Samstag, 17. Januar 2015

Flink-Flüchtiger-Flattermann



Der weltbeste Alles-mögliche sieht es als Erster im Garten. Es springt im Sonnenlicht über Betonplatten und raschelt im trockenen Laub.

Ohne den roten Kamm könnte man es leicht übersehen, denn die nackten Zweige, die vertrockneten Blätter und das ganze alte Gartenstreu haben ja fast die gleiche Farbe.

Ein langer Schwanz schwingt aufgeregt hin und her und es hat Federn. Federn? Nun Linus hat ja schon viel Federzeugs im Garten entdeckt. Vornehm befrackte Pinguine, normale Allerweltsvögel und bunt gefiederte Dinotussen. Aber natürlich ist der Fachbär dabei nie einfach nur so gemeiner Federforscher gewesen.

Aufgeregt läuft der kleine Bär auf dieses Federunbekannte zu. Denn er ist doch sicher auch der größte Experte für Was-immer-es-auch-ist.

Das Was-immer-es-auch-ist raschelt inzwischen durch die Rabatte mit dem letzten Herbst oder ersten Frühlingslaub. Im Garten ist bislang der Winter ausgefallen und so ist die Natur immer noch ein wenig durcheinander.

Plötzlich springt das Tier mit einem weiten Satz ins nächst entfernte Grün.

Linus würde ja am Liebsten ganz laut rufen: "Hiergeblieben!" Wenn er jetzt nur das Megafon der Dinoforschung dabei hätte. Aber bei der Frackhorde musste er sich anschleichen: Tarnen und Täuschen! Sonst hat er immer Ärger bekommen. Es ist aber auch zu blöd, dass Bären vom Fach immer was anderes machen sollen. Er könnte sich ja hier schleichend anwinken oder mit Gebrüll tarnen?

Neugierig hält das Was-immer-es-auch-ist einen kurzen Moment inne und blickt verwundert auf einen schnaufenden, blauen Pummelklops, der ziemlich hektisch, aber doch mit vorsichtigen Schritten, fast-langsam und dabei eifrig näher kommt.

Keinen Moment später saust es schon wieder davon, ...

zwei kräftige Sprünge weiter, sieht man nur noch den erhobenen Schweif, ...

und dann ist es raschelnd im dichten Dickicht verschwunden!

Linus kommt viele Schritte zu spät. Er kann hier noch so viel blinzeln wie er will: Da ist nichts mehr zu erkennen. Das dichte Dickicht heißt ja wohl auch so, weil es immer so blickdicht ist.
  
Das ist jetzt ein Fall für die weltfantastischste ...äh-Forschung. Ja, was denn überhaupt? Wie soll ein kleiner Bär wissen, was für ein allerbester 'Hmhmhm-Experte' er gerade ist, wenn er nicht weiß, was er überhaupt gesehen hat? Menno!


Fotos: W.Hein

Nun Rebecca L. Groom könnte dem kleinen Rica-Bären helfen: Die weltbeste Dinoforschung sollte den Fall übernehmen, denn was Linus da fast gesehen hätte, ist ein Palaeoplushie von der wild entschlossenen Engländerin, die gerade mit aller Kraft daran arbeitet, liebevoll gestaltete Raptoren in viele Kinderzimmer zu bringen.


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