Montag, 16. April 2018

Das putzt sich



Es wird 'putzmunter' werden. Hella hat beschlossen, ihre Talente zu versilbern.

Wenn sie endlich nicht immer nur für ein paar Stunden in Möbelläden 'so-als-ob-wohnen' will, muss sie endlich mal anfangen die Asche, den Schotter oder die Kohlen für ihre Schweinevilla zu verdienen. Geld stinkt vielleicht nicht, scheint aber ziemlich schmutzig zu sein.

So wird die blitzgescheite Putzsau ab sofort ein blitzsauberes Geschäft eröffnen, das alles das anbietet, was sie liebt. Denn, was sollte sie besser verkaufen können, als das, was sie mit echtem Herzblut und reinem Gewissen anpreisen kann.

Der neue Laden heißt 'putzmunter' und leuchtet im freundlichsten Schweinchenrosa. Da wird die stolze Besitzerin fast unsichtbar, wenn sie so ton in ton vor dem Regal steht. Oder hinter all den fantastischen Auslagen verschwindet, die zum Beispiel alles für die Wäsche inklusive Nähen und Bügeln bietet.

Vielleicht fast unsichtbar, aber die ordnende Pfote merkt man/bär/maus/sau doch überall. Es gibt – gerade noch rechtzeitig zum Frühjahrsputz – eine große Auswahl von Besen, Schrubbern und Sauger für die Bodenbearbeitung.

Weithin leuchten Möbelpolitur, Teppichklopfer, Kehrblech und Verbandskasten sauber aufgereiht im Regal. Selbst ist die Sau mit der silberen Bohrmaschine im Koffer, Modell "Silberpfeil". Die ist natürlich nur für die sauberen Schrauben im Haus. Für schmuddelige und schroffe Baustellen mit rauhen Wänden würde auch Hella lieber ein Grobgerät aus schlagfesten Kunststoff in Leuchtfarben nehmen.

Die beiden Nordic-Walking-Stöcke sind ja eigentlich keine Putzmittel im engeren Sinne und Hella schwingt auch lieber den Besenstiel – aber die kleine Sau hofft, dass es dennoch ein gut laufender Mitnahmeartikel werden könnte. Für alle, denen nach der Hausarbeit noch nicht die Puste ausgeht. Und die dann noch eine kleine Runde durch die Nachbarschaft drehen, um unterwegs prüfen, wie weit der generelle Frühjahrsputz schon voran gekommen ist.

Alles ist endlich schön geordnet, jetzt können die Kunden gern hereinschneien. Wenn sie dabei nicht zuviel Dreck reintragen. Obwohl … den macht Hella gleich wieder weg und zeigt dabei, wie unverzichtbar praktisch ihr feines Sortiment ist.

Ein Laden kann doch nicht 'putzmunter' sein, wenn das kleinste Stäubchen liegen bleibt. So hat sie keine Langeweile, wenn sie mit dem Staubwedel immer wieder noch mal alles abstaubt.

Dabei beobachtet sie im Augenwinkel die ersten Kunden im Laden. Doch die beiden Mäuse sind unschlüssig. Das sieht hier alles so strebsam aus. Eigentlich wollten beide doch das erste Eis im 'Il Pinguino' schlecken. Da haben sie sich wohl in der Tür geirrt. 


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein

Hella, die kleine hallische Buntsau von Hanne Mahnke, nutzt ihre schwäbische Ader für den ersten Putzladen am Platze. Da werden sicher noch andere Kunden kommen als die beiden Canham-Mäuse. Kunden, die Besen zu schätzen wissen und bei Sonne nicht nur an Eisbomben auf der Sonnenterrasse denken.



Dienstag, 10. April 2018

Ohne Worte (nicht wirklich)


Vor einem Jahr im Diner:

Die Mäuse bleiben an der Bar unter sich. Sie machen sich nicht mit den Katzen gemein.

Als rollender "Fahr-rein"-Bringdienst machen die drei eine Mausepause und sind froh wenn draußen nur die Dornenbüsche rollen und nicht der Verkehr.

Pause ist Pause! Da wollen sie auch nicht üben, um ihre mageren Fahrkünste zu verbessern. Der Chef kann sie ja für jede gute Anlieferung mit einer Prämie belohnen, wenn er wirklich weniger Schwund haben will. (Komischerweise sieht der das ganz anders.)

