Donnerstag, 27. Februar 2014

Rost



Das Glück hat um ihren Warteplatz auf der Gans bis jetzt einen Bogen gemacht. So muss es Marit-Sofie wohl doch selber suchen. Sie findet aber nur weitere Vogelviecher. Die sind aus schwerem Metall und können erst recht nicht davon fliegen, wenn sich die kleine Bärin forsch nähert. Die Eisenvögel sind nur schwer angeschlagen durch den Winter gekommen. Der große Fischreiher steht auf Halbmast.

Da ist es ja gut, dass der Reiher bei so einer Arbeitsauffassung keine Fische mehr bewachen muss. Und dem Rest der Steh-im-Gartenweg geht es nicht besser. Bei den Raben, nur ein paar Schritte entfernt, fehlen Schwanzfedern.

Wenn die kleine Bärin genau hinschaut, ist das Abwerfen der Stahlfedern kein Zeichen für eine frühe Mauser. Die Raben haben inzwischen eine löcherige Wetterseite. Sie rosten einfach stumm auf ihren dürren Stelzbeinen vor sich hin. Das ist bestimmt kein Glück.

Das Glück sucht die helle Petzeline lieber an anderen Orten. Im Kühlschrank, wo leckere Milch steht und im Schrank mit dem goldigen Honig. Und wenn sie dazu noch den Topf, den Kochlöffel und eine Herdplatte findet, dann wird das Ganze zu einer heißen Milch mit Honig. Und das größte Glück hätte Marit-Sofie, wenn sie dabei Anna trifft, die alles zusammen köchelt, bevor kleine Bären mit klebrigen Pfoten die Küche und alle Handgriffe verkleben können.


Fotos: W.Hein

Marit-Sofie ist eine Rica-Bärin von Ulrike und Claude Charles aus Detmold.


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