Samstag, 30. April 2016

Huch!



Es knarzt im Gebälk und ein Lichtschein fällt von oben herab. Der scheue Unhold im roten Ohrensessel spitzt die Ohren und lässt vor Schreck das Buch fallen.

Schon klappt eine Leiter mit deutlichem Quitschen aus der Decke und setzt ächzend auf der Holztruhe auf. Wenig später krabbelt eine kleine, weiße Maus die Stufen herab.

Der kleine Naseweis kommt aus dem Staunen nicht heraus. Oben im Hexenhaus hat sie eine versteckte Klappe im Fußboden hinter der großen Treppe entdeckt. Kaum hat sie die Klappe geöffnet und die Falttreppe abgesenkt, findet sie nun in eine geheime Kammer unter dem Fetenraum der kleinen Gruselschrecker.

Nur ein kleiner Unhold popelt hier bisher heimlich in der langen Nase und überlegt nun fieberhaft, was zu tun ist.

Er könnte einfach tief in den Sessel kriechen und ganz still und leise die Tiefen seiner Nase ausloten. Hier steht, liegt und hängt so viel Krempel rum, da fällt ein kleiner Unhold doch nicht weiter auf.

Es ist schon erstaunlich, was Hexen so alles horten. Alle Regale und Schränke sind vollgestopft mit dem merkwürdigsten Sims und dem unheimlichsten Sums.

Sogar die Bücher sind voller Knochenklappergestelle oder unverständlicher Zeichen. Aber offensichtlich sollen sie auch unverständlich bleiben. Damit hier nicht jeder Hausbesucher durchstapft, verstecken sich diese geheimnsvollen Hexenschätze heimlich tief im Keller. Da konnte Snoot in aller Ruhe seine Tiefbohrungen im Riechkolben machen, ohne dass ihn neugierige Blicke dabei ständig mustern.

Doch nun kennt noch jemand diesen geheimen Ort. Und da ist es sicher besser, wenn ein Popler weiter unerkannt ins Dunkle verschwindet.
 
Eine kleine weiße Maus wundert sich, warum aufgeschlagene Bücher auf dem Boden liegen. Sie dachte schon, sie hätte etwas gehört, als sie die Treppe runtergestiegen ist.

Aber sie kann sich noch so viel umsehen, wie sie will, hier ist niemand. Oder? Da wird es Zeit endlich Wichtigeres zu tun.

Sie hat offensichtlich ein Hexenstudierzimmer voller Geheimwissen gefunden. Sie muss jetzt nur noch herausfinden, ob sich das in den dicken Wälzern, den staubigen Dosen, den merkwürdigen Instrumenten, den Gläsern voller Unaussprechlichkeiten oder den unheimlichen Figuren in den Schränken versteckt.

Wie soll maus in diesem Durcheinander nur das finden, was sie jetzt so gut bebrauchen könnte? Das Geheimnis, wie so ein verdammter Hexenbesen überhaupt fliegt. Damit sie mit den kleinen Schreckern endlich zum Brocken fliegen kann. Am besten findet sie gleich etwas mit Fastlichtgeschwindigkeit. Sie haben schon so viel Zeit verloren, dass sie ohne Düsenantrieb für die Besen wohl nur noch einen Rundflug über die Siedlung schaffen, bis der Mai reinpoltert.
 
Wonach sucht sie eigentlich? Einen Zauberspruch oder eine Hexentinktur? Eine Geheimkarte, eine Wunderlampe oder ein Flugpulver? Einen Drachenzahn, einen Tarnumhang, einen Koboldstein oder den Zwergenzauberspiegel? Es kann ja alles mögliche sein, und nichts ist hier ordentlich beschriftet. So eine Hexe macht sich offensichtlich einen Riesenkopf für all diese Dinge. Wie soll sie sich sonst sonst alles merken? Oder sie zaubert halt mit dem, was gerade zufällig rumliegt.

Doch halt, das ist es! Die weiße Maus zieht einen schönen Zauberstab aus der vollgestopften Kiste. Damit kann sicher jeder fliegen. Den muss sie gleich oben vorführen. Die kleinen Schrecker werden staunen, wie schnell sie gleich durch die Luft segeln. Die weiße Maus will schon davonstürmen, bis ihr etwas auffällt: Sie braucht jetzt keine Gebrauchsanleitung mehr für Besen, aber eine für Zauberstäbe.

