Samstag, 26. Dezember 2015

Weihnachten ahoi!



 Jetzt ist es doch noch Weihnachten geworden. Das Fest kommt immer so überraschend, denn tagelang hatten die kleinen Mäuse befürchtet, dass Christkind, Weihnachtsmann, Ruprecht, Krampus, Väterchen Frost – und wer sonst noch zuständig ist – sie vergessen hätten. Und plötzlich ist alles doch noch geschmückt und erstrahlt im Lichterglanz.

Eine kleine weiße Maus hat keinen Blick für die bunte Pracht: "Diese Robbe ist drei-Muschel-schnell!" verkündet sie siegesgewiss, als sie Jack auf seinem Ruderrenner herausfordert. Der hat sein Gefährt hinten tiefer gelegt, um eine bessere Kurvenlage zu bekommen.

So ist es kein Wunder, dass Jack die fette Robbe mit dem Ruderrenner ganz leicht abhängt und noch ein paar Extrarunden um Baum, Boot und Bositionslichter drehen kann, bevor ein pummeliger Seehund mit dreifacher Muschelgeschwindigkeit ächzend heranrobbt. Da hätte sich eine kleine weiße Maus besser vorher informiert, die meisten Muscheln liegen träge am Meeresgrund umher und gehören sicher nicht zu den Sprintern in der See.

 Im grauen Ruderboot fiedelt fröhlich eine kleine Seemannkapelle. Wie es sich für das Beiboot für Weihnachten gehört, haben sie einen kleinen Rettungsbaum für alle Fälle aufgestellt. Der kleine Cedrick ist durch die schwere Foliennordsee gestapft, um den goldenen Stern in der halben Walnuss genauer in Augenschein zu nehmen. Deshalb nennt man solche Kleinschiffe sicher auch 'Nussschalen'.

 Neugierig geht Jack längseits und lässt sich von dem braunen Mäuserich genau die ganze Bootsausstattung erklären. Erst war hier überhaupt kein Weihnachten und plötzlich gibt dafür sogar ein Rettungsboot und am Baum hängt ein Ruprecht-Ren-Rettungsring, damit dem Fest jetzt nichts mehr passieren kann.

Jack und Cederick überlegen, was es jetzt wohl zu essen gibt? Statt Süßkram, Käse-Kräcker und Würstchen mit Kartoffelsalat vielleicht nur noch Schiffszwieback, Fischhappen und Krabbenkocktehl? Und die Geschenke sind dann Klabautermann-Äktschenfiguren, Baukästen für Strandburgen und Muschelspardosen für die letzte Heuer? Oder sie dürfen ausnahmsweise mal umsonst in die Fernröhre gucken? Sie werden das mal genau im Auge behalten.

 Dottie, Genny und Holly bestaunen Rettungsringe, Seesterne und Buddelschippe am Baum. So einen Baum haben die drei Mausemädchen noch nie gesehen. Da steckt ein großer Fisch statt eines Engels auf der Baumspitze und überall hängt da statt Lametta dick aufgetragenes Seemannsgarn in den Zweigen. Wirklich nie gesehen? Genny kommt da doch vieles bekannt vor. Aber da war es noch kein Weihnachtsschmuck …

"Genny, das wirst du doch auch zugeben müssen …" schallt es da von der naseweißen Maus auf dem Flossentier auf Rädern: Es war ihr grandioser Plan, sich den ganzen Baumschmuck beim Laden für 'feingesponnenes Seemannsgarn und Tüdderkram aus aller Welt' auszuleihen. Dort hat der graue Seebär an der Kasse erst noch gegrummelt, dass das nun wirklich kein Geschäft sei, wenn irgendwelche Mäuse seine Auslagen kostenlos in 'winntätsch' oder 'jused-luck' verwandeln. Deshalb musste die kleine weiße Maus dafür die Reitrobbe im 'Rolltier-Liehsink' auf Raten kaufen. 48 Monate zahlt sie jetzt nur einen winzigen Schnitz und dann raten sie noch mal am Schluss.

Der Nadelmäuserich Pine-Tree überlegt noch, wem er in dem ganzen Trubel sein Geschenk überreichen soll. Er hat sich mit den ganzen Weihnachtsmäusen lieber in die griechische Hafentaverne zurückgezogen, denn dieses ganze Meeresgerümpel am und um den Baum ist dem kleinen Grünling nicht ganz geheuer. Vielleicht ist Weihnachten jetzt ins Wasser gefallen, und sie haben es noch nicht einmal bemerkt.

