Montag, 14. April 2008

SuperSchnelleSchlingerSause

Die kleine Sausebärin heizt mit ihrer Copilotin, der
Pesegiraffe, über die große Betonfläche im Garten.
Die Kurven nehmen sie schon ziemlich schnittig.
Die beiden müssen sich da dann richtig reinlegen,
damit sie mit Maries Rennhobel nicht eben nicht aus
der Kurve getragen werden. Überhaupt sind sie
wieder richtig schnell unterwegs, nachdem sie gerade
die Plattenpfade des Gartens erkundet haben. Aber
das sind richtige Schleichwege, die total öde für kleine
Rennfahrerinnen sind.

"Ich hab' ihn!" Nelleke erwartet die beiden am
anderen Ende der Sausestrecke. "Squiiiiiieeeeek!"
ruft Marie, als beide Füßen gegen den Beton stemmt,
um scharf zu bremsen. Stolz wedelt ihre Freundin
mit ihrem Schutzengel. "Jetzt können wir noch
schneller rumrasen! Weil wir damit ja sicher sind."
Zum Glück hat sie diesen Flügelwächter noch
rechtzeitig gefunden. Sie musste ihn nur im Haus
aus dem Brumselrohr raus schütteln. Weil er sich
dort verklemmt hatte, als Nelleke zuvor alles auf
den Kopf gestellt hat, um ihre Tasche zu suchen.


Sie befestigen den Schutzengel an der Lenkstange
des Dreirads, damit er sehen kann, wo es lang geht.
Damit klar ist, wo sie Schutz brauchen. Dann steigt
Nelleke zu ihrer Freundin auf das Sausemobil und
hält sich an Maries Schultern fest. Jetzt kann der
große Flügelaufpasser-Test beginnen.

Der Nachbarjunge hat sich einen prima Platz
gesucht. Er will sich den Spaß nicht entgehen
lassen. Auch Raff Raff wartet lieber am Aluteich.
Denn mit zwei quirligen Bärinnen schaukelt das
Dreirad schon ordentlich hin und her. Eine kleine,
weiße Maus hat da gute Ratschläge: "Ihr müsst
nicht so wackeln." Und wenig später: "Oh! Oh! Das
wäre jetzt aber fast schief gegangen." Und: "Ich
würde ja auf jeden Fall vom Wasser weg bleiben."

"Heh, zieh nicht so an meinem Hals!" beschwert
sich die wuschlige Fahrerin. "Sonst kann ich nicht
lenken." Nelleke versucht sich doch nur festzuhalten.
"Aber nicht so!" Der lila Ausguck ist beleidigt: "Soll ich
jetzt runter fallen oder dir sagen, wohin wir fahren?"

Nach einer weiteren Runde haben die beiden
Dreiradfahrerinnen den Engel genug getestet. Bis jetzt
sind sie noch nicht gestürzt und haben sogar den Rat
der kleinen Besserwisser-Maus befolgt: Um den Aluteich
haben sie einen großen Bogen gemacht. Da reicht so
ein Aufpasser auch für zwei.


Jetzt haben die beiden eine noch bessere Idee:
Slalom fahren! Marie fährt vor und Nelleke muss
nachmachen. Und alle anderen müssen sich in einer
Reihe aufstellen. Damit die Bärinnen Hindernisse
haben, die sie umfahren können. "Umfahren?" fragt
das Jungschwein besorgt. "Na drum herum,"
beruhigen ihn die Mädchen.

Die kleine, flinke Sausebärin muss sich richtig
anstrengen und ganz genau lenken, wenn sie
überall gut durchschlingern will. Als sie gerade
den Nachbarjungen umkurvt, hätte sie sich
fast auf's Mett gelegt. "Auf's Schweinemett
natürlich," kichert eine kleine Maus. Ein Ferkel
findet das überhaupt nicht lustig.