 
Idee: SchneiderHein       Fotos: W.Hein

Snoot und eine kleine weiße Maus kennen Deb Canham, oder besser Deb Canham kennt sie. Und die geheime Hexenbibliothek befindet sich in einem alten Puppenhaus, das Silkes Urgroßvater gebaut hat. 



Juchee!



 Der einzige, der heute Abend fliegt, ist wieder einmal die Fledermaus. Mit trägen Flügelschlägen schwebt sie über das Geäst und stakeliges Gestrüpp, das den Dachgarten umgibt.

Sie nähert sich dem Wundertor, das heute – ganz gespensterig umrankt – den Zugang zum Hexenhaus freigibt. Schnell huschen hier die kleinen Gruselschrecker durch. Wer weiß denn schon, ob die Eule, die gerade auf dem Bogen landet, nicht Lust auf Mausebraten hat.

Drinnen im Garten wärmen sich die kleinen Mausegeister am Feuer für den Kupferkessel mit heftig dampfenden Krötensud. Der traditionell gebraute Hexentrank schmeckt sicher ganz köstlich, wenn sie nur jemanden finden könnten, der den ersten Schluck probiert.

Eigentlich wollten alle kleinen Schrecker dieses Jahr endlich zum Winterausstand in den Harz fliegen. Auf den Besen zur Walpurgisnacht auf dem Brocken reiten. Doch leider hat die weiße Maus immer noch nicht die Bedienungsanleitung für die Hexenbesen gefunden. Ohne Startknopf oder so ein 'seid's gewesen'-Zauberspruch kleben die Flugfeger wie hundsgewöhnliche Reinigungsgeräte am Boden. Und damit den Harz putzen wollen sie garantiert nicht. Da warten die kleinen Nagerhexen und Mauseschrecker lieber noch im Haus auf die Startfreigabe und vertreiben sich inzwischen die Zeit mit einem blubbernden Kessel voll grünen Glibbers mit Froschaugen.

Den wundermächtigen Bernstein haben sie dafür Aug in Aug mit der Granitkröte im Froschbrunnen aufgestellt. Wenn die Suppe endlich Abnehmer fände (oder einfach nur verkocht), bekommen sie hier neues Nass für den Krötensud.

Die beiden in der Gruselgartenlaube haben sich aber einfach verquatscht und ganz vergessen, dass die Glaskelche zu ihren Mausepfoten noch immer trocken sind. Würde der grüne Mäuserich aber gefragt werden, was er trinken wolle, würde er sowieso lieber Waldmeisterbrause nehmen. Und sie hätte gern Kirschsirup. Oder etwas anderes Zuckersüßes. Auf jeden Fall nicht so eine gesunde selbstgemachte Hexenbrühe mit handgefangenen Froschhüpfern.

In der grusellauschigen Laube können die beiden Plaudertaschen entspannt warten, bis es endlich Zeit für den Abflug wird. Die Besen aus Hellas Besenschrank haben sie so lange im Besenständer geparkt. Wenn sie gewusst hätten, dass die weiße Maus immer noch keine Ahnung von Besentechnik hat, hätten sie sich beim Abstauben der Fluggeräte mehr Zeit lassen können. Vielleicht hätte Hella als schwäbische Hausfrau ihnen dann noch eine Honigmilch angeboten? Aber so müssen sie warten, weil der altklugen Fliegerchefin erst kurz vor knapp einfällt, dass Fliegen ohne Ahnung nicht funsioniert.

Jemand mit einem grünen Mantel wäre sehr froh, wenn die kleinen Schrecker endlich abfliegen würden. Die Froschmaus betrachtet diese ganze Krötenkocherei mit großem Misstrauen. Wenn sie nicht aufpasst, wird sie noch verwechselt und landet beim nächsten Aufguss mit in der Suppe.

Diese Froschtarnung für Mäuse ist ziemlich nervig, wenn sie plötzlich am Ende auf zu vielen Speisezetteln steht. Für mausende Katzen ist sie ein grauer Nager, Störche mögen keinen Salat sondern lieber Frösche, Eulen nehmen wohl beides – Nager und Frösche, aber bitte ohne Beilagen. Und jetzt soll sie noch von Hexen versaftet werden.

