Samstag, 24. Februar 2018

Schnitzelwerk



"Und das sind jetzt die tollen Nadelbäume im Garten?" Der kleine Kari guckt entgeistert auf einen Riesenhaufen mit Holzschnitzeln.

Da hat Schneeweißchen ihm noch im Haus so schöne Schautafeln mit frischem Grün, benadelten Zweigen, stolzen Zapfen gezeigt. Und nun im Garten ist alles nur noch Häckselei. Jetzt vermisst er die ganzen Bäume, die hier verschwunden sind – so fünf ungefähr. Dabei kannte er sie vor ein paar Tagen noch nicht einmal. Und da tröstet auch nur wenig, das rundherum noch so viel Grün wuchert.

 Vielleicht hätte Schneeweißchen dem kleinen weißen Bären besser andere Schautafeln gezeigt, als gerade die frisch abgeräumnten Nadelbäume … das wäre dann nicht so ein Bruch gewesen. Doch ehrlicherweise müsste Schneeweißchen dann zugeben, dass sie eigentlich kaum einen Strauch, Busch, Baum oder anderes Grün im Garten beim Namen kennt. Und von den Blumen ist jetzt sowieso kaum etwas zu sehen.

 Der kleine Bär ist so getroffen, dass er sich noch nicht einmal für Technik begeistern kann. Da kann Schneeweißchen auch noch so oft auf den riesigen Schredderkasten zeigen, der mit lautem Getöse dicke Äste zu Kleinholz raspeln kann. Der kann ruhig wieder verschwinden, bevor noch mehr Bäume zu einem großen Haufen Krimkrams verarbeitet werden.

Kari wird ab jetzt hier aufpassen - zusammen mit dem riesigen Blechvogel hinter ihm – das alles wieder dicht, grün und verwunschen wird.


Fotos: W.Hein

Dies ist auch im Bärengarten "Zeitgeschehen", da heute der große Tag ist, an dem der große Schredder in den Garten kommt, um die unhandlichen Hinterlasenschaften von Friederike endlich handlicher zu bekommen. Die umgestürzten Riesen-Bäume, die quer im Garten lagen sind entweder zu 80cm hohen Stammstücken kleingesägt worden, um eine Umrandung für das neue Hochbeet zu bilden oder mit dem Schredder zum Füllmaterial für das Hochbeet zu werden. Im Moment sieht das Ganze allerdings noch wie ein riesiges Schwimmbad für Holzschnitzel aus. Es wird wohl wirklich noch eine lange Zeit dauern, bis Kari wieder einen wildromantischen, grünwuchernden Garten bekommt.



Sonntag, 18. Februar 2018

Kari kommt



Kari kommt zu Schneeweißchen und will wissen, wie dieses neue Zuhause ist.

Die große weiße Bärin lebt hier schon länger und muss hier doch alles in und auswendig kennen. Da gibt es zum Beispiel einen Garten, der im Moment nur ziemlich grau, feucht und etwas Querbeet aussieht.

Da greift Schneeweißchen erst einmal ins Bücherregal und wuchtet eine schwere grüne Pappbox zwischen die beiden.

"Der Garten sieht eigentlich ganz anders aus und hat im Spätsommer auch schöne rote Beeren." Schneeweißchen hat rasch die Kiste geöffnet und zeigt dem Kleinen die wunderschön gezeichneten Tafeln.

"Solche tollen Bäume gibt es alle im Garten?" Der kleine weiße Bär staunt nicht schlecht.

Nun, Schneeweißchen muss einen Moment nachdenken. Diese Bäume gab es alle mal hier im Garten oder beim Nachbarn. Aber nach dem letzten Sturm hat es gerade die Kiefern von ihren Flachwurzeln gerissen. Vielleicht liegen einige nur noch wie ein Riesenmikado flach im Garten …

"Du zeigst mir hier Bäume, die es vielleicht gar nicht mehr gibt?" Kari wundert sich. Warum soll er etwas über Dinge wissen, die schon längst wieder weg sind. Reicht es denn nicht, nur das Jetzt zu kennen?

"Das muss ich nicht haben!" Der weiße Bär hat genug vom staubigen Papier.

"Lass uns lieber nachsehen, was wirklich steht." Kari klettert Schneeweißchen auf die Schulter. "Wir müssen uns doch ein Bild machen." Schneeweißchen schüttelt verwundert den Kopf. Ein Bild hatten sie doch schon schön handlich – hier in der warmen Stube.

Doch der Kleine gibt keine Ruhe: "Los doch, wir sehen uns den Garten in echt an."

