Der Eierbote sitzt immer noch auf dem Trockenen. Sir Hopsalot hadert mit seinem Schicksal als Zusteller für Osterwaren. Er soll die eilige Fracht mit diesem Motoroller ausfahren, doch bis jetzt tut der verdammte Blechhobel keinen Mucks – der bescheuerte Benzintank ist komplett trockengelegt. So entgeht ihm, dass hinter seinem Rücken längst die dicken Dinger ausgefahren werden.
Diesen Morgen rollen die Räder unermüdlich für Ostern. Immer neue bunte Ladungen knattern durch den Garten, um in irgendwelchen Nestern und Verstecken verteilt zu werden. Nur die Haseneier vom jungen Spring-ins-Feld schlackern noch träge am Lenker. Diese verdammte Tanksäule ist widerspenstig und ohne einen Tankwart bekommt er kein blödes Benzin in den leeren Motorroller-Tank.
Bei der nächsten Fuhre hält der Hase den kleinen Transporter an. Seine Eier sind sicher auch wichtig und werden fehlen, wenn er noch weiter wartet. Es ist zwar nur eine lästige Pflicht, die ihn vom wichtigen Umherhüpfen abhält. Aber er hat nun einmal zugesagt und dann sollte es schnell erledigt werden. Sehr schnell, da das Umherhüpfen schon so lange wartet.
Doch die graue Maus kann nicht helfen. Um das Betanken ihres Transporters kümmert sie sich nie. So hat auch sie keine Ahnung, wie Sir Hopsalot Benzin in seinen Motorroller bekommen soll. Wo ist den überhaupt der Tank? Der Tank? Darüber hat das hektische Langohr noch nie nachgedacht. Woran erkennt man denn so einen Tank?
Doch die graue Maus hat eine bessere Idee, wie Sir Hopsalot – auch ohne Tank – doch noch seine Eier ausliefern kann.
Sie nimmt ihn und seine Eier mit auf ihre nächste Tour. Ein oder zwei Umwege werden schon nicht auffallen. Also soll der Hase seine Eier nur mit auf die Ladeflächen werfen, da ist sicher noch Platz. Die graue Maus ist eine echte Königin der Landstraße, die ein robustes Verhältnis zu ihrer Fracht hat. Und die Spedition hat hoffentlich eine gute Versicherung gegen Eisprung und Detschware.
Das Aufladen ist ruckzuck erledigt, es sind ja nicht so viele Mehreier – ein Motorroller ist nur ein Leichttransporter. Nun muss sich der Hase noch schnell in das Dreirad schwingen, dann können sie zu den wartenden Osterverstecken starten.
Nur schnell … hgggnnn … nur schnnnnnllll! 'Nur schnell' erweist sich doch als langwierig, die verdammeldeite Fahrerkabine hat nur Mausegröße. Hgggnngrrmmbl!
Endlich ist Sir Hopsalot an Bord. Doch so geht es nicht. Der Hase braucht so viel Raum, da hat die graue Maus kaum noch Platz. Und ans Lenkrad kommt sie so auch nicht. Es hilft nichts, Sir Hopsalot muss wieder raus.
Er kann hinten auf der Ladefläche mitkommen, um der grauen Maus den Weg zu weisen, wohin seine Eier kommen. Darüber muss Sir Hopsalot noch einmal nachdenken.
Der hibbelige Hase wollte diese nervige Oster-Aufgabe so schnell wie möglich wieder loswerden, da ist das Langohr damals mit seinen Eiern losgestürmt, ohne auf langschweifige Erklärungen
zu warten. Er hat gehofft, es würde sich schon finden, wenn er erst einmal unterwegs ist.
Nun geht es über Stock und es geht über Stein. Genau in dieser Reihenfolge. Der grauen Maus scheint das nichts auszumachen, sie pfeift ein fröhliches Lied und Sir Hopsalot macht – hopp – seinem Namen alle Ehre.
Ein weiterer Stock lässt den Hasen springen.
Und – hups – da kommt wieder ein Stein. Es ist ein heute wenig unwegsam. Wenn man – wie die Maus – direkt in den Garten will und dabei nicht unnötige Schlangenlinien fahren will.
Inzwischen fragt sich der Hase, ob ein paar Schlangenlinien wirklich so ein großer Umweg wären, als der nächste Stock ihn wieder nach oben treibt.
Der nächste Holperstein hebelt das Hinterrad hoch, die graue Maus muss lässig ein wenig Gegenlenken. Kein Problem und kein Grund auch die Melodie hüpfen lassen. Der kleine Nagerin pfeift sie ständig, wenn sie ihre Touren ganz zügig und ohne überflüssige Unterbrechungen ausfährt.
Mit dem nächsten Spontan-Gelege purzelt auch ein Langohr von der Fläche. Auch wenn der Rücken schmerzt ist, ist Sir Hopsalot froh, nicht länger fremdbehüpft zu werden.