Da seilt sich eine Froschmaus lieber ab und ist plötzlich von der Bildfläche verschwunden.

Juchuh, ein 'stilles Örtchen'! Das ist doch ein passendes Versteck für eine heiß begehrte Froschmahlzeit. Sie braucht jetzt höchstens noch eine Klammer für das feine Näschen und dann kann sie in Ruhe abwarten, wie anderorts mit frischem Froschtrunk in den Mai gefeiert wird.

Mist! Das Häuschen ist belegt und das offensichtlich schon länger. Lektüre sollte auf Klos verboten werden. Dann dauern die Sitzungen nicht so lange und es stinkt weniger, weil schnell wieder ein Deckel auf das Plumpsloch kommt.

Im Gruselgarten kümmert sich ein Horrorhoppler um neues Feuerholz für die Kesselkocherei. Er würde freiwillig keinen Krötenkockteel trinken. (Oder ist es ein Punsch, weil die Grünlinge abgekocht werden?) Aber wenn hoffentlich die anderen eifrig zuschlagen, könnte er für die Mitternacht im Kupferkessel ein leckeres Möhrensüppchen zubereiten. Vielleicht müsste er dafür den Krötensud nach unten in den Tanzsaal bringen? Wenn die kleinen Gruselschrecker erst einmal im Hexenhaus verschwinden, kommt keiner in den Garten zurück. Und dann fehlen hier natürlich die dringend benötigten Krötenkonsumenten.

Die Treppe runter wird es für kleine Mauseschrecker richtig lecker. Unten warten die ersten Süßigkeiten oder herzhaften Käselaibe. Spookie Wookie ist begeistert, als sie die Stufen herunterklettert. Das hätte ihr auch jemand früher sagen können, dann hätte sie sich nicht die Pfoten so lange im Garten abgefroren. Auch Hella ist inzwischen angekommen. Es ist sicher besser, wenn sie ihre Besen im Auge behält, wenn damit später wilde Flugfiguren aufgeführt werden.

Skeleton drängelt sich schnell an Spookie Wookie vorbei, die immer noch sprachlos auf dem Treppenabsatz verharrt. Die grüne Klappermaus will nicht zu spät kommen, bevor das ganze Büffett geplündert ist. Eine Kürbiskatze hat damals nur geflunkert, dass Geistermäuse keinen Magen haben und deshalb maßlos essen können. Aber dennoch können sie ruckzuck eine Menge verputzen, und wer weiß, wie lang die Vorräte dann noch reichen? Bis jetzt hat es noch keinen letzten Aufruf für den 'Walpurgisflug' zum Harzer Brocken gegeben.

Mimosa hat sich noch nicht entschieden, ob ein Stück Blauschimmel ihr Startgewicht unzulässig erhöht. Auf jeden Fall ist es von der Leitung des Hexenflughafens sehr aufmerksam, dass es Häppchen in der Abflughalle gibt.

Batters findet es sehr schwierig mit dem schwarzen Kater ins Gespräch zu kommen. Der grummelt verstimmt in seiner Sofaecke, weil er sich diesmal auf eine ruhige Nacht gefreut hat, wenn die Gruselmäuse endlich außer Haus sind. 

Schon im letzten Jahr hat ihn die wilde Feier eine ganze Nacht lang wach gehalten. In diesem Jahr hatte er dies Haus entdeckt, das mit seinem Renovierungsstau so einen herrlich unbewohten Eindruck machte. Und jetzt sind schon wieder die Plagegeister eingefallen.

Ein schwazer Unhold lugt ängstlich durch die Tür zum Esszimmer, wie viele hungrige Mäuler es hier noch gibt. Und ob noch leckerer Nachschub für das Büffett kommt, weil dort schon genug hungrige Mäuler die Tafel plündern.

Tabitha gehört zu diesen hungrigen Mäulern am Büffett. Sie ist extra auf einen Stuhl geklettert, um noch besser zulangen zu können. Das krümmelige Süße hat sie prima im Griff, nur das klebrige Süße fehlt. Midnight könnte mal den Rababasprudel rüberwachsen lassen, doch ihre Freundin hört überhaupt nicht zu.

