Montag, 15. April 2013

Hasengrasen



Da steht noch Futter im Garten. Ostern ist vorbei und jemand hat einen leckeren Heuhasen stehen lassen. Der Schnucke läuft das Wasser im Mund zusammen. Denn getrocknetes Gras ist wohl zum Essen da, egal wie man es zusammendrahtet.


Lena würde ja jemanden fragen, ob es mal einen Schnitz probieren darf. Aber hier ist niemand, den man fragen kann. Also ist es auch kein Mundraub sondern eine edle Spende. Doch bevor die Lammspeisung einzelner Hungerleider beginnen kann, hört die Schnucke ein stetiges, knusperndes Geräusch.

Als Lena genauer nachschaut, entdeckt das Schaf ein eifrig kauendes Frotteetier ... Raff Raff hat den Grasschmackhappen schon längst entdeckt und zupft inzwischen immer neue Halme aus dem Heuhoppler.


Die Giraffe grinst nur breit, als das Lamm besonders laut 'guten Appetit' wünscht. Dann besinnt sich das Schaf auf die gute Kinderstube. Der rote Langhals ist schneller gewesen und das stattliche Futter im Rammlerkleid reicht für eine ganze Frotteetierherde. Eigentlich lädt sich das Wollköpfchen gerade als Mitesser ein.


Den Hasen werden sich die beiden Naschmäuler sich jetzt gemeinsam teilen. Wenn der Grashappen im Garten so allein rumsteht, wird ihn schon keiner vermissen. Lena findet es vom unbekannten Spender auf jeden Fall sehr aufmerksam, dem Futtergras ... statt eines nur so hingeworfenen Haufens ... ein appetitliches Aussehen zu geben. Das Auge isst doch schließlich mit.

Außerdem ist es längst an der Zeit: Schoko-Osterhasen werden nach dem Fest auch geköpft und aufgefuttert. Die hebt doch keiner auf und kauft neues Silberpapier, um sie dann als Weihnachtsmann einzukleiden. Da können die beiden ja wohl auch den Heuhasen endlich niedermachen.

Nachdem Raff Raff noch ein wenig weitergeknabbert hat, nimmt das Schaf noch Handvorrat mit. Es muss noch all die leckeren Würzsoßen mit Tomate, Körrie und ganzen Zigeunern suchen, die zu einem zünftigen Gartenmahl gehören. Lena hat schon vor einiger Zeit Heu probiert und ohne Ketsch-Schwapp ist das nur furztrocken.


Fotos: W.Hein

Lena stammt als Dekoschaf aus dem Rosenfachhandel 'Rosenrot'. Und weil dort Paarhufer nicht zum Kerngeschäft gehören, wissen wir leider auch nicht mehr, wer so liebreizende Heufresser geschaffen hat. Raff Raff kommt aus der Babyabteilung von 'chic & anmut'. Den Namen haben wir uns von einem Kindermund ganz dreist ausgeliehen, als Marie ein Frotteetier zum üblichen Holzanhänger bekommen sollte. Der leckere Heuhase kommt von meiner Mutter in Osnabrück und hat nur ein paar dezente Knopfaugen bekommen. Ist doch auch eklig, wenn das Essen einen so dreist grinsend anstarrt.


3 Kommentare:

Calendula hat gesagt…

Ja, Heu ohne Soßen ist trocken wie die Sahara und staubt den Hals hinunter!
:-)
LG Calendula

heinwerken hat gesagt…

@ Calendula
Lena hat sich inzwischen unseren Vorrat an Grillsaucen gesichert und probiert Heucurry, Grasbarbeque mit Raucharoma und falschen Hasen nach Zigeunerart. Raff Raff bevorzugt Tausendinsel-Hoppelheu oder nimmt den Knoblauch-Dipp. Marie bindet dem Langhals dafür ein extrahohes Lätzchen um, denn wenn das Trockengras nicht staubt, kleckert es höllisch.

LG Wolfgang (und Silke)

Anonym hat gesagt…

Ihr habt immer so tolle Ideen!