 Da erblickt der Geschenketräger Holly in ihrem grünen Ilexkleid. Da sie offensichtlich die gleiche Lieblingsfarbe hat, soll sie schnell sein Geschenk bekommen. Natürlich im glitzernden Kontrastrot, damit es vor lauter Grün nicht untergeht.

 "Jo-ho-ho-ho" murmelt matt die Merry-Mouse zur sprachlosen Weihnachtselfe. Als ausgesprochene Feld- und Wiesenmaus fühlt sie sich bei der ganzen Wasserweihnacht nicht mehr für Geschenke und Stimmung zuständig. Mögen doch andere die Gaben aus dem prall gestopften Seesack verteilen. Und Schäntie-Köre singen die nassgetränkten Lieder zum Fest: Von 15 Mäusen auf der Weihnachtsmannkiste (ho-ho-ho und 'ne Buddel mit Rum) und dem Wiehnachtsmann Veermaster, den se mol gesehn hättn.

Die Rentiermaus schüttelt da nur ihr Geweih. Das erträgt maus doch nur mit einem hochprozentigen "Rababbaba-Schluck. Hicks!"


Idee: S. Schneider   Ausstattung: SchneiderHein   Fotos:W.Hein

Die Canham-Mäuse begehen diesmal maritime Weihnachten und haben dafür den Laden mit dem Seemannsgarn geplündert. Doch ohne die Bärenhöhle Mahnke in Hannover, hätten sie viel weniger zu feiern. Von dort kommt vieles für die perfekte Mäuseausstattung. Da sind der Ruderrenner und die Rollrobbe, Ruderboot und flaschenlosen Buddelschiff im Baum, der kleine Nebenbaum im Boot und der Seesack von Vollmatrose Ruprecht. Und nicht zu vergessen … die griechische Stuhlgruppe mit der Buddel Rhabarber-Wein.


3 Kommentare:

kleine-creative-Welt hat gesagt…

das ist ja irre - eine ganz andere Weihnacht - warum eigentlich nicht -
eine Seeweihnacht mit allem Drum und Dran - immerhin gibt es einen Weihnachtsbaum -
und der ist toll geschmückt - eben seemännisch -
ein Ilexkleid... und passend dann Rot zu dem Grün - das sind doch eindeutig die
Weihnachtsfarben - toll -
ja mit dem Renner hat das ja nicht so geklappt für die kleine weiße Maus -
aber Hauptsache sie hat Spaß gehabt - so eine Robbe ist ja nun im Wasser
auch schneller als auf Land -

wieder eine süße Geschichte - mit vielen schönen Details -

liebe Grüße - Ruth

Anonym hat gesagt…

Weihnachten ahoi ist sehr gut ... liegt ja auch kein Schnee ... also kann man nix besseres machen: Neuen Klabauterbedarf für die kommende Seemannsseeson auspacken und damit den Baum schmücken ... ein Wettshippern veranstalten , Fischhappen futtern und Shänties singen ... von der Schatzinsel und der Hafenkneipe träumen ... mit ner Buddel Rababba : -)))
LG von den Münchner Bären

SchneiderHein hat gesagt…

@ Ruth
Bei unserem maritimen Tick war es nur ein Frage der Zeit. Doch eigentlich sollten eher größere Bären und nicht winzige Mäuse mal maritime Weihnachten feiern. Kommt aber vielleicht auch irgendwann noch dran. Denn früher mussten die Kinder ja oft Matrosenanzüge zu Feiertagen tragen ;-)

Der Weihnachtsbaum lag zum Glück noch giffbereit in einer Mäusekiste. Und eigentlich sollte der Laden mit Seemannsgarn ja schon längst Winterware präsentieren. Manchmal kommt es eben anders. Vielleicht kommt nun bald mal der Schmuckladen dran, ev ein Porzellangeschäft - oder doch schon etwas Osterdeko? Jedenfalls hat der kleine Laden für neue Waren leider noch keinen guten Standort. Aber das findet sich hoffentlich noch mit der Zeit. Er steht ja nun erst 11 Monate bei uns rum …

@ Manu
Genau, ohne Schnee & Eis wollten wir uns dem Wetter etwas besser anpassen ...
Mit Freude denken wir noch daran, dass der Seebär dank Dir zu einem Fest wenigstens Tiefkühlpizza von der Tanke als Weihnachtsgeschenk mitbringen konnte :-))