Die beiden Erdmannen machen erst einmal Pause. Sie haben diese ganzen sperrigen Geräte und Stangen in das hedderfreudige Dickicht geschleppt und mussten die ganze Zeit aufpassen, dass sie nirgendwo hängen bleiben oder vorwitzige Blattlianen mit zerren. Sie sind froh, die Gartenbank gefunden zu haben und wollen jetzt verhindern, dass sich dort jemand unnütze Mühe gemacht hat. Denn was macht man sonst mit einer Gartenbank – außer eben Pause.
Hei kann es nicht fassen. Kaum lässt man die beiden einen Augenblick aus den schwarzen Knopfaugen, schon geht das Projekt Erdmannbau nicht weiter voran. Eigentlich wollte er schon längst eine unterirdische Riesenhöhle unter dem ganzen Grünzeug einweihen. Ein geräumiges Heim, mit Schlafnest, Vorratskammer, drei Eingängen und einem geheimen Fluchtweg unter den Rosenstock.
Doch statt den Garten zu unterkellern liegen Ho und Huh auf der faulen Erdmannhaut und ahlen sich in der Sonne. So geht das jetzt schon seit Tagen. Immer kommt etwas dazwischen bevor die ersten Erdarbeiten beginnen können. Mal werden Erdbeeren gepflückt, mal die Molche im Teich beobachtet oder eine längere Expedition zu den Vorratsschränken im Haus unternommen. Doch wenn sie so weiter machen, müssen sie im Winter auswandern oder hoffen, dass ihnen jemand bis dahin einen Fertigtiefbau in den Garten stellt.
Nachdem der Oberhutmotz die beiden Bankfaulenzer noch einmal richtig angepfiffen hat, können sie sich endlich um das Tagesprogramm kümmern:
Eine Partie Erdmann-Krokett in der Sonne auf dem neuen Sandplatz. Wer gewinnt, darf bestimmen wo die Schlafhöhle gebaut wird und ob die Gänge wirklich Huthöhe haben müssen. Auch über die Zahl der Schlupflöcher sollte man noch einmal reden.
Huh verrichtet gerade ganz andere Erdarbeiten, als er mit dem Schläger immer neue Löcher in den sandigen Spielgrund haut. Nur der Ball bleibt davon ungerührt bräsig liegen, wenn er mit jedem neuen Schlag ein wenig mehr unter Sand begraben wird.
Dagegen hat Ho einen guten Lauf und wird mit einem letzten Schlag die grüne Kugel an das Zielholz bringen. Hei muss immer wieder auf seinen Hut aufpassen, der bei jedem Schlägerschwingen ins Gesicht rutscht. Dabei saust die rote Kugel gern ins Abseits.
Damit ist er jetzt der Oberbestimmer und Chefeinrichter der neuen Erdmannenheimat. Er möchte auf jeden Fall eine Sitzlandschaft für den großen Flachbildfernseher und einen Wörlpuhl. Dann genügend Platz für den Kicker und den Flipperautomaten. Der Kühlschrank braucht unbedingt ein Eisfach und haben sie schon über den Holzkohlengrill gesprochen? Gibt es eigentlich Haushaltshilfen für die Junggesellenbutzen von Erdmannen? Und wer übernimmt jetzt diese nervigen Bauarbeiten, wenn sie jetzt noch eine Runde spielen?
Fotos: W.Hein
Die drei Erdmännchen sind von den Lefty Bears von der Teddybär Total in Münster hier eingewandert. Von dort haben sie auch die Gartengeräte und das Krokett-Spiel mitgebracht.
4 Kommentare:
Ach, sind die süß! Diese kleinen Helferlein hätte ich auch gern im Garten :O)))
Toll gemacht!
Ich wünsche Dir einen wunderschönen und glücklichen Tag!
♥ Allerliebste Grüße, Claudia ♥
@ Claudia
Aber die buddeln ganz schön viel im Garten ;-)
Auf diese Sommergeschichte habe ich mich schon lange gefreut. Doch der Text brauchte leider seine Zeit - so wie bei einigen schönen Sommergeschichten, die Wolfgang in diesem Jahr fotografiert hat ...
ohh ich liebe Erdmännchen - könnte stundenlang zuschauen, wenn der
"Wächter" auf seinem Posten ist -
eine süße Geschichte - und dann die Gartenwerkzeuge - der große Hut.....
schnucklig - da geht es mir wie Claudia, die hätte ich auch gerne
in unserem Garten - aber dann würde ich gar nichts mehr getan kriegen
und nur noch beobachten ...
liebe Grüße - Ruth
@ Ruth
Im Haus sind sie zwar nicht so unternehmungslustig wie im Garten. Aber auf dem Bärenkleiderschrank am Fußende vom Bett sind sie jeden Tag auch prima in den Korbsesseln zu beobachten ;-)
Münster war in diesem Jahr wirklich erfolgreich. Da gab es herrliche Erdmännchen & Mäuseausstattung im Puppenbereich ...
Und während für die Erdmännchen die Gartensaison wohl beendet ist, müsste ich endlich mal wieder anfangen auszulichten, damit die Plüschgesellen auch im nächsten Jahr noch genug Plätze finden.
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