Donnerstag, 6. Juni 2013

Karotte auf der Flucht



"Ich reiß deine Rüben mit Stumpf und Stiel aus!" Laut gellt es durch den Garten. "Versuchs nur, dann mach ich dich platt wie ein überreifes Nachtschattengewächs!" schallt es prompt zurück. Die Karotte zuckt jedes Mal zusammen und blickt ein wenig ängstlich auf Raupe und Tomate.

"Da metzelt dich mein Piepmatz nieder." Die hoppelnde Möhre treibt die anderen zur Eile an, bevor das Rufen schon wieder weitergeht: "Pah, dein halbgares Gemüse kommt in den Fleischwolf. Das wird blutig!" Es bleibt gefährlich für das Junggemüse, das sich vorsichtshalber in die Büsche schlägt.

"Los, beeil dich," flüstert ein Hoppy dem japsenden Tomatenhund zu. Vielleicht war es ja ein Fehler, sich als Hoppelhase auf die andere Seite der Nahrungskette zu begeben und sich als Karotte zu verkleiden. Klein Purrlie krabbelt als grüne Raupe unter die Blätter und das Mordsgeschrei nimmt kein Ende: "Rübe ab ... ich hab dich gewarnt."

Kleine Flügelbären verstecken sich in den höheren Stauden auf der Betonfläche. Wenn sie vorsichtig bleiben, können sie vielleicht sehen, wer dort so gemeingefährlich lärmt: "Das ist so einfach, wie Nüsse mit dem Vorschlaghammer zu knacken. Ratzfatz ist das nur noch Krümelkram!"

Neugierig schwingt sich das Sonnenküken im Schatten der Blätter nach vorn. Unten wird es wieder lauter: "Und Platsch! Da wird das nächste Möhrchen versaftet."

Schwein bedroht Bär. Und die Königin gibt Geleitschutz. Plümm schiebt sie rechtzeitig in Position. Das Hasenmädchen muss aufpassen, das sie beim Möhrenschach immer alles im Blick behält.

Die Kleine hat einen Bienenstock gegriffen, der noch unberührt in der Ecke stand. Den 'rohrschacht' sie mit dem grauen Kuhkönig, bevor das fiese Schaf kommt. Das darf so krumm hüpfen, das es auch von der Verteidigungslinie der Nüsse nicht gehalten wird.

Der Schiebepinguin passt inzwischen auf die gefangenen Mohrrübchen auf. Die waren so eifrig voran gestürmt, dass sie schnell weggerupft waren. Doch jetzt ist Plümm wieder dran: "Jetzt gibt es Gehäcksel mit Nussmehl!"

Schon pirscht sich das Sonnenküken auf der Sonnenblume an die Biene ran, die das Schaf reitet. Plümm pfeift leise vor sich hin, damit die Biene und damit auch eine kleine Bärin keinen Argwohn schöpfen.

Das Schaf mäht gerade das Schwein um. "Das zählt nicht!" Die Hasendame ist entrüstet. "Woll!" kichert die Kleine.

Plümm nimmt die Hasenkönigin und bereitet den nächste Angriff vor. Das muss die Bärin sich genauer ansehen.

Noch ein Zug, die Häsin hält es vor Freude kaum auf dem Stuhl. Dann schimpft die helle Petzeline, denn nun ist das freche Schaf einen Kopf kürzer. Von hinten hat sich eine große Blume angeschlichen: "Hahah! Sonnenküken schlägt Schnucke."

Die Kleine sammelt erst einmal wieder Königin, Vogel und die beiden Bienenstöcke, bevor sie wieder versucht den gefleckten Kuhkönig zu umzingeln. Die Häsin schiebt eifrig ihre Hasenkönigin von einem Brennpunkt zum nächsten. Und eine grimmige Sonnenblume baut sich vor dem gekrönten Rindvieh auf. "Komm nur, wenn du Federn, Fetzen und Fitzelstücke fliegen sehen willst."

Das lässt sich die Petzeline nicht zweimal sagen. Sie steigt auf den Stuhl und hält sich an der Lehne fest, bevor sie den Honigbatzen weiter nach vorn schiebt. Die Hasenkönigin kann nichts machen, weil sonst die Bärenkönigin sie niederstreckt. "Hihi, das wird eine Schlachteplatte."

Da kann die kleine Bärin noch so lange rum hangeln, wie sie will, um dem Hasenpack mit ihren Figuren auf den Pelz zu rücken. Plümm kennt sich aus: "Man muss das Rind erst umschmeißen, bevor man sein Fell verteilen kann." Wer so eifrig umher scheibt, verliert schnell den Überblick ...

Da fällt die Bärenkönigin, plattgemacht von der Sonnenblume. Plümm jubeliert und eine Kleine schwört Rache! Der König weicht aus und der graue Vogel pickt wenig später die Blume nieder. "Das zählt doppelt." Dann kommt aber das Schaf und walzt über den Flattermann. "Ich darf zweimal ziehen!" Nix da, jetzt verklebt der Honig vom Bienenstock die Schnucke. Die zweite Sonnenblume, die Hasenkönigin und am Ende auch der unachtsame Bienenstock müssen nun vom Brett.

"Das heißt jetzt wohl schachpatt!" Sie haben so kräftig aufgeräumt, dass nur noch die beiden Kuhkönige übrig sind. "Ja Mist, das ist ein Unentschieden."


Fotos: W.Hein

Das Hoppy, die Katze und der Hund kommen aus der großen Muffy VanderBear-Welt und tragen die gemüsigen Kostüme vom Salat-Ballet. Der Schachtisch mit den Stühlen gehört auch zur Muffy-Ausstattung ... genauso wie die Kleider der beiden Schachspielerinnen. Die gewitzte Plümm ist ein Langohr von den Tonni Bears. Die Kleine ist eine helle Rica-Bärin und der Schiebepinguin von Deb Canham hat Pause.


Auf ein Neues. "Deine Möhren werden gerupft." Die Kleine zieht die nächste Figur. "Vorher knacke ich deine Nussreihe und zupfe deinen Bienen die Flügel einzeln raus." Plümm lässt sich doch nicht von einer Schafschieberin vorführen. Und eine ängstliche Karotte bleibt im Grünen lieber auf der Flucht.


2 Kommentare:

Björn hat gesagt…

Heute war aber wieder mal viel Trubel *lach* toll.

Wünsche einen schönen Sonntag.

Lieben Gruß
Björn :)

Calendula hat gesagt…

Super geworden eure Geschichte! Nur schon diese Namen bringen mich zum laut Lachen! Ich würde zu gerne mal einen japsenden Tomatenhund sehen!
"Sonnenküken schlägt Schnucke": ihr dagegen seid mit euren bärigen Geschichten unschlagbar!
:-D
LG Calendula