Denn Midnight hat es sich inzwischen im Schaukelstuhl bequem gemacht. Kekse, Kuchen und Schokolade sollte maus immer im Auge behalten. Leider ist sie gerade ganz schrecklich abgelenkt, weil einige Hausspinnen nicht nur in ihren Netzen an der Decke bleiben.

So kann Tabitha noch so viel winken und rufen, die Schaukelmaus greift nicht zum Flaschenregal zu ihren Füßen. Da schickt sie wohl besser Wanda zum Sprudel holen. Dafür möchte die nur vorab schokoladige Wegzehrung, damit sie unterwegs nicht verhungert.

Eigentlich könnte Midnight auch dieses Jahr auf den Flug ins wilde Walpurgistan verzichten. Die Hexenfeier hier im Haus ist doch viel zu nett. Und es gibt so leckere Sachen, die sicher jemand maust, wenn sie jetzt aufbrechen müssen. Wenn nur nicht dieses haarige, achtbeinige Monster wäre, dass sich gerade direkt vor ihrer Nase abseilt …


Idee: SchneiderHein      Fotos: W.Hein


Die Mäuse, Katzen und Frösche hat Deb Canham für die gruseligen Tage und Nächte geschaffen. Den ängstlichen Unhold auch. Nur Hella, die besenvernarrte Putzsau, kommt aus der Bärenhöhle von Hanne Mahnke. Das Hexenhaus mit Renovierungsstau hat Silkes Urgroßvater für seine Enkelin (ihre Mutter) gebaut. Die hat es für ihre Tochter in den späten Sechzgern ganz modern mit pflegeleichten d-c-fix-Klebefolien bezogen. Die Folien sind inzwischen wieder verschwunden, zurück geblieben ist eine Puppenstube mit Abbruch-Chic. Ideal für kleine Hexen, die darauf warten, dass endlich ihr Flug in den Harz startet.


Die Hüterin des Besenschranks



Eine Tasse heiße Milch mit Honig am Morgen – bevor das Tagwerk beginnt. Hella freut sich schon auf ein saumäßiges Großreinemachen in der Küche und dann mal sehen, welcher Dreck sich sonst noch im Haus verputzen lässt.

Der Boden wird gleich feucht durchgefeudelt. Doch vorher geht es Flusen, Staub und Krümelkram an den Kragen. Hella wird sich demnächst eine Lupe besorgen, um mal genau nachzusehen, was der Dreck so für Kleidung trägt. So ein Krümelkragen muss doch winzig winzig klein sein. Ob es extra Schneidereien für noblen Schmutz gibt?

Für den Krisselkram hat die Putzsau extra einen lachenden Bodensauger. Ihr Flugsauger für die Hexenlinienflüge ist viel zu stromlinienförmig für eine gute Saugleistung in den Ecken. Da nimmt sie lieber einen Pflege-Spezialisten für die Bodenarbeiten.

Glücklich summen beide – Sau und Sauger durch die Küche. So bemerken die Putzkräfte nicht, wie sich hinter ihrem Rücken kleine Schrecker zum Besenschrank schleichen.

Heute ist Walpurgisnacht und alle Hexen und Hexeriche 'müssen' zum Brocken fliegen. Doch die kleinen Mausehexen und die anderen Schreckermäuler finden ihre Besen plötzlich nicht mehr. Und ohne die putzigen Fluggeräte könnten sie höchstens einen Fernbus in den Harz nehmen. Doch was wollen sie da, wenn sie nicht mitfliegen können? Dann ist ihnen zum Glück noch eingefallen, dass ihre Putzsau Hella immer ganz viele Putzmittel im Besenschrank hat. 

Die Sau hat wirklich einen Putzfimmel – sie sammelt sogar antike Reisigbesen! Da können die kleinen Gruselnager ihre Hexenhobel ja lange suchen. Sie brauchen die Old-Teimer nur einmal im Jahr und da geht immer das Gesuche los. Aber im blitzblanken Saustall hätten sie die Grobfeger ja nie vermutet.