Der Garten in echt ist doch etwas unangenehm. So zeigt Schneeweißchen Kari die Bäume hinter Glas. Und da ist es doch ganz klar ein Nachteil, dass die nadeligen Zweige und Beeren nur eine grüngraue Masse in der Ferne sind. Die Zeichnungen haben sie viel schöner gezeigt.

So leicht lässt sich Kari nicht abschütteln. Schneeweißchen hat schon Schuhe an den Pfoten. Und soo blöd ist das Wetter auch nicht. Sie können doch raus in die Natur und ganz dicht ran an die Zweige. Die sind dann sicher auch wieder schön.



Idee: SchneiderHein     Fotos: W.Hein

Kari ist der jüngste Rica-Bär in unserer Riege. Der weiße Bär ist als Geburtstagsgeschenk ins Haus gekommen, da Silke immer noch weiße Bären liebt. So wie vor 19 Jahren Schneeweißchen, die sich Silke direkt vom Bären-Sofa in Detmold gefischt hat, als erste Geburtstags-Rica-Bärin. Sie war die erste Bärin, die wir direkt bei Charles aussuchten, nachdem wir unsere ersten beiden Rica-Bären noch in der Bärenhöhle Hannover gefunden haben. Die beiden weißen Bären betrachten die naturkundlichen Tafeln "Europäische Bäume und Sträucher" aus dem Kronen Verlag Erich Cramer. Früher waren diese fantastischen Sammlungen in vielen Schulen und Universitäten zuhause. Heute findet man die hochwertig mit 6 bis 8 Farben gedruckten Tafeln noch im Antiquariat.


Freitag, 16. Februar 2018

Eisvogel


So hat sich Junior das überhaupt nicht vorgestellt. Er ist doch keine Schneegans! Wenn überhaupt ein mutiger See-Erpel in Ausbildung. Als eifriges Marineküken voller Erwartungen und großer Pläne wird Junior sicher nicht im Tretbootverleih am nächsten Dorftümpel enden!
 
 Als es vor ein paar Tagen hieß, es gehe auf große Fahrt, ist er in freudiger Erwartung aus dem Regal der Bärenhöhle Hannover gesprungen und hat sich schnell von Hanne Mahnke sein Floß sicher einpacken lassen. Das stolze Kastenschiff, das sie extra für ihn gebaut hat. Mit Flatterfahne und Nagel-Bindfadenreling samt Muschel und Leuchtturm, damit er auf den Weiten der Meere nicht verloren geht.


Nun steht Junior auf dem Gartenteich und der ist ein einziger Eiswürfel. Nicht die kleinste Wasserlache lässt das Floss aufschwimmen. Er könnte trockenen Fußes von einem Ufer zum anderen laufen oder vielleicht auch nur schlittern. Wenn seine zarten Füße dabei nicht so eisekalt würden.

So hat sich Junior das überhaupt nicht vorgestellt … und verzieht sich in die warme Stube. Das Klotzboot bleibt zurück und kann ja schon mal vorwassern, wenn endlich das Eis schmilzt. Hoffentlich sagt dann jemand dem gelben Floßflüchter rechtzeitig Bescheid. Sonst treibt das Schiffchen schon munter auf den Wellen, wenn die Besatzung noch am Ufer steht.


Idee: SchneiderHein   Fotos: W.Hein

Die Bärenhöhle Mahnke in der Flüggestraße 3 in Hannover schließt am 24. März. Bis dahin läuft der Räumungsverkauf mit Rabatten von 30% bis 70%. Da müssen sich alle Höhlenbewohner – wie eben auch Junior – ein neues Zuhause suchen. Selbst wenn sie danach wie der kleine Matrose feststellen müssen, dass die Welt da draußen nicht immer ein Wunschkonzert sein kann – sondern bisweilen eine eiskalte Enttäuschung.



Fingerübung



Der Küchenbulle macht sich doch nicht länger zum Affen mit diesem elektrischen Klappbuch. Diese Fitzeltasten klumpen so dicht zusammen, die muss doch eine Horde von Kleinstnagern erfunden haben, die sonst mit kleinem Mausegetrippel durch die Wohnung huschen. Er mag sich auch noch so mühen, sreione Fiungher schjeibn immrt unversztäöndlichas Zeuchgs…

Foto: W.Hein

Der Affe kommt als 'Tatze in der Tatze' von Elenore Unkel-Schäufelin und aktuell aus der Bärenhöhle Mahnke in Hannover. Und unglaublicherweise geht der Räumungsverkauf des Ladengeschäfts noch bis zum 24. März. Es lohnt sich immer noch, nach tollen Angeboten von 30% bis 70% Rabatt.

Mittwoch, 14. Februar 2018

Vom Eise befreit …



 Vom Eise befreit sind all die Plätze im Garten, wohin die tiefe Wintersonne schon ihre langen Finger strecken kann. Dort schmilzt der Schnee, zieht sich das Eis zurück, trocknen die matten Strahlen die feuchten Stellen.

