Sonntag, 23. März 2008

Auf der Spur des Schneehasens



Wenn so viel Schnee im Garten liegt, lässt Marie das Dreirad stehen. Raff Raff hat es sich auf dem Holzhobel gemütlich gemacht, bevor das Frotteetier sich mit den Bärenmädchen kalte Hufe holt. 

Nelleke hat sich von Linus den Kompass ausgeliehen, damit sie genau die Richtung bestimmen kann. Die Mützenbärin will mit Larissa und Marie Ostereier suchen. Dieses Jahr ist Ostern so früh, dass der Winter noch keine Zeit hatte, sich rechtzeitig zu verdrücken.

Jetzt liegen die Ostereier unter einer zarten Neuschneedecke verborgen. Eigentlich hätte es gereicht, wenn die bunten Eier normal versteckt geblieben werden. So müssen die drei Mädchen noch genauer hingucken, um sie zu entdecken.

Die Eier sind auf jeden Fall da, das haben die großem Bären versprochen. Sie hätten den Osterhasen bei der Arbeit gesehen. Nun die kleinen Mädchen haben nichts gesehen, dieses Jahr war es sicher ein gut getarnter Schneehase.

Larissa hüpft ganz aufgeregt auf und ab. Sie ist die Erste, die ein Eiernest gefunden hat. "Pöh, das sind nur die ollen Dekoeier. Die kann man nicht essen!" Also zählen sie auch nicht.

Marie entdeckt dagegen das echte Ei. Das ist sicher noch frisch, wenn hier draußen alles ein einziger Kühlschrank ist.

Sie beeilt sich die Fundstücke schnell aus dem Schnee zu ziehen, bevor sie Eistatzen bekommt. Dann haucht sie eifrig in ihre Pfoten, um sie wieder etwas anzuwärmen. Das nächste Mal nimmt sie nicht nur eine strohgefütterte Ostertasche zur Suche mit, sondern auch einen Greifer oder eine Eierzange. 

Wenig später haben sie schon viele Buntdinger eingesammelt und der Beutel füllt sich langsam.

"Ich hab auch eins!" Larissa hält stolz ihr erstes richtiges Ei in die Luft. Ist eben doch nicht alles ungenießbare Deko.

"Pass bloß auf!" Marie winkt noch mit den Armen: "Die sind nicht bruchfest."

Ups! Zu spät! Dass die Dinger wegen fast nichts und wiedernichts sofort kaputt springen, sieht Larissa jetzt auch.

Raff Raff hat es sich inzwischen richtig bequem gemacht. Diese Suche dauert sicher noch länger, so aufgeregt wie die drei Bärnmädchen durch den ganzen Garten wuseln. Und sich begeistert "Meins, meins, meins!" zurufen, wenn sie wieder so ein buntes Kugeldings aus dem Schnee ziehen.

Endlich haben sie wohl alle Eier gefunden und eingesackt. Nelleke stürmt schon wieder voran. Jetzt müssen sie ihre Funde schnell ins Haus bringen. Den Weg findet sie auch ohne Kompass.

"Da liegt noch eines." Larissa deutet auf ein einsames Ei im Schnee. "Ich glaube, das ist eins von unseren." Marie zieht mit der weißen Bärin mit dem schweren Eierbeutel über den Steg nach Hause. Und sie haben dabei wohl ein oder zwei Eier verloren.

"Dann müssen wir es wohl wieder einpacken" Nelleke wird auf kein Ei verzichten wollen.

So nächster Versuch! Die Eier sind wieder im Sack und jede der Bärinnen greift sich fest einen Henkel. "Wir müssen gleichzeitig ziehen." Aber das haben sie beim ersten Mal doch auch gemacht.

"Wo bleibt ihr denn?" Nelleke trippelt schon ganz ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Diese Trödelliesen sollen endlich den Eierbeutel ranschleppen. Sie will ins Haus, um den großen Bären stolz die reiche Osterbeute zeigen zu können. Sie sind dem Osterhasen dabei ganz schön dicht auf den Fersen gefolgt.

Doch die beiden werden aufgehalten. Schon poltern die Eier wieder auf den Steg. Marie ist einfach schneller als Larissa vorangestürmt und den Beutel mitgerissen. Oder die kleine Fusselbärin hat vor Schreck losgelassen.

Da liegt immer noch ein Osterei. Das orange Ding kullert immer wieder aus dem Korb, wenn ihn die beiden Bärinnen gemeinsam über den Steg zerren. So werden sie doch nie nach Hause kommen. Diese ständig verlorenen Eier machen es einem auch unnötig schwer.

"Das ist auch hin ..." Nelleke hebt das Bruchei auf. Das werden sie am besten ganz schnell verputzen müssen. Wenn die beiden so weiter machen, gibt es heute Abend eine Riesenportion Eiersalat.

Marie und Larissa streiten sich noch, wie das Ei überhaupt rausfallen konnte. Die helle Fusselbärin hat den Henkel doch immer schön hoch gehalten. Und Marie hat auch aufgepasst. Sie hat doch überhaupt nicht gezerrt. Jetzt haben sie auf jeden Fall ein weiteres Detsch-Ei.

"Ihr müsst vorsichtiger sein!" Nelleke legt das Ei ins Stroh zurück. "Und nicht so rumtrödeln."

Raff Raff hat noch jede Menge Zeit, bis die Mädchen endlich heimkommen. Jetzt stehen sie wieder mitten auf dem Steg und reden aufgeregt aufeinander ein. Wie ein sicherer Eiertransport aussieht und warum man beide Beutelhenkel gleich hoch halten muss. Man darf auch nicht einfach am Riemen reißen und ... "Menno!" ... die Eier muss man wie ein rohes Küken behandeln ... "Jahaa!" ... die gehen sonst kaputt ... "Hallo!"