Kann katz es wirklich 'stranden' nennen, wenn es die ganze Zeit eine Vollversorgung gibt? Ist das nicht einfach das Schlaraffenland, wenn die Bratlinge fast ins Maul fliegen? Und so lange es ein anderer zahlt?

Eine gelbe Katzenmaus hat Katzen zum Fressen gern. (Nicht ganz wörtlich nehmen). Und hofft, dass es umgekehrt genauso ist. (Erst recht nicht wörtlich nehmen!)

Der schwarze Grummelpott bleibt mit seiner Unruhe aus Untätigkeit allein. Da können sich seine Begleiter auch dazu setzen. Sie bleiben träge Sesselfurzer auf Kunststoffkissen. Vielleicht sollte er sich eine Vespa besorgen. Er schmeißt die Bikinischönheit vom Bock und braust allein der Sonne entgegen.

In der Küche geht es heiß her. So heiß, dass der Gehilfe erst einmal eine Limo mit viel Eis braucht. Rasch stürzt er die klirrekalte Brause in den Schlund. Erstens, weil er keine Zeit haben soll und er zweitens sonst ruckzuck am heißen Herd eine warme Plörre in den Pfoten halten würde.

Schnell, das marinierte Fleisch steht schon viel zu lange ohne Kühlung draußen. Wenn das jetzt nicht sofort durchgegrillt wird, hilft auch kein Bad in viel Curry-Ketchup beim Servieren.

Bei der Hitze gibt es auch für die Küchenhilfe noch ein Wassereis. Das er schnell wegschleckt, bevor das gefrorene Zuckerwasser vom Ofen wegschmolzen wird und nur noch klebrig durch seine Finger rinnt. Dennoch muss der Kleine die große Fritteuse im Auge behalten. Wie denn, der Grill steht genau in der anderen Ecke und er hat doch keine Augen im Hinterkopf.

Der graue Küchenbulle lässt den Korb ins Fett plumpsen, dass sofort erschreckt aufspritzt. Kochen ist immer doch nur eine Frage des richtigen Zeitpunktes. Der Kleine wird schon noch lernen, wie er alles gleichzeitig am Brutzeln hält. Am Schnellsten lernt es sich natürlich durch ständiges Üben.

Üben muss er auch noch den Eiertransport. Die beiden bekommt er wohl nicht mehr in die Pfanne für Rührei.

Der Chef übersieht den wirtschaftlichen Totalschaden … fast wäre er noch hineingetreten.

Dafür übersieht er nicht, dass der Kurze auch den Milchtransport noch üben sollte.


Fotos: W.Hein

Das ist ein Blick zurück. Vor einem Jahr saßen die Katzen schon im Diner, schuftete der wuschige Gehilfe schon in der Küche. So geben auch die Texte - länger als gedacht – eine etwas knappe Erinnerung an die früheren Tage. Wer unterwegs auf die blauen unterstrichenen Wörter klickt, gelangt mit dem Link direkt in die alten Geschichten. Dann wird einiges wieder klarer, wenn überhaupt noch jemand hier mitliest ;-)


Sonntag, 8. April 2018

Schief im Winde



Die drei Olly-Sisters sind noch auf Wohnungssuche. Frisch angekommen hätten Dolly, Molly und Polly am Liebsten gleich ein ganzes Haus.

Schwein gehabt, das sieht für den Anfang doch gar nicht so schlecht aus. Die Decken sind vielleicht etwas niedrig, aber wenigstens gibt es große Fenster bis zum Boden.

Sie überlegen noch, wie sie die erste Etage einrichten wollen, als sie draußen ein Räuspern hören. Sie stürzen neugierig zur Balkontür.

Draußen steht ein Wolf, der sich interessiert umsieht. Er ist einfach neugierig, welche Neuankömmlinge sich ausgerechnet dieses Haus ansehen.

Da entdeckt er die drei Schweine, die hier offensichtlich einziehen wollen.

"Nicht, dass ich ein Experte für Schweinebehausungen bin," er ruckelt leicht an dem Gitter, "Aber ihr wisst schon, dass dieses Haus beim kleinsten Hauch schief im Winde steht."

