Mittwoch, 31. Oktober 2018

Halloween fällt aus!



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"Jetzt ist Schluss!" Die grüne Hexe will endlich ins Bett. Sie ist todmüde und drängt ihre Affen in der Hexenküche zum Aufbruch.
 Ihre geflügelten Gehilfen kann sie nicht allein weiter wirbeln lassen. Die reißen mit den Flügel alles von den Tischen, wenn die Hexe sie nicht ständig unter der Fuchtel hält und immer wieder vorsorglich anpfeift.
 Deshalb müssen jetzt alle einpacken, wenn die Chefin schon wieder ein Gähnen unterdrücken muss. Einiges muss noch auf kleiner Flamme weiterköcheln. Das andere Hexenwerk kann bis morgen warten. Unwirsch winkt sie den Affen heran. Er soll endlich den Saft abdrehen und zusammenpacken.
 Endlich schiebt sie den letzten Gehilfen aus dem Arbeitsraum. Dafür flattert schon wieder ein Affe durch die Luft. Den zieht sie schnell am Fell zu Boden, bevor er noch einen Glaskolben zu Boden fegt. Nun muss sie die drei nur noch durch die Geheimtür scheuchen …
 Dann steht sie wieder in ihrer alten Hexenküche. Die behält die grüne Hexe eigentlich nur für die Folklore. Denn niemand glaubt an Zaubertränke, die aus einem blitzsauberen Labor kommen.

Wenn die fliegenden Unholde unbedingt noch werkeln wollen, können sie hier ja noch aufräumen. Eine gewisse Unordnung ist ja verkaufsfördernd, aber sie möchte hier doch ein Eckchen für das Frühstück behalten.
Sie geht inzwischen ins Bett.


Doch vor dem Schlafzimmer wird die grüne Hexe abgefangen. Die kleinen Schrecker sind gekommen, um hier Halloween zu feiern. Sie können sich noch genau an die rauschenden Feste der vergangenen Jahre erinnern.


 "Halloween fällt aus!" brummelt die Hexe. "Ich habe nichts vorbereitet und will nur noch schlafen."
 "Waaaaas!" "Och nö!" Die Gruselnager können es nicht glauben. Das ist doch nur einmal im Jahr. Wie Weihnachten, Geburtstag oder Ostern. Nur eben viel schrecklicher, schauriger und schöner. Das muss doch gefeiert werden. Und sie sind schon mal hier.
 Die Hexe ist zu müde zum Streiten. Dann sollen sie doch bleiben! So lange die kleinen Schrecker gefälligst leise bleiben, "Ich will stille Halloween!" raunzt sie, bevor sie die Tür zum Schlafraum zuknallt.
 Betreten schauen die Mäuse nach unten. Und gleich hellt sich die Miene auf. Da stehen doch einige Süßigkeiten auf der Truhe. Mit ihnen hat vielleicht niemand gerechnet, aber verhungern werden sie hier nicht.
Schon mischen sich die ersten Monster unter die schaurigen Gäste. Die Mausemädchen schauen voller Ehrfurcht in die offenen Schränke. Vielleicht wollen sie doch nicht so genau wissen, was sich da alles auf den Brettern stapelt und gefährlich wackelt, wenn ein kleiner Schrecker dagegen läuft.
Die Hexe macht sich bereit zur Nacht. Sie öffnet den Tresor, um dort hinein ihre Brille zu packen. Das ist der einzige Platz, wo sie ihre Sehhilfe am nächsten Morgen wiederfindet.
 Sie steigt ins Bett und zieht die Bettdecke bis unters Kinn. Dann setzt sie sich auf und horcht aufmerksam in die Runde. Noch scheint alles ruhig zu bleiben. Ihre Ansage wirkt.
Draußen wird es immer voller. Es hat sich herumgesprochen, wo in dieser Nacht die beste Party stattfindet. Die kleinen Schrecker kommen mit Katz und Fledermaus.
 Der Gruselhase setzt eine warme Suppe an. Nach der langen Anreise sollen sich die Gäste stärken, bevor sie die Treppe ins Hexenhaus runtersteigen. Von unten wird das Gelächter lauter und die ersten Gläser klingen und klirren, wenn sie unvorsichtigerweise wegrutschen.
 Die Kürbismaus mag zu viel Trubel eigentlich gar nicht. Da bleibt sie mit dem Kostüm immer zwischen den Feiernden hängen. Da schaut sie lieber zur Kürbisdeko. Vielleicht sollte sie gleich darin abtauchen.
Noch haut sich keiner den Bauch voll, auch wenn er schon ein wenig knurrt. Auf dem Tisch stehen leckere Zuckerstücke – aber das Buffet ist doch ziemlich übersichtlich. Wird das reichen, wenn jemand anfängt, und den ersten Krapfen nimmt?
 Das kleine Monster mag sich nicht vordrängeln. Aber es wird auf jeden Fall in die anderen Räume linsen. Da könnten sich die Tische unter den Süßigkeiten biegen und keiner hat es gesehen.
 Dafür sieht die grüne Knochenmaus mehr als sie je erwartet hätte. Woher hat die Hexe nur all den Krempel? Und warum stopft sie ihr Haus damit voll? Einiges ist sicher Sondermüll – aber das meiste darf doch in einen normalen Container …