Fotos: W.Hein

Dies ist die Langfassung mit Text vom Post davor. Dort hatte Silke vorab ein paar Fotos veröffentlicht, weil Ostern sonst komplett ausgefallen wäre.


Oster-Ankündigung












Fotos: W.Hein



Freitag, 21. März 2008

Wir warten auf den Osterhasen




"Was macht ihr da?" Mit lautem Quietschgeräusch bremst die Sausepetzin ihr Dreirad. Draußen wintert es immer noch viel zu sehr, um schon im Garten herumpesen zu können.


Da haben Lena, Schneeweißchen und Lisa den grünen Garten ins Haus geholt. Sie haben ein Buch gefunden, in dem ein Latzhosenmann Peterson mit seinem Kater Findus einen Gemüsegarten anlegt. Das muss eine besondere Miez sein, denn die grauen Katzen hier im Haus machen um Gartenarbeit immer einen großen Bogen ...


Die Schnucke soll vorlesen, denn die kennt schon die Buchstaben. Jetzt muss es die nur in die richtige Reihenfolge bringen, damit alle erfahren, wie man eine Katze zum Umgraben, Jäten und Unkrautzupfen bekommt. Wenn es jetzt bloß nicht so viele schwarze Krakel auf der Seite wären. "Also ... hier steht ... äh ... nicht drängeln ... der Peterson, also ... "


"Guck mal, Kaninchen, die haben ganz viel Garten." Lisa blättert das Buch schnell bis zum Ende durch, damit das Schlappohr schon mal die ganzen Möhren sehen kann. Dann will Lena aber wieder ganz ordentlich alle Seiten der Reihe nach ansehen ...


Das leseschwache Lamm ist aber froh, dass es so viele große Bilder vom Garten gibt. Dann bleibt nicht so viel Platz für den Buchstabensalat.


Wie ein Kater so durch den Garten saust, findet auch Marie spannend. Und wie er wohl landen wird. "Los, Lena, blätter endlich um!"


Fotos: W.Hein


Renntage


Maxwell dreht ein paar Runden mit dem schwarzen Boliden. Der Rennwagen ist erst frisch angekommen und der große zimtfarbene Bär beginnt sofort mit dem Training.

Wenig später saust Ely über den Steg, um den Renner ordentlich auf Touren zu bringen. Der Holzweg ist die längste Gerade im Garten. Hier sollte der Bär richtig schnell werden.

Dann kariolt der große Bär wieder im Eiltempo zurück. Der Fahrtwind kräuselt die kurzen Schnauzenhaare. Das geht sicher noch schneller. Also dreht er wieder am Ende des Stegs und dann geht es noch ein paar Mal hin und zurück. Bis Ely merkt, dass es nicht mehr schneller wird. Nur sein Atem ist dabei immer schneller geworden.

"He Kleine, pass auf, dass du nicht unter Räder kommst!" brummt Ely als Marie mit ihrem Dreirad auf die Betonfläche kommt. Als sie die großen Bären beim Training gesehen hat, hat sich Raffraff unter dem Arm geklemmt und ist einfach zu neugierig, wer dort noch schneller als eine kleine Sausepetzin herumpeest.

Nach den ganzen Sprints auf dem Steg ist Ely ein wenig abgekämpft. Deshalb schiebt Maxwell den großen Bären auf der großen Steinfläche, als er noch ein wenig an seiner Kurventechnik feilen will. Doch nun schiebt er nur seinen Kopf an Ely vorbei und nickt: "Du bleibst besser hinter uns."

Am nächsten Tag macht das Rasen im Garten schon viel mehr Spaß. Heute ist ein gelbroter Rennwagen angekommen. Jetzt können Ely und Maxwell gleichzeitig und vor allen Dingen gegeneinander Rennen fahren. Nach den ersten Bahnen liegt der zimtfarbene Bär klar in Führung.

Linus und Howard weichen zurück, als sie von den beiden Bären so rasant überholt werden. Linus ist begeistert. Wenn er groß ist wird er der weltbeste Rennfahrer. Er hofft, dass er da noch Zeit für hat, denn er wird schon der weltbeste Höhlenforscher, weitgerühmter Löwendompteur, Astronautenchef, Meisterdetektiv, Tiefbeckenbademeister und Profi-Hasenfuß.

Marie hätte besser auf die beiden Rennfahrer hören sollen. Denn plötzlich ist sie alles andere ... nur nicht hinter den Bären. Sie versucht noch zu drehen, als beide schon herandonnern. Und Maxwell und Ely zerren an den Lenkrädern um noch vorbei zu kommen.

Dann hört man nur noch ein Scheppern und Fluchen. Denn eigentlich ist der Steg viel zu schmal um ausweichen zu können. Für heute werden die weiteren Rennvorbereitungen abgesagt.


Fotos: W.Hein

Maxwell und Ely sind unsere größten Bären. Sie kommen aus Amerika und sind mit ihrer Mutter Kathleen Wallace als Köpfe über den großen Teich gereist. Der ganze Bär ist erst in einem Hotel im Münsterland gestopft und zusammengenäht worden. Sonst wären sie als Fluggepäck wohl zu sperrig geworden.
Marie, Linus und Howard sind Rica-Bären aus Detmold von Ulrike und Claude Charles. Und Marie braucht dringend einen Schutzengel.