewohner der arktischen Zonen haben da weniger Aufmerksamkeit. Oder gibt es einen Tag des antarktischen Krills? Aber in unserem Haushalt gibt es ja auch nur Eisbären und keine Plüsch-Mini-Garnelen ;-)
 
So ist der Tag dann doch ein passender Anlass, den Eisbären mal wieder einen Auftritt im Garten zu geben. Es passiert ja viel zu selten, obwohl die wunderbaren Arktisbewohner schon seit 2000 in unserem Haushalt leben. Gisela Hofmann aus Göttingen hat mit ihren Anleitungs-Büchern für Bären sicher unzählige Bärenmacherinnen die notwendige Starthilfe gegeben. Dazu hat sie immer eigene klassische Bären gemacht, die seit Jahrzehnten in den Kalendern von Frau Schneiders bis heute immer neue Abenteuer erleben. Neben den klassischen Bären gab es immer auch die aufwändig gearbeiteten Naturbären von Frau Hofmann. Viele sind mit einem Doppelgelenk im Hals ausgestattet, das viele eindrucksvolle Posen im Sitzen, Stehen und Liegen möglich macht. 

Herr Mahnke in der Bärenhöhle Hannover war schon immer ein großer Fan dieser Naturbären. So gehörte eine Eisbärenfamilie schon "zum Inventar des Ladens", als wir die Bärenhöhle Mahnke in der List entdeckten. Es hat dann ziemlich lange gedauert, bis wir uns an diese Prachtexemplare herantrauten und für den großen Bären einen Ratenkauf vereinbarten. Er blieb in der Bärenhöhle und wartete, während wir ihn noch in D-Mark-Zeiten abstotterten und auch das Weihnachtsgeld von Muttern investierten, um ihn endlich auszulösen. Denn ein "Schnäppchen" waren die Naturbären von Frau Hofmann damals nicht. So konnten wir Sylvester/Neujahr 2000/2001 mit dem weißen Bären dann auch rechtzeitig sein Starfoto im Garten machen. Es dauerte dann auch noch weit über ein Jahr bis der Eisbär auch seine Familie an die Seite bekam.

Inzwischen finden unsere Kätzchen die Schafwollfüllung des Bären immer noch so interessant, dass wie ihn nicht unbeobachtet im Raum lassen sollten. Den Laden der Bärenhöhle Mahnke gibt es leider schon seit 2018 nicht mehr und hoffentlich kann Herr Mahnke zuhause immer noch seinem braunen Naturbären über den Kopf streichen. Ob Frau Hofmann noch aktiv ist? Keine Ahnung, denn ihre Internetseite ist aktuell offline.


5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ihr zwei Eisbären, eine Typberatung ;-) braucht ihr hoffentlich nicht und wenn ich zaubern könnte, dann wären es klirrekalte Tage, tieffrostige Nächte und endlos dickes Packeis für euch !
Liebe Silke und lieber Wolfgang, die Eisbären fand ich schon beim „Zug nach Karneval“ zum Knutschen, jetzt am Teich im Garten … wo ja auch grad viel passiert :-) … bezaubernde Fotos und Geschichte, die ans Herz geht ! Danke für den neuen Post !
Zu den inzwischen täglichen Gedenk- und Welttagen … da ist viel Unsinniges dabei … aber ein Eisbärentag hat es verdient und ich werd jetzt noch dem Link „Sein erster Winter hier im Garten“ folgen.
Euch noch einen kuschelig warmen Abend und einen guten Start in die neue Woche, viel Gutgehen, herzliche Grüße, Manu

wlangarten hat gesagt…

Eisbären sind so knuffig;)

heinwerken hat gesagt…

@manu
wenn die beiden heute in den Garten gehen, hat der Garten wenigstens die richtige Farbe;-)
Es könnte nur eine etwas trockenere Kälte sein. Die Katzen sprinten jedenfalls immer im "Schweinsgalopp" über die Schneeflächen bis sie in eine schneefreie Zone oder Wegplatte kommen. Und wenn sie heimkommen, werden sie mit dem Handtuch trocken gerubbelt... (bis auf Krümeline, die für so etwas keine Zeit hat.)

Liebe Grüße
Wolfgang

heinwerken hat gesagt…

@wlangarten
so lange sie handlich und aus Plüsch sind ;-) In echt möchte ich doch keinen EIsbären im Vorgarten haben, der gerade den Mülleimer nach Essbaren durchforstet.

Liebe Grüße
Wolfgang

Anonym hat gesagt…

Lieber Wolfgang, danke für Antwort ! Heut hats sogar hier im Süden wieder etwas geschneit ... und ich bin da jetzt eher wie die drei Mädels, im Schweinsgalopp zu schneefreien Zonen ;-) und Hoffen auf Frühling ! Liebe Grüße an euch, Manu