Kann man auch Feudel fliegen? Die grüne Maus überlegt, ob sie den Feuchtmob nicht besser auch mitnimmt. Oder fliegt der nur mit Wischwasser? Aber vielleicht gehört der auch einem General oder einem properen Meister oder diesem Zillit-Bäng? Egal, da sie vorher vergessen haben zu zählen, wie viele Fluggeräte überhaupt gebraucht werden, nehmen sie am besten alles mit was einen Reitstiel hat.

Schrubber und moderne Querholzbesen sind tradionellen Hexen eigentlich ein Graus. Wenn die Berrie-Maus mit diesem gesichtslosen Einheitsfeger losfliegen müsste, sucht sie sich besser einen Parkplatz abseits im Schatten vom Hexentanzplatz. Da hilft ja noch nicht einmal ein Duftbaum oder ein Fuchsschwanz am Stiel – so ein Massenbesen ist statusmäßig immer nur 'Holzklasse' vom Billigheimer.

Nachdem sie alle Besenflieger vor dem Schrank abgeräumt haben, entdecken die Flugmäuse im Schrank noch weitere Schätze, die sie erst einmal auf einem wachsenden Besenhaufen tragen. Das sind jetzt auch richtige Windsbräute und Stromlinien-Strahlbesen, die Hella in ihrem Besenschrank hortet. Die sind zum Putzen viel zu schade. Dabei knicken höchstens die Borsten oder fransen die Spitzen statt beim Brockensausen schnittig die Luft zu schneiden.

Dann ist da noch dieses Riesenteil, das sicher ein Besenbus ist. Damit können doch mindestens vier Hexen bequem zum Brocken heizen. Eine lenkt und die anderen haben Zeit für die Landschaft, ein Schwätzchen oder noch schnell den Lidstrich nachziehen.

Endlich haben sie alle Hexensaushilfen zusammengerafft und können zum Flugfeld eilen. Hoffentlich hat die weiße Maus inzwischen die Anleitung für Besenflieger gefunden und weiß, wo der verdammte Startknopf ist. Sonst können sie ja gleich Lufthansapiloten werden und streikend am Boden bleiben. Dann gehen sie gleich in den vorgezogenen Vorruhestand – ohne einen Kilometer geflogen zu sein.

Sie sind eigentlich schon weg, als die eifrige Putzsau endlich bemerkt: Ihre kostbare Besensammlung bekommt gerade Beine. Und die kleinen Nager lassen nicht mehr mit sich reden: Diese Hexenflieger müssen mit. Im Gegenteil, die Schwebeschrecker beharren sogar darauf, dass gleich ihr ganzer Putztag ausfallen muss. Denn Hella soll mit ihrem Hexensauger mitfliegen und da muss sie jetzt sich sputen, wenn sie mit Hexenhut und Elektroflieger rechtzeitig im Abflugbereich einschecken will.

Doch Hella braucht erst einmal Zeit, um über den Verlust ihrer Putzmittelsammlung hinweg zu kommen. Das ist alles, was die Flugnager noch zurückgelassen haben. Sie bekommt ihre Besen, Schrubber und Feudel wieder zurück, wenn die kleinen Brockenflieger heimkommen. Das haben sie hier hoch und unheilig versprochen. Aber wer weiß, in welchem Zustand dann die armen Putzmittel sind? Sicher zersausen sie beim Flug! Und wer weiß schon, wie viele Borsten bei der Landung abgeknickt werden? Hexen sind doch keine Etepetete-Prinzesschen, die mit abgespreizten Pfötchen nur auf plüschigen Piffpaffpuff-Kissen sitzen. Die Hexenflieger sind wilde Rabaukinnen und Teufelsreiterinnen, denen ein paar Schrammen und Beulen nix ausmachen. Die würden sogar eine Kerbe in den Stiel schnitzen für jeden Beinah-Zusammenstoß und Sturzflug.

Zum Glück haben sie ihr den Staubwedel gelassen. Denn für so einen kostbar weichen Fluderfeger ist so eine Brockenreise der blanke Horror!


Idee: Schneiderohnehein            Fotos: W.Hein

Hella, die ordnungsliebende schwäbische Buntsau kommt aus der Bärenhöhle Hannover von Hanne Mahnke. Hier war sie die erste Vorlage für eine saugeile Bastelpackung. Die kleinen Schrecker sind wie die meisten Plüschnager in unserem Haushalt – von Deb Canham.