Sonntag, 5. Februar 2012

Kein Pulver im Schnee



Die Langohren und Hütejungen sind in die Winterpause gegangen und haben ihre fluffigen Federn, fieseligen Fransenwesten und feuchten Feuerwasserwaffen an so einen Nagel gehängt. Eigentlich ist das überhaupt kein dicker Metallstift - da würde auch gar nicht all das Zeug draufpassen. Es ist eine große Pappkiste, die drei kleine Petze durchwühlt haben, bevor sie in den Wintergarten aufgebrochen sind. Sissi hat sich eine grüne Pistole gegriffen und dann vier Indianerfedern in den Häkelkragen gesteckt.

Fleckerl schaut gerade noch unter dem großen Kuhjungenhut hervor, als er stolz sein neues Schießeisen schwingt. "Wir brauchen jetzt nur noch Pulver in den Wasserwummen" kräht der kleine Bär. "Dann sollen die Großen mal kommen."

Genau, dann können sie sich dieses Grinsen verkneifen, wenn sie immer vom 'Junggemüse' reden. Dann werden sie ganz schön begossen dastehen. Von wegen 'Klotzköpfchen' oder 'Bärenbauplan in Arbeit' oder so. Die werden Bauklötze staunen, wenn Sissi sie von oben bis unten nass macht. Und der kleine Matrose hat extra das Metallschwein rausgezerrt, weil ein blauer Junge von der Krawallerie doch auch ein Reittier braucht.

Doch das mit dem Schießpulver ist voll schwierig. Fleckerl schiebt zwar immer mehr Pulverschnee zusammen. Aber wie bekommt man den jetzt in die Pistole. Und wenn der so krümelig bleibt, kann man damit doch gar nicht schießen. Vielleicht müssen sie beim nächsten Mal noch besser aufpassen, wenn die Großen von den Heldentaten im Garten erzählen.

Es hilft nichts. Es ist so kalt, dass der Schnee nicht schmelzen will. Und Schneebälle kann man aus dem frostigen Bröselkram auch nicht zusammenpappen. Dafür ist es auch so bitterkalt, dass der kleine Matrose auf dem eisigen Schwein schon bibbert. Und es ist auch viel zu eisekalt für nackte Bärenpfoten. Wenn die Großen sie ertappt hätten, als sie in den Garten gelaufen sind, hätte es sicher eine Mützen-, Schal- und Winterstiefelkontrolle gegeben. Jetzt müssen sie erst einmal wieder zurück und die nutzlosen Schießeisen aus Plastik bis zum Frühjahr verstecken. "Uuaahahaa ist das saukaaaaaalt!"

Fotos: W.Hein
Idee: S.Schneider

Sissi ist eine österreichische Bergbärin von der Nockalm von Sylvia Reiter,
der kleine Matrose kommt als Rica-Bär mitten aus dem Mittelgebirge
und Fleckerl ist ein Bär aus Flecker Wald bei Freudenstadt, der im Internet
über Ebay ein neues Zuhause suchte.


3 Kommentare:

kleine-creative-Welt hat gesagt…

Ich freue mich, von dir zu hören -

die drei sind ganz schön mutig, sich in dieser Kälte draußen aufzuhalten - Sissi sieht bezaubernd aus - wow -

lg. Ruth

heibeni-bären hat gesagt…

Hallo,
dass sind ja schöne Bären und putzige Geschichten, da komme ich gerne wieder mal vorbei...
Seid ganz lieb gegrüßt
nicole

SchneiderHein hat gesagt…

@ Ruth
Den drei kleinen Helden war aber danach auch richtig kalt! Ich hätte nie erwartet, dass sie zusammen mit Wolfgang so unvernünftig sind und bei dem klirrekalten Wetter in den Garten gehen. Sonst hätte ich auch sie rechzeitig vorm Winter warm ausgestattet ...

@ Nicole
Wir sammeln schon seit über 10 Jahren Teddybären. Da haben sich im Laufe der Zeit immer mehr Charakteren herausgebildet, die reichlich Flausen im Kopf haben. Schön, dass es Dir gefällt :-)