Hier gibt es das kalte Buffet, das kleine Monster suchen. Bis dahin greifen die Mäuse zu. Es ist viel bequemer, sich die Süßigkeiten nicht erst draußen erschrecken zu müssen. Wenn noch mehr Gäste kommen, müssen sie wohl doch noch ein paar Sammler in die Nachbarschaft schicken: "Süßes oder Saures!" Mit Betonung aus Süßes. "Süß oder Herzhaft" klingt einfach nicht so gut.
 Einer der geflügelten Unholde spielt die Schurkenorgel zum Fest. Ein anderes Musikmachding gibt es im ganzen Hexenhaus nicht, Die Orgel klingt zwar schön schaurig, aber nicht wirklich fetzig. Da wünschen sich manche sogar einen Dachbodenfund mit 'Musik-ist-Trumpf'-Schallplatten mit Röhrenradio und einem Plastikplattenspieler für Mono.
 Hier sind nicht nur die kleinen Schrecker hungrig, auch einige Bücher sehen ganz schön bissig aus.
 Die kleine Maus blickt unsicher auf ihre Geisterpizza. Muss zu Halloween alles angegruselt werden?
In der Küche schmeißen inzwischen wieder die Monster die Schose. Sie backen und köcheln, was der alte gusseiserne Ofen hergibt. Sie bereiten alles für den Mitternachtsimbiss vor und schicken auch dazwischen allerlei gruselige Kreationen. Sie behaupten, dass damit nur die Optik gemeint ist.
 So gibt es einen erdgruftigen Schokokuchen mit Grabstein, der schon angebissen die Küche verlässt. Das liegt am Vorkoster, der – börps – schwer an seinem Amt trägt.
 Die überschäumende Fettaugensuppe ist doch nur Deko. Dem lila Monster wird davon schon ganz schwummerig. "Die Augen starren mich an! Die ganze Zeit" jammert es nach dem ersten Löffel.
 Eine kleine weiße Maus nutzt das ganze Durcheinander. Sie hat sich einen Hexenhut aufgesetzt und sich mit dieser Verkleidung unter die kleinen Schrecker gemischt. Nun kann sie in Ruhe den Hexenbücherschrank nach dem besonderen Zauberbuch durchforsten. Die weiße Maus sucht immer noch das Buch, in dem der magische Spruch steht, der normale Besen in Fluggeräte verwandelt.
 Das sieht doch vielversprechend aus. Hoffentlich ist es nicht in fremdländisch geschrieben. Denn sonst bleibt das Besengeschwader bei der nächsten Walpurgisnacht wieder am Boden kleben. Dann können sie wieder nur das Flugfeld fegen.
 Die kleine Maus kann den ganzen Bücherschrank auf Kopf stellen. Sie wird kein Glück haben. Das gesuchte Zauberbuch liegt noch in der geheimen Hexenküche.
Die grüne Hexe sitzt kerzengerade im Bett. Längst wackelt und bebt das ganze Haus. Das drohende Unheil schreckt wohl niemanden mehr … noch nicht mal diese Nagerwichte. Die Orgel wummert, ständig klappern Teller und Bleche auf dem Weg aus der Küche und die Gäste? "Die singen ja! Die singen ja!"