Das ganze Haus ist ein Plattenbau, der von wenigen Schrauben zusammengehalten wird. Und wenn die im Laufe der Jahre immer mehr Spiel bekommen, beginnen die Wände zu neigen, bis das ganze Haus hin und her schwingt. "Ihr habt's sicher bemerkt, das ist so ein Modell 'Pusten und Blasen'."

Polly, Dolly und Molly sind froh, dass sie noch ihre Namensschilder tragen. Jetzt kennen sie ja jemanden, der sie lesen kann. Und eigentlich ist es ja sehr freundlich von dem Herrn Wolf, sie gleich auf die Baumängel im neuen Schweinehaus aufmerksam zu machen.

"Tja," der Wolf atmet einmal tief durch. Die neuen Gäste haben ihn ein wenig überrascht und er hat an kein Willkommensgeschenk denken können. "Ich muss dann mal." Wenn die drei noch länger bleiben, kann er es vielleicht nachholen. Mit einem leckeren Essen oder so. 

Unbeschwert winken die drei Schweine dem Einheimischen hinterher. Sie wissen noch nicht, ob sie das Haus wirklich nehmen sollen. Das hängt vielleicht auch von den örtlichen Windverhältnissen ab. Aber in der Gegend bleiben sie auf alle Fälle, wenn die Einladung zum Essen steht.


Fotos: W.Hein

Die rosigen Olly-Sisters sind drei süße Schweinchen von Susanne Heimels 'Susibären', die kaum auf dem dortigen Blog entdeckt, eingeladen wurden, zu uns umzuziehen. Das richtige Haus ohne Schwächen bei Pusten und Blasen müssen sie noch finden. Denn dieses Puppenhaus von Vero ist als Bausatz anfällig gegen Schieflagen. (Und ein wenig mehr Raumhöhe wäre auch nicht schlecht.) Aber Wolfgang, der Wolf von Teddyana, kann dann ja die Statiktests übernehmen.

Montag, 2. April 2018

Ostern zum Zweiten



Er zieht die Decke über den Kopf. Leonidas ohne Land will diesen Ostertag am Besten einfach nur überschlafen.

Die beiden Mäusejungs linsen immer noch auf die leckeren Gebäckstücke mit buntem Zuckerüberzug auf der Anrichte. Die muss dort ein Riese abgestellt haben. Von der Sessellehne aus haben sie schon die richtige Höhe … aber sind immer noch zu weit weg, um rüberhangeln zu können.

Albert hat den ersten Schinken ausgelesen und – bevor er in diese Eierumverteilung tiefer einsteigt –schaut sich der Mäuserich die anderen Schmöker in der königlichen Bibliothek an. Er weiß noch nicht, ob er lieber etwas über die Entwicklung des Einschienen-Eisenbahnwesens in Westindien erfahren möchte oder über 100 Kuvertüren leicht gemacht von der führenden Fachfrau in Tortenfragen.

Megan ist dem Schaumeierkorb schon begehrlich nah gekommen, da entdeckt sie auf dem Glasbord darüber noch eine weitere Osterüberraschung. Für den laufenden Hasen müsste sie sich ziemlich strecken, dabei wackelt die Stuhllehne schon jetzt bedenklich, wenn sie auf dem Rand tänzelt.

Dabei kann Suzie den Stuhl schon jetzt kaum festhalten, wenn auf Lehne ihre Freundin turnt. "Pass bloß auf," ruft sie ängstlich nach oben. "Pass du besser auf," kommt gleich zurück: "Oder willst du plötzlich doch auf Schaumzuckereier verzichten?"

Im anderen Zimmer macht Genny den unteren Teil einer Mäuseleiter, damit Millie den Schreibschrank genauer untersuchen kann. Die spannenden Schubladen und Fächer können nur so einem prüfenden Mauseblick unterzogen werden. Die Aussicht ist nicht schlecht, aber eigentlich gibt es hier überall noch leichtere Beute.

So haben Victoria und der Kammerherr als offizielle Abgesandten des Osterhasen schon die Speisetafel reich gedeckt, wo sich alle kleinen Mäuse frei bedienen können. Und die kleinen Spielbären der Mädchen haben längst ein weiteres Nest im Schatten der Tischbeine entdeckt.

