Sonntag, 15. Mai 2016

Klee ist Klee



Das kann doch kein Klee sein. Die kleine Mia staunt, als sie die fedrigen Blätter sieht. Das ist doch sicher nur ein Stinkschnabel.

Und das kleine Beikraut daneben ist doch höchstens so ein Nebenklee mit Bockshorn, Schnecke oder Sauer im Namen. Dabei hat die kleine Waldbärin extra ihr Kleekleid angezogen, um sich im Kleefeld besser verstecken zu können. Diese Elfen aus Blech bewachen zwar die Kräuter, aber sind dabei so still und stumm, dass sie auch nicht sagen können, wo die nächste Kleewiese liegt.

Wie soll sie denn hier unsichtbar werden, wenn sie schon die Gänseblümchen überragt? Dieser Nachbarrasen ist zudem auch eine Hundewiese. Und wenn eine kleine Waldbärin nicht aufpasst, versteckt sie sich neben einem braunen Stinkehaufen.

Der Nachbarsgarten auf der anderen Seite sieht für die kleine Waldbärin schon viel vielversprechender aus. Hier wütet kein Rasenmäher, hier können kleine Heimlich-Petze unerkannt im grünen Dickicht untertauchen. Und würden dabei vielleicht sogar ein vierblättriges Kleeblatt finden. Ein wenig Glück könnte die kleine Mia schon gut gebrauchen: Das lichte Kleid leuchtet immer noch weithin sichtbar aus dem Grün.

Aber vielleicht sind deshalb die weiße Blüten auch viel besser zur Tarnung. Beim nächsten Kleekleid achtet die kleine Waldbärin darauf, dass die Blätter nicht so schütter verteilt sind. Es passt hier leider zu viel weißer Stoff zwischen jedes Kleeblatt.

Doch im hohen Gras – über dem sich sanft die weißen Blüten im Winde wiegen, da …

wird eine kleine Mia plötzlich viel kleiner, viel unbedeutender und …

ist dann mal weg.


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein


Juchu, geschafft! Da hat die kleine Mia (eine Rica-Bärin) als heimliche Waldläuferin noch mal Glück gehabt, dass auch unsere Nachbarn mehr Spaß an Blüten als am akuraten englischen Kurzrasen im Vorgarten haben.



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