Zum Glück nimmt ihn ein roter Roller zurück zu seinem eigenen Fahrzeug. Das Fahren sieht ja kinderleicht aus, wenn es so ein rotes Fusseltier auch machen kann. Es wird endlich Zeit, dass ein Hase auf eigenen Rädern rollt.
Endlich wieder zurück – beim Eierverteilen wäre der Hase sicher keine große Hilfe. Warum macht das eigentlich nicht das Federvieh selber, wenn es schon ständig diese Eierflut verursacht. Er winkt noch nachlässig dem Davoneilenden zu – jetzt wird Sir Hopsalot endlich motorrollen.
Die Löffel nach hinten angelegt, die Nase in den Wind gereckt. Sir Hopsalot kann weitaus mehr, als nur ein schnöder Mitfahrer zu sein.
Jetzt muss er nur noch diese widerspenstige Benzinpumpe bezwingen und rausfinden, wo der verdammte Tank ist.
Idee: SchneiderHein Fotos: W.Hein
Sir Hopsalot von der 'Forest-Blue-Factory' ist ein unerschrockener Freund des Fortschritts und stürzt sich in jedes Abenteuer, das der schnelleren Fortbewegung dient. Da ist nur zu verständlich, dass er kein guter Eierzusteller im Osterdienst ist. Auch graue Mäuse, wie die graue gefilzte Maus von 'Morenafelting', haben eher eine zügige Transportabwicklung im Auge – ohne zu viel Rücksicht auf die Fracht. Diese effizienzgetriebene Haltung haben wir vor kurzem auch im großen Maßstab erlebt, als wir drei große Gartengitter in 'Edelrost' bestellt haben und bei der Anlieferung feststellen mussten, dass zwei von den dreien unterwegs krumm wie eine Banane wurden. Ein offensichtliches Missgeschick mit den Stapler beim Umladen hatte niemand gehindert, die Lieferkette bis zum Ende auszuführen. Vielleicht hätten wir ja ein verbogenes Gitter gebrauchen können. Konnten wir nicht und so mussten zwei neue Gitter verschickt werden. Aber das ernährt ja auch die graue Fernfahrermaus. Und diesmal möchte auch noch das Sputnik von 'keuns & bears' erwähnt werden. Es wird demnächst wieder mit Leichtigkeit durchs Bild schweben – mit Gedankenkraft und ohne roten Motorroller.
3 Kommentare:
Hallo, ihr Lieben, das wird ja immer besser ... also nicht unbedingt für den tapferen Sir Hopsalot und einige der bunten Eier, aber für den Leser !
Nach der Vespa und der alten Zapfsäule jetzt auch noch ne APE ... cooler kann man die Eiereilzustellung ... bis zum Ende der Lieferkette ... nicht machen !!!
Nochmal liebe Grüße an euch und sonnige Frühlingstage, Manu
P.S. zu eurer Antwort:
Schade wegen Kalenderbild, aber stimmt ... Kawagörlies sind immer ausgebucht ... und echt noch schlimmer ist das Problem mit dem passenden Outfit ... da habens die Bären leichter ;-)
@ liebe Manu,
Inzwischen ist klar (weil direkt darunter nachgepostet), was ein Kowa-Görl die letzten Tage alles um die Ohren hatte. Und das so ein Kalender-Projekt die ganze Rättin fordert.
Aber es gibt noch einen Grund, warum das Kowa-Görl sich nicht lässig an den Motorroller lehnt. Wer genau hinschaut, wird bemerken, dass unsere Helden sehr unterschiedliche Größen haben und dementsprechend auch die Requisitenmaßstäbe sehr variabel ausfallen. (Auch wenn die meisten Fotos gerade diese Größenunterschiede absichtlich verwischen wollen.) Nicht nur Sir Hopsalot muss sich hier in die Ape quetschen, ein Kowa-Görl könnte sich dafür die Tanksäule nur unter den Arm klemmen. Und Copper als weißer Hase sieht nur so lange gut mit einem roten Roller aus, bis er sich draufsetzen müsste. Das kann dann ein Sputnik viel besser. Und große Bären wären mit ihren dicken Pfoten völlig überfordert, wenn sie das feine Ostergebäck für Mäuse wegnaschen wollten. Aber kleine Mäuse können auf so eine Hilfe auch gut verzichten.
Liebe Grüße nach München,
Wolfgang
PS: Die sonnigen Frühlingstage nehme ich gern, schleßlich könnten so einige Gartengeschichten dann endlich weitergehen. Die Dinoforschung hat noch eine große Entdeckung zu machen, Frau Fuchs bekommt ungeanhnte Probleme und 'der mit dem Hasen maust' hat mit den Bleichbären noch so manches Hühnchen zu rupfen. Wobei das Langohr sich erade fragt, warum sich das Federvieh überall einmischt.
Uiuiui, ganz schön stürmisch der Kleine!
Hat er ja Glück gehabt, dass alles heile geblieben ist :-)
Tolle Bilder!
Liebe Grüße Urte
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