Vom König ist seit einiger Zeit nichts mehr zu hören. Der Kammerherr macht sich inzwischen doch ein wenig Sorgen. Er sollte nachsehen, wie es ihrer Majestät geht. Er war in den ganzen Trubel nicht eingeweiht und mag nicht jede Art von Überraschung. Der Kammerherr bittet Victoria um die Erlaubnis, das gemeinsame Frühstück aufheben zu dürfen, er muss sich für einen Moment entschuldigen.

Das gewährt Victoria ihm gern, war es doch bis jetzt schon ein angenehm verplauderter Vormittag. Derweil geht es an der großen Tafel mit den Mädchen immer noch etwas lebhafter zu. Ständig wird gelacht, um die besten Stücke gestritten, muss etwas rübergereicht oder gleich geworfen werden, werden überall Krümel verteilt und klebrige Pfoten wieder sauber geschleckt.

Natürlich sind Schokohasen in Goldfolie lecker. Deswegen gibt sie auch nichts ab! Dottie kann sich ein eigenes Langohr suchen. Und muss es unbedingt ein Hohlhase sein? Der kleine Schwarzbär steht zum Beispiel neben einem riesigen Schokoei in Goldfolie mit rosa Schleife.

Da hat ein Mausejunge mehr Glück. Er hat noch ein komplettes Hasennest entdeckt.

Es ist erstaunlich, dass zu Ostern die Hasen lieber in Nestern hocken statt sich in unterirdischen Bauten zu verkriechen. da wären sie doch vor ihren Fressfeinden viel sicherer.
  
Am Spieltisch wird es lauter. Der Hase hat gemerkt, dass die beiden Mäuse Eier verschwinden lassen, um schneller an die Torte in der Mitte zu kommen. Das ist ein ausgewachsener Eierbetrug und sicher keine kleine Schummelei unter Osterfreunden. Wenn die beiden Nager glauben, dass er ihnen jetzt noch einen Schnitz von der Torte abgeben wird, haben sie sich geschnitten.

 Das ist nur ein Hasenmantel! Sie ist und bleibt eine Maus und ist keine zusätzliche Osterhäsin der in einer zweite Schicht Nachschub bringt. Das können die Mädchen vergessen. Im Gegenteil sie müssen nun damit rechnen, dass sie mit einem weiteren hungrigen Mäulchen teilen müssen.

Da reitet Pearl auf dem Rollhasen lieber schnell eine Runde durch das Zimmer und schaut selbst in alle Ecken und Winkel. Damit sie sich vorab noch einen Überblick über die allgemeine Fundlage machen kann.

Der Hase ist sauer: Wer betrügt … verliert. Chico kann sich nach einer anderen Torte umsehen. Von dem Kuchen sieht er kein Stück. Oder doch, die Stücke die sich der Hase vor seinen Augen reinschieben wird.

Der rosa Mausehase geht jetzt endlich auf die Pirsch. So ein Schlappohrmantel ist für drinnen auf Dauer viel zu muckelig warm. 

Sie stopft sich noch schnell ein paar bunte Eier in die Manteltaschen und macht einen Spaziergang in der Frühlingssonne.

Jack stellt den neuesten Fund auf einer Kuh ab. Er überlegt langsam, wie sie die ganzen Leckereien hier aus den Räumen bekommen wollen. Haben sie Taschen und Tüten dabei. Schieben sie alles auf dem Rücken der Nutztiere raus und bleibt wieder nur der Bauch-Transport, wenn er alles aufgefuttert hat?

Müde blickt der König die kleine Maus an. Was will die Kleine? Er hatte sich doch gerade tief eingebuddelt. Und jetzt will die Maus wissen, ob er nicht vielleicht doch auf einem Osternest oder gar einem Goldhasen liegt.


Idee: SchneiderHein    Fotos: W.Hein

Das ist der Nachschlag, da die Osterzimmer eigentlich viel zu üppig sind, um es in einer Geschichte abzuhandeln. Und es wäre doch schade, wenn all die hübschen Fundsachen von MellisMinis, Minisforall, Fietelinke, Mellimirko, Dreamhobby, Soallerlei, RuthsMinis nicht wenigstens am Rande auftauchen würden. Dafür darf der König in den folgenden Wochen wieder allein dem Nichtstun frönen und die Langeweile kultivieren. Wobei, Langeweile ja eigentlich ihr Gutes hat. Wenn man aus Langeweile auf neue Gedanken kommt.