Fotos: W.Hein

Die Erklärungen folgen später …

4 Kommentare:

kleine-creative-Welt hat gesagt…

wow wow wow - da ist ja was los - die grüne Hexe hat ja wirklich ein supertolles Labor - es fehlt nichts - die geflügelten Affen mit den Herzanhängern würden ja noch gerne weiter werkeln - aber... die grüne Hexe ist müde - durch die Geheimtür (wie gruselig) entschwinden sie - boah.... Glasaugen, Totenköpfe... und die vielen kleinen Schrecker auf der Treppe - alle hungrig auf der Suche nach Leckereien - also auch grünen Hexen geht es so, dass sie Dinge verlegen - deshalb also der Tresor - nicht schlecht die Idee von ihr, die Brille dort zu deponieren -
also ob ich die Suppe vom Gruselhasen essen würde??? weiß nicht - und die bissigen Bücher - Geisterpizza - Schokokuchen mit Grabstein - sehr fantasievoll und unheimlich - was hat denn wohl da jemand mit dem Zauberbuch vor? - oh je - ja und die Hexe kommt wohl doch nicht zum Schlafen.....

Happy Halloween - Ruth. (und liebe Grüße)

Anonym hat gesagt…

Ich kann mich dem vorigen Kommentar nur anschließen ! Großes Gruseln beim Lesen ... das perfekt ausgestattete Hexenlabor, die schaurig schöne Einrichtung von Hexenküche und Hexenkammer ;-) ... dazu die vielen kleinen Schrecker in ihren Kostümen ... und was das Süße oder Saure bzw. Herzhafte angeht, da hätte auch ich sofort bei der Geisterpizza ;-) oder dem Grabkuchen ;-)zugelangt. Es bleibt auf jeden Fall spannend: Ist das Zauberbuch in Gefahr ? Ist das letzte Bild etwa ein Cliffhanger : Die grüne Hexe immer noch hellwach und ganz im Vordergrund das rote Telefon !?

Ihr Lieben, ich kann mich auch noch an eure rauschenden Halloween-Feste der vergangenen Jahre erinnern, aber das wird ja jetzt immer SPOOKY - ger ! Danke euch , es ist immer wieder schön und macht Spaß und gute Laune ! Ich wünsch euch einen nicht zu grauen November, bleibt möglichst "gsund" und munter, habt Zeit für alles Wesentliche ;-) ... viele liebe Grüße aus München von Manu

Claudia hat gesagt…

HAllo, ihr beiden,
eine herrliche Halloween-Grusel-Geschichte! Ich bin, wie imer, sehr begeistert und habe mir all die liebevollen Details ganz genau angeschaut! Die Geisterpizza ist klasse, sie hat mich eben laut lachen lassen ;O)
Ich wünsche euch einen schönen Tag und ein gemütliches, freundliches Wochenende und einen herrlichen November!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥

heinwerken hat gesagt…

@ Ruth,
wow und schön mal wieder etwas von Dir zu hören. Da treibt der Gruselfaktor alle ans Licht ;-) Nun die geflügelten Affen allein im Labor werkeln zu lassen, würde wohl nur zu einem einzigen Chaos führen. Da können sie in der alten Hexenküche bedeutend weniger anrichten und nur das lila Monster hat danach etwas Magendrücken. Was die grüne Hexe träumt, wenn sie endlich etwas Schlaf bekommt, klärt der kommende Nachklapp - eine Rückblende ohne Rücksicht auf keimende Vorweihnachtsfreude. Und bis dahin halten wohl auch die knappen Vorräte, die Grabdesign hin oder her, alle großen Anklang unter den Gästen gefunden haben.

@ Manu,
"Süßes oder herzhaft" wäre ja vernünftig -wie kommt man sonst an Pizza. Aber ich habe es in diesem Jahr an keiner Tür gehört. Die kleinen Schrecker haben ja bald wieder ein Jahr Zeit, sich auf die nächsten Hausbesuche vorzubereiten. Vielleicht sollten sie vorab Wunschzettel als Wurfsendung verteilen. Die könnten sie gezielt mit den Nachbarn nacharbeiten und vorab kommt der Halloweenberater ins Haus. Sonst geht es den gruseligen Nagern wie ihren großen Geschwistern, den schrecklichen Beutelratten in Kindergröße, die aufgrund unserer schlechten Vorbereitung mit gesunden Müsliriegeln abziehen mussten.

@Claudia,
Die Geisterpizza schmückt uns mit fremden Federn oder hier fremden Spinnwebfetzen. Wir kombinieren doch nur geschmackvoll, was andere in liebevoller Fitzelarbeit aus dem Fimo herausholen. Hier ist es Frau Plautz von Mellimirco, die die geniale Idee zur Pizza im Gespensterform hatte. Wir wünschen auch Dir einen herrlichen November – die Post kleckern sich inzwischen etwas lockerer gestreut.