Wenn sie endlich Nellekes Umhängetasche
umrundet hat, darf Marie umkehren und den
ganzen Weg wieder zurück wedeln. Erst eine
kleine weiße Maus von rechts, am Schwein
links vorbei. Dann ihr Frotteetier wieder von
der andern Seite und zum Schluss die Ölkanne
mit Schutzengel . . .

Fast geschafft! Nelleke reißt die Arme hoch.
"Schneller, das ist sicher ein Weltrekord!"
Ihre Freundin ist ein große Rennfahrerin,
die ganz furchtbar schnell zwischen Schwein,
Kanne, Kuscheltier und Maus umhergedüst ist.
Das hat nur wenige Tausendstel gedauert.
Höchstens! Aber leider hat Nelleke keine Uhr
und sie können diese Fabelzeit nur schätzen.

Jetzt ist Nelleke dran, das Dreirad um all die
Hindernisse sicher und schnell zu wedeln. Sie
ist nur so klein, dass ihre Füße noch nicht den
Boden berühren. Also schiebt Marie die kleine
Bärin, die nur noch steuern muss. "Vorsicht,
nicht so schnell." Der ungeduldige Fusselpelz-
Motor nöhlt: "Du musst auch lenken. Wenn ich
noch langsamer schiebe, dauert das doch Jahre."

Doch kaum nähern sie sich dem ersten Hindernis,
sucht das das Weite. Raff Raff springt schnell zur
Seite, als Nelleke direkt auf sie zusteuert. Noch
streiten sich die beiden Bärinnen, wer hier viel
zuviel zerrt und wer jetzt endlich mal das Steuer
rumreißen könnte.

Der Nachbarjunge kneift ganz fest die Augen zu
und hofft, dass das halsbrecherische Duo schnell
vorbei saust. Ganz knapp ist auch vorbei. Schwein
gehabt. Doch für Rückweg wird er sich garantiert
nicht wieder hinsetzen. Wenn der Bärenexpress
dann immer noch so schlingert, dann ist er im
Schweinsgalopp weg.

Auch eine kleine weiße Maus will sich nicht
überrollen lassen und gibt Fersengeld. Wenn
alle Hindernisse sich in Sicherheit bringen,
kann Nelleke auch geradeaus fahren. Dann
spart sie sich dieses kniffelige Lenken. Das
geht auch viel schneller.

"Und jetzt ... Volle Kanne!" ruft Marie begeistert.
"Upps!" Hoffentlich nicht, kann Nelleke gerade
noch denken, da saust das Blechding schon
durch die Luft. So wie die Kanne bei der Landung
scheppert, ist sie zum Glück leer. Aber die
hat ja auch einen Schutzengel. Und eine kleine
Bärin ist endlich angekommen. Die Zeit ist fast
so fabelhaft wie der Rekord von Marie. Nur ein
bisschen langsamer.

"Beim nächsten Versuch bin ich schneller,"
behauptet die lila Bärin. Aber da müssen sie
sich erst einmal neue Hindernisse suchen.
Denn die alten wollen keinen neuen Versuch
mehr mitmachen. Dann können sie auch
wieder nach Hause fahren. Denn ein Slalom
ohne Hindernisse ist doch stinkelangweilig!

Raff Raff muss wieder warten, weil Marie ihr
Dreirad zum Steg schleppen muss. Und dann ist die
rote Giraffe einfach zu schwer. Aber das macht
dem Frotteetier nichts aus, es kann die Bärin ja
immer noch sehen.

Dann beginnt auf dem Steg mit dem Holzrenner
wieder das große Austragen. Weil das Ausfahren
wegen der blöden Rillen nicht geht. Das hat Marie
ja heute schon ausprobiert.