 Der klare Himmel hält die Wärme nicht. So ist es im Schatten noch immer empfindlich kalt. Und nur im direkten Sonnenlicht öffnen sich die ersten Frühlingsblüher.

Doch sitzt die Giraffe schon eine ganze Weile im prallen Sonnenlicht und achtet darauf, das kein Baum die wärmenden Strahlen abfängt.

 Zum Glück hat sie sich einen wollenen Pullover mitgebracht und die kurzen Hosen machen immerhin einen warmen Po.

Doch was macht eine Giraffe eigentlich so hoch im Norden?


Idee: SchneiderHein

Der gut eingepackte Langhals kommt aus Estland von Julia Nazarenko. So ist sie eher ein Klimaflüchtling aus dem kühlen Osten statt eine Wanderin aus dem heißen Afrika. Das erklärt sicher ihren Pullover und warum sie mit kurzen Hosen bei Temperaturen knapp über Null noch nicht mit Eisstelzen ind Haus geflohen ist. Vielleicht genießt sie aber auch die frische Luft, saß die Giraffe doch schon seit 2017 in der Bärenhöhle Mahnke in Hannover. Da am 24.03.2018 das Ladengeschäft leider geschlossen wird, ist sie gern schon jetzt mitgekommen. Auch wenn der Räumungsverkauf gerade noch so spannend ist. Wer also Zeit hat, sollte selbst noch einmal in der Flüggestraße nachsehen, ob sich nicht doch noch ein günstiges Angebot findet. Eines, dem keiner widerstehen will.


Samstag, 10. Februar 2018

Der Aufschneider



 Von einer katzenhaften Geschmeidigkeit hat der schwarze würfelige Roboter nichts, wenn er auf zwei Stummelbeinen schwankend über den flachen Stamm läuft. Eher muss er aufpassen, dass er nicht auf der regenglatten Rinde ausgleitet. Welch Witz des Schicksals oder wie sonst der Namensgeber hieß, der ihn "Miau!" getauft hat. Doch das ist eigentlich nicht das, was gerade sein Klotzhirn surren lässt.

 Dieser rote Messerschwinger behauptet, er habe bis hierher den ganzen Stamm allein entastet. Nur ihm sei es zu verdanken, wenn bald nur noch der nackte Stamm im Garten liegen würde.

"Und das geht Zack! Und Zack!" knarzt der Rote. "Das geht wie das Hexeln einer Möhre im Mixer!" Schwirrend sausen die beiden Messer durch die Luft, bis am Ende der Bewegung immer ein "Zack!" oder "Zisch!" angehängt wird.

 "Die anderen Roboter hängen vielleicht leerem Dieseltank träge in der Ecke," Der kleine Würfel kann sich das ruhig schon mal merken: "Ich schnipple hier jetzt den Stamm in Streichholzgröße!" Und dann baut er sicher mindestens zehn Eifelturmmodelle daraus. Miau! ist sich nicht sicher, was für einen Aufschneider er hier vor sich hat …

Der Erdmann hat die gute Mär noch nicht vernommen. Für ihn ist der Garten immer noch total verholzt. Und die Riesendinger liegen immer noch da, wo sie kein Erdmann freiwiliig abgelegt hätte.

Hei sieht das Heil in der Technik. Er hat seinen Laptop aufgeklappt und tippt eifrig immer neue Anfragen an Google. Es muss doch eine Lösung geben, wie sie diesen Stamm wieder aus den Augen bekommen.

 Ho hat es noch nicht aufgegeben, mit der Motorsäge wenigstens die überzähligen Äste zu kappen. Aber er wartet immer noch auf den Plan von Hei, wie er mit dem kurzen Sägeblatt durch den dicken Stamm kommen soll. Vielleicht muss er am Ende alles in kleine, handliche Würfel schneiden?

Hei arbeitet fieberhaft derweil an der besten Lösung für das Problem. Vielleicht ist ja auch nur eine Frage der Sichtweise … er hat eine Idee und beginnt zu pfeifen, als er die nächste Anfrage stellt.
 
"Du kannst die Säge abstellen Ho," ruft er beschwingt über den knatternden Lärm der Machine dem schuftenten Erdmann zu. "Ich weiß jetzt, was wir tun müssen, um das Elend nicht weiter ansehen zu müssen."

Ob die Erdmannen damit wirklich den roten Messerschwinger meinen, der gerade noch so eifrig auf den Stamm einhackt?


Fotos: W.Hein

Der geniale Hei-Plan wird funktionieren. Versprochen! Wir folgen den Erdmannen.