Nelleke hat noch schnell was erledigt, bevor sie
Marie einholt. Der kleine Wirbelwind hat eben
noch schnell Raff Raff geholt, damit das Kuscheltier
nicht so lange warten muss. Wie die beiden Mädchen
schwer bepackt so zusammen nach Hause gehen,
sind sie sehr zufrieden. Denn eigentlich haben sie
ja bewiesen, dass so ein Flügelschützer wirklich
wirkt. Keiner hat sich weh getan und niemand
wurde plattgefahren. Alle kleine Bärinnen sollten
so einen haben. Natürlich auch Lämmer. Und
Slalom-Hindernisse auch.


Fotos: W.Hein

Nelleke und Marie haben wir als Rica-Bären aus Detmold geholt.
Eine kleine weiße Maus und der Nachbarjunge sind aus
der Bärenhöhle in Hannover, wie auch Maries Dreirad.
Raff Raff wartete in der Babyabteilung von C&A auf uns.
Schutzengel und Ölkanne kommen aus der direkten Nachbarschaft.



5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Was für eine tolle Geschichte (und schöne Bilder) wiedermal! Hat Spaß gemacht, das zu lesen. Da hattet ihr ja mächtig viel Spaß beim Slalomfahren. Wir denken uns ja auch immer viele lustige Sachen aus, vor allem jetzt, wo die Bärenmama so wenig Zeit für uns hat. Aber auf Slalomfahren sind wir wirklich noch nicht gekommen. Gute Idee!

Es grüßen Euch ganz herzlich,
Pelle, Mini und die ganze Rasselbande

Lebenszeit hat gesagt…

Zauberhaft !!!! Und man kann nur erahnen, was für eine Arbeit dahinter steckt.
LG
Rita

manus-schafe-gartenwelt hat gesagt…

Das war ein ääächt bäährenstarkes Abähnteuer.
Bei mir gähts momentan echt rund, aber Zeit zum Abenteuer lähsen hab ich immer.
Liebäh Grüßääh
Schmusibu

Verena hat gesagt…

Hallo Silke, hallo Wolfgang!
Na da war eure Nelleke aber ziemlich mutig und auch ein bisserl übermütig! Gott sei Dank ist nichts passiert, vielleicht solltet ihr sie mal daran erinnern, dass Schutzengel nicht immer wach sind ;-)!
Freu mich schon auf das nächste Abenteuer!
Bis dahin viele liebe Grüße und ich hoffe, ihr schaut bei Schusibus & Blöki´s großen Tag vorbei,
alles Liebe, Verena

SchneiderHein hat gesagt…

@ Pelle, Mini und die ganze Rasselbande
Irgendwie sind 'Räderwochen' Bei den Bären, denn jetzt ist sogar Hasenmaus hier mit einem Rädertier angekommen. Aber das Hasenrodeo würde ich ja nicht nachmachen wollen. Auch wenn es bei dem Rumgeschüttele sicher ordentlich rasseln würde in der Bande.

@ Rita
Zum Glück erwischt einen die Arbeit immer mittendrin. Wenn es losgeht, ist man ja noch jedes Mal ganz enthusiastisch, dass es ganz schnell ginge. Und dann ist es wieder zu spät ;-)

@ Schmusibu
Wirklich kaum zu glauben, dass bei all den Hochzeitsvorbereitungen, Kleideranproben, Borgereien und und und noch Zeit zum Lesen bleibt. Lena fragt übrigens schon, was das Porto nach Graz kostet und jammert im nächsten Moment, sie hätte nichts anzuziehen. Aber Nelleke behauptet ja immer noch, dass lebende Lämmer nicht per Post verschickt werden dürfen ...

@ Verena
Da wüssten wir ja gern, was Blöki inzwischen so treibt, während bei Schmusibu wegen der Vorbereitungen die Köpfe qualmen. Ist er so ein richtiger Schafsbock, der schon einen Anzug im Schrank hängen hat - der Zwirn ist ja kaum abgetragen - der die Frauen unzählige Hochzeits-Listen führen lässt und behauptet, er wäre dann schon rechtzeitig da? Und dem nur kurz vorher einfällt, dass er noch unbedingt zum Schafscherer muss?
Wir wären